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Blattkaktus, Epiphyllum – Pflege und Überwintern

Blattkaktus, auch Epiphyllum und Phyllokaktus genannt, gehört zu den schönsten Kakteen-Arten. Dieses Gewächs ist wegen seiner üppigen Blüte in Rot, Rosa, Violett oder Gelb sehr beliebt und ist außerdem recht pflegeleicht. Wichtig zu wissen, dass Blattkakteen eine etwas andere Pflege benötigen, als die meisten Sukkulenten.

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Beliebte Zimmerpflanze

Blattkakteen stammen nicht wie die meisten Sukkulenten aus den Wüstenregionen, sondern sind in den tropischen feuchten Wäldern des amerikanischen Kontinents zu Hause. Durch diese Herkunft sind auch die meisten Unterschiede in der Pflege zu erklären. Auf dem Markt sind zahlreiche Zuchtformen und Hybride zu finden, die sich in Form und Farbe der Blüten unterscheiden. Einzelne Exemplare tragen Blüten sogar mit dem stattlichen Durchmesser von ca. 30 cm. Zum Schluss sei erwähnt, dass der beliebte Weihnachtskaktus (Schlumbergera) ebenfalls zu den Blattkakteen gehört.

Standort von Frühjahr bis Herbst

Epiphyllum braucht wie die meisten Kakteen und weitere Sukkulente einen hellen und warmen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung ist für die Pflanze schädlich, sie kann Verbrennungen davon tragen. Einige Stunden Sonne pro Tag sind kein Problem. Als ein guter Sonnenschutz dient z.B. Wachspapier oder heller Baumwollstoff, an die Fensterscheibe angebracht. Besonders wohl fühlt sich ein Blattkaktus, der draußen im Freien während der warmen Jahreszeit stehen darf. Auch hier gilt es: Der Standort muss hell und ohne direkte Sonne sein. Der Vorteil von einem Aufenthalt im Freien: Durch das Fensterglas werden die UV-Strahlen absorbiert, diese benötigen Kakteen aber dringend für ihr Wachstum.

Weiterhin soll der Standort regengeschützt sein, obwohl gerade diese Kakteen-Gewächse mehr Luftfeuchtigkeit vertragen, als ihre aus den Wüsten stammenden Verwandten. Spätestens vor dem ersten Frost kommt die Zeit die Pflanzen in ihr Winterquartier umziehen zu lassen.

Tipp:

Schlumbergera braucht für Knospenbildung täglich mehrere Stunden Dunkelheit und fühlt sich daher auf der Fensterbank in einem Raum wohl, der im Herbst und Winter abends nur wenig beleuchtet ist.

Überwintern

Phyllokaktus ist nicht winterhart, benötigt aber im Winter einen kühlen Standort. Wenn die Pflanze das ganze Jahr über im warmen Zimmer wächst, schwächt es sie auf Dauer ab. Als Winterunterkunft eignet sich ein Wintergarten, in dem die Temperaturen von ca. 15°C herrschen. Falls kein Wintergarten zur Verfügung steht, kann der Blattkaktus in einem Zimmer überwintern, in dem es nur sparsam geheizt wird, z.B. im Schlafzimmer. Auch im Winter benötigt dieses Gewächs ausreichend Licht.

Substrat

Obwohl Epiphyllum ein Kakteen-Gewächs ist, braucht diese Pflanze keine Kakteen-Erde. Mehr noch: In der Kakteen-Erde droht das Gewächs schnell einzugehen. Auf dem Markt sind fertige Mischungen für den Blattkaktus zu finden, ansonsten kann die herkömmliche Blumenerde mit 1/3 Lavakies vermischt werden. Etwas Torf kommt den Pflanzen ebenfalls zugute. Das richtige Substrat für diese Kakteen-Art soll auf jeden Fall humos und gleichzeitig locker und luftdurchlässig sein.

Gießen

Im Unterschied zu vielen Sukkulenten möchte der Blattkaktus es am liebsten feucht, Austrocknen der Erde und somit der Wurzel verträgt die Pflanze nur bedingt und kann schnell absterben. Unbedingt für gute Drainage sorgen, Staunässe ist für den Epiphyllum ungesund. Gegossen wird es nur mit kalkfreiem Wasser, es ist empfehlenswert Leitungswasser zu entkalken oder – noch besser! – Regenwasser zu verwenden. Gegossen wird so viel, dass das Substrat immer feucht bleibt. Dabei braucht der Blattkaktus Wasserzugaben rund um das ganze Jahr, im Winter ist allerdings nur wenig Wasser benötigt. Außerhalb des Winters soll der Blattkaktus täglich mit lauwarmem Wasser besprüht werden.

Tipp:

Nur besprühen, wenn die Pflanze nicht der Wirkung von direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt ist – Das Gewächs kann schwere Verbrennungen davon tragen!

Düngen

In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Blattkaktus ebenfalls von den meisten Kakteen und bedarf andere Düngermittel. Eigentlich soll ein herkömmlicher Blumendünger in einer sparsamen Dosierung ausreichen, die Hälfte von der empfohlenen Dosis genügt. Gedüngt wird etwa alle zwei Wochen und zwar nur von März bis August. In der Winter-Ruhepause braucht das Gewächs keine Düngung, denn sein Stoffwechsel ist verlangsamt und es kann das Düngermittel nicht aufnehmen.

Tipp:

Das Düngermittel darf nur wenig Stickstoff enthalten, denn dieser führt zur Bildung von verfaulten Stellen am Pflanzenkörper.

Vermehrung

Am leichtesten geht die Vermehrung durch Stecklinge, dabei wird wie folgt vorgegangen:

  • Einen Trieb („Blatt“), ca. 15 cm lang, vom Epiphyllum abschneiden,
  • Den Steckling in ein trockenes Tuch einwickeln und ca. eine Woche zum Trocknen hinlegen,
  • Sobald die Schnittwunde ausgetrocknet ist, in eine lockere Sandmischung bzw. spezielle Blattkakteen-Mischung setzen,
  • Pflanztiefe ist etwa 2-3 cm,
  • Nach weiteren ein-zwei Wochen haben die Stecklinge Wurzeln geschlagen und dürfen umgetopft werden.

Umtopfen

Junge schnell wachsende Pflanzen sollen jährlich umgetopft werden. Bei älteren Pflanzen kann Umtopfen seltener passieren. Erfahrene Gärtner empfehlen einmal pro Jahr oder alle zwei Jahre das Substrat zu wechseln. Dafür wird die Pflanze vorsichtig zusammen mit dem Erdballen herausgeholt, das restliche Substrat entsorgt, der neue eingefüllt.

Tipp:

Auch der Weihnachtskaktus hat Dornen, die übrigens nur sehr schwer aus der Haut zu entfernen sind! Nicht ohne Handschuhe arbeiten!

Krankheiten

Blattkakteen gehören zu den anspruchslosen Zimmerpflanzen und werden nur selten krank. Die meisten gesundheitlichen Probleme sind auf die falsche Pflege zurück zu führen. Wenn Phyllokaktus zu wenig Licht bekommt, bilden sich schnell dünne vergeilte Triebe. Diese sind zu entfernen und für bessere Lichtverhältnisse ist zu sorgen. Verkalktes Wasser kann der Pflanze vehement schaden, auch mangelnde Drainage ist ungesund und lässt den Blattkaktus verfaulen – Gefahr besonders durch Wurzelfäule! Dagegen hilft es in eine luftdurchlässige Erde umzutopfen und nur mäßig zu gießen. Wenn der Kaktus von Spinnmilben befallen wird, dann ist es ein Zeichen für eine zu trockene Luft. Neben den chemischen Mitteln kann regelmäßiges Besprühen Abhilfe schaffen.

Häufige Fragen

Eignen sich Blattkakteen als Ampelpflanze?

Ja, besonders Schlumbergera sieht als Ampelgewächs ansprechend aus. Wenn Epiphyllum nicht als Ampelpflanze wächst, müssen ältere Gewächse gestützt werden, sonst drohen die Triebe abzubrechen.

Können Blattkakteen im Freien überwintern?

Bei einem sehr milden Winter und gut geschützt kann Phyllokaktus draußen überwintern, doch Temperaturen unter -3 °C schaden der Pflanze, somit ist das optimale Winterquartier ein Wintergarten.

Wissenswertes zum Blattkaktus in Kürze

  • Der Blattkaktus hat kleine triebhafte Ansätze, welche normalerweise als Blätter der Pflanze bezeichnet werden.
  • Einige Kakteen haben auch kleine Stacheln, welche aber weich und nicht stechend sind.
  • Die Blüten des Blattkaktus erreichen eine normale Größe von ca. 20 cm.
  • Hierbei sind die Blütenfarben, je nach Sorte, in den Farben Weiß-Gelb und Rot oder Orange zu bewundern.
  • Die Blüten selber haben eine große Blätteranzahl und in ihrer Mitte befinden sich erhabene Staubstempel.
  • Die Blütezeit des Blattkaktus ist normalerweise von Frühling bis Sommer.
  • Da der Kaktus aus den Regenwäldern aus Süd- und Mittelamerika stammt, mag er es warm und feucht.
  • Dennoch mag er keine direkte Sonneneinstrahlung und Temperaturen von 20-25 °C empfindet er als am angenehmsten.
  • Da das Klima hierzulande auch recht mild ist, eignet sich der Blattkaktus auch hervorragend als Balkon- oder Terrassenpflanze.
  • Dabei akzeptiert er auch schattige Plätze, in denen er aber nur langsam wächst.
  • Der Blattkaktus ist nicht winterfest, das heißt im Winter benötigt er einen hellen, aber kühlen Platz. 15-20 °C sind hierbei ausreichend.
  • Im Winter braucht der Kaktus nicht viel Wasser, dennoch sollte man aufpassen, dass die Erde nicht komplett austrocknet.
  • Gegossen wird er von unten. Würde man ihn von oben gießen, würde Fäule entstehen.
  • Als Dünger mag der Kaktus ein sandiges Substrat oder Kakteenerde. Hierbei kann man die Mischung auch selber herstellen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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