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Aufbau Holzständerwand | 8 Tipps zum Wandaufbau

Holzständerwerk bei Trockenbau

Mit einer Holzständerwand lassen sich Räumlichkeiten neu gestalten, ohne dass tatsächlich eine Wand gemauert werden müsste. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch jede Menge Dreck. Der Wandaufbau selbst ist einfach und kann auch von handwerklichen Laien bewältigt werden. Allerdings gilt es ein paar grundlegende Regeln zu berücksichtigen. Außerdem gibt es Tipps und Tricks, die den Bau noch einfacher machen.

Video-Tipp

Grundprinzip

Holzständerwände kommen in der Regel als Innenwände zum Einsatz. Als Außenwand eignen sie sich nur in einer sehr speziellen Bauweise, die hier jedoch nicht Thema sein soll. Wer eine neue Aussenwand errichten möchte, tut in der Regel gut daran, auf andere Bauweisen zurückzugreifen. Holzständerwände bestehen im Kern aus einem Ständerwerk, das als eine Art Tragegerüst fungiert. Alternativ wird es auch Gittergerüst genannt. Es besteht entweder aus Holz oder aus Metall. Als natürlicher Baustoff ist Holz für Innenräume jedoch definitiv die bessere Wahl. An dieses, vom Boden bis zur Decke reichende Gitter werden dann flächendeckend Trockenbauplatten angebracht – auf beiden Seiten, versteht sich. Auf diese Weise entsteht eine geschlossene Wand, die dann verputzt, gestrichen, tapeziert oder auch gefliest werden kann.

Hinweis:

Die Zwischenräume im Gittergerüst können mit handelsüblichen Dämmmaterialien gefüllt werden. Das sorgt für wohlige Wärme im Raum und hilft dabei, Energie zu sparen.

Aufbau konkret

1. Schritt:
Der Wandaufbau von Holzständerwänden beginnt stets mit der Montage je eines Balkens am Boden und an der Decke. Sie sollten dabei von einer bestehenden Seitenwand bis zur nächsten reichen. Wichtig ist vor allem, dass die beiden Balken genau übereinander platziert werden, da ansonsten keine gerade Wandfläche realisiert werden kann. Hier ist also sehr sorgfältiges Arbeiten gefragt. Am besten, man zeichnet die Verläufe oben und unten ein und orientiert sich am Abstand zu einer der weiteren Wände im Raum. Ohne Zollstock, Wasserwaage, Senkblei und Bleistift geht es also nicht. Die Balken selbst werden verschraubt. Damit dies gelingt, müssen zuvor Löcher in Boden und Decke gebohrt und Dübel eingebracht werden. Die Anzahl der Schrauben hängt von der Länge der Balken ab. Als Faustregel gilt: Alle 30 bis 40 cm eine Schraube setzen.

2. Schritt:
Sind die beiden Balken angebracht, geht es daran, das Gitterwerk zwischen ihnen aufzubauen. In der Regel reicht es dabei aus, Holzleisten senkrecht anzubringen. Am einfachsten gelingt das durch das Montieren von Metallwinkeln an die Balken, an die wiederum die Leisten geschraubt werden. Auch hier ist ein Abstand von 30 bis 40 cm zu empfehlen. Leisten und Balken müssen an beiden Seiten jeweils plan abschließen.

3. Schritt:
Dann wird zunächst nur eine Wandseite komplett mit den Trockenbauplatten verschlossen. Die Montage erfolgt auch hier durch Verschrauben. Die Schrauben werden dabei so gesetzt, dass sie durch die Platte in die senkrechten Leisten eindringen können. Die Fugen zwischen den Platten werden mit einem speziellen Klebeband geschlossen bzw. verputzt. Ist die eine Seite geschlossen, kann man daran gehen, zwischen den Gerüstleisten Dämmmaterial einzubringen. Meist wird es sich dabei um Dämmplatten handeln, die sich sehr einfach zuschneiden und einfügen lassen. Ist wiederum die Dämmung abgeschlossen, erfolgt der Wandschluss auf der zweiten Seite.

4. Schritt:
Jetzt geht es an die Gestaltung der nackten Wand. Trockenbauplatten lassen sich entweder verputzen oder direkt mit Tapeten oder Fliesen bekleben. Sowohl beim Putz als auch beim jeweiligen Kleber muss jedoch darauf geachtet werden, dass sie auch tatsächlich für die Trockenbauweise geeignet sind. In der Regel wird es je nach Produkt ein paar Tage dauern, bis das Material durchgehend getrocknet ist. Erst wenn das der Fall ist, sollte man Nägel in die neue Wand schlagen, um daran Bilder oder Regale aufzuhängen.

Tipps

Holzständerwerk - Holzhaus

Der Bau einer Holzständerwand ist nicht besonders schwer. Entscheidend dabei ist vor allem ein möglichst sorgfältiges Arbeiten. Außerdem geht es in der Regel leichter, wenn vier Hände dabei zugange sind. Vor allem das Anbringen des Deckenbalkens sollte in Zusammenarbeit mit einer weiteren Person erfolgen. Ansonsten sind hier noch ein paar Tipps, die den Wandaufbau einfacher und sicherer machen:

  1. Kanthölzer mit einem Maß von 8 x 5 cm verwenden. Sie können auch für den unteren und oberen Balken zum Einsatz kommen.
  2. Der Abstand zwischen den senkrechten Ständerteilen sollte nicht mehr als etwa 55 cm betragen.
  3. Bei Holzdecken sollte die Wand parallel zu den Tragebalken der Wand verlaufen.
  4. Soll eine Tür integriert werden, muss dafür ein entsprechender Abstand zwischen den senkrechten Hölzern eingehalten werden.
  5. Die Tür sollte frühestens bei der zweiten senkrechten Strebe eingebaut werden.
  6. Die senkrechten Hölzer sollten den Abstand zwischen den beiden Balken in der Länge komplett ausfüllen.
  7. Immer wieder überprüfen, dass Hölzer und Balken tatsächlich plan abschließen und eventuell nachjustieren.
  8. Wer sich die Metallwinkel zur Montage sparen möchte, kann die Hölzer auch von ihren Seiten her annageln.

Aussenwand

Der oben beschriebene Aufbau bezieht sich auf Innenwände. Im Prinzip ist er allerdings auch auf Außenwände anwendbar. Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied beim Material. Hier darf nämlich nur Konstruktionsvollholz verwendet werden. Welches genau passt, sollte vorab unbedingt von einem Statiker geklärt werden. Darüber hinaus braucht Holzständerwand mit Außen kontakt auch noch eine sogenannte Dampfsperre und eine passende Schalldämmung. Alles in allem ist es sehr zu empfehlen, den Wandaufbau für eine Außenwand von Profis vornehmen zu lassen. Der Teufel steckt hier nämlich oft im Detail, nicht zuletzt, weil Sicherheitsaspekte eine größere Rolle spielen.

Autor Heim-Redaktion

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