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Zimmerfarn: Farn als Zimmerpflanze | 11 Tipps zur Pflege

Farn gehört als Zimmerpflanze zu den pflegeleichten Gewächsen. Der geringe Aufwand und dekorative Wert erklärt die Popularität der Urzeitpflanzen. Die Zimmerfarn-Pflege wird Ihnen in diesem Ratgeber ausführlich erklärt.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Pflanzengruppe: Farne
  • umfasst zahlreiche Arten
  • Klassen: Echte Farne (Polypodiopsida), Psilotopsida, Equisetopsida, Marattiopsida)
  • alle Arten sind monophyletisch (einstämmig)
  • Verbreitung: weltweit
  • Wuchsform: aufrecht, buschig, überhängend, sommergrün, immergrün, selten als Baum oder Palme
  • Wuchshöhe: 10 cm bis 3.000 cm
  • bildet Sporenkapseln auf der Blattunterseite aus
  • Blätter: Wedel in artenabhängigen Größen, verschiedene Grüntöne, gefiedert
  • gesamte Gruppe giftig

Arten

Von den über 12.000 Farnarten auf der Welt ist eine kleine Zahl ideal für die dauerhafte Kultivierung in Innenräumen geeignet. Zimmerfarne unterscheiden sich in keiner Form von ihrer Verwandtschaft, sie lassen sich nur aufgrund ihrer Wuchseigenschaften und Bedürfnisse problemlos im Haus halten. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über geeignete Arten, die Sie als Zimmerfarn halten können:

  • Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum)
  • Geweihfarn (Platycerium bifurcatum)
  • Goldtüpfelfarn (Phlebodium aureum)
  • Hasenpfotenfarn, Hasenfußfarn (Davallia bullata)
  • Japanischer Sagopalmfarn (Cycas revoluta)
  • Nestfarn (Asplenium nidus)
  • Pellefarn (Pellaea rotundifolia)
  • Rippenfarn (Struthiopteris spicant)
  • Schwertfarn (Nephrolepis exaltata)

Standort

Schwertfarn - Nephrolepis cordifolia

Einer der wichtigsten Punkte bezüglich der Pflege eines Zimmerfarns ist der Standort. Farne müssen nicht ausgiebig gepflegt werden, wenn Sie ihnen ein geeignetes Plätzchen in der Wohnung spendieren. Achten Sie bei der Auswahl des Standorts auf die folgenden Eigenschaften:

  • Lichtbedarf: hell, absonnig bis halbschattig
  • direkte Sonne vermeiden
  • schattige Ecken vermeiden
  • Mindesttemperatur: 12°C
  • Zugluft vermeiden
Tipp:

Aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit sind Badezimmer besonders gut für die Pflanzen geeignet. Das Bad sollte aber ein Fenster besitzen, da es ihnen sonst zu dunkel wird.

Substrat

Neben dem ausgewählten Platz in Ihren Wohnräumlichkeiten müssen ein geeignetes Substrat wählen. Im Grunde können Sie für alle Zimmerfarne das gleiche Substrat nutzen, was Ihnen ausreichend Freiheit bei der Auswahl der Art ermöglicht. Die folgenden Eigenschaften sind wichtig:

  • qualitativ hochwertige Topfpflanzenerde
  • durchlässig
  • humos
  • leicht feucht
  • kalkarm
Hinweis:

Manche Farnarten wie der Hasenfußfarn benötigen kein Substrat, da es sich um eine Aufsitzerpflanze (Epiphyt) handelt. Für diese benötigen Sie ausschließlich einen großen, porösen Stein, auf dem sich der Farn festklammern kann.

Umtopfen

Um die Wuchsfreude und Vitalität eines Zimmerfarns zu erhalten, muss das Gewächs in regelmäßigen Abständen umgetopft werden. Das Gefäß wird ihnen mit der Zeit zu klein, die Erde verdichtet oder wird zu mager. Um diesem Problem zu entgehen, müssen Sie zum richtigen Zeitpunkt umtopfen. Umgetopft wird direkt nach dem Winter im Zeitraum von Februar bis März. Später sollten Sie nicht mehr umtopfen, da die Farne neu austreiben. Ebenso wichtig ist die Häufigkeit, denn je nach Alter und Wuchsform der Farne müssen Sie einen anderen Rhythmus beachten:

  • junge Exemplare: alle 1 bis 2 Jahre
  • ältere Exemplare: alle 4 Jahre
  • Farne in Baum- oder Palmform: 5 bis 6 Jahre
  • Wurzeln wachsen aus Topf-Abzugslöchern

Die Zimmerpflanze gedeiht am besten in Töpfen, die nicht zu tief sind. Der Flachwurzler benötigt nämlich nicht viel Platz, durchwurzelt das Substrat aber mit der Zeit.

Schwertfarn - Nephrolepis cordifolia

Sobald es Zeit zum Umtopfen ist, können Sie sich an der folgenden Anleitung orientieren:

  • leicht größeren Topf auswählen
  • sollte über Abzugslöcher verfügen
  • Pflanze aus altem Topf lösen
  • Erde von den Wurzeln entfernen
  • abgestorbene, vertrocknete oder verfaulte Wurzeln entfernen
  • vertrocknete oder bräunliche Wedel ebenfalls entfernen
  • Drainageschicht auf Topfboden anlegen
  • Drainagematerial: Blähton, Tonscherben, Kies
  • ein Drittel des Topfs mit Substrat füllen
  • Pflanze gerade einsetzen
  • auffüllen
  • vorsichtig andrücken
  • gut wässern
Hinweis:

Viele Arten können Sie problemlos in einer Hängeampel kultivieren. Besonders gut geeignet ist diese Methode, wenn Sie nicht über genügend Platz für richtige Kübel verfügen.

Gießen

Ein essentieller Punkt der Pflege von Zimmerfarn ist die ausgiebige Versorgung mit Wasser. Die Pflanzen sind auf hohe Mengen Wasser angewiesen, dürfen aber niemals Staunässe ausgesetzt sein. Stehende Nässe führt zur Wurzelfäule, die tödlich für die Zimmerpflanze verlaufen kann. Aus diesem Grund sollten Sie ausschließlich nach Bedarf gießen. Das gelingt, indem Sie regelmäßig die oberste Erdschicht auf Trockenheit überprüfen. Ist sie komplett trocken, gießen Sie. Achten Sie darauf, dass Sie ausschließlich kalkarmes Wasser verwenden, zum Beispiel Filter- oder Regenwasser.

Tipp:

Ein Frischekick für den Zimmerfarn ist ein zwischenzeitlicher Sprühnebel. Füllen Sie eine Sprühflasche mit geeignetem Wasser und sprühen Sie das Gewächs großzügig ab.

Düngen

An sich benötigen Zimmerfarne keine zusätzlichen Nährstoffe, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt umgetopft wurden und ein geeignetes Substrat zum Einsatz kommt. Erkennen Sie dennoch Mangelerscheinungen wie hängende oder blasse Wedel, können Sie zusätzlich Dünger verabreichen. Möglich ist das von Frühling bis Herbst, denn über den Winter treiben die Farne nicht weiter aus und benötigen daher keine Nährstoffe. Zum Düngen verwenden Sie einen klassischen Blumen- oder Topfpflanzendünger, der wie folgt verabreicht wird:

  • alle 2 Wochen
  • über Gießwasser verabreichen
  • Hälfte der empfohlenen Dosierung verwenden
  • alternativ auf gleiche Art mit Milch düngen

Schneiden

Farne müssen nicht wirklich zurückgeschnitten werden, außer es handelt sich um sommergrüne Arten. In diesem Fall ist ein Schnitt vor dem Winter notwendig. Erkennbar ist das an der Blattfarbe, denn je näher der Winter kommt, desto mehr färben sich die Wedel braun. Braune Wedel sind immer ein Anzeichen für vertrocknete Pflanzenteile, die der Farn nicht mehr benötigt und getrost abgeschnitten werden können. Falls Sie die Zimmerpflanze im Herbst nicht mehr schneiden können, verlegen Sie den Termin auf den Frühling. Dabei müssen Sie nur darauf achten, neue Wedel nicht zu beschädigen. Der Schnitt gelingt wie folgt:

  • Handschuhe anziehen
  • Farne sind giftig
  • desinfizierte, scharfe Schere verwenden
  • sommergrüne Arten komplett zurückschneiden
  • alle Wedel bis auf den Boden
  • immergrüne Arten auslichten
  • nur braune Wedel entfernen

Überwintern

Der Winter stellt ein großes Problem für die Zimmerpflanze dar, da sie keine Temperaturen unter 12°C vertragen. Glücklicherweise ist der jährliche Standort ebenso gut zur Überwinterung geeignet. Das einzige Problem kann andauernde Trockenheit darstellen, wenn über den Winter die Heizung läuft. Trockene Heizungsluft sorgt dafür, dass Ihr Zimmerfarn schneller Feuchtigkeit verliert. Um diesem Problem vorzubeugen, müssen Sie das Substrat häufiger auf Feuchtigkeit überprüfen. Zudem ist es empfehlenswert, den Farn häufiger als üblich mit Wasser zu besprühen, damit die Wedel nicht austrocknen. Ausreichend Feuchtigkeit schützt vor typischen Trockenheitsschädlingen wie Spinnmilben.

Schwertfarn - Nephrolepis cordifolia

Vermehren

Da sich Farne in der freien Natur über ihre Sporen weiterentwickeln, müssen Sie selbst zur Tat schreiten, wenn Sie mehr Exemplare wünschen. Eine Vermehrung über Sporen ist theoretisch möglich, kann jedoch ein bis zwei Jahre dauern. Zimmerfarn lässt sich aus diesem Grund am besten über die Teilung des Wurzelballens vermehren. Da Zimmerfarne äußerst robust sind, stellt diese Methode keine Gefahr für sie dar und der gesamte Prozess geht ohne größere Probleme vonstatten. Alternativ könnten Sie Stecklinge nutzen, doch werden diese nicht von jedem Zimmerfarn gebildet. Die Teilung wird idealerweise während des Umtopfens ausgeführt, da Sie die Wurzelstücke danach eh in frisches Substrat setzen müssen:

  • Farn aus dem Pflanzgefäß lösen
  • geschärftes und desinfiziertes Messer verwenden
  • Erde von Wurzeln entfernen
  • Wurzelballen mittig teilen
  • alternativ in mehrere Teile schneiden
  • bei größeren Farnen möglich
  • Teilstücke in einzelne Töpfe setzen
  • wie gewohnt pflegen

Schädlinge

Schädlinge stellen für den Farn an sich nicht wirklich ein Problem dar. Ausschließlich intensive Trockenheit kann zu einem Schädlingsbefall führen, da diese den Zimmerfarn deutlich schwächt. Zu den häufigsten Schädlingen über das gesamte Jahr gehören:

  • Spinnmilben
  • Blattläuse
  • Schildläuse

Überprüfen Sie aus diesem Grund Ihre Farne nach einer ungewollten Trockenperiode auf die Schädlinge. Spinnmilben erkennen Sie zum Beispiel an den Gespinsten zwischen den Wedeln, während Blatt- und Schildläuse recht leicht zu entdecken sind. Da Zimmerfarne schnell wieder gesund gepflegt werden können, gehen Sie gegen alle drei Schädlinge auf die gleiche Weise vor:

  • befallene Wedel nicht abschneiden
  • außer sie sind braun
  • Pflanze gründlich abduschen
  • bei großem Befall umtopfen
  • Erde komplett austauschen
  • Wurzeln überprüfen
  • abgestorbene entfernen
  • anschließend Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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