Startseite » Gartenpflege » Dünger » Urgesteinsmehl, der Dünger für Tomaten – Anwendung

Urgesteinsmehl, der Dünger für Tomaten – Anwendung

Hilfreiche Bodenlebewesen, Wasserhaltefähigkeit und Fruchtbarkeit des Substrats – das Urgesteinsmehl wirkt sich rundum positiv auf Erde und Garten aus und ist daher nicht nur für Tomaten ein wunderbarer Dünger. Um den Tomaten und anderen Gewächsen das volle Spektrum der Vorteile bieten zu können, muss das Urgesteinsmehl allerdings richtig angewendet und dosiert werden. Auch bei passenden Kombinationen und weiteren Verwendungsmöglichkeiten ist das korrekte Vorgehen entscheidet. Worauf bei diesem geachtet werden muss, erfahren Hobbygärtner im Folgenden.

Video-Tipp

Arten

Bei Urgesteinsmehlen wird grundsätzlich zwischen alkalischen und sauren Sorten unterschieden. Je nach pH-Wert des Bodens und Ansprüchen der Pflanze kann hier also passend gewählt und mit dem Gesteinsmehl ausgeglichen werden. Zudem kann es sich bei Urgesteinsmehl um das gemahlene Produkt einer Mineralgruppe oder einer Mischung verschiedener Gesteine handeln.

Enthaltene Stoffe

Urgesteinsmehl ist als Tomatendünger hervorragend geeignet, da es eine Vielzahl verschiedener Mineralstoffe und Spurenelemente enthält. Darunter:

  • Bor
  • Calcium
  • Eisen
  • Kalium
  • Kobalt
  • Kupfer
  • Magnesium
  • Mangan
  • Natrium
  • Nickel
  • Zink

Die genaue Zusammensetzung kann sich aufgrund der verschiedenen Arten natürlich unterscheiden, weswegen je nach Bodenbeschaffenheit und pH-Wert passen ausgewählt werden sollte.

Tipp:

Vor dem Einsatz des Urgesteinsmehls als Tomatendünger einen Bodentest durchführen oder Proben für eine Bodenanalyse abgeben. Diese bringt Aufschluss und hilft bei der Auswahl.

Vorteile

Tomate blüht

Da es sich bei Urgesteinsmehl um einen natürlichen Stoff handelt, der zahlreiche Komponenten vereint, ist er ein ausgewogener Dünger und belastet den Boden bei richtiger Anwendung nicht. Auch eine einseitige Überversorgung ist mit dem Steinmehl kaum möglich. Die Vorzüge sind aber vielfältiger Natur. So versorgt das Mittel den Boden und die darin enthaltenen Lebewesen mit essenziellen Stoffen und begünstigt so ein gesundes Gleichgewicht. Da die Mineralstoffe und Spurenelemente teilweise langsam und allmählich aus dem verwitternden Urgesteinsmehl freigesetzt werden, versorgen sie Gewächse langfristig und gleichmäßig. Bei den weiteren Vorteilen handelt es sich um die Folgenden:

  • Treibt Verrottung auf dem Kompost voran
  • Begünstigt nützliche Lebewesen im Boden
  • Wirkt geruchsneutralisierend und -bindend
  • Einfache Anwendung
  • Sparsame Dosierung möglich
  • Leicht ausgleichende Wirkung auf den pH-Wert des Bodens
  • Hoher Gehalt an pflanzenverfügbaren Stoffen
  • Kann ganzjährig und bei jeder Witterung verwendet werden
  • Verbessert die Wasserhaltefähigkeit des Bodens

Anwendungsmöglichkeiten

Wie bereits mehrfach erwähnt, kann Urgesteinsmehl nicht nur zur Düngung von Tomaten eingesetzt werden, sondern auch andere gute Dienste an der Pflanze leisten.
Trocken eingesetzt, bei der sogenannten Verstäubung, legt sich das Urgesteinsmehl als pudriger Film auf die Blätter. Dieser wirkt vorbeugend gegen Raupen, Schnecken und Blattläuse sowie Pilzinfektionen und kann auch zur Bekämpfung dieser Krankheiten und Schädlinge verwendet werden. Zudem bindet und neutralisiert das Urgesteinsmehl Gerüche, weswegen es eine ideale Beigabe in Pflanzenjauchen und dem Kompost ist. Ist der Boden sehr trocken und unfruchtbar, ist eine Kur mit dem Steinmehl angeraten. Durch diese lässt sich die angestrebte Krümelstruktur erreichen und damit der nötige Gießaufwand verringern. Davon abgesehen können Düngemittelgaben allmählich in Häufigkeit und Menge reduziert werden.   

Düngung

Das Urgesteinsmehl ist als Düngemittel für Tomatenpflanzen besonders günstig, da es spezifische und häufig auftretende Mangelerscheinungen – wie die Blütenendfäule – wirksam verhindert und den Geschmack nicht verfälscht. Zudem kommt den Gewächsen und dem Ertrag die verbesserte Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zugute. Für die Düngung der Tomatenpflanzen mit Urgesteinsmehl empfiehlt es sich, das Mittel zuvor dem Gießwasser beizumengen. Hierdurch kann es genau dosiert werden und staubt nicht. Wer zur Vorbereitung des Beetes Steinmehl ausbringen möchte, kann dies jedoch auch trocken tun. Hierfür ist dann allerdings ein windstiller Tag abzuwarten. Für Tomaten empfiehlt sich das wie folgt beschriebene Vorgehen:

  1. Das Beet bereits im vorangehenden Herbst oder Winter gut mit Steinmehl einstäuben. Die Erde sollte gepudert aussehen. Als Dosis empfehlen sich etwa 100 Gramm pro Quadratmeter. Das Urgesteinsmehl ist im Anschluss oberflächlich einzuharken.
  2. Bei der Aussaat oder dem Einpflanzen von Setzlingen Saatrille oder Pflanzloch nochmals einstäuben.
  3. Vier Wochen nach Austrieb oder Pflanzen erstmalig düngen, dabei einen gehäuften Teelöffel pro Pflanze verabreichen.
  4. Je nach Bedarf und Bodenbeschaffenheit kann im Abstand von zwei bis vier Wochen wiederum ein Teelöffel, also etwa 15 Gramm, pro Pflanze dosiert werden.
  5. Bei Bedarf oder als zusätzlicher Schutz ist auch eine Kombination mit Pflanzenjauchen möglich. Das Urgesteinsmehl wird hierbei direkt in die Jauche gegeben und gemeinsam mit dieser verabreicht.

Bei der Düngung der Tomaten über das Gießwasser empfiehlt es sich, die erforderliche Menge des Urgesteinsmehls in einen Eimer zu geben und diesen entsprechend mit Wasser aufzufüllen. Diese Mischung wird gut umgerührt und im Anschluss mit einer Schöpfkelle oder einem Becher gleichmäßig verteilt. Gerade bei Wind ist dieses Vorgehen sinnvoll und zudem meist gleichmäßiger.

Tipp:

Auch mit Urgesteinsmehl ist eine Überdüngung möglich, besser ist also sparsames und bedarfsorientiertes Anwenden. Hierfür ist wiederum eine Bodenanalyse von Vorteil.

Pflanzenschutz

Als Pflanzenschutzmittel wird Urgesteinsmehl ausschließlich trocken angewendet, also verstäubt. Die Blätter werden an Ober- und Unterseite bepudert, um Schnecken, Raupen und Blattläuse am Fraß zu hindern und Pilzinfektionen vorzubeugen. Hierzu wird das Urgesteinsmehl in eine Puderspritze oder eine Streudose gegeben und auf den leicht feuchten Blättern verteilt. Tau, Regen oder der Einsatz eines Pflanzensprühers mit feiner Tröpfchenverteilung sorgt dafür, dass das Mehl auf den Blättern der Tomatenpflanze haften bleibt. Wer nicht in eine Puderspritze investieren möchte, kann sich mit einem großen weichen Pinsel oder einem kleinen Handfeger behelfen. In das Urgesteinsmehl getaucht ist hiermit ein zielgenaues Auftragen mit geringem Verlust möglich. Das Einpudern ist vorbeugend aber auch bei einem bestehenden Befall möglich und häufig mehrmals während des Wachstums nötig. Allerdings darf es keinesfalls während der Blüte der Tomaten erfolgen, da die Befruchtung hierdurch erschwert oder gänzlich verhindert werden kann.

Vorsicht im Umgang

Ob beim Verstäuben an den Blättern, dem Bepudern des Bodens oder vor dem Vermischen mit Wasser – das Händeln des Urgesteinsmehls ist eine stark staubende Angelegenheit und alles andere als gesundheitsfördernd. Wann immer es eingesetzt wird, sollte daher zumindest eine Atemmaske getragen werden. Eine Schutzbrille und vorsichtiger Umgang sind ebenfalls nötig. Zudem sollten Kinder und Haustiere während des Einsatzes dringend ferngehalten werden. Da jederzeit Wind aufkommen oder dieser umschlagen kann, sollte sich während der Anwendung möglichst niemand ungeschützt im Garten oder gar im nahen Umfeld aufhalten.

Fazit

Urgesteinsmehl als Dünger und Pflanzenschutzmittel für Tomaten ist ergiebig, natürlich und gesund. Vielseitig und einfach einsetzbar belastet das Mehl weder Umwelt noch Boden und bewährt sich langfristig durch seine zahlreichen Vorzüge auf Boden, Organismen und Gewächse. Bei seinem Einsatz ist dennoch Vorsicht angeraten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Dünger

Zum Thema Dünger

Scroll Up