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Pflege der Ligusterhecke – richtig düngen und schneiden

Eine Ligusterhecke ist der ideale Sichtschutz für den Garten, denn sie wächst blickdicht und bleibt auch im Winter grün. Doch hier stellt sich natürlich auch die Frage nach dem richtigen Schnitt und der passenden Düngung. Beides ist wichtig, damit die Ligusterhecke auch viele Jahre ein dekorativer Hingucker bleibt. Das ist nicht schwer und die folgende Anleitung hilft dabei.

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Düngen Zeitpunkt

Der Liguster ist eine pflegeleichte Pflanze, die nicht viele Ansprüche stellt. Damit sie dennoch einen dichten Sichtschutz als Hecke bildet und unerwünschte Blicke von Außen fernhält, sollte sie regelmäßig gedüngt werden. Oft stehen Ligusterhecken auch in der Nähe einer Rasenfläche und gerade dann ist es besonders wichtig, diese zu düngen. Denn mit ihren tiefen Wurzeln entzieht die Pflanze dem Boden und somit auch dem angrenzenden Rasen viele Nährstoffe, die wieder zugeführt werden sollten. So sind die richtigen Zeitpunkte für die Düngung wie folgt:

  • Liguster besitzt zwei Wachstumsphasen
  • gedüngt wird jeweils vor einer solchen Phase
  • bei Frühlingsbeginn im März
  • so wird der Neuaustrieb unterstützt
  • zweite Düngung im Frühsommer
  • spätestens bis Ende Juli
  • Pflanze wird erneut zum Wachstum angeregt
  • mit Nährstoffen optimal auf Winter vorbereitet
Tipp:

Weder im Herbst noch im Winter sollte eine Ligusterhecke gedüngt werden. Denn durch eine solche Düngung bilden sich neue weiche Triebe, die der Kälte schutzlos ausgesetzt sind, da sie nicht genügend Zeit hatten, vor dem Winter zu verholzen.

Düngung mit Hornspänen

Ligusterhecke

Die erste Düngung im Frühjahr bis zum März sollte aus Hornspänen oder -mehl bestehen. Dieses ist im gut sortierten Gartenhandel, aber auch bei einem Schlachter erhältlich, da es sich hierbei um die zerkleinerten Hufe von Schlachttieren handelt. Das Hornmehl wird wie folgt verarbeitet:

  • rund um die Ligusterhecke verstreuen
  • leicht einharken
  • darauf achten, dass zwischen den Wurzeln gearbeitet wird
  • so gelangen die Nährstoffe besser an die Pflanze
Tipp:

Ein Umgraben oder Schneiden der Hecke ist für die Düngung mit den Hornspänen nicht erforderlich, da die Bodenorganismen den Dünger aufnehmen und an die Wurzeln weitergeben, die die Nährstoffe so leicht aus der Erde aufnehmen können.

Düngung mit Mineraldünger

Da Hornspäne keinerlei Kalium enthalten, sollte im Frühsommer bei der zweiten Düngung ein Mineraldünger gewählt werden. Dieser enthält Stickstoff, Kalium und Phosphat. Alternativ kann hier auch fertiger Koniferendünger aus dem Handel genutzt werden. Bei der Düngung mit Mineraldünger im Frühsommer wird dann wie folgt vorgegangen:

  • Dünger oberflächlich aufstreuen
  • in oberste Erdschicht einharken
  • mit dem Gießwasser gelangen die Nährstoffe nach unten
  • die Wurzeln können diese direkt aufnehmen.
Tipp:

Bei beiden Düngevorgängen im März sowie im Frühsommer kann zusätzlich Kompost mit unter die Erde geharkt werden. Zudem wird im Herbst das abgefallene Laub umstehender Bäume unter die Hecke gekehrt. So wird der Boden bereits für das Frühjahr mit Phosphat und Magnesium versorgt, wenn sich die Blätter über den Winter zersetzen.

Passender Schnittzeitpunkt

In der Regel verträgt die Ligusterhecke das ganze Jahr über einen Rückschnitt, aber für das Schneiden der Hecken allgemein gibt es gesetzliche Vorschriften die eingehalten werden müssen. Denn diese dienen dem Vogelschutz, da Vögel häufig über den Sommer in den dichten Hecken geschützt brüten. Daher sind für die Ligusterhecken die folgenden Schnittzeitpunkte zu beachten:

  • kein radikaler Schnitt zwischen 01. März und 30. September
  • Rückschnitt daher im späten Winter vor dem Austrieb
  • oder im frühen Herbst vor dem ersten Frost
  • zweiter, leichter Formschnitt um den Johannistag
  • dieser ist am 24. Juni
  • nur wenig schneiden
  • im Sommer nur Handwerkzeug benutzen
  • nur ein einem frostfreien Tag schneiden
  • nicht bei direkter Sonneneinstrahlung
  • einen trocknen Tag auswählen

Der Tag, an dem die Hecke geschnitten wird, ist Idealerweise bedeckt und leicht warm. Denn direkte Sonneneinstrahlung trocknet die Schnittstellen aus, ist es frostig, dringt die Kälte über die Schnittstellen in die Pflanze und schädigt diese von Innen. Bei einem nassen, regnerischen Tag dringen Feuchtigkeit und somit auch leichter Pilze über die Schnittstellen in den Liguster ein.

Tipp:

Da die Ligusterhecke mit der entsprechenden Düngung das ganze Jahr über schnell wächst, ist es empfehlenswert, herausragende, störende Triebe immer sofort mit einer Gartenschere vorsichtig zu kappen. Auf brütende Vögel muss hierbei immer geachtet werden.

Richtiges Werkzeug

Ligusterhecke

Für den Schnitt der Ligusterhecke ist natürlich auch das richtige Werkzeug zu wählen. Eine Heckenschere ist hier immer die erste Wahl, ebenso eine Gartenschere. Doch ob diese nun elektrisch oder mechanisch genutzt werden, hängt vor allem vom Schnittzeitpunkt ab. Denn über den Sommer, wenn die Vögel brüten, darf eine elektrische Heckenschere oder gar benzinbetriebene Maschinen auf keinen Fall genutzt werden, da diese aufgrund der Lautstärke die Vögel aus ihren Nestern vertreiben würden. Bei einer Zuwiderhandlung gegen das Naturschutzgesetz können auch den nicht wissenden Hobbygärtner empfindliche Bußgelder erwarten. So sollte bei der Wahl des Werkzeuges auf das Folgende geachtet werden:

  • Werkzeug muss scharf und sauber sein
  • vor der Arbeit schärfen und desinfizieren
  • reinen Alkohol aus Apotheke nutzen
  • alternativ Desinfektionsmittel aus dem Gartenfachhandel
  • ansonsten dringen über Schnittstelle Bakterien in Pflanze
  • auch Pilze setzen sich auf zerfransten Stellen leichter fest
  • Leiter für hohe Hecken
  • Schnur für die Form
  • Gartenhandschuhe und lange Kleidung
Tipp:

Damit die älteren, meist harten oder auch die toten Triebe keine Hautverletzungen verursachen, sollte diese unbedingt geschützt werden.

Formschnitt

Der Formschnitt erfolgt im Herbst oder im späten Winter. In dieser Zeit kann mit der elektrischen Heckenschere gearbeitet werden und die Arbeit geht so schneller und leichter von der Hand. Damit die Hecke nicht schief geschnitten wird, sollte für die Seiten sowie auch oben eine Schnur genutzt werden. Diese wird an den Seiten straff von oben nach unten gespannt, genau dort, wo geschnitten werden soll. Eine Wasserwaage hilft hier auch bei der Ausrichtung. Ebenso wird die Schnur über der Hecke auf der gewünschten Höhe ganz gerade gespannt. So gelingt es einfacher, die Hecke an allen Seiten ganz gerade zu schneiden. Bei dem Formschnitt sollte noch auf das weitere geachtet werden:

  • Hecke von außen in gewünschte Form schneiden
  • alle herauswachsenden Triebe kappen
  • im Inneren alle toten Triebe schneiden
  • alles, was nach Innen wächst
  • sich kreuzende Triebe im Inneren schneiden
  • alle Triebe, die sich gegenseitig behindern
  • immer ein Astkreuz stehen lassen
  • hier bilden sich neue Triebe aus
  • unteren Bereich in Bodennähe nicht vergessen
  • auch hier abgestorbene Triebe abschneiden
Tipp:

Die Hecke kann bei dem jährlichen Formschnitt gerne um bis zu einem Drittel an den Seiten sowie auch in der Höhe geschnitten. So gelangt mehr Licht ins Innere, die Pflanzen verkahlen nicht von Innen. Da der Liguster schnell wieder austreibt, ist die vorher vorhandene Höhe sowie Breite schnell wieder erreicht.

Sommerschnitt

Ligusterhecke

Ganz verboten ist es nicht, die Ligusterhecke auch über den Sommer zu schneiden. Hierzu muss jedoch das passende Werkzeug gewählt werden. Vor dem Schnitt muss die Hecke auf brütende Vögel untersucht werden. Diese Stellen sollten bei einem Schnitt dann auf jeden Fall ausgespart werden. So darf beim Schnitt im Sommer, der in der Regel um den Johannistag herum stattfindet, wie folgt vorgegangen werden:

  • störende Triebe, die aus der Hecke wachsen
  • mit Gartenschere vorsichtig schneiden
  • so werden Seiten und Höhe wieder gerade
  • auf elektrische Scheren verzichten
  • diese können ab Oktober wieder eingesetzt werden
Tipp:

Wen es nicht stört, wenn einzelne Triebe aus der Hecke wachsen, der verzichtet zu Gunsten der Vögel ganz auf einen Rückschnitt über den Sommer.

Radikalschnitt

Wurde die Ligusterhecke über längere Zeit nicht richtig oder gar nicht geschnitten, dann verkahlt diese von Innen, sie wird schütter und ist nicht mehr blickdicht. In einem solchen Fall hilft in der Regel nur noch ein Radikalschnitt, bei dem die Hecke auf den Stock gesetzt wird. Dieser Radikalschnitt wird zwischen Oktober und Februar durchgeführt, da hier mit der elektrischen Heckenschere gearbeitet werden sollte. Bei dem Schnitt wird wie folgt vorgegangen:

  • die Hecke wird rundherum um zwei Drittel gekürzt
  • so wird sie in der Höhe geschnitten
  • auch beide Seiten um zwei Drittel einkürzen
  • so treibt sie wieder neu aus
  • bildet neue kräftige Triebe
  • ab sofort wieder jährlich in Form schneiden
Tipp:

Der Radikalschnitt kann vermieden werden, wenn bereits ab dem neuen Einpflanzen der Ligusterhecke ein regelmäßiger Formschnitt zweimal im Jahr erfolgt.

Junge Pflanzen erziehen

Ligusterhecke

Damit eine neue gepflanzte Ligusterhecke richtig schon dicht wächst, müssen die jungen Pflanzen erzogen werden. Das heißt, sie benötigen mehr Schnitte, damit sie sich verzweigen und dicht wachsen. Einfach die neue Hecke sprießen und wachsen zu lassen, hilft nicht dabei, dass diese blickdicht wird. Denn dann wachsen die jungen Liguster zwar schnell in die Höhe, unten bleiben sie jedoch schütter. Damit dieser Fehler nicht entsteht, sollte von Anfang an wie folgt vorgegangen werden:

  • direkt nach dem Pflanzen schneiden
  • etwa um ein Drittel von oben kürzen
  • auch an den Seiten einkürzen
  • so können neue, kräftige Triebe entstehen
  • regelmäßig über den Sommer nachschneiden
  • im nächsten Winter Formschnitt vornehmen

Liguster wächst sehr schnell nach, daher kann der erste Schnitt ruhig etwas radikaler ausfallen, bereits nach einem Jahr entsteht eine schöne blickdichte Hecke, die nun nur noch in die Höhe wachsen muss. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die ersten Jahre beim Formschnitt im Herbst oder späten Winter nur in der Höhe herausragende Triebe zurückgeschnitten werden, an der Höhe ansonsten nichts geändert wird. Die Seiten werden jedoch immer gerade zurückgeschnitten.

Tipp:

Da in einer neu gepflanzten Ligusterhecke nicht direkt im ersten Jahr die Vögel nisten, kann hier das ganze Jahr über die Hecke in Form geschnitten werden, ohne auf die Vögel achten zu müssen.

Giftige Beeren entfernen

Die Ligusterpflanze trägt im Frühsommer giftige Beeren, die dem Holunder ähnlich sehen. Leben daher kleine Kinder im Haushalt, sollten die Beeren entfernt werden. Hierzu werden alle Triebe geschnitten, die im Frühjahr die eigentlich dekorativen und wohlduftenden Blüten tragen. Das ist zwar auf der einen Seite schade, auf der anderen geht Sicherheit immer vor.

Autor Heim-Redaktion

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