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Schneckenabwehr – Tipps gegen Schnecken

Schneckenabwehr

Schnecken können im Garten können äußerst lästig sein. Angefressene Salatblätter zählen zu den häufigsten Zeichen für ihre Anwesenheit und haben schon so manchem Hobbygärtner und mancher Hobbygärtnerin die Freude am selbst angebauten Gemüse verdorben.

Mit einigen gärtnerischen Tricks sowie mit mechanischen und chemischen Gegenmaßnahmen lässt sich die Plage jedoch eindämmen.

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Gärtnerische Tricks zur Schneckenabwehr

Der Kampf gegen die Schnecken beginnt schon lange vor der eigentlichen Gartensaison. Bereits vor der Frostperiode im Winter sollte der Boden mit der Harke gut aufgelockert werden, sodass starker Frost leichter und tiefer eindringen kann. Dadurch werden im Boden überwinternde Schnecken abgetötet und ihre Nistplätze zerstört. Nach der Frostperiode können vor allem eine geeignete Anlage der Beete und das richtige Gießen dazu beitragen, die Vermehrung von Schnecken im Garten einzudämmen. So sollten Gemüsebeete und Blumen möglichst sonnige und relativ trockene Standorte erhalten, weil diese von Schnecken gemieden werden. Feuchte und schattige Stellen bilden natürliche Rückzugsräume für Schnecken und eignen sich deshalb nicht für den Anbau von Gemüse oder Blumen.

Werden rings um die Beete oder als Trittfläche zwischen Beeten Bretter gelegt, dann sollten diese regelmäßig gewendet werden. Auf der dunklen, feuchten Unterseite der Bretter fühlen sich Schnecken besonders wohl, und vor allem die jungen Tiere ziehen sich gern dorthin zurück. Beim Wenden der Bretter können deshalb meist jedes Mal einige Schnecken entdeckt und vernichtet werden.

Das Gießen kann die Verbreitung von Schnecken im Garten ebenfalls fördern oder hemmen – je nachdem, zu welcher Tageszeit gegossen wird. Ratsam ist ein sehr starkes Gießen am Morgen, während abends allenfalls wenig gegossen werden sollte. Werden die Beete abends zu stark gewässert, wirken sie auf Schnecken besonders anziehend – mit entsprechenden Auswirkungen für die dort wachsenden Pflanzen.

Weitere Maßnahmen zur Schneckenabwehr

Inzwischen wird für unterschiedliche Gemüse- und Blumenarten auch spezielles Saatgut angeboten, das besonders schneckenresistente Pflanzen hervorbringen soll. Auch wenn dafür niemand eine hundertprozentige Garantie geben kann, ist diese Möglichkeit doch zumindest einen Versuch wert. Wer möchte, kann zunächst auch herkömmliches und resistentes auf benachbarten Flächen verwenden, um später beurteilen zu können, ob sich der Einsatz der resistenten Samen tatsächlich lohnt. Bei der Zucht dieses Saatguts werden Veränderungen angestrebt, die dazu führen, dass die Schnecken die betreffenden Pflanzen nicht mögen. Darüber hinaus haben sich auch mechanische und chemische Abwehrmaßnahmen bewährt. In der Praxis spielen vor allem folgende Möglichkeiten eine Rolle:

  • Schneckenzäune
  • Moosextrakte
  • Schneckenkorn
  • Schneckenfallen
  • Bierfalle sowie
  • Schneckengift.

Der Schneckenzaun – ein effektives Hindernis

Ein Schneckenzaun ist gleichermaßen effektiv wie tierfreundlich; zudem eignet er sich auch als optische Trennung zwischen Beeten und Grünflächen. Das Konzept des Schneckenzauns beruht darauf, die Tiere von vornherein gar nicht erst auf das Beet gelangen zu lassen, ohne sie dafür fangen oder töten zu müssen. Die Schutzwirkung rührt daher, dass Schnecken beim Kriechen zahlreiche flache, griffige Hindernisse überwinden können, an sehr glatten und steilen Flächen dagegen weniger guten Halt finden. Deshalb werden Schneckenzäune meist aus glatten Materialien wie Kunststoff oder Metall gefertigt. Entscheidend ist, dass die einzelnen Zaunelemente hoch genug sind und lückenlos aneinander anschließen.

Eine regelmäßige Kontrolle der Schneckenzäune ist deshalb unabdingbar. Als Mindesthöhe für einen wirksam schützenden Schneckenzaun gelten zehn Zentimeter. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich diese Angabe auf den oberirdisch sichtbaren Teil des Zauns bezieht. Die Zaunelemente müssen jedoch noch deutlich höher sein, damit sie so tief in den Boden eingegraben werden können, dass der Zaun stabil steht und dennoch die erforderliche Mindesthöhe erreicht. Oben sind die Zaunelemente nach außen abgewinkelt.

Die Schnecken, die am Zaun nach oben kriechen wollen, geraten dadurch in eine Kopfüber-Position, verlieren den Halt und fallen außerhalb des Beetes herunter. Wichtig ist dabei, dass keine Blätter oder andere Pflanzenteile auf dem Zaun aufliegen oder daran lehnen, weil sonst „Brücken“ entstehen würden, über welche die Schnecken dennoch auf das abgezäunte Beet gelangen könnten.

Chemie oder Natur? Schneckengifte und Schneckenfallen

Sind Beete oder Pflanzkübel mit Einfassungen aus Holz, Metall, Kunststoff oder Stein versehen, kann auf diese auch eine Schneckenabwehr-Paste aufgetragen werden, die mehrere Wochen lang Schutz bietet und Schnecken davon abhält, über die betreffenden Stellen hinwegzukriechen. Dabei handelt es sich nicht um ein Pflanzenschutzmittel, sondern ein Präparat mit natürlichen Wirkstoffen auf Ölgrundlage, das biologisch abbaubar ist. Daneben existieren spezielle Schneckengifte in unterschiedlichen Anwendungsformen. Besonders bewährt hat sich das Schneckenkorn, weil es eine für die übrige Natur und insbesondere für andere Tiere sehr schonende Methode der Schneckenbekämpfung ist.

Positive Erfahrungen wurden auch mit fertig erworbenen oder selbst hergestellten Moosextrakten gemacht. Pflanzen, die damit behandelt wurden, werden von Schnecken weitestgehend gemieden. Einfach, preiswert, erfolgreich aber dennoch nicht in jeder Situation zu empfehlen ist eine Bierfalle, bestehend aus einem in die Erde eingegrabenen und halb mit Bier gefüllten Plastikbecher. Der Geruch des Bieres lockt die Schnecken an, sodass diese in den Becher fallen und ertrinken. Riskant ist die Methode insofern, als dadurch auch andere Schnecken von benachbarten Grundstücken angelockt werden können. Besonders gut funktioniert die Bierfalle im Frühling, wenn das Nahrungsangebot für die Schnecken noch relativ gering und die Anziehungskraft des Bieres dementsprechend besonders hoch ist.

Welche Methode bewährt sich am besten?

Eine allgemeingültige Aussage über die beste Methode zur Schneckenabwehr ist kaum möglich, denn die örtlichen Bedingungen an den unterschiedlichen Standortorten haben jeweils einen großen Einfluss auf den Erfolg. In der Praxis bewährt es sich meist, mehrere Methoden parallel oder nacheinander auszuprobieren und sich dann für die wirksamste von ihnen zu entscheiden. Oft ist es auch sinnvoll, mehrere Methoden miteinander zu kombinieren, um den Effekt zu verstärken.

Zusammenfassung: Schneckenabwehr in der Gartensaison

Schnecken im Garten können zur einer wahren Plage werden. Man ärgert sich sehr über die angefressenen Blumen und der mit Fressstellen übersäte Kopfsalat ist auch weniger appetitlich. Zur Vorbeugung gegen die Schneckenplage sind hier einige Tipps für Sie aufgelistet, die Schnecken und Nacktschnecken das Leben schwer machen und Grundlage für einen effektiven Schneckenschutz sind:

  • Im Winter vorsorgen: Die Schnecken überwintern im Boden. Wird dieser aufgeharkt und es kommt starker Frost in den Boden, sterben hierbei viele der Schnecken, da sie bei diesen Temperaturen nicht leben können.
  • Beim Samenkauf: Es gibt mittlerweile Gemüse und Blumensamen, der gegen Schnecken resistent sein soll. Eine 100% Garantie kann niemand geben, aber diese Pflanzen mögen Schnecken nicht. Achten Sie daher auf den Samen.
  • Boden bearbeiten: Aufharken des Bodens zerstört die Nistplätze und beugt neuen Schnecken vor. Dennoch darauf achten, dass der Boden immer feinkörnig ist und nicht zu grob, denn sonst können Schnecken hier erneut Eier ablegen.
  • Standort: Schnecken meiden einen sonnigen und trockenen Standort. Gemüsebeete und Blumen sollten daher möglichst sonnig stehen.
  • Morgens gießen: Die Beete sollten möglichst morgens gegossen werden, dann sehr stark. Wird abends sehr gegossen, zieht das Schnecken besonders an, welche sich in der kommenden Nacht mit den Pflanzen vergnügen.
  • Bretter in Beeten: Unter Brettern ziehen sich Schnecken, besonders Jungschnecken, gern zurück, da es hier dunkel und feucht ist. Ein Wenden der Bretter kann viel bewirken. Die dadurch aufgespürten Schnecken kann man direkt vernichten.
  • Schneckenzäune: Schneckenzäune halten ideal Schnecken ab und dienen zugleich als optische Trennungen im Garten.

Weitere Möglichkeiten zur Bekämpfung und Vorbeugung von Schnecken sind der Schneckenzaun, natürliche Feinde der Schnecken, Moosextrakte, Schneckenkorn, die Schneckenfalle, die Bierfalle und Schneckengift.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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