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Balkontomaten – Anbau, Pflanzen und Pflege

Balkontomaten

Die meisten Tomatensorten, die in den Supermärkten verkauft werden, sind grün geerntet worden. Daher schmecken sie nicht sehr aromatisch. Um immer frische und schmackhafte Tomaten im Haus haben zu können, sollte man sie selber kultivieren. Dies geht nicht nur im eigenen Garten, sondern auch auf dem Balkon. Damit immer ausreichend viele Balkontomaten vorhanden sind und diese schnell nachreifen, sollte man sich für Cocktail- oder Balkontomaten entscheiden. Der Handel hat sich auf den Trend schon eingestellt und eigens Tomatensorten gezüchtet, die sich besonders gut auf dem Balkon halten lassen.

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Anzucht und Anbau

Balkontomaten sind sehr frostempfindlich. Sie dürfen daher erst nach den Eisheiligen auf den Balkon gebracht werden. Da Tomaten einen sehr hohen Nährstoffbedarf haben, dürfen die infrage kommenden Pflanzgefäße nicht zu klein ausgewählt werden. Mindestens 15 Liter Volumen sollte daher ein Pflanzgefäß aufweisen, das für den Tomatenanbau ausgewählt werden kann. Kleine Tomatenpflanzen können zur Pflanzzeit bei einem Gärtner gekauft werden, aber auch selber aus Samen gezogen werden. Ab Februar/März kann mit der Anzucht begonnen werden. Für die Anzucht benötigt man alte Eierkartons oder Quelltöpfe vom Gärtner. Diese werden mit Anzuchterde befüllt, bevor nach Anleitung der Samen in die Erde kommt. Damit die Tomatensamen richtig keimen können, benötigen sie einen warmen, sonnigen Platz und regelmäßig (etwa alle 2 Tage) Wasser. Tomatenpflanzen können in keiner Wachstumsphase Staunässe vertragen, daher sollte überflüssiges Wasser immer ungehindert abfließen können.

Sollten die Tomatensamen nicht gleich einzeln in Anzuchttöpfe gegeben worden sein, müssen die Pflanzen nach einiger Zeit pikiert werden. Das Pikieren muss sehr vorsichtig vorgenommen werden. Sollten mehrere Pflanzen sehr dicht beieinanderstehen, ist davon auszugehen, dass auch das Wurzelwerk miteinander verwoben ist. Die Trennung sollte sehr behutsam stattfinden, damit das empfindliche Wurzelwerk keinen Schaden nimmt. Die pikierten Pflanzen könnten sonst verkümmern. Sobald die Tomatenpflanzen 15 bis 20 Zentimeter groß sind, können sie in einen großen Topf umgetopft werden, der mindestens ein Volumen von 15 Litern hat. Die Blumenerde muss sehr substratreich sein, damit die Pflanzen mit ausreichend vielen Nährstoffen versorgt werden. Große Balkonkästen können ebenfalls mit Tomatenpflanzen bepflanzt werden, hier eignen sich besonders gut hängende Sorten. Sie geben nicht nur eine reiche Ernte, sie sehen auch sehr dekorativ aus.

Pflanzenpflege

Balkontomaten benötigen immer ausreichend viel Wasser, allerdings ohne die Bildung von Staunässe. Nach einigen Wochen im neuen Topf sollten die Tomatenpflanzen gedüngt werden. Im Handel wird spezieller Tomatendünger angeboten, der genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. Die Düngung mit Kompost, oder anderen organischen Düngersorten, dürfte bei dem Balkonanbau etwas schwer fallen, da zumeist zu wenig zusätzlicher Platz in den Pflanzgefäßen vorhanden ist.

Damit Tomatenpflanzen gut wachsen und ausreichend viele Früchte ausbilden können, müssen sie regelmäßig ausgegeizt werden. Beim Ausgeizen werden Seitentriebe, die sich immer wieder neu zwischen Stamm und Blättern (direkt in der Achse) bilden, einfach mit den Fingern weggebrochen. Die beim Ausgeizen entfernten Pflanzenteile können einfach neben der Pflanze in den Topf abgelegt werden. Sie können als eine Art Dünger gesehen werden. Sobald die Tomatenpflanzen über 25 cm groß geworden sind und es sich nicht um eine hängende Sorte handelt, müssen sie gestützt oder angebunden werden. Im Handel sind Rankhilfen in den unterschiedlichsten Größen erhältlich. Bei der Fixierung der Pflanze an der Rankhilfe sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht zu fest angebunden wird. Die Triebe dürfen auf keinen Fall verletzt werden. Das Anbinden von Tomatenpflanzen ist sehr wichtig, da sie sonst unter dem eigenen Gewicht und unter der Last der Früchte zusammenbrechen würden.

Tomatensorten

Tomaten sind sehr empfindlich gegen ungünstige Witterungseinflüsse. Regen, Wind und Hagel schädigen eine Tomatenpflanze schneller als man vermuten würde. Der Standort der Tomatenpflanzen sollte daher so gewählt werden, dass ausreichend viel Sonne die Pflanzen bescheinen kann, sie aber wind- und regengeschützt stehen. Mit ein wenig Glück, wenn die Pflanzen sehr geschützt stehen, können bis zum ersten Frost Balkontomaten geerntet werden. Sollte im Spätherbst Frost angesagt sein, und noch einige grüne Tomaten am Strauch hängen, können diese geerntet und in Zeitungspapier eingewickelt werden. Tomaten sind Nachtschattengewächse und reifen bei Dunkelheit. Nach einigen Tagen sind dann die grünen Balkontomaten in der Zeitung nachgereift und können verzehrt werden.

Fruchtfolge

Da Balkontomaten jedes Jahr erneut in Töpfe gepflanzt werden können, braucht auf die Fruchtfolge natürlich nicht geachtet zu werden. Trotzdem sollte die Blumenerde nach jeder Ernte mitsamt den abgetrockneten Pflanzen vernichtet werden und die Blumentöpfe oder Balkonkästen peinlich genau gesäubert werden. Das Auswaschen mit einer Spülmittellauge, im Anschluss mit einer Natronlauge, müsste ausreichen, dass alle evtl. Krankheitserreger entfernt werden. Blumentöpfe und Balkonkästen sollten über den Winter hinweg trocken aufbewahrt werden, damit sich keinerlei Schimmelsporen ansiedeln können. Bei Bedarf muss das jeweilige Pflanzgefäß, vor einer erneuten Bepflanzung, nach dem Winter noch einmal gesäubert werden. Die verwendeten Rankhilfen können jedes Jahr erneut zum Einsatz kommen, sollten aber auch vor der Einlagerung gereinigt werden. Erdreste, die sich am Endstück der Rankhilfe befinden, sollten entfernt werden.

Krankheiten

Balkontomaten können bei einer zu feuchten Witterung an unterschiedlichen Pilzkrankheiten erkranken. Am bekanntesten ist die Braun- oder Krautfäule. Die Früchte von Tomatenpflanzen, die an Braun- oder Krautfäule erkrankt sind, sollten nicht mehr verzehrt werden. Bei der Dürrfleckenkrankheit, der Braun- und Krautfäule und dem Mehltau, handelt es sich in allen Fällen um eine Pilzerkrankung. Sollten diese einmal aufgetreten sein, ist es besonders wichtig, die Töpfe und Rankhilfen nach der Saison peinlichst genau zu säubern. Häufig ist es auch zu überlegen, ob man Töpfe mit Tomatenpflanzen nicht direkt an die Hauswand stellt. Dort sind sie vor Wind und Regen geschützt und profitieren über Nacht von der Wärmeabstrahlung der Hauswand.

Empfehlenswerte Sorten

Verschiedene Tomaten können als Balkongemüse kultiviert werden. Am geeignetsten sind so genannte Balkontomaten. Dabei handelt es sich in der Regel um aufrecht wachsende oder hängende Busch- oder Strauchtomaten mit einer Höhe von 30 bis 100 cm.

Pflanz-Tipps

Als Pflanzgefäße eignen sich Balkonkästen oder Pflanzgefäße aus Ton, Holz, Kunststoff oder Eternit. Selbst Substratsäcke oder PE-Beutel können zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass alle verwendeten Gefäße mindestens ein Abflussloch im Boden haben, wo überschüssiges Wasser ablaufen kann. Bei Wasserspeichergefäßen muss ein Überlauf vorhanden sein, damit nach Niederschlägen oder dem Gießen keine Staunässe auftreten kann.

Die Gefäße müssen ausreichend groß sein, lieber zu groß, als zu klein. Um gute Erträge zu liefern, benötigt die Pflanze ausreichend Wurzelraum. Auch ist so ein fester Stand gewährleistet. Einzelgefäße ab 15 Liter sind für Tomaten geeignet. Wichtig ist das richtige Pflanzsubstart. Es muss nährstoffreich sein. Pflanzenerde ist gut geeignet. Sie ist stärker aufgedüngt als Aussaaterde. Da Tomaten Starkzehrer sind, reicht der Düngervorrat nicht allzu lang. Nach dem Einwachsen muss die Pflanze regelmäßig nachgedüngt werden. Spezielle Tomatendünger sind dafür gut geeignet. Man kann auch organischen Dünger wie Kompost oder Hornspäne oder mineralischen Dünger verwenden.

Bei der Auswahl der passenden Tomatensorten sollte man darauf achten, dass sie für die Haltung auf Balkonen geeignet sind. Die Züchter haben dafür eine Menge neuer Sorten entwickelt. Es müssen nicht immer Cocktailtomaten sein.

Tomatenarten

Auch auf dem Balkon besteht Frostgefahr, weshalb die Pflanzen erst nach den Eisheiligen ins Freie gestellt werden sollten. Auch im Mai kann es noch kalt werden, also, besser Sie stellen die Kübel an die Hauswand. Ein windgeschützter Balkon ist besser geeignet als ein zugiger. In einer windreichen Gegend müssen die Pflanzen besonders gut angebunden und gestützt werden. Über viel Sonne freuen sich die Pflanzen. Sie benötigen diese aber nicht den ganzen Tag.

Im Gegensatz zu den eintriebigen Stabtomaten werden Balkontomaten mehrtriebig gezogen. Das heißt, ein Entfernen der Seitentriebe, das so genannte Ausgeizen, ist nicht nötig.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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