
Zwiebelblumen und Zwergsträucher läuten das Gartenjahr ein
Als oberste Prämisse für ein immerblühendes Beet gilt: Gliedern Sie alle Pflanzenarten ein. Kommen einzig Stauden zum Zuge, dürfen Sie sich frühestens im April über die ersten Blüten freuen. Bereits einige wenige Blumenzwiebeln, gepaart mit üppigen Zwergsträuchern eröffnen den Blütenreigen bereits im Februar. Geeignete Kandidaten sind:
- Blumenzwiebeln: Schneeglöckchen, Tulpen, Krokusse, Winterlinge, Narzissen und Anemonen
- Sträucher: Rosenforsythie (Abeliophyllum distichum), Kriechginster (Cytisus beanii), Schattenglöckchen (Pieris japonica), Sternmagnolie (Magnolia stellata)
Tipp: Sie verleihen einem immerblühenden Beet zusätzlichen Esprit, indem Sie bepflanzte Kübel hinein stellen. Abgestimmt auf die Jahreszeiten werden die Töpfe immer wieder neu bepflanzt oder sie schmücken sich mit mehrjährigen Kletterpflanzen, die sich dekorativ an integrierten Obelisken emporranken.
Dauerblühende Stauden
Sie verleihen dem Erscheinungsbild Konstanz und dienen als optischer Rückhalt für kurzzeitige Blütenschönheiten. Dauerblühende Stauden sind unverzichtbar in einer Pflanzenkomposition, die auf Kontinuität abzielt. Ihnen ist daher eine dominierende Präsenz im Vordergrund zugedacht. Kurzblüher, wie Pfingstrosen (Paeonia) oder Türken-Mohn (Papaver orientalis) werden idealerweise im Hintergrund angesiedelt, da sie nach ihrer Prachtentfaltung unschöne Lücken hinterlassen. Die folgenden Stauden zeichnen sich besonders aus mit einer nicht enden wollenden Blütezeit:
- Bertramsgarbe (Achillea ptarmica 'Schneeball'), eine historische Staude mit üppig gefüllten, weißen Blüten
- Duftnessel (Agastache Hybride 'Linda'), mit purpur-violetten Lippenblüten bis zum ersten Frost
- Großblütiges Mädchenauge (Coreopsis grandiflora), stellt von Juni bis Oktober leuchtend gelbe Blüten zur Schau
- Färberkamille (Anthemis tinctoria), die mit silbergrauen Laub unter cremefarbenen Blüten für dezente Fülle sorgt
- Lavendel (Lavandula angustifolia), ein unverzichtbarer Klassiker für das sonnige Staudenbeet
- Sterndolde (Astrantia major), ihre rosafarbene Strahlenblüte erscheint nach einem Rückschnitt ein zweites Mal
- Storchschnabel (Geranium wallichianum), zuständig für bunte Farbkleckse im Beet bis weit in den Herbst hinein

Beet- und Kleinstrauchrosen mit wiederholter Blütenfülle
Im immerblühenden Beet dürfen sie nicht fehlen, die öfterblühenden Beet- und Kleinstrauchrosen. Im Gegensatz zu empfindlichen Edelrosen geben diese Rosenarten sich zudem robust und pflegeleicht. Die folgenden Züchtungen mögen der Inspiration dienen für eine individuelle Rosenkomposition in Ihrem Garten:
- Beetrose
- Beetrose 'Airbrush' besticht mit orange-gelben und cremefarben marmorierter Blütenfülle
- Kleinstrauchrose 'Diamant' legt sich mit reinweißen Blüten den hochwachsenden Stauden zu Füßen
- Kleinstrauchrose 'Romantic Roadrunner' vereint die Wüchsigkeit einer Wildrose mit der Schönheit der Beetrose
- Beetrose 'Garden of Roses' punktet mit einer pastellfarbenen Blüte in Rosa und einem buschigen Habitus
Unermüdliche Rosenbegleiter
Die atemberaubende Schönheit von Beet- und Kleinstrauchrosen kommt in Vollendung zur Geltung, wenn sie in der richtigen Begleitung im Beet gedeihen. Derartige Stauden streben nicht danach, den Rosen die Schau zu stehlen. Vielmehr sind sie als wirkungsvolle Untermalung gedacht. Selbstredend kommen einzig Stauden in Betracht, die in Bezug auf die Dauer der Blüte mithalten können bei den edlen Hauptdarstellern. Einige herausragende Anwärter für diese Funktion sind diese:
- Akelei (Aquilegia Vulgaris), deren Hybriden mit gefüllten und einfachen Blüten über ihre Giftigkeit hinwegtäuschen wollen
- Punktierte Glockenblume (Campanula Punctata) entfaltet ihre aparten, violetten Blüten von Juni bis Oktober
- Pyrenäen-Aster (Aster pyrenaeus), bildet mit ihren Doldenrispen einen hübschen Kontrast zu runden Rosenblüten
- Rittersporn (Delphinium Elatum) harmoniert wunderbar mit Rosen und bildet im Laufe der Zeit mächtige Horste
- Silberraute (Artemisia ludoviciana var. albula), macht mit ihrem silbrig-grauen Laub dem Namen alle Ehre
- Steinquendel (Calamintha nepeta) blüht nicht nur ohne Unterlass, sondern verbreitet zugleich einen herrlichen Duft
- Weißer Fingerhut (Digitalis purpurea) ziert mit mächtigen Blütenkerzen in leuchtendem Weiß das Beet
Winterblühende Pflanzen

- Mahonie (Mahonia media 'Winter Sun') ein herrlicher Winterblüher mit gelben Blüten ab Januar
- Schneeheide (Erica carnea 'Golden Starlet') hat trotz 15 cm Wuchshöhe die Kraft zur winterlichen Blüte
- Schneekirsche (Prunus subhirtella) blüht im milden Winter von November bis April pausenlos
- Winter-Heckenkirsche (Lonicera purpusii) verbreitet sommerlichen Duft
- Zaubernuss (Hamamelis), die unangefochtene Blütenkönigin des Winters mit rosa-weißen oder gelben Blüten
Tipps für die Anlage
Damit das Charisma eines immerblühenden Beetes sich vollständig entfaltet, kommt es nicht nur auf einen schöpferischen Pflanzplan an. Einige nüchterne Aspekte tragen ebenfalls dazu bei, dass die ganzjährig blühenden Pflanzen die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen.
- Das Beet verfügt über eine Mindest-Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern
- Idealerweise finden die Pflanzen einen nährstoffreichen, humosen Gartenboden vor
- Der Standort ist sonnig bis halbschattig beschaffen, ohne sonderliche Windexposition
- Vor der Pflanzung wird das Erdreich angereichert mit reifem Kompost und bei Bedarf ein wenig Sand
- Eine ausreichende Wasserversorgung in den ersten Wochen schafft beste Wachstumsvoraussetzungen
- Bei einer Neuanlage im Herbst ist für die Jungpflanzen ein Winterschutz im ersten Jahr unverzichtbar
Die Wahl des adäquaten Pflanzabstandes innerhalb dieser bunt gemischten Gemeinschaft sorgt unter Gärtnern häufig für Unsicherheit. Wenngleich die jeweilige Pflanzenart den genauen Abstand definiert, kann immerhin nach folgender Faustregel gepflanzt werden: Pro Quadratmeter 5-6 Stauden mit normalem Wachstum, bei ausladenden Arten 2-3 Pflanzen. Kleinwüchsige bzw. bodendeckende Beetstauden setzen Sie mit 6-8 Exemplaren pro Quadratmeter Fläche.
Fazit
Träumen Sie nicht länger von einem immerblühenden Beet, sondern setzen den Plan in die Tat um. Um ein Beet mit ganzjährig blühenden Pflanzen zu besiedeln, kommt es auf eine ausgewogene Kombination aus Arten und Sorten an, die sich durch eine lange Blütezeit auszeichnen. Schon früh im Jahr übernehmen Zwiebelblumen und früh blühende Sträucher diese Aufgabe, gefolgt von Stauden ab April. Es sind die Stauden, denen die Hauptrolle zufällt in dieser facettenreichen Gesellschaft. Natürlich dürfen öfter blühende Rosen nicht fehlen, gepaart mit aparten Begleitpflanzen. Selbst für den Winter hält Mutter Natur blühende Gewächse bereit, die für einen hübschen Blütenflor im Beet sorgen. Damit ein kontinuierlich blühendes Beet seine Ausstrahlung vollkommen entfaltet, sollte es über eine angemessene Fläche verfügen, von mindestens 15 bis 20 Quadratmetern.