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Graskarpfen im Gartenteich: Größe, Wachstum, Haltung und Nahrung

Graskarpfen - Ctenopharyngodon idella
Engbretson, Eric, Grass Carp, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Der Graskarpfen ist auch unter dem Namen Weißer Amur bekannt und zählt zu den Süßwasserfischen. Er kann sowohl eine stattliche Größe als auch ein ansehnliches Gewicht erreichen und braucht deshalb ein ausreichendes Platzangebot im Gartenteich. Sowohl die Bedingungen in seinem Habitat als auch die Pflege müssen stimmen, damit sich der Fisch wohlfühlen kann. Darüber hinaus dürfen nicht zu viele Exemplare den Gartenteich bevölkern.

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Allgemeines

Der Graskarpfen gehört zu den Weißfischen und ist mit den anderen Arten der Karpfen nicht verwandt. Der Weiße Amur trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Ctenopharyngodon idella und ist ein deutlich größerer Fisch, als die normalen Bewohner der Gartenteiche. Damit sich diese Fischart in ihrem neuen Habitat wohlfühlen kann, ist deshalb eine artgerechte Umgebung dringend notwendig. Wenn der Gartenteich zu klein ausfällt, dann können die Graskarpfen sämtliche Pflanzen auffressen. Dieser Umstand ist vor der Anschaffung unbedingt zu beachten. Seine ursprüngliche Heimat hat der Graskarpfen in Asien, von China bis Ostsibirien, dort kommt dieser in den Flüssen und Seen vor. Mittlerweile ist diese Fischart durch den menschlichen Einfluss ebenfalls in Europa und Amerika verbreitet. Allerdings kommt es aufgrund der zu niedrigen Temperaturen in den hiesigen Gartenteichen in der Regel zu keiner natürlichen Vermehrung.

  • Überwiegend Algenfresser
  • Laicht nur bei steten Wassertemperaturen von über 20° C
  • Hierzulande vermehren sich die Fische meistens nicht von alleine
  • Population lässt sich sehr gut kontrollieren und im Zaum halten
  • Bilden große und silberne Schuppen aus
  • Dunkle Umrandung der Schuppen wirkt wie eine Netzzeichnung
  • Am Rücken ist gelblich-grüne bis grünschwarze Färbung zu sehen
  • Auf der Bauchseite bilden sich silbrig-weiße Schattierungen
  • Wird im Durchschnitt 5-11 Jahre alt
  • Extrem langlebige Exemplare werden sogar 21-33 Jahre alt
  • Kräftiger und ausgeprägter Schwanzstiel
  • Schwanzflosse verfügt über deutliche Einbuchtung
  • Stumpfe Schnauze mit leicht unterständigem Maul

Größe

Bei der Größe der Graskarpfen gibt es große Schwankungen, die im direkten Zusammenhang zum Habitat und der Pflege stehen. Je wärmer das Wasser im Gartenteich ist und je höher das Nahrungsangebot, desto größer wird der Fisch.

  • Mittlere Größenordnungen liegen bei 50-80 cm
  • Maximalgrößen betragen 120-150 cm
  • Lang gestreckter und leicht runder Körper
  • An der Unterseite leicht abgeflacht
  • Das maximale Gewicht liegt bei 40-45 kg

Wachstum

Graskarpfen - Ctenopharyngodon idella
Hagerty, Ryan/USFWS, Grass carp portrait, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Das Wachstum der Graskarpfen ist abhängig vom entsprechenden Nahrungsangebot und dem vorherrschenden Klima. Je mehr Futter das Tier findet und je höher die Wassertemperaturen sind, desto mehr und schneller wächst der Fisch. Es besteht ebenfalls eine starke Abhängigkeit der Größe der Fischart zur Größe des jeweiligen Gewässers.

  • Wachstum liegt im ersten Jahr im Durchschnitt bei über 20 cm
  • Bis zum siebten Jahr werden nochmals etwa 10 cm pro Jahr zugelegt
  • Rogner entwickeln sich bei Gewicht und Länge deutlich schneller
  • Außergewöhnliche Exemplare erreichen innerhalb von 5-6 Jahren bis zu 1,5 m

Haltung

Den Namen Graskarpfen hat der Fisch in den hiesigen Breitengraden bekommen, da er ein Algen- und Pflanzenfresser ist. Er wurde vor einigen Jahrzehnten in Europa erstmalig eingeführt, um in den natürlichen Gewässern und in bewirtschafteten Teichen ein zu starkes Wachstum der Pflanzen zu unterbinden. Kleinere Exemplare fressen deutlich weniger, außerdem sind die Verluste durch Räuber, zum Beispiel durch Reiher, weitaus höher. Da sich die Tiere auch von Pflanzenresten ernähren, sollte das Wasser im Gartenteich nicht durch eine Filteranlage gänzlich gesäubert werden. Abhängig von den Wassertemperaturen können die Fische in den Sommermonaten täglich Pflanzenmengen bis zu der Höhe ihres eigenen Körpergewichts fressen. Je kälter die Temperaturen sind, desto weniger fressen die Tiere. Wenn die anderen Fische im Gartenteich zusätzlich gefüttert werden, dann fressen die Graskarpfen ebenfalls das Fischfutter und vernachlässigen im Anschluss die Pflanzen.

  • Stellt nur wenige Ansprüche an seinen Lebensraum
  • Besiedelt bevorzugt warme Gewässer
  • Selbst Temperaturwerte über 30° C bereiten keine Probleme
  • Kann auch kalte Temperaturen aushalten
  • Im normal großen Gartenteich 1-2 Stück ansiedeln
  • Bei Naturteichen hängt der Bestand von der Verkrautung ab
  • Ein Graskarpfen mittlerer Größe reicht für 100-300 qm Wasserfläche
  • Bei extrem großen Fischen weniger Exemplare einplanen
  • Bei kleineren Exemplaren einige mehr
  • Geeignete Unterwasserbepflanzung anlegen

Gartenteich

Zu dem bevorzugten Habitat des Graskarpfens zählen ruhige und tiefe Flüsse, mit einer warmen Wassertemperatur. Darüber hinaus siedelt sich der Fisch auch in wärmeren Seen und Teichen an. Deshalb darf die die Wassertemperatur im Gartenteich nicht zu kühl sein, damit sich die Tiere wohlfühlen. Wenn es sich um ein fließendes Gewässer handelt, dann bevölkert der Graskarpfen dort vor allem ruhige Standplätze in Altarmen, um Kraft zu sparen. Aufgrund der beträchtlichen Größenordnungen sollte der heimische Gartenteich über eine gewisse Tiefe und räumliche Ausdehnung verfügen, damit die Fische ein ausreichendes Platzangebot haben. Nur wenn den Graskarpfen ein ausreichender Raum angeboten werden kann, sollten diese angeschafft werden.

  • Graskarpfen sind sehr empfindlich bei der Umgebung und deren Bedingungen
  • Ist für Gartenteiche nur bedingt geeignet
  • Bevorzugt warme Wassertemperaturen zwischen 21-26° C
  • Braucht großzügiges Platzangebot in seinem Lebensraum
  • Notwendig ist Teich mit Tiefe von mindestens 1-2 Metern
  • Teichumfang sollte nicht unter 10.000 Litern liegen
  • Brauchen hohen Sauerstoffgehalt im Teich
  • Zu niedriger Sauerstoffgehalt des Wassers sorgt für Stress
  • Regelmäßig den Sauerstoffgehalt im Gartenteich überprüfen
  • Wenn nötig, zusätzlich Sauerstoff erzeugen
  • Ausströmer, Springbrunnen oder Wasserfall installieren
  • Regelmäßig Verhalten der Fische auf Anomalien beobachten
Tipp:

Wenn zu viele Fische innerhalb des Teiches leben, dann kann es passieren, dass die Graskarpfen vor lauter Nervosität aus dem Wasser heraus springen. Wenn dies nicht rechtzeitig bemerkt wird, dann verenden die Fische.

Nahrung

Für den Weißen Amur ist die richtige Ernährung besonders wichtig. Anders als bei den anderen Fischen im Gartenteich, sollten die Graskarpfen nicht ausschließlich mit Fischfutter gefüttert werden. In der Theorie brauchen die Fische keine zusätzliche Nahrung, da sich diese in ihrem natürlichen Habitat nur von Pflanzen ernähren. Dafür muss aber ein ausreichendes Pflanzenangebot innerhalb des Teiches vorhanden sein. Je mehr Graskarpfen sich im Gartenteich tummeln, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die vorhandene Bepflanzung nicht gänzlich ausreicht. In diesem Fall benötigen die Fische zusätzliches Grünfutter, welches sich entweder aus dem Garten oder an anderen Stellen aus der Natur besorgen lässt. Wenn die Weißen Amure nicht ausreichend Nahrung vorfinden, dann versuchen sich die Fische am Teichrand zu bedienen. Bei einem übermäßigen Vorkommen kann der Fisch die Unterwasserwelt des Teiches durch seinen Kahlfraß komplett verändern.

  • Fischlarven ernähren sich anfänglich von Zooplankton
  • Ernährt sich ab Größe von etwa 6-10 cm primär von Wasserpflanzen
  • Bevorzugt weiche Pflanzenarten und Jungpflanzen
  • Beliebt sind Entengrütze, Hornkraut, Laichkräuter, Netzalgen und Wasserlinsen
  • Mag aber auch Binsen, Schilf, Seggen, Rohrkolben und Wasserpest
  • In seltenen Fällen werden auch Fischlaich und Würmer gefressen
  • Hungrige Tiere versuchen Nahrung außerhalb des Teiches zu finden
  • Bei Mangel an Pflanzen frisches Gras zusätzlich füttern
  • Etwas vom Rasen mit Gartenschere abschneiden
  • Bei Bedarf einfach in das Wasser hinein werfen
  • Davon werden die Fische ausreichend satt
Tipp:

Wenn im Teich Seerosen wachsen, dann führt das Vorhandensein von Graskarpfen oft zum Rückgang oder sogar zum Verschwinden der schönen Pflanzen. Wer dies verhindern will, sollte nicht zu viele Exemplare ansiedeln.

Überwintern

Graskarpfen - Ctenopharyngodon idella

Für die Graskarpfen stellt die kalte Jahreszeit ein großes Problem dar. Nur bei einer entsprechenden Teichtiefe ist der Weiße Amur winterhart. Wenn sich der Gartenteich in höheren Berglagen befindet, dann wird das Überwintern in diesem oft unmöglich. Wenn der Teich komplett und für eine längere Zeit zufriert, dann verenden die Tiere oft. In den Wintermonaten benötigen die Fische zwar nicht so viel Nahrung wie in den Sommermonaten, aber die empfindlichen Tiere brauchen viel Sauerstoff. Damit die Graskarpfen den Winter unbeschadet überstehen, müssen deshalb bestimmte Maßnahmen ergriffen werden und die Bedingungen im Gartenteich stimmen. Wenn die Bedingungen im Teich nicht passen, dann sind die Karpfen in der Winterzeit unbedingt hereinzuholen.

  • Teich darf nicht zu flach sein, Mindesttiefe von 80 cm ist Pflicht
  • Ideal sind Teichtiefen von 1-2 m für den Lebensraum
  • In der Tiefe frieren die unteren Wasserregionen nicht zu
  • Selbst unter dem Eis muss sich stets noch flüssiges Wasser befinden
  • Bei Frost darf sich keine Eisschicht in Gänze auf dem Wasser bilden
  • Einfrieren bestimmter Bereiche an der Oberfläche lässt sich verhindern
  • Im Fachhandel gibt es dafür spezielle Geräte

Krankheiten & Schädlinge

Der Graskarpfen kann sowohl der Überträger von Krankheiten sein, als auch der Wirt für parasitäre Schädlinge. Bei bestimmten Viren erkranken die Fische selbst nicht an diesen und sind nur der Überträger, die Infektion ist ihnen nicht anzusehen. Wenn sich die Viren einmal im Wasser von nicht ablassbaren Teichen befinden, dann gibt es keine Chance, den Virus komplett loszuwerden.

  • Überträger des Koi Herpes Virus
  • Andere Karpfen und vor allem Rotaugen infizieren sich daran
  • Führt zum Verenden der meisten Teichbewohner
  • Selbst nach mehreren Jahren kann es zum erneuten Absterben kommen
  • Überträgt häufig parasitäre Bandwürmer
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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