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Sternfrucht, Karambole – Anzucht und Pflege

Sternfrucht

Fedrige Blätter und rosafarbene Blüten – die Sternfrucht ist eine ungewöhnliche und noch immer seltene Zimmerpflanze. Wird sie im Sommer draußen kultiviert oder aber selbst befruchtet, kann sie sogar mit ihren gesunden Früchten den Speiseplan bereichern. Und auch die Ansprüche der Exotin sind so überschaubar, dass selbst Anfänger schnell Erfolge sehen. Trotz ihrer Schönheit und leichten Pflege gilt es bei der Karambole aber einige Punkte zu beachten. Vor allem, wenn sie lange Zeit Freude bereiten soll.

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Standort

Die Sternfrucht stammt aus Südostasien und benötigt daher einen warmen und sonnigen Standort, der windgeschützt liegt. Im Sommer darf sie ruhig im Freien stehen, aufgrund ihres hohen Feuchtigkeitsbedarfs ist sie jedoch besser im Wintergarten oder der Wohnung aufgehoben. Optimal ist hier eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent, wodurch außer dem Gewächshaus auch Küche und Bad infrage kommen. Für das Zimmergewächshaus ist die Karambole eher ungeeignet, da sie eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann.

Substrat

Bei der Wahl des Substrats zeigt sich die exotische Sternfrucht unkompliziert. Handelsübliche, hochwertige Topferde reicht ihr aus. Die Zugabe von etwas Kompost und lehmiger Erde oder – falls diese nicht vorhanden ist – Lehmpulver bekommt ihr jedoch ebenfalls sehr gut. Das Untermischen des Lehms ist insgesamt sinnvoll bei der Kultur der Karambole, da dieser die Feuchtigkeit in der Erde besser speichern kann. Zur Verdichtung sollte das Substrat dadurch jedoch nicht neigen. Wer ganz sicher gehen möchte, setzt der Erde daher noch etwas Blähton bei.

Gießen

Sternfrucht Pflanze

Die Sternfrucht benötigt bereits aufgrund ihres warmen und sonnigen Standorts reichlich Wasser und muss daher stets feucht gehalten werden. Allerdings feucht, nicht nass, denn Staunässe bekommt der Karambole sehr schlecht. Vor allem im Sommer ist regelmäßiges Gießen erforderlich, bei dem am besten das Substrat vollkommen durchfeuchtet wird. Einfach zu erreichen ist dies durch das Tauchen des Topfes. Hierbei wird der Topf vollständig in einen Wassereimer getaucht, bis sich die Erde vollgesogen hat. Erkennbar ist dieser Zustand daran, dass aus dem Substrat keine Bläschen mehr aufsteigen. Im Anschluss muss überschüssiges Wasser ablaufen und abtropfen können.

Tipp:

Die Sternfrucht verträgt Kalk nur schlecht und sollte daher nicht mit hartem Leitungswasser gegossen werden. Besser ist Regenwasser, gefiltertes oder abgestandenes Leitungswasser.

Düngen

Beim Düngen ist die Sternfrucht wieder ganz unproblematisch. Ihr reicht ein handelsüblicher Volldünger in flüssiger Form, der von Frühjahr bis Sommer dem Gießwasser beigesetzt wird. Gedüngt wird etwa aller zwei Wochen, von April bis September. Bei gewählten Mittel ist zu beachten, dass diese keine negativen Auswirkungen auf die Früchte selbst haben – also für Pflanzen geeignet ist, die zum Verzehr bestimmt sind. Kostengünstigere und natürliche Alternativen zum Düngemittel aus dem Handel sind Kaffeesatz, Kompost und Brennnesseljauche.

Verschnitt

Ein Verschnitt der Sternfrucht ist gar nicht notwendig. Beschädigte oder unerwünschte Triebe können jedoch entfernt werden. Abgestorbene Teile werden zeitnah, verwachsene Triebe im März verschnitten.

Umtopfen

Ein regelmäßiger Topfwechsel ist für die Karambole nicht unbedingt von Nöten. Das Umtopfen steht also erst an, wenn sie Pflanze für das Gefäß zu groß geworden ist, darin nicht mehr sicher steht oder Wurzeln m Topfboden sichtbar werden. Wie bei vielen Gewächsen ist es ratsam, auch bei der Sternfrucht einen nur minimal größeren Topf zu wählen. Auf diese Weise ist das Wurzelwachstum begrenzt und die Pflanze treibt oderirisch stärker aus.

Befruchtung und Ernte

Frühestens im dritten Jahr bildet die Sternfrucht Blüten aus. Werden diese durch Insekten oder einen Pinsel bestäubt, können sich daraus Früchte entwickeln. Je nach Standort und Sonne sowie Temperatur, kann die Reife im frühen oder späten Herbst erfolgen. Hierzu wird zunächst nur eine Frucht abgeschnitten und geöffnet. Ist das Fruchtfleisch Gelb-Orange, sind die Sternfrüchte reif.

Tipp:

Wer sich bei der Auswahl für eine selbstfruchtende Karambole entscheidet, benötigt für die Befruchtung keine weiteren Exemplare.

Vermehrung

Karambole

Die Sternfrucht wird über Samen vermehrt, die nach der Gewinnung möglichst schnell zum Austrieb gebracht werden sollten. Die Früchte aus dem Handel enthalten oft nur sehr kleine Samen, die sich nicht zur Keimung eignen. Sinnvoll ist es daher, zunächst eine bereits gezogene Pflanze zu erwerben und diese zu vermehren. Aus den Früchten sollten die größten Samen gewonnen werden, die dann in den folgenden Schritten zu keimen sind.

  1. Die Samen gründlich reinigen und das gesamte Fruchtfleisch entfernen.
  2. Die Kerne auf Anzuchterde legen und nur leicht mit dem Substrat bedecken.
  3. Die Erde befeuchten aber nicht durchnässen, das Gefäß mit Glas oder transparenter Folie abdecken.
  4. Das Pflanzgefäß an einen hellen, über den Winter mit einer Pflanzlampe beleuchteten, Standort verbringen.
  5. An diesem sollten mindestens 25 °C herrschen.

Bereits in den ersten zwei Wochen können einige Samen keimen, garantiert ist der Erfolg jedoch nicht. Das Umtopfen in nährstoffreiches Substrat kann erfolgen, wenn die jungen Karambolen etwa 15 cm hoch sind.

Überwinterung

Die Sternfrucht hält Temperaturen von bis zu 3 °C nur für kurze Zeit aus und müssen daher im Haus überwintert werden. Ideal ist es, wenn sie hier bei mehr als 12 °C stehen darf, anderenfalls verliert sie ihre Blätter. Auch Zimmertemperaturen sind geeignet. Zudem muss die Karambole hell stehen und weiterhin gegossen werden. Nur das Düngen ist einzustellen.

Typische Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler

Krankheiten und Schädlinge treten an der Sternfrucht nur sehr selten auf. Viel häufiger leidet sie unter Pflegefehlern. Typisch sind hierbei:

  • ein zu dunkler oder zu kühler Standort
  • Mangelerscheinungen, wie verfärbte Blätter
  • eine zu geringe Wasserversorgung und Luftfeuchtigkeit
aufgeschnittene Sternfrucht

Verfärben sich die Blätter bräunlich, sind sie auch tagsüber gefaltet, bleiben Blüte und Früchte aus, gilt es also die Kulturbedingungen genauestens zu überprüfen und entsprechend anzupassen.

Häufige Fragen

Ist die Sternfrucht wirklich gesund?

Für gesunde Menschen ist die Sternfrucht eine tolle Bereicherung auf dem Speiseplan. Bei Menschen, die an Nierenkrankheiten leiden sieht das anders aus. Denn die Früchte enthalten einen Stoff, der bei Nierenkrankheiten schwere Vergiftungserscheinungen auslösen kann. Schwere Insuffizienzen oder große Mengen der Karambole können sogar bis zum Koma oder Tode führen.

Warum schließen sich die Blätter der Karambole?

Wenn die Sternfrucht ihre Blätter förmlich zusammenfaltet, ist das nicht in jedem Fall ein Grund zur Sorge. Über Nacht handelt es sich hierbei stattdessen um einen ganz normalen Vorgang. Anders tagsüber. Hier kann die Erscheinung auf einen Wassermangel oder einen zu hellen Standort hinweisen – die Kulturbedingungen müssen also überprüft werden.

Warum trägt meine Sternfrucht keine Früchte?

Bis die Sternfrucht überhaupt blüht, vergehen in der Regel mindestens drei Jahre. Auch dann ist aber noch nicht sicher, dass aus den Blüten Früchte entstehen. Die Befruchtung wird in der Regel von Insekten übernommen, gelangen diese nicht an die Karambole, entstehen keine Früchte. Die Pflanze sollte also im Sommer nach draußen gestellt oder von Hand mit einem Pinsel bestäubt werden. Fällt die Ernte dennoch gering aus, können hierfür ein falscher Standort, zu wenig Nährstoffe und Wassermangel verantwortlich sein.

Wissenswertes zur Karambole in Kürze

Standort

  • Im Sommer kann man den Pflanzkübel ins Freie stellen.
  • Die Pflanze mag einen hellen, sonnigen und unbedingt geschützten Standort.
  • Wichtig ist, dass sie vor Überhitzung geschützt wird. Pralle Mittagssonne ist also nicht so gut geeignet.
  • Wer Früchte ernten möchte, stellt die Karambola am besten in den Wintergarten oder in ein Warmhaus.

Pflanzsubstrat

  • Ideal ist hochwertige Kübelpflanzenerde.
  • Sie sollte grobkörnige Anteile wie Lavagrus oder Blähton enthalten, da sie dann locker genug ist.
  • Außerdem muss der Humusgehalt ausgewogen sein.
  • Das Pflanzsubstrat sollte Wasser und Nährstoffe speichern können.
  • Wichtig ist, dass das Pflanzgefäß nicht zu groß ist.
  • Etwa alle 3 Jahre umtopfen, aber das Gefäß nur wenig größer wählen.

Gießen und Düngen

  • Eine gleichmäßige Bodenfeuchte während des Sommers ist entscheidend.
  • Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit um die 70%. Am besten erreicht man diese im Glashaus.
  • Im Sommer muss meist reichlich gegossen werden.
  • Stehende Nässe ist aber zu vermeiden.
  • Dagegen muss nicht viel gedüngt werden. Es reicht, alle 10 Tage mit Volldünger für Nährstoffe zu sorgen.
  • Zu viel Dünger schadet der Pflanze. Oft führt er zu Bodenversalzung und zu Wurzelschäden.

Schneiden

  • Die Sternfrucht muss nicht geschnitten werden, kann es aber nach eigenem Ermessen.
  • Wenn nötig, kürzt man zu lang gewordene frische Triebe im März/ April etwas ein.

Überwintern

  • Die Sternfrucht benötigt einen hellen Standort und Temperaturen um die 18 ˚C.
  • Kurzfristig kommt die Pflanze auch mit Temperaturen bis 3 ˚C aus.
  • Gleichmäßige Bodenfeuchte beibehalten! Trotzdem deutlich weniger gießen.
  • Wenn Blätter abfallen, verringert sich der Wasserbedarf, da nicht mehr so viel verdunstet wird.
  • Je kühler die Pflanze steht, umso mehr Blätter wirft sie ab. Bei etwa 12 ˚C verliert sie fast alle Blätter.

Karambola vermehren

  • Die Vermehrung erfolgt durch Samen. Diese werden aus ganz reifen Früchten gewonnen.
  • Oft findet man keine in den Früchten, sie werden extra so gezüchtet.
  • Samen ganz vom Fruchtfleisch befreien, am besten unter Wasser abwaschen. Vorsichtig abtrocknen.
  • Als Pflanzsubstrat eignet sich Anzuchterde. Die Samen nur leicht mit Erde bedecken.
  • Warm und hell stellen, aber nicht in die Sonne. Ideal sind 25 bis 28 ˚C und Kunstlicht (Pflanzenlampe).
  • Die Samen keimen unterschiedlich, manche schon nach 14 Tagen, andere erst nach Wochen.
  • Es gibt selbstfruchtende Sorten und solche, für die ein Pflanzenpaar benötigt wird.

Krankheiten und Schädlinge

  • Manchmal treten im Winter Schildläuse auf.
  • Bei zu kalter Überwinterung sind Wurzelschäden recht häufig.
  • Lufttrockenheit schädigt die Pflanze, ebenso wie stark schwankende Wasserversorgung.
  • Die Trauermücke mag das gleichmäßig feuchte Pflanzsubstrat, ist aber recht leicht zu bekämpfen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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