
Nährstoffe
Nur weil eine Pflanze einen stark sauren Boden-pH-Wert bevorzugt, heißt das noch lange nicht, dass die Hortensie andere Nährstoffe benötigt als eine Pflanze, die auf kalkhaltigem Boden wächst. Eine Hortensie braucht immer noch etwa 13 Elemente, um gesund gedeihen zu können, so wie alle anderen Pflanzen auch. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass Hortensien diese Nährstoffe ohne eine saure Umgebung nicht aufnehmen können. Eine Hortensie sollte vorzugsweise mit einem stickstoffbetonten Dünger gedüngt werden, der nur wenig Phosphor enthält. Im Fachhandel sind spezielle Hortensiendünger erhältlich, alternativ können aber auch alle Dünger für Azaleen oder Rhododendren benutzt werden, da die Pflanzen ähnliche Ansprüche wie Hortensien haben. Die meisten Universaldünger für Blühpflanzen haben einen zu hohen Phosphatgehalt für Hortensien und sind deshalb weniger gut geeignet. Hohe Phosphatmengen im Boden lassen blau blühende Hortensien wieder Pink blühen, da das für die Blaufärbung verantwortliche Aluminium nicht mehr aufgenommen werden kann.Grundmischung für den Dünger
1. NährstofflieferantenWer seinen Dünger für die Hortensien selber macht, sollte Materialien verwenden, die die Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stellen, die Hortensien brauchen. Dazu können natürlich passende Fertigdünger für Hortensien im Gartencenter gekauft werden. Das ist aber nicht unbedingt notwendig, denn wer einen Garten besitzt, hat eigentlich schon alles, was er zur Herstellung eines geeigneten Düngers für Hortensien benötigt. Diese Stoffe stehen kostenlos zur Verfügung, manche davon sind sogar Abfallprodukte. Andere sind mit wenig Aufwand schnell selbst hergestellt.
Gute Nährstofflieferanten für Hortensien sind beispielsweise:
- Wurmerde (die Ausscheidungen von Regen- oder Kompostwürmern)
- Algenprodukte (beispielsweise abgefischte Algen aus dem Gartenteich)
- zerkleinerte Kiefernrinde
- Luzernemehl
- Kompost

2. Zusätze für einen optimalen pH-Wert
In der Natur wachsen Hortensien bevorzugt auf torfigen Heideflächen oder in Moorrandgebieten. Allen diesen Gebieten ist gemein, dass der Boden einen sehr niedrigen pH-Wert aufweist. Diese Bedingungen können normale Gartenböden in der Regel nicht bieten. Normale Böden sind nur leicht sauer (etwa 6-6,5), sehr lehmhaltig oder tonige Böden sogar alkalisch. Aus diesem Grund muss in fast allen Gärten eine Düngermischung für Hortensien von Natur aus sauer sein. Ist der pH-Wert bereist optimal, sind zusätzliche saure Dünger in den meisten Fällen völlig unproblematisch. Einige wenige Hortensienarten bevorzugen einen alkalischen Boden, bei deren Düngung auf die ansäuernde Komponente verzichtet werden sollte.
Saure Materialien für den Dünger:
- Torf
- Torfmoos
- Tannennadeln oder Fichtennadeln
- zerkleinerte Nadelbaumrinde
- Kaffeesatz (reagiert ebenfalls leicht sauer)
- Asche aus dem Grill oder dem Kamin
- Kalk
Blütenfarben bei unterschiedlichen pH-Werten
Einige Sorten von Hortensien haben die Anlage, bei entsprechenden Bodenverhältnissen blau zu blühen. Dafür ist in erster Linie der pH-Wert im Boden verantwortlich. Hierzu gehören die Gartenhortensien (Hydrangea macrophylla), auch- blaue Blüten: pH-Wert unterhalb von 5,5 (optimal sind 4,0 bis 4,5)
- pinke Blüten: pH-Wert über 6,5
- bei pH-Werten zwischen 5,5 und 6,5 produzieren diese Hortensien violette Blüten
Blaufärbung

Eisen gegen Chlorose
Hortensien leiden häufig unter der Mangelerscheinung Chlorose. Eine Chlorose ist an den gelben Blattadern und an der Gelbfärbung junger Blätter zu erkennen. Diese Färbung ist auf einen Mangel am Spurenelement Eisen zurückzuführen. Für einen Eisenmangel gibt es zwei Gründe. Zum einen ist einfach zu wenig Eisen im Boden. Zweitens kann auch genügend Eisen vorhanden sein, die Pflanze kann es nur nicht aufnehmen. Das ist immer dann der Fall, wenn der pH-Wert im Substrat zu hoch ist. Bereits ab einem pH-Wert über 5,5 liegt das Eisen in einer wasserunlöslichen Form vor, sodass es nicht mehr von der Pflanze aufgenommen wird. Die Gegenmaßnahmen sind denkbar einfach. Im ersten Fall muss lediglich eine geringe Menge Eisen (Eisenchelatdünger) in den Dünger gemischt werden. Im zweiten Fall hilft saurer Dünger.Spezialmischung
Wer nicht alle Komponenten im eigenen Garten hat, kann einzelne Materialien auch im Handel kaufen. Sie können diese Produkte dann gleichzeitig auch für andere Säure liebende Pflanzen verwenden. Ein guter selbst gemachter Hortensiendünger enthält folgende Komponenten:- Basiskomponente: reifer Kompost
- Algenprodukte, zerkleinert
- Torf (alternativ Torfmoos, Nadelbaumrinde, Kiefern- oder Tannennadeln)
- komplexiertes Eisen (Chelat-Eisen) oder Eisensulfat in Spuren
- Luzernemehl, auch Luzernepellets, Alfalfamehl genannt (hoher Stickstoffanteil und
- geringe Mengen Bittersalz
- Hornspäne oder Hornmehl (etwa 12-15% N, aber weniger als 1% P)
- Alaun für blaue Hortensien
Düngen
Da es sich bei diesem Dünger um einen rein organischen Dünger handelt, werden die Nährstoffe nur sehr langsam abgegeben. Deshalb ist im Gegensatz zu mineralischen Düngern eine deutlich größere Menge des Düngers notwendig. Der Dünger kann händeweise im Frühjahr und noch einmal im Mai oder Juni unter die Erde der Hortensien gemischt werden. Bei Kübelpflanzen empfiehlt sich eine Düngergabe beim jährlichen Umtopfen. Hortensien in kleinen Töpfen sind mit einem Flüssigdünger besser versorgt.Flüssigdünger für Kübelpflanzen
Steht die Hortensie in einem Topf auf dem Balkon oder der Terrasse, bekommt sie beim Umtopfen im Frühjahr eine gute Portion der oben beschriebenen Spezialmischung unter die Erde gemischt. Die zweite Düngung erfolgt mit einem ebenfalls selbst hergestellten Flüssigdünger. Da der Dünger etwas unangenehm riecht, eignet er sich nicht für Zimmerpflanzen. Der selbst gemachte Hortensiendünger in Flüssigform besteht aus:- 10-Liter-Eimer
- Wasser
- Kompost (etwa 3 Liter)
- Torf zur Absenkung des pH-Wertes

Fazit
Ein guter Hortensiendünger ist schnell und einfach selbst hergestellt. Wichtig ist vor allem, dass über saure Komponenten im Dünger der Boden-pH-Wert abgesenkt wird. Die meisten Hortensien bevorzugen einen sehr sauren Boden mit einem pH-Wert von 4 bis 4,5. Vor allem blaue Hortensiensorten benötigen zur Entwicklung der blauen Farbe neben Aluminium einen sehr niedrigen pH-Wert.
Tipps für Schnellleser
- blaue Hortensien benötigen einen sauren Boden
- ab pH 5,5 und darüber wird die Blüte zunehmend Rot
- beim Dünger gleich saure Komponenten einarbeiten (zur Absenkung des pH-Wertes)
- dafür eignen sich Torf, Torfmoos oder Nadelbaumlaub
- Kompost ist ein guter Nährstofflieferant
- Hortensien benötigen hohe Stickstoff- und niedrige Phosphorgehalte
- für zusätzliche Nährstoffe Algen oder Hornspäne zufügen
- auch Wurmerde und Luzernemehl eignen sich gut
- keine mineralischen Dünger verwenden
- Eisen gegen Chlorose
- Aluminiumsalze (Alaun) zur Bildung der blauen Blütenfarbe
- Flüssigdünger für Kübelpflanzen
- Sud aus Kompost, Wasser und Torf (für sauren Boden) ansetzen
- 24 Stunden stehen lassen, absieben und verdünnen
- auf Blätter sprühen und auf die Wurzeln gießen