Zierlauch, Allium – Pflanzen, Pflege und Vermehren durch Samen
Inhaltsverzeichnis
Vom romantischen Landhausgarten bis zu modern geprägten Gartenanlagen hat sich Zierlauch mit wunderschönen Kugelblüten einen Logenplatz erobert. Damit Blumenlauch die gestalterischen Hoffnungen perfekt erfüllt, kommt es maßgeblich an auf eine fachgerechte Kultivierung. Gehen Ihnen noch Fragen rund um Pflanzen, Pflege und Vermehren von Allium durch den Kopf? Diese Anleitung macht Sie detailliert und praxisnah vertraut mit der richtigen Vorgehensweise.
Pflanzzeit
Von September bis November ist das Zeitfenster geöffnet, um Allium-Zwiebeln in die Erde zu setzen. Diese Terminwahl hat den Vorteil, dass die Knollen in der sonnenwarmen Erde rechtzeitig vor dem Winter gut verwurzeln können. Früh blühender Zierlauch, wie die Sorte ‚Purple Sensation‘, neigt in milden Wintern dazu, vorzeitig auszutreiben. Wählen Sie in diesem Fall einen möglichst späten Pflanztermin im November, um die Pflanzen vor Frostgefahr zu schützen.
Standort und Bodenbeschaffenheit
Zierlauch ist der Sonnenanbeter innerhalb der facettenreichen Allium-Gattung. Je reicher die Lichtausbeute, desto prächtiger leuchten die Kugelblüten mit der Sonne um die Wette. Passend zum sonnenverwöhnten Standort wünscht sich Blumenlauch eine durchlässige Erde. Wie bei allen Zwiebelblumen, geht auch hier ein Übermaß an Feuchtigkeit mit der Gefahr von Fäulnis einher. So sollte der ideale Standort beschaffen sein:
- Sonnig und warm
- Für hoch wachsende Sorten gerne eine windgeschützte Lage
- Nährstoffreicher, humoser Boden mit leichtem Kalkgehalt
- Idealerweise sandig-lehmig und frisch bis trocken
Diese Standort-Kriterien weisen darauf hin, dass sich Zierlauch im sonnendurchfluteten Steingarten und Kiesbeet besonders gut aufgehoben fühlt. Diese Präferenz unterscheidet Blumenlauch deutlich von populären Artgenossen, wie dem schattenliebenden Bär-Lauch.
Pflanzen
Damit Sie lange Zeit Freude haben an Ihrem herrschaftlichen Zierlauch, bereiten Sie den Boden vor der Pflanzung fachmännisch vor. Idealerweise graben Sie das Erdreich spatentief um und entfernen Unkraut, alte Wurzeln und größere Steine. Je lockerer die Gartenerde, desto leichter haben es die Wurzeln, dort rechtzeitig vor dem Winter Fuß zu fassen. Im Anschluss an die Bodenvorbereitung setzen Sie die Zwiebeln in die Erde. So machen Sie es richtig:
- Eine Grube ausheben, die in der Tiefe dem doppelten bis dreifachen Zwiebeldurchmesser entspricht
- Auf der Grubensohle eine 3 bis 5 cm hohe Sandschicht als Drainage anlegen
- Den Aushub zu einem Drittel anreichern mit Kompost und einer Handvoll Hornspänen
- Allium-Zwiebeln einzeln, zu zweit oder zu dritt ins Pflanzloch legen mit der zipfeligen Spitze nach oben
- Auffüllen mit der angereicherten Erde, mit den Händen andrücken und gießen
Möchten Sie Zierlauch in kleinen Gruppen in den Gestaltungsplan integrieren, legen Sie im Abstand von 20 bis 25 cm weitere Pflanzlöcher an. Für eine flächendeckende Bepflanzung pflanzen Sie je Quadratmeter 24 bis 26 Zwiebeln.
Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn die Zwiebelspitze nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Im Gegensatz zu anderen Blumenzwiebeln, wie Tulpen oder Narzissen, können sich bei Allium die kleinen Zipfelchen unter den Schalen verstecken. Untersuchen Sie die Knolle daher sorgfältig. Falsch herum eingesetzte Zierlauch-Zwiebeln sind die häufigste Ursache für ein Ausbleiben des ersehnten Blütenfestivals.
Pflege
Richtig gepflanzt am sonnigen, sandig-lehmigen Standort, beschränkt sich das Pflegeprogramm auf ein Minimum. Bei Trockenheit gießen Sie Zierlauch mäßig, ohne dass sich Staunässe bildet. Bester Zeitpunkt ist am frühen Morgen oder in den Abendstunden, wenn keine Sonnenstrahlen auf die Pflanze treffen. Ob tatsächlich Gießbedarf besteht, stellen Sie mithilfe der Fingerprobe ganz einfach fest. Zu diesem Zweck drücken Sie den Daumen 2 cm tief in die Erde. Ertasten Sie hier keine Feuchtigkeit, möchte die Pflanze gewässert werden. Geben Sie das normale Leitungswasser unmittelbar auf die Wurzelscheibe.
Indem Sie im Rahmen der Pflanzung Kompost und Hornspäne ins Pflanzloch geben, ist der Nährstoffbedarf für die erste Saison gedeckt. In den Folgejahren arbeiten Sie im Herbst reifen Kompost mit Hornspänen im Boden ein und gießen nach. Bis zum Beginn der nächsten Vegetationsperiode haben emsige Bodenorganismen die Nährstoffe soweit verarbeitet, dass sie für die Pflanze zur Verfügung stehen und das Wachstum in Schwung bringen. Haben Sie den herbstlichen Dünge-Termin versäumt, verabreichen Sie im zeitigen Frühjahr einen organischen Flüssigdünger, damit Ihr Zierlauch über genügend Kraftreserven verfügt für eine malerische Blütezeit.
Schneiden
Teil des unkomplizierten Pflegeprogramms ist der Rückschnitt. Erst wenn Zierlauch seine Stängel und Blätter vollständig eingezogen hat, schneiden Sie die Pflanze bodennah ab. In winterrauen Regionen ist es ratsam, die abgestorbenen Pflanzenteile als natürlichen Winterschutz zu nutzen und den Rückschnitt auf den Februar zu verlegen. Die verwelkten Blüten können Sie wahlweise sofort abschneiden oder erst im Spät-Herbst, um sich bis dahin an den dekorativen Samenständen zu erfreuen oder die Samen für die Vermehrung zu nutzen.
Überwintern
Zierlauch ist ausgestattet mit einer zuverlässigen Frosthärte. Nach der Blütezeit zieht die Staude sukzessive ihre oberirdischen Pflanzenteile ein. Gut geschützt im Boden überdauert die Zwiebel den Winter unbeschadet. Lediglich im Pflanzjahr empfehlen wir, die Beet-Stelle vor Wintereinbruch mit Laub, Kompost oder Reisig abzudecken. Ab dem zweiten Standjahr ist Allium so vital verwurzelt, dass ergänzende Winterschutz-Maßnahmen nicht erforderlich sind.
Vermehren durch Samen
Die gängige Vermehrung von Zierlauch erfolgt mit Brutzwiebeln, die von der Mutterzwiebel abgeschnitten und im Beet eingesetzt werden. Häufig können sich Hausgärtner nicht damit anfreunden, die blühfreudige Staude auszugraben und mit dem Messer zu traktieren. Mit Blick auf die Myriaden von Samen liegt der Wunsch nahe, Allium durch Samen zu vermehren. Die generative Form der Nachzucht gelingt wahlweise per Direktaussaat oder auf der Fensterbank. Wichtig zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass es sich bei Zierlauch-Samen um Kaltkeimer handelt. Beide Methoden werden im Folgenden näher beleuchtet:
Samen ernten
Um an das Saatgut zu gelangen, lassen Sie die verwelkten Blüten im Garten stehen. Im Laufe der Zeit bilden sich Kapselfrüchte, in denen sich schwarze Samen befinden. Kurz bevor sich die Früchte öffnen, pflücken Sie diese ab. Die Samen lösen Sie aus den Kapselschalen, indem Sie diese zwischen den Handflächen über einem Teller zerreiben. Zu guter Letzt trennt das Küchensieb die Spreu vom Saatgut.
Direktaussaat
Die unmittelbare Aussaat von Samen im Beet ist die einfachste Vorgehensweise bei der generativen Vermehrung. Bester Zeitpunkt ist im Herbst, damit die Samen den erforderlichen Kältereiz für die Keimung während des Winters erhalten. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
- Am sonnigen Standort ein feinkrümeliges Saatbeet vorbereiten
- Mit dem umgedrehten Stiel der Harke eine 1 cm tiefe Furche ziehen
- Im Abstand von 10-15 cm jeweils 1-2 Samen in die Furche legen und mit Erde verschließen
- Das Saatbeet mit feiner Brause bewässern
Zum Schutz vor ungebetenen Gästen, wie Vögeln und Nagern, überziehen Sie das Beet mit einem engmaschigen Netz. Für den Rest der diesjährigen Saison und im kommenden Frühjahr jäten Sie regelmäßig Unkraut, damit die Keimlinge nicht überwuchert werden.
Aussaat hinter Glas
Um den Unwägbarkeiten einer Direktaussaat aus dem Weg zu gehen, können Sie die frischen Samen auf der Fensterbank aussäen und zu vitalen Jungpflanzen heranziehen. Im Rahmen einer Stratifikation durchläuft das Saatgut eine Kühlphase in der Nähe des Gefrierpunkts, woraufhin die Keimhemmung überwunden wird. Füllen Sie die Samen in einen Frischhaltebeutel mit feuchtem Sand. Fest verschlossen bewahren Sie den Saatgut-Beutel im Gemüsefach des Kühlschranks auf. Nach etwa 6 Wochen bei konstanten Temperaturen zwischen 0 und + 4 Grad Celsius, sind die Samen bereit für den nächsten Schritt der Vermehrung. Werfen Sie ab und zu einen Blick in den Beutel, um keimende Samen auszusortieren. So geht es weiter:
- Kleine Töpfe füllen mit Anzuchterde
- In jeden Topf jeweils 1 bis 2 Samen 1 cm tief ins Substrat drücken
- Bereits keimende Samen mit der Spitze nach oben einsetzen
- Besprühen mit Wasser aus dem Handsprüher
Auf der halbschattigen Fensterbank halten Sie die Erde leicht feucht. Den ersten Flüssigdünger fügen Sie dem Gießwasser erst bei, wenn die Keimlinge über 4 bis 5 Blätter verfügen. Im April oder Mai pflanzen Sie Ihre Zöglinge aus ins sonnige Freiland, wie diese Anleitung eingangs erläutert.
Krankheiten und Schädlinge
Über klassische Pflanzenkrankheiten werden Sie bei Zierlauch nicht zu klagen haben. Mitunter machen sich Blattläuse über die saftigen Stängel und Blätter her. Kontrollieren Sie daher ab Beginn des Frühlings regelmäßig das Laub auf den Ober- und Unterseiten, ob sich Schädlinge hier angesiedelt haben. Im frühen Stadium setzen Sie der Plage mit der bewährten Seifenlösung ein Ende. In 1 Liter Wasser lösen Sie 30 bis 40 Gramm reine Kernseife auf und geben noch einen Spritzer Spiritus hinzu. Besprühen Sie die befallene Pflanze alle 2 bis 3 Tage, bis keine Läuse mehr zu entdecken sind.