
Aufbau eines Hochbeetes
Ein Hochbeet unterscheidet sich von einem Flachbeet im Garten nicht nur durch seine Höhe, die bei etwa einem Meter liegt, sondern auch durch den inneren Aufbau. In einem Hochbeet sieht es fast wie in einem Komposthaufen in verschiedenen Reifestadien aus.
- Basis: engmaschiges Drahtgitter, an den Seiten etwas hoch gebogen (schützt vor Wühlmäusen)
- darüber: etwa ein Viertel gehäckselte Äste oder klein geschnittene Zweige von Büschen (sorgt für gute Durchlüftung und damit bessere Verrottung)
- Rasensode oder grüne Gartenabfälle, Grasschnitt und Stroh (verhindern, dass die feine Erde durchrieselt)
- etwa ein Viertel normale Gartenerde oder Blumenerde (muss nicht besonders hochwertig sein)
- reifer, feinkrümeliger Kompost (etwa 20 cm Füllhöhe)
- mit feiner, hochwertiger Blumen- oder Gemüseerde auffüllen
Wer erst einmal weiß, aus welchen Komponenten ein Hochbeet aufgebaut ist, findet sicher einfach Alternativen, die er womöglich billig oder gar umsonst beziehen kann. Mit etwas Glück kostet das Hochbeet dann nahezu gar nichts, weil es aus recycelten Teilen aufgebaut ist, die man sonst weggeworfen hätte.
- ein Hochbeet ist in der Regel etwa 30 cm tief in die Erde eingelassen
- sollen die Seitenteile etwa einen Meter hoch sein, müssen 130 cm hohe Seitenteile verwendet werden
- alternativ kann es bei guter Befestigung auch auf den Boden aufgestellt werden
- als Seitenteile dürfen nur sehr stabile Materialien verwendet werden (hoher Druck aus dem Inneren)
- je dünner die Seitenteile, umso besser müssen sie stabilisiert werden
- bei einer Länge von zwei Metern müssen Latten aus Holz mindestens zwei Zentimeter dick sein
- Stabilisierung an den Ecken durch Kanthölzer oder Eckstücke

Beetmaße etwa:
- Höhe: ca. 120 Zentimeter (davon 30 cm im Boden)
- Breite: ca. 80 Zentimeter
- Länge: ca. 150 Zentimeter
- 6 Holzpfosten 1200 mm Länge, 4 St. für die Ecken und 2 zur Stabilisierung der Längsseiten, (Vierkant 90 x 90 x 2400 mm): 3 Stück, je 15 Euro
- Holzbohlen für Seitenverschalung (21 x 190 x 2400 mm) 12 Stück: etwa 100 Euro
- Holzschrauben und Nägel: etwa 15 Euro
- Kaninchendraht (mit PVC-Ummantelung) mind. 2 laufende Meter: 5 Euro
- Folie zum Auskleiden der Seitenteile innen (Grundmauerschutz-Noppenfolie 0,5 x 20 m): 15 Euro
Tipp: Eckstücke und Seiten können natürlich auch aus Kunststoff oder Metall gefertigt werden. Holz ist meist günstiger, hält dafür aber nicht ganz so lange der Witterung stand.
Überlegungen vor dem Selbstbau
Wer ein Hochbeet selbst bauen möchte, sollte ein wenig handwerkliches Geschick
- Bauweise aus Holz: Akkuschrauber (oder Schraubendreher), Säge für die Holzbretter, Seitenschneider (Zange), Wasserwaage, Hammer
- Bauweise aus Steinen: Eimer und Mörtelkelle, Wasserwaage, Seitenschneider für das Gitternetz, Wasserwaage
Richtig günstig kann ein Hochbeet werden, wenn alte Baumaterialien anfallen, die für den Bau genutzt werden können. Diese können aus einem Umbau, Abriss, einer Renovierung oder möglicherweise auch vom Wertstoffhof stammen. Prinzipiell sind alle Materialien geeignet, die witterungsbeständig sind und den hohen Belastungen standhalten, die durch die Erde im Inneren erzeugt werden.
- Gehwegplatten
- Ziegel- oder Kalksandsteine
- Paletten
- alte Bretter

- Kaninchenzaun (Drahtgeflecht mit PVC-Mantel) ca. 2-3 laufende Meter: etwa 6 Euro
- Einwegpaletten (80 x 120 cm), 6 Stück: maximal 60 Euro
- Eindedraht (zum Befestigen der Paletten innen): 2 Euro
- Schrauben und Kleinteile: etwa 5 Euro
- Folie (große Müllsäcke sind billiger als Teichfolie): 2 Euro
Alternativ können die Paletten auf die Längsseite gelegt werden. In diesem Fall hat das Hochbeet eine Größe von 120 x 120 cm bei einer Höhe von 80 cm. Der Preis reduziert sich somit auf etwa 55 Euro.
Tipp: Europaletten sind zwar etwas teurer, dafür aber auch deutlich stabiler und länger haltbar.
Zweckentfremdeter Holzkomposter
In Baumärkten sind oft sehr günstig Bausätze für Holzkomposter erhältlich. Ein Komposter mit den Maßen 100 x 100 x 70 aus Holz ist schon ab 15 Euro zu bekommen. Er ist damit etwas niedriger als ein normales Hochbeet und wird auch nicht in die Erde eingelassen. Insgesamt setzen sich die Gesamtkosten folgendermaßen zusammen:
- Kaninchendraht, etwa 2 laufende Meter: 5 Euro
- Bausatz Komposter: 15 Euro
- Folie (Müllsäcke): 2 Euro
Hochbeet mauern
Aus Mauersteinen oder Gehwegplatten kann ein sehr stabiles, nahezu unbegrenzt haltbares Hochbeet gemauert werden. Diese Alternative ist vor allem dann wirklich günstig, wenn die Steine nicht einzeln gekauft werden müssen und zudem kein Fundament notwendig ist. Fundamente müssen beim Bau eines Hochbeetes immer dann gegossen werden, wenn das Hochbeet an einem Hang errichtet werden soll oder der Untergrund sehr wenig tragfähig ist (sandig ist oder bei Nässe aufweicht). Ansonsten beschränkt sich die Investition auf den Mörtel und Sand, mit dem die Steine aufeinander befestigt werden.
Berechnung der notwendigen Materialien:
- Steinmaße (Beispiel): 11,3 x 11,5 x 24,0 cm
- pro Quadratmeter: etwa 19 Steine notwendig
- pro Quadratmeter: etwa 19 l Mörtel
Mit einem Stöckchen und einer Richtschnur sollte im Vorfeld die Fläche abgesteckt werden. So kann sich in der Höhe an der Schnur orientiert werden und es ist nicht bei jedem Stein eine Ausrichtung mit der Wasserwaage notwendig. Falls das Areal uneben ist, muss es zunächst geebnet und gegebenenfalls etwas verfestigt werden. Auch Gras oder Rasen ist vor dem Mauern zu entfernen. Für die Mauer wird benötigt:
- 33 Steine pro Quadratmeter x 4,6 = 151 Stück
- 19 l Mörtel pro Quadratmeter x 4,6 = 87 l fertiger Mörtel

- (beispielsweise Kalksandsteine, 151 Stück)
- 25 kg Kalkmörtel: 3 Euro
- 70 kg Sand: ca. 8 Euro
- engmaschiger Draht: ca. 5 Euro
Tipp: Selbst wenn die Steine gekauft werden müssen, so ist diese Alternative noch deutlich günstiger als die Holzvariante. Die Steine sind für etwa 80 Euro im Baustoffhandel oder Baumarkt erhältlich.
Fazit
Wer ein wenig handwerkliches Geschick mitbringt, kann ein Hochbeet günstig selber bauen. Bei diesem Vorhaben können problemlos alte Baumaterialien verwendet werden, wie beispielsweise Gehwegplatten, Mauersteine oder übrig gebliebene Bretter. Sind keine Baumaterialien vorhanden, so ist eine kostengünstige Variante mit vier Einwegpaletten aus Holz möglich (maximal 55 Euro). Auch gemauerte Hochbeete sind nicht so teuer, wie vielleicht gedacht: Etwa 150 Steine und Mörtel kosten nur etwa 90 Euro. Die nahezu günstigste Variante, ein Hochbeet zu bauen, ist der Kauf eines einfachen Komposters im Baumarkt. Dieser kann schon ab 15 Euro erworben und für weniger als 10 Euro zu einem Hochbeet umfunktioniert werden.