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Baumfarn, Cyatheales: Steckbrief und Sorten

Diese außergewöhnlichen Lebewesen gelten als die ältesten und größten Farne der Welt und können in ihrer Heimat in tropischen und subtropischen Regenwäldern bis zu 20 Meter hochwachsen. Im 19. Jahrhundert kamen die ersten Baumfarne nach Europa. Mittlerweile haben die lebenden Fossilien auch den Weg in unsere heimischen Gärten gefunden und bieten Freunden von Farnen den richtigen Einstieg in die Welt exotischer Pflanzen. Allerdings gilt es, einige grundsätzliche Dinge bei der Haltung und Pflege dieser tropischen Schönheiten zu beachten.

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Steckbrief

  • botanischer Name: Cyatheales
  • Abteilung: Farne, Gefäßpflanzen
  • Gattung umfasst über 620 Arten
  • Verwendung: als Zimmer- und Kübelpflanze
  • größter Vertreter: Norfolk-Baumfarn (Cyathea brownii)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 Meter
  • Kronendurchmesser: bis zu fünf Metern
  • besitzt auf dem Stamm Schopf aus Farnwedeln
  • Standort: hell, halbschattig bis schattig, windgeschützt
  • Gießen: regelmäßig, nicht austrocknen lassen, besprühen von Stamm und Wedeln
  • Dünger: April bis September regelmäßig Flüssigdünger
  • Überwintern: helles, kühles Zimmer

Aussehen

Baumfarne gehören für Gartenfreunde sicherlich zu den anspruchsvolleren Kübelpflanzen. In seiner ursprünglichen Heimat erreicht der Stamm eine erstaunliche Höhe von 30 Metern – Norfolk-Baumfarn (Cyathea brownii). Die imposante Krone mit einem Durchmesser von bis zu fünf Metern besteht aus über 50 filigranen Wedeln, die mitunter bis zu vier Meter lang werden. Mit nur fünf Zentimetern im Jahr wächst der Stamm relativ langsam. Allerdings kann sein Durchmesser 40 Zentimeter betragen.

Der echte Cyatheales besitzt auf seinem geraden Stamm einen Schopf aus Farnwedeln, die mehrfach gefiedert sind. Reine Baumfarnfamilien sind Dicksoniaceen und Cyatheaceen, die auch gleichzeitig eine kommerzielle Bedeutung haben. Die Gattung Cyatheales umfasst über 620 Arten und bildet somit die größte Gruppe.

Standort

Baumfarne können in unseren Breitengraden gut als Kübel- oder Zimmerpflanze kultiviert werden. Als Zimmerpflanze sollten die palmenähnlichen Geschöpfe über ausreichend Platz verfügen können. Außerdem wäre ein Standort in der Nähe eines Fensters ideal. Steht der Cyatheales zu dunkel, wächst er dementsprechend langsamer.

Solange der Wintergarten im Sommer nicht übermäßig heiß ist, eignen er sich genauso für Baumfarne. Bei Temperaturen über 35 Grad sollten Pflanzenfreunde besser darauf verzichten. Viele Arten können getrost den Sommer im Freien verbringen.

  • halbschattiger bis schattiger Platz
  • windgeschützt
  • als Zimmerpflanze heller Standort

Boden

Damit der Baumfarn seine volle Schönheit entfalten kann, sollte das Substrat optimal auf ihn abgestimmt sein.

  • wasserdurchlässig
  • luftdurchlässig
  • lockerer Boden mit Anteil an organischen Substanzen
  • saurer Boden
  • kein Kalk
  • nährstoffreich

Im unteren Teil des Topfes oder des Kübels sollte stets eine dicke Drainageschicht gelegt werden – ein Gemisch aus Kies, Sand, Blähton, humose Gartenerde und ein geringer Anteil an Rindermulch.

Tipp:

Substrate aus Kokosfasern bieten eine gelungene Alternative. Auch Blumenerde kann genutzt werden, wenn dieser viel Kompost untergemischt wird.

Gießen

Baumfarne brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wasser. In Bezug auf die Wurzeln gibt es bei den Baumfarnen eine Besonderheit: Bei vertrockneten Blattstielen bleibt ein kurzes Teilstück zurück, aus dem sich neue Wurzeln bilden. Diese Wurzeln unterstützen nicht nur die Standfestigkeit des Stammes. Mit ihnen nimmt der Baumfarn Nährstoffe und Wasser auf. Daher ist es extrem wichtig, auch den Stamm feucht zu halten. Dies wird am besten erreicht, wenn das Wasser in die Blattkrone gegossen wird. So versorgt das herablaufende Wasser gleichzeitig den Stamm mit Feuchtigkeit. Zusätzlich kann der Stamm mit einem Zerstäuber besprüht werden. Überschüssiges Wasser muss entfernt werden.

Baumfarn - Cyatheales

Düngen

  • Düngezeit April bis September
  • regelmäßig etwas Flüssigdünger ins Gießwasser
  • Grünpflanzendünger mit wenig Phosphor nutzen
  • Düngewasser in Blattkrone gießen

Überwintern

Obwohl einige Arten der Cyatheales kurzfristige Frostzeiten überstehen würden, sollten Baumfarne dennoch nicht im Freien überwintern. An einem hellen und wenig geheizten Plätzchen sind sie besser aufgehoben. Ideal wäre ein Kalthaus oder ein schattiger Platz im Wintergarten.

  • Überwintern bei fünf bis zehn Grad
  • mäßig gießen, nicht austrocknen lassen
  • verträgt keine Wintersonne

Hobbygärtner, die ihren Baumfarn ganzjährig im Freien kultivieren, können Maßnahmen ergreifen, um ihren exotischen Freund zu schützen:

  • windgeschützter Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Kübel auf Unterlage wie Styroporplatte stellen
  • Schicht aus Rindenmulch auf Boden und in Blattkrone
  • Krone mit Schnur zusammenbinden
  • Stamm mit Vlies- oder Strohmatten umwickeln
  • Topf in Folie oder Styropor wickel
  • mäßig gießen

Sorten

Cyathea australis (Australischer Baumfarn)

  • Gigant aus der Familie der Baumfarne
  • Stammhöhe über zehn Meter
  • Kronendach kann einen Durchmesser von fünf Meter erreichen
  • dunkelbrauner bis schwarzer Stamm
  • Palmwedel sind hell und sattgrün
  • relativ kälteverträglich
  • verträgt kurzzeitig Frost bis minus zehn Grad
  • kann als Kübel- und Zimmerpflanze kultiviert werden

Cyathea cooperi (Schuppeenbaumfarn)

  • beliebte Zimmerbaumfarnart
  • schnell wachsend
  • Wuchshöhe über zehn Meter
  • Farnwedel können Länge von mehr als drei Metern erreichen
  • Stamm mit ungefähr 20 Zentimeter deutlich schmaler als bei anderen Arten
  • darf nicht gekürzt werden, sonst geht er ein
  • schwarzer Stamm
  • Farnwedel grün und im Licht silbrig glänzend
  • kann bei Temperaturen bis null Grad im Freien stehen

Cyathea dealbata (Neuseeländischer Silberfarn)

  • robuste Kübelpflanze
  • Stammhöhe über zehn Meter
  • Kronendach bis sechs Meter
  • Farnwedel leuchten auf der Unterseite silbrig
  • Stamm ist schlank und braun-schwarz
  • ältere Exemplare vertragen im Winter kurzzeitig minus fünf Grad

Cyathea medullaris (Schwarzer Baumfarn)

  • ganzjährige Zimmerkultivierung möglich
  • Wuchshöhe bis 20 Meter
  • Kronendach bis drei Meter
  • Farnwedel erreichen fünf bis sechs Meter Länge
  • nicht frostresistent

Cyathea smithii (weicher Baumfarn)

  • als Kübelpflanze zu kultivieren
  • Stammhöhe bis acht Meter
  • wächst langsam
  • Farnwedel erreichen Länge von 2,5 Metern
  • frostharter Baumfarn
  • empfindlich gegen Hitze
  • vollschattiger Standort
  • verträgt kurzzeitig Fröste bis minus zehn Grad

Cyathea tomentosissima

  • im Sommer draußen halten
  • kann aber auch ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden
  • wächst langsam
  • Wuchshöhe bis acht Meter
  • Farnwedel besitzen filigrane rote Schuppen
  • verträgt leichte Fröste bis minus drei Grad

Cyathea brownii (Norfolk-Baumfarn)

  • Kübelpflanze oder als Zimmerpflanze im Wintergarten
  • wächst schnell
  • dünner Stamm
  • bildet bis zu fünf Meter lange Wedel
  • gefiederte Farnwedel aus tiefgrünen Blättern
  • Basis ist mit dunkelbraunen Schuppen besetzt

Häufig gestellte Fragen

Mein Baumfarn verlor im Winter alle Blätter. Jetzt treibt er neu aus, bekommt allerdings wieder braune Spitzen. Woran liegt das?

Da der Baumfarn ursprünglich in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet ist, wird ihm wahrscheinlich Luftfeuchtigkeit fehlen. Durch die trockene Heizungsluft im Winter fühlt der Baumfarn sich nicht wohl. Tägliches Besprühen des Stammes hilft bereits.

Ich habe einen Baumfarn im Kübel auf dem Balkon. Nun bildet sich ein brauner Belag um den Farn, der irgendwie schimmelig aussieht. Beim Gießen „dampft“ es. Was tun?

Es könnte sich um einen Schleimpilz handeln, der anfangs gelb aussieht und ausgetrocknet braun wird. Dieser Pilz entsteht, wenn der Torfanteil im Substrat zu hoch ist. Bei Berührung (oder durch Gießen) entlädt der Pilz unzählige Sporen, die wie feiner Rauch aussehen. Einfach oberflächlich entfernen. Der Pflanze schadet es nicht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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