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Fliegenfänger selber machen | 15 Hausmittel für Fliegenköder

Im Kampf gegen die sommerliche Fliegenplage machen sich gekaufte Insektenfänger unbeliebt. Negative Begleiterscheinungen, wie giftige Inhaltsstoffe oder regelmäßige Kosten, hebeln schlaue Hausgärtner aus und machen Fliegenfänger einfach selbst. Diese Anleitung erklärt die richtige Vorgehensweise und nennt die 15 besten Hausmittel beim Namen. Davon verwandeln 8 Naturmittel herkömmliche Papierstreifen in unerbittliche Fliegentöter. Wer lästige Fliegen nicht zum Tode verurteilen mag, wählt unter 7 Hausmitteln und konstruiert einen wirksamen Fliegenköder als Lebendfalle. Wie das gelingt, bleibt Ihnen hier nicht länger verborgen.

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Fliegenfänger aus Papier basteln

Fliegenfänger selber zu machen, schont den Geldbeutel und erlaubt dekorative Gestaltungsvarianten. Obendrein sind Ihnen alle Komponenten und Zutaten von Grund auf bekannt. Dieses Argument ist vielen Anwendern wichtig, die Fliegen natürlich und giftfrei loswerden wollen. Folgende Anleitung erklärt, wie Sie Fliegenköder aus Papier selber basteln:

Materialbedarf

  • saugfähiges Papier, wie farbiges Löschpapier
  • Schnur
  • Reißzwecke
  • Pinsel
  • Locher
  • alte Zeitschrift
  • Hausmittel (Rezeptur siehe unten)

Die gewählte Papierqualität ist entscheidend für eine reibungslose Anwendung. Greifen Sie bitte zu Papier mit hoher Saugkraft. Nicht geeignet sind Backpapier, Plastikfolie oder andere oberflächenbehandelte Papierarten. Einkaufstüten aus Papier sind für das Upcycling gut geeignet unter der Voraussetzung, dass es sich um echte Altpapier-Tüten handelt. Mitunter werden die Türen einer chemischen Oberflächenbehandlung unterzogen oder es sind anteilig Recyclingkunststoffe enthalten, was die Saugfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Es ist sehr ärgerlich, wenn der klebrige Überzug von den Streifen unaufhörlich auf Möbel, Fußboden und Köpfe tropft.

Vorgehensweise

Nehmen Sie das saugfähige Papier in eine Hand. Mit der Schere in der anderen Hand schneiden Sie 6 Zentimeter breite Streifen in Längsrichtung ab. Greifen Sie zu Löschpapier, haben Sie die Wahl unter mannigfaltigen Farben. Indem Sie bunte Fliegenköder selber machen, puffern Sie die unansehnliche Wirkung ein wenig ab, wenn sich im Laufe der Zeit zahlreiche Fliegenleichen ansammeln. Stanzen Sie in jeden Papierstreifen am oberen Ende ein Loch. Schneiden Sie von der Schnur ein 15 bis 20 Zentimeter langes Stück ab und fädeln es durch das Loch. Verknoten Sie die Schnur, damit Sie später den fertigen Fliegenfänger daran aufhängen können. Jetzt ist es an der Zeit, die alte Zeitung auf dem Tisch auszubreiten. Legen Sie einen Papierstreifen auf die Unterlage. Stellen Sie die Schale mit dem Hausmittel bereit, tauchen den Pinsel ein und verteilen die klebrige Flüssigkeit gleichmäßig.

Fliegenfänger aus Papier selber bauen

Nach dem ersten Anstrich warten Sie bitte einige Minuten. Erfahrungsgemäß nimmt Löschpapier die erste Beschichtung nahezu vollständig auf. Testen Sie mit dem Zeigefinger die Klebrigkeit. Bei Bedarf tragen Sie das Streichmittel wiederholt auf. Hat sich eine gute Klebekraft entwickelt, bestreuen Sie den Streifen dünn mit Zucker. Den fertigen Fliegenfänger hängen Sie an einer Reißzwecke auf. Wählen Sie einen von Fliegen viel frequentierten Standort, wie in der Nähe von Fenstern, Türen oder Mülleimern.

8 Hausmittel für hängende Fliegenfänger

Damit sich bunte Papierstreifen in wirksame Fliegenfallen verwandeln, kommt es auf den richtigen Überzug an. Eine Kombination aus unwiderstehlicher Verlockung und unerbittlicher Klebekraft zeichnen folgende Hausmittel aus. Hier gibt es für kleine Fliegenbeine ab dem ersten Kontakt kein Entkommen mehr:

  • Ahornsirup
  • Honig
  • Nutella
  • Marmelade
  • Zuckerrübensirup
  • Gemisch aus Kolophonium, Leinöl und Honig
  • Mixtur aus Baumharz, Leinöl und Ahornsirup oder Honig
  • Mix aus Honig, Zucker und Wasser zu gleichen Teilen

Bestreichen von Papierstreifen ist eine klebrige Angelegenheit und nicht nach jedermanns Geschmack. Als Alternative tauchen Sie fertig zugeschnittenes Löschpapier in viskose Melasse und lassen alles trocknen. Zu diesem Zweck geben Sie je einen Teil Honig, Zucker und Wasser in einen kleinen Kochtopf. Unter ständigem Rühren erhitzen Sie die Zutaten, bis sich alles gut vermischt hat. Lassen Sie die Masse nunmehr abkühlen auf Zimmertemperatur. Jetzt tauchen Sie einen Papierstreifen in die zähe Flüssigkeit und legen ihn anschließend auf Backpapier zum Trocknen aus.

Fliegenfänger aus Papier selber basteln

Traditionell und natürlich stellen Sie Fliegenleim selber her, wenn Sie auf Kolophonium oder Baumharz als Basiszutat zurückgreifen. Kolophonium ist der Destillationsrückstand natürlicher Baumharze. Musikliebhabern ist das Naturprodukt ein Begriff, weil es als Balsam wertvolle Streichinstrumente veredelt. Im Wasserbad erwärmt, wird das Mittel zähflüssig und kann mit Honig und einem Tropfen Leinöl verrührt werden. Ähnlich lässt sich verfahren mit Lärchen-, Kiefern- oder Fichtenharz.

Tipp:

Mit einer Kombination aus selbst hergestelltem Fliegenfänger und Insektenspray nehmen Sie lästige Fliegen in die Zange. Ein bewährtes Hausmittel ist hochprozentiger Alkohol, den Sie in Drogerien und Apotheken erwerben können. Befüllen Sie eine Sprühflasche mit Ethylalkohol, Weingeist oder Bio-Ethanol – fertig ist das natürliche Insektizid.

Aufstellbaren Fliegenköder selber anfertigen

Hängende Fliegenfänger geraten zunehmend in die Kritik. Von der Zimmerdecke baumelnde, mit toten Fliegen bedeckte Klebebänder sind ein unappetitlicher Dolchstoß für die kreative Wohnraumgestaltung. Fernerhin konfrontieren die Insekten-übersäten Todesstreifen den Naturfreund täglich mit einem Tabubruch seiner ökologisch verantwortungsvollen Lebenshaltung. Das sind zwei überzeugende Gründe für einen stehenden Fliegenköder, der nicht nur natürlich, sondern auch als Lebendfalle funktioniert. Grundgedanke der Konstruktion ist ein aufstellbarer Behälter mit einem verführerischen Lockmittel und einem Zugang als Einbahnstraße. So gelingt die Fliegenfalle Marke Eigenbau:

Materialbedarf

  • kleiner, transparenter Behälter (Einweckglas, leeres Marmeladenglas, ausgediente Plastik-Pralinendose)
  • Klarsichtfolie
  • Klebeband oder Gummi
  • Zahnstocher oder dicke Nähnadel
  • Schere, Löffel, Küchenmesser
  • Klebezettel und Stift
  • Lockmittel (Empfehlungen siehe unten)

Vorgehensweise

Reinigen Sie den Behälter vorab mit heißem Wasser, damit vorheriger Inhalt nicht versehentlich einen für Fliegen abstoßenden Geruch abgibt. Das Gefäß sollte einsehbar sein, damit Sie die Fangquote auf einen Blick beurteilen können. Ein eventuell vorhandener Deckel wird entfernt. Befüllen Sie die Schale mit einem der empfohlenen Lockmittel. Daraufhin überziehen Sie das Gefäß fest mit Klarsichtfolie. Für zusätzlichen Halt fixieren Sie die Folie mit Tesafilm oder Gummiband. Zum guten Schluss perforieren Sie die Folie mit Zahnstocher oder Nähnadel. Markieren Sie die Fliegenfalle bitte mit einen Klebezettel und entsprechendem Hinweis, damit andere Familienmitglieder den Behälter nicht versehentlich auskippen.

Fliegenfänger aus Glas

Die gierigen Quälgeister quetschen sich durch die winzigen Eintrittslöcher, um sich an der leckeren Füllung zu laben. Allerdings hat das geflügelte Gesindel seine Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn der Fluchtweg ist verschlossen. Nähert sich die erhoffte Fangquote Ihren Erwartungen, tragen Sie die Falle nach draußen. Im ausreichenden Abstand zum Haus lassen Sie die Fliegen frei. Welche Hausmittel sich als Köder für Fliegen hervorragend bewährt haben, beleuchten die folgenden Zeilen.

7 Hausmittel für stehende Fliegenköder

Ideale Lockmittel für eine Lebendfalle sind natürlich giftfrei und verströmen einen süßen oder säuerlichen Geruch. In der Tat sind Fliegen nicht wählerisch, sondern haben Süßes und Saures gleichermaßen zum Fressen gern. Dieser Umstand eröffnet ein breit gefächertes Spektrum wirksamer Lockstoffe, die Sie problemlos in Ihrer Küche selber machen können:

  • überreife, geschälte Fruchtstücke (Apfel, Ananas, Orange, Banane)
  • Stücke eingelegter Gewürzgurken
  • abgeknabberte Hühnerknochen mit Fleischresten
  • Fischhaut oder Gräten mit Fleischresten
  • Nassfutter für Hund oder Katze
  • zerknülltes Küchenpapier, durchtränkt mit Apfelessig, Fruchtsaft oder Zuckerwasser
  • mit verschaltem Bier oder Wein getränkte Wattebäusche

Bitte beachten Sie, dass mit stehenden Flüssigkeiten jeder Fliegenköder zur Todesfalle wird. Schon wenige Millimeter reichen aus und die Insekten ertrinken jämmerlich darin. Damit eingefangene Fliegen im Freien wieder davonfliegen können, sollte die Füllung eine feste Konsistenz aufweisen und keine flüssige Oberfläche.

Hinweis:

Die Kultivierung fleischfressender Pflanzen leistet lediglich einen marginalen Beitrag gegen die sommerliche Fliegenplage. Venusfalle, Sonnentau und andere Karnivoren fangen zwar die eine oder andere Fliege ein. Die geringe Fangquote erspart es leidgeprüften Hausgärtnern nicht, ein ganzes Bataillon Fliegenköder selber zu machen, um der sommerlichen Plage Herr zu werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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