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Holzterrasse auf Waschbetonplatten verlegen: so geht es

Eine Holzterrasse auf Waschbeton zu verlegen ist auch für Laien problemlos möglich, sofern das richtige Vorgehen bekannt ist. Unsere Anleitung und Hinweise helfen.

Video-Tipp

Vorbereitung

Die Vorbereitung für das Verlegen der Terrassenbalken besteht aus vier Schritten. Dabei handelt es sich um:

1. Abmontieren

Wenn bereits Balken oder Platten auf dem Beton vorhanden sind, müssen diese zunächst entfernt werden. Ebenso wie alte Trägerbalken und Fixierungen.

2. Reinigung

Der Waschbeton muss gründlich gereinigt werden. Dazu kann zunächst ein Besen zum Einsatz kommen, um grobe trockene Verschmutzungen zu entfernen. Im Anschluss kann mit einem Hochdruckreiniger wie einem Kärcher eine gründlichere Reinigung durchgeführt werden.

Waschbetonplatten reinigen

3. Schäden ausbessern

Sobald der Beton getrocknet ist, sollte er genau kontrolliert werden. Finden sich Risse oder Löcher, müssen diese von losen Betonstücken und Verunreinigungen befreit und ausgebessert werden. In der Regel reicht Reparatur-Spachtelmasse dafür aus. Risse oder Löcher müssen jedoch groß genug sein, um damit befüllt zu werden. Bei Bedarf müssen sie dafür geweitet beziehungsweise vergrößert werden. Auch dann sollten sie nochmals gründlich gereinigt werden, damit sich die Spachtelmasse verlässlich mit dem Festbeton verbinden kann.

4. Gefälle überprüfen

Damit Regenwasser gut abfließen kann, muss die Terrasse leicht vom Haus weg nach unten abfallen. Ein Gefälle von zwei Prozent reicht aus. Auf eine Länge von einem Meter bedeutet das einen Unterschied von lediglich zwei Zentimetern. Diese geringfügige Differenz sorgt jedoch für einen sicheren Abfluss des Wassers.

5. Terrasse ausmessen und Materialbedarf berechnen

Bevor die Trägerbalken und Holzdielen auf dem Waschbeton montiert werden können, muss zunächst der Materialbedarf bekannt sein.

Materialbedarf berechnen – Beispiele

Damit weder unnötig viel Geld ausgegeben noch erneuter Aufwand zur Beschaffung des Materials betrieben werden muss, sollte der Materialbedarf für die Holzterrasse so genau wie möglich ausgemessen und berechnet werden. Benötigt werden lediglich die Länge und die Breite, wodurch die Fläche in Quadratmetern ausgerechnet werden kann.

Holzterrasse auf Waschbetonplatten

Bei einer Terrasse mit einer Länge von fünf Metern und einer Breite von vier Metern gestaltet sich die Rechnung wie folgt:

4 m x 5 m = 20 qm

Weil es durch den Verschnitt der Dielen zu einem Verlust kommen kann, sollten für sie zusätzlich zehn Prozent eingeplant werden.

20 qm : 10 = 2 qm
20 qm + 2 qm = 22 qm

Der gesamte Materialbedarf für die Dielen liegt also bei 22 Quadratmetern. Bei den Trägerbalken gestaltet sich die Rechnung ähnlich einfach. Die benötigte Länge entspricht der Länge der Terrasse. Die notwendige Anzahl richtet sich nach der Breite. In der Regel reicht ein Trägerbalken aller 50 Zentimeter. Daraus ergibt sich die Rechnung:

4 m : 0,5m = 8 Trägerbalken
8 Trägerbalken x 4 m = 32 lfdm (laufende Meter)

Zusätzlich müssen als Verschnitt bei den Balken fünf Prozent eingeplant werden. Bei 32 laufenden Metern gestaltet sich die Rechnung wie folgt:

32 lfdm : 20 = 1,6 lfdm
32 lfdm + 1,6 lfdm = 33,6 lfdm

Trägerbalken montieren – Anleitung

Trägerbalken montieren

Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind und das Material in der benötigten Menge vorhanden ist, kann die Montage beginnen. Hierzu werden zunächst die Trägerbalken parallel zum Haus mit einem Abstand von jeweils 50 Zentimetern ausgerichtet. Benötigt werden dafür neben den Balken selbst:

  • Akkuschrauber
  • Bohrmaschine
  • Wasserwaage
  • Bleistift
  • Zollstock
  • Holzblättchen
  • Hammer
  • Dübel
  • Schrauben
  •  zwei Backsteine

Sind auch diese notwendigen Utensilien vorhanden, wird wie folgt verfahren:

  1. Der erste Trägerbalken wird abschließend genau an die Hauswand gelegt. Mit einer Wasserwaage wird überprüft, ob der Balken gerade liegt. Ist dies nicht der Fall, können Holzblättchen darunter geschoben werden, um ihn waagerecht auszurichten.
  2. Mit einem Zollstock werden nun jeweils 20 Zentimeter von den äußeren Kanten entfernt mittig auf dem Balken Kreuze für Bohrlöcher angezeichnet. Dazwischen sollten ebenfalls Markierungen gesetzt werden. Regelmäßige Abstände zwischen 50 und 80 Zentimetern sind ideal.
  3. Der Balken wird an jedem Ende auf einen Backstein aufgelegt und die Markierungen werden vollständig durchbohrt.
  4. Der Trägerbalken wird wieder genau an der Hauswand ausgerichtet. Nun werden die vorgebohrten Löcher als Schablone genutzt, um durch sie hindurch Löcher in den Waschbeton zu bohren.
  5. Der Balken wird nochmals entfernt, damit Dübel in die Löcher eingesetzt werden können. Mit einem Hammer wird jeder Dübel leicht in den Boden eingeschlagen.
  6. Nach einem letztmaligen Ausrichten und Überprüfen mit der Wasserwaage wird der erste Trägerbalken nun mit Schrauben fixiert.
  7. In einem Abstand von 50 Zentimetern werden nun alle weiteren Balken auf die gleiche Art und Weise montiert.
montierte Trägerbalken
Tipp:

Damit die Abstände zwischen den Trägerbalken nicht jedes Mal mit einem Zollstock ausgemessen werden müssen, können zwei Latten auf die Länge der jeweilig gewünschten Zwischenräume zugesägt werden. Diese werden jeweils zwischen die Balken gelegt und dienen als Abstandshalter und Orientierung.

Dielen montieren

Sobald die Trägerbalken auf dem Waschbeton fixiert sind, können die Terrassendielen montiert werden. Das Vorgehen gestaltet sich dabei wie folgt:

Dielen zuschneiden
  1. Optik: Wenn die Länge der Dielen nicht für die Länge der Holzterrasse ausreicht, sollten die Holzdielen zunächst lose auf dem Balkengerüst aufgelegt werden. Hierbei lässt sich schnell feststellen, welche Verteilung und welche Zuschnitte ein ansprechendes Muster ergeben.
  2. Messen, Anzeichnen, Zusägen: Wenn das Verlegemuster festgelegt ist, werden die jeweiligen Längen abgemessen und angezeichnet. Im Anschluss werden die Markierungen auf jedem Balken miteinander verbunden, um eine Schnittlinie anzuzeichnen. Entlang dieser Linie wird der Balken abgesägt. Da nur ein geringer Prozentsatz für den Verschnitt einberechnet wurde damit die Kosten möglichst gering bleiben, sollte sehr genau gemessen und gearbeitet werden.
  3. Die erste Diele wird am Rand ausgerichtet und mit der Wasserwaage auf das gewünschte Gefälle kontrolliert. Ist dieses nicht gegeben, können wiederum Holzplättchen zwischen Diele und Balken geschoben werden, um das Gefälle herzustellen.
  4. Pro Trägerbalken werden jeweils zwei Schrauben gesetzt und mit dem Akkuschrauber eingedreht. Wenn es sich um sehr hartes Holz handelt, sollte zuvor mit der Bohrmaschine pro Loch eine Vorbohrung gesetzt werden. Damit sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt, empfiehlt sich das vorherige Anzeichnen der Löcher.
  5. Zunächst wird die Diele an jedem Ende mit jeweils zwei Schrauben fixiert, dann wird sie auch an allen anderen Balken festgeschraubt. Das Vorgehen wird bei jeder Diele wiederholt.
    Um zwischen allen Terrassendielen die gleichen Abstände einzuhalten, empfiehlt sich wiederum der Einsatz eines Holzblättchens. Eine Stärke von fünf Millimetern reicht in der Regel als Dehnungsfuge, ist aber dennoch vergleichsweise unauffällig. 
Dielen befestigen
Tipp:

Sowohl die Trägerbalken als auch die Dielen sollten mit wenigstens einem Helfer montiert werden. Anderenfalls dauert die Arbeit nicht nur deutlich länger, sondern es kommt auch schneller zu Fehlern. Denn die Balken und Dielen können vergleichsweise einfach verrutschen, wenn sie nicht gleichzeitig an beiden Enden gehalten und ausgerichtet werden. Das gilt vor allem während des Bohrens und Schraubens.

Autor Heim-Redaktion

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