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Calla-Pflanze: alles über die Pflege der Drachenwurz, Sumpf-Calla

Sumpf-Calla - Drachenpflanze
Hajotthu, Sumpfcalla Sothrieth 01, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die dekorative Calla-Pflanze ist zwar vergleichsweise anspruchslos, benötigt aber als Sumpfpflanze dennoch eine spezielle, angepasste Pflege. Dabei kommt es vor allem auf Substrat, Standort und das Wasser an. Auf welche Faktoren zu achten ist und welche speziellen Bedürfnisse die Sumpf-Calla hat, erfahren interessierte Hobbygärtner hier.

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Standort

Der Sumpf-Calla verrät bereits, wo sich der Drachenwurz am wohlsten fühlt – an sumpfigen, feuchten Standorten. Daher ist sie als Bepflanzung für den Randbereich des Gartenteichs ideal. Auch Senken und Bereiche mit hohem Grundwasser sind gut geeignet für die Calla-Pflanze. Von der Feuchtigkeit abgesehen, sollte der Standort sonnig bis halbschattig sein. Fehlt der Sumpf-Calla das Licht, neigt sie zur Fäulnis.

Substrat

Die Calla-Pflanze benötigt ein nährstoffreiches Substrat, das lehmig ist und Feuchtigkeit gut speichern kann. Zudem sollte es einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert aufweisen, denn der Drachenwurz reagiert empfindlich auf Kalk. Am einfachsten ist es, direkt Teicherde für die Sumpf-Calla zu verwenden. Diese ist bereits optimal auf die Ansprüche des Gewächses ausgelegt. Bei Gartenerde und Mischungen besteht durch den hohen Wasserbedarf die Gefahr, dass es zu Schimmel und Fäulnis kommt.

Wer es dennoch versuchen möchte, kann reife Komposterde und hochwertige Gartenerde verwenden und diese mit Sand zu einem lockeren Substrat mischen. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Substrat stets feucht gehalten wird. Ideal ist sogar ein Wasserstand von fünf bis zehn Zentimetern über der Erde.

Pflanzen

Die Calla-Pflanze wird am besten im Frühjahr gepflanzt oder in den Teich eingesetzt. Dabei kann sie direkt in den Ufer- beziehungsweise Randbereich eines Teichs eingepflanzt oder in einem Pflanzkorb in das Wasser eingestellt werden. Auf diese Weise bleiben Substrat und Wurzeln kompakt an einer Stelle und können bei Bedarf einfach wieder entnommen werden. Dennoch kann die Erde ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen.

Sumpf-Calla - Drachenwurz

Soll die Sumpf-Calla nicht in einem Teich oder Gewässer stehen, kann sich das Einsetzen in einem Pflanzkorb oder einem Pflanzgefäß ebenfalls als sinnvoll erweisen. So kann der Drachenwurz beispielsweise deutlich einfacher entnommen werden, um ihn zu vermehren. Günstig ist es zudem, den Wasserabfluss durch ein Gefäß zu beschränken. Hierdurch verringert sich der Aufwand für das Gießen und die Bedingungen für die Calla-Pflanze können einfacher optimal gestaltet werden.

Gießen

Steht die Calla-Pflanze in einem Teich, muss sie natürlich nicht gegossen werden. In einem Kübel oder anderen Pflanzgefäß sollte darauf geachtet werden, dass der Wasserstand möglichst gleich hoch bleibt. An einer trockneren Stelle ins Freiland gepflanzt, muss hingegen häufig gewässert werden. Der Standort entscheidet bei der Sumpf-Calla also darüber, wie groß der Aufwand für das Gießen ausfällt.

Tipp:

Wichtig ist zudem, dass weiches, kalkarmes Wasser verwendet wird.

Düngen

Beim Düngen zeigt sich der Drachenwurz besonders anspruchslos und pflegeleicht, denn im Teich ist eine zusätzliche Nährstoffzufuhr gar nicht notwendig. Auch im Miniteich, Freiland oder Kübel sollte darauf verzichtet werden. Stattdessen ist bei der Calla-Pflanze ein Substratwechsel die bessere Wahl. Dieser ist jedoch nur selten von Nöten.

Verschnitt

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli, danach bilden sich Früchte aus. Ein Verschnitt ist in diesem Fall nur dann erforderlich, wenn die Fruchtbildung verhindert werden soll. Erst im Herbst zieht sich die Pflanze in das Rhizom zurück, der oberirdische Teil verwelkt also. Er kann dann bereits im Herbst oder auch erst im Frühjahr verschnitten werden.

Notwendig ist das für die Gesundheit der Pflanze nicht unbedingt, es reduziert vor allem in kleineren Gewässern und Gefäßen aber das Risiko von Fäulnis und ist auch optisch ansprechender.

Umtopfen

Da die Calla-Pflanze nicht gedüngt werden sollte, können Nährstoffe nur auf zwei Wegen zugeführt werden. Zum einen durch Teichwasser und die natürlichen Nährstoffe darin, die aufgrund von Zersetzungsprozessen und Mikroorganismen zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen durch ein nährstoffreiches Substrat. Wurde die Sumpf-Calla nicht in ein Gewässer eingesetzt oder ins Freiland gepflanzt, kann daher ein Substratwechsel erforderlich sein. Dieser sollte aller zwei bis drei Jahre wie folgt durchgeführt werden:

  1. Das Substrat wird stark gewässert, sodass es bereits nass und aufgeweicht ist.
  2. Das Rhizom wird vorsichtig aus der Erde entnommen und von den Resten des Substrats befreit. Sinnvoll ist es hierzu, die Wurzel gründlich abzuspülen.
  3. Das Rhizom wird in frisches, trockenes Substrat eingesetzt und damit bedeckt. Hierzu kann frische Teicherde oder das obig beschriebene Gemisch verwendet werden.
  4. Soll das Gefäß wieder in einen Miniteich oder einen Kübel eingesetzt werden, sollte es zuvor schwemmend gegossen oder in einen Eimer mit Wasser eingesetzt werden. Loses Substrat wird dabei entfernt.

Vermehrung

Sumpf-Calla - Drachenwurz

Die Vermehrung der Calla-Pflanze ist auf zwei Wegen möglich.

Teilung

Die einfachste Variante ist die Vermehrung des Drachenwurz über die Teilung des Rhizoms. Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  1. Die Wurzel der Sumpf-Calla wird im Vorfrühling aus dem Substrat entnommen und mit fließendem Wasser gereinigt.
  2. Mit einem scharfen Messer wird die Wurzel mittig geteilt. Es sollten zwei möglichst gleichlange Abschnitte entstehen.
  3. Nach einem kurzen Abtrocknen der Schnittflächen an der Luft werden die so entstandenen Rhizom-Hälften wieder in das Substrat eingebracht.

Zu beachten ist bei der Vermehrung durch Teilung, dass das Rhizom durch das „schlängelnde“ Austreiben jeweils einen abgestorbenen Abschnitt aufweist. Dieser Teil wirkt weich und verfault, muss aber nicht unbedingt entfernt werden. Jedoch sollte er bei der möglichst gleichmäßigen Teilung in zwei Hälften berücksichtigt und abgezogen werden, damit die entstehenden Tochterrhizome etwa die gleiche Länge aufweisen.  

Keimung von Samen

Bei der zweiten Variante der Vermehrung handelt es sich um die Keimung von Samen, die allerdings deutlich aufwendiger ist und mehr Geduld erfordert, als die Teilung. Hierzu muss zunächst die Blühphase der Sumpf-Calla abgewartet werden, die bis zu einem Jahr nach der Pflanzung auf sich warten lassen kann. Im Anschluss an diese bildet der Drachenwurz rote Früchte aus. Wenn diese reifen und schließlich vertrocknen, können sie geerntet und geöffnet werden. Die enthaltenen Samen werden von dem Fruchtfleisch und der Schale befreit und im Anschluss trocken, dunkel und kühl bis zum Frühjahr gelagert.

Danach können sie wie folgt zur Keimung gebracht werden:

  1. Ein flaches Anzuchtgefäß ohne Wasserabfluss ohne Wasserabfluss wird mit Anzuchterde gefüllt. Vom Substrat bis zum oberen Rand sollten noch etwa zwei bis drei Finger Abstand frei sein.
  2. Das Substrat wird gut durchfeuchtet. Das Wasser darf knapp darüberstehen. Allerdings reicht es auch aus, wenn es schwemmend gegossen wird und dadurch feucht bis nass ist.
  3. Die Samen der Sumpf-Calla werden nun einzeln mit einem Abstand von etwa zwei bis drei Zentimetern leicht in das Substrat gedrückt. Da das allein mit den Fingern schwierig ist, kann eine Pinzette, ein Streichholz oder ein Zahnstocher zur Hilfe genommen werden, um die Samen gezielt in die Erde zu bringen.
  4. Da das Substrat schwemmend befeuchtet wurde, ist eine Abdeckung nicht von Nöten. Es ist aber darauf zu achten, dass die Erde nicht austrocknet.
  5. Das Anzuchtgefäß wird an einen möglichst hellen Ort gestellt und sollte Temperaturen zwischen 18 und 20 °C ausgesetzt sein.

Bei optimalen Bedingungen sind etwa zwei bis drei Wochen von Nöten, bis die Samen keimen. Es kann allerdings auch längere Zeit in Anspruch nehmen. Sobald grüne Triebe sichtbar sind, kann der Abstand zwischen den Keimlingen vergrößert werden. Es bietet sich dann also an, die jungen Pflanzen auf mehrere Anzuchtgefäße zu verteilen. Wenn sie eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern erreicht haben, dürfen sie ins Freiland.

Tipp:

Sowohl bei der Teilung als auch bei der Entfernung des Fruchtfleischs sollten Handschuhe getragen werden, um einen direkten Hautkontakt zu dem Pflanzensaft zu vermeiden.

Überwinterung

Bei der Überwinterung zeigt sich die Calla-Pflanze pflegeleicht, denn sie ist winterhart und kann daher am Standort belassen werden. Zu beachten ist lediglich, dass sich der Drachenwurz ab dem Herbst in das Rhizom zurückzieht. Die Blätter verwelken und vertrocknen also und die Sumpf-Calla treibt erst im Frühjahr wieder aus.

Sumpf-Calla - Drachenwurz

Wurde die Calla-Pflanze im Kübel oder einem Miniteich auf dem Balkon kultiviert, kann sie auch im Haus überwintert werden. Hier kann sie dunkel und kalt stehen, sollte aber möglichst frostfrei und feucht gehalten werden. Es ist darauf zu achten, dass das Rhizom nicht vollständig austrocknet. Nur dann läuft die Sumpf-Calla Gefahr, bei der Überwinterung Schaden zu nehmen.

Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge

Von Krankheiten und Schädlingen bleibt die Calla-Pflanze zwar weitestgehend verschont, Fehler in der Pflege können aber zu Problemen führen. Schädlich sind vor allem:

  • Trockenheit
  • Kalkreiches Wasser oder Substrat
  • Verwelkte Pflanzenreste

Als Sumpfpflanze bekommt dem Drachenwurz Trockenheit nur sehr schlecht. Sie muss zwar nicht dauerhaft im Wasser stehen, das Substrat muss jedoch durchgängig wenigstens feucht gehalten werden. Trocknet es aus, kommt es zu Schäden. Ein schwemmendes Gießen oder das Einstellen in Wasser kann aber zumindest das Rhizom retten. Kalkreiches Wasser oder Substrat verhindert, dass die Calla-Pflanze Nährstoffe aufnehmen kann. Hierdurch kommt es schnell zu einer Unterversorgung. Abhilfe schafft hier lediglich ein zügiges Umtopfen beziehungsweise ein Substratwechsel.

Verwelkte Pflanzenabschnitte stellen kein Problem dar, wenn die Sumpf-Calla in einem größeren Gewässer steht oder ins Freiland gepflanzt wurde. In Miniteichen oder einem kleinen Wasserkübel können sie jedoch zu Problemen führen und Fäulnis hervorrufen. Zudem kann das Wasser dadurch „kippen“, also zu nährstoffreich werden, veralgen und verschlammen. Wurden verwelkte Triebe nicht rechtzeitig entfernt, werden daher ein nachträglicher Verschnitt und ein Wasserwechsel erforderlich.  

Vorsicht: Giftig

Die Sumpf-Calla ist in allen Teilen giftig. Wenn sie eingepflanzt, verschnitten oder vermehrt werden soll, sollten daher Handschuhe tragen. Zudem ist zu beachten, dass der Drachenwurz nach der Blüte rote Beeren ausbildet. Diese erscheinen auf den ersten Blick verlockend und essbar, sind aber ebenfalls giftig. Kinder und Tiere sollten daher von der Calla-Pflanze ferngehalten oder auf das Gewächs im Garten verzichtet werden.

Autor Heim-Redaktion

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