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Cypripedium Orchideen – Pflege von winterharten Frauenschuhen

Frauenschuh Orchidee - Paphiopedilum

Die Frauenschuhorchideen wachsen in der Natur sowohl in subtropischen Regionen als auch in den gemäßigten Gebieten der nördlichen Halbkugeln. In hiesigen Regionen kann der winterharte Frauenschuh sowohl im Garten als auch im Wohnzimmer angebaut werden. Mit ein wenig Geschick erblüht das exotische Pflänzchen jedes Jahr aufs Neue, denn sie ist nicht nur völlig winterhart, sondern auch mehrjährig!

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Standort

Der winterharte Frauenschuh gedeiht am besten an einem halbschattigen Plätzchen. Besonders gut bekommt der Pflanze der morgendliche Sonnenschein sowie Sonne am Nachmittag oder in den Abendstunden. Was sie jedoch nicht mag, ist die direkte Mittagssonne. Als optimaler Platz eignet sich daher beispielsweise der offene Schlagschatten an der Nordseite eines Wohnhauses.

Allerdings kann er auch an einem westlich oder südlich ausgerichteten Standort gepflanzt werden, sofern ihm durch Nachbargehölze Schatten und ausreichend Luftfeuchtigkeit gespendet werden. Im Innenraum eignet sich die Fensterbank von einem Ost- oder Westfenster, ein Südfenster sollte allerdings eher gemieden werden sollte. Bei der Standortwahl sollten zudem folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • kühl, aber nicht zu trocken
  • Temperaturen nicht dauerhaft über 30 Grad
  • Luftfeuchtigkeit zwischen 50-70 Prozent
  • je höher die Luftfeuchtigkeit, desto besser
  • im Innenraum im Winter zusätzliche Lichtquellen bereitstellen
  • denn die künstliche Beleuchtung in den Wintermonaten begünstigt die Blütenbildung
Tipp:

Bei der Standortwahl hilft es, sich an den Farnen zu orientieren. Denn dort wo die Farne gut gedeihen, wachsen auch die Frauenschuhe gut.

Nachbarn

Frauenschuh Orchidee Cypripedium

Wer den winterharten Frauenschuh im heimischen Garten anbauen möchte, sollte unbedingt die künftigen Nachbarn dieser Pflanze berücksichtigen. Denn das dekorative Pflänzchen gilt als konkurrenzschwach und sollte deswegen nicht neben stark wachsenden Pflanzen wie Bäume oder große Sträucher gepflanzt werden. Dies liegt zum einen an deren starken Wurzelwerk und deren erhöhtem Nährstoffbedarf. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Pflanzen den Frauenschuh schlichtweg überwuchern könnten. Besser ist es, die Frauenschuhorchidee neben schwachwüchsigen Stauden und Gehölzen anzubauen. Zu den guten Nachbarn zählen unter anderem:

  • Zaubernuss (Hamamelis)
  • Glockenhasel (Corylopsis)
  • niedrige Farne
  • niedrige Stauden
  • kleinwüchsige Funkien-Sorten

Boden

Die Pflanze gedeiht am besten in einem lockeren sowie humosen Boden. Der winterharte Frauenschuh bevorzugt zudem einen feuchten Untergrund, weshalb der Boden nie völlig austrocknen sollte. Allerdings gilt es darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht, denn diese verträgt die Pflanze absolut nicht. Falls der Boden zu Staunässe tendiert, ist es ratsam, diesen zu verbessern. Hierfür wird der Untergrund bis auf 40 Zentimeter ausgetauscht und anschließend eine Drainageschicht aus grobem Sand oder feinem Blähton eingearbeitet.

Trocknet der Boden hingegen zu schnell aus, wie es beispielsweise bei leichten und sandigen Böden der Fall ist, sollten diese ebenfalls verbessert werden. Die Wasserspeicherkapazität kann erhöht werden, indem der Boden mit Tongranulat oder Perlit durchgemischt wird. Dichte und schwere Böden können gelockert werden, indem Blähton oder Lavalit (Bimskies) untergemischt wird.

  • pH-Wert zwischen 5 und 6,5
  • ist der Wert zu hoch oder zu niedrig steigt die Anfälligkeit für Krankheiten
  • optimal ist ein kalkhaltiger Boden
  • für die Kultur im Kübel eignet sich Kultursubstrat
Tipp:

Das Anbringen einer Mulchschicht begünstigt sowohl die Struktur als auch die Feuchtigkeit des Bodens. Hierfür eignet sich insbesondere Buchenlaub oder Nadelstreu, welches um die Pflanzstelle ausgestreut wird.

Einpflanzen

Um den winterharten Frauenschuh im heimischen Garten einzupflanzen, wird zunächst ein rund zehn Zentimeter tiefes Loch ausgegraben. Getopfte Orchideen können mitsamt dem vorhandenen Substrat in das Pflanzloch eingesetzt werden. Bei ungetopften und wurzelnackten Pflanzen ist es jedoch ratsam, vor dem Einpflanzen folgende Arbeitsschritte durchzuführen:

  • Rhizome auf Druck und Faulstellen untersuchen
  • diese sind meist weich sowie braun oder schwarz gefärbt
  • etwaige Beschädigungen entfernen
  • diese mit einem scharfen Schnittwerkzeug entfernen
  • hierbei bis in das gesunde Gewebe schneiden
  • Schnittstelle anschließend mit Holzkohlepuder abdecken

Düngen

Beim Düngen des winterharten Frauenschuhs gilt: besser zu wenig, als zu viel düngen! In der Regel ist es ausreichend, die Pflanze in der Wachstumsperiode zu düngen. Demnach wird der Pflanze im Zeitraum von April bis August einmal monatlich ein Düngemittel verabreicht. Hierfür eignet sich ein handelsüblicher Gartendünger, allerdings nur in halber Konzentration! Wer unsicher ist, ob die Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, kann sich an der Blattfarbe orientieren. Denn die Blätter sollten stets sattgrün gefärbt sein. Ist das Laub jedoch gelbgrün, ist dies meist ein Zeichen für einen Nährstoffmangel.

  • nach der Blüte mit jedem 3. oder 4. Gießen düngen
  • Topfpflanzen im Winter sparsamer düngen
  • Orchideen im Garten werden im Winter nicht gedüngt

Gießen

Frauenschuh Orchidee Cypripedium

Der Wasserbedarf des winterharten Frauenschuhs ist vergleichsweise gering, denn die Pflanze speichert das Wasser in ihren Rhizomen. Allerdings sollte der Untergrund insbesondere in den Sommermonaten stets feucht gehalten werden. Bei anhaltender Trockenheit ist es ratsam, die Pflanze vorsichtig zu bewässern. Denn sowohl eine andauernde Trockenheit als auch ein zu nasser Untergrund können zum Absterben der Pflanze führen.

Wird die Pflanze im Topf kultiviert, ist es daher ratsam, das überschüssige Wasser im Untersetzer nach einigen Minuten abzugießen. Wenn der winterharte Frauenschuh anfängt zu blühen, tritt gleichzeitig eine Ruhephase des Wachstums ein. Deswegen sollte ab der Blüte für etwa sechs Wochen äußerst sparsam gegossen werden.

  • bevorzugt mit Regenwasser gießen
  • alternativ eignet sich auch abgestandenes, entkalktes Leitungswasser
Tipp:

Den winterharten Frauenschuh keinesfalls ansprühen! Denn dadurch könnte sich das Wasser im Herz sammeln, wodurch die Gefahr von Fäulnis am Blütenstiel enorm erhöht wird.

Schneiden

Das eigentliche Wachstum der Pflanze beginnt nach der Blüte, denn ab dann fängt der winterharte Frauenschuh mit der Bildung neuer Wurzeln an. In den sogenannten Rhizomen speichert die Pflanze die Energie, welche sie für den Neuaustrieb im kommenden Jahr benötigt. Zusätzlich zieht der winterharte Frauenschuh die oberirdischen Pflanzenteile ein, da er sich für den Winterschlaf in das Erdreich zurückzieht. Ab diesem Zeitpunkt es ratsam, das braun gefärbte Laub zurückzuschneiden. Zudem ist es empfehlenswert, die abgeblühten Blütenstängel abzuschneiden. Der optimale Zeitpunkt hierfür ist, wenn diese bis unten hin verwelkt und völlig trocken sind.

Überwintern

Der winterharte Frauenschuh ist, wie sein Name schon verrät, völlig winterhart. Denn er kann auch Temperaturen bis zu -20 Grad schadlos überstehen. Sofern die Pflanze von einer ausreichenden Schneedecke geschützt ist, kann sie auch Temperaturen bis zu -25 Grad erdulden. Andernfalls ist es ratsam, die Pflanze zusätzlich mit einer Schicht Tannenreisig zu schützen.

Schädlinge

Der winterharte Frauenschuh wird im heimischen Garten oftmals von Schnecken befallen. Daher ist es ratsam, die Pflanzen bereits im Frühjahr vor den Plagegeistern zu schützen. Um die Schnecken fernzuhalten, lohnt es sich, Schneckenkorn auszustreuen. Zudem bietet ein Schneckenzaun oder ein senkrecht aufgestelltes Kupferblech Schutz vor den unliebsamen tierischen Besuchern. Neben den Schnecken wird das Pflänzchen auch gerne von diesen Schädlingen heimgesucht:

  • Schildläuse
  • Wollläuse
  • Milben
  • Spinnmilben
Autor Heim-Redaktion

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