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Wie viele Fische im Teich pro 1.000 Liter halten? Goldfische & Co

Wasser ist immer wieder ein beliebtes Gestaltungselement für kleine wie große Gärten. Sobald ein Teich gebuddelt und befüllt ist, folgen auch schon passende Pflanzen drum herum. Ein grünes Feuchtbiotop ist erschaffen. Doch damit nicht genug: Viele Teichbesitzer möchten einen weiteren Schritt gehen und Fische ansiedeln. Nur, wie viele Fischlein dürfen das nasse Reich überhaupt bewohnen? Das Platzangebot ist schließlich begrenzt.

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Ein Haufen Wasser allein genügt nicht

Bevor es an die Berechnung der optimalen Fischmenge geht, muss erwähnt werden, dass pures Wasser allein keine Basis ist. Auch die Ausstattung der bereitgestellten Wasserwelt muss stimmen. Dazu gehören eine gewisse Größe des Teiches, ausreichende Tiefe, eine passgenaue Wasserflora und ggf. technische Hilfsmittel zur Reinigung und Sauerstoffsättigung des Wassers. Nur ein dermaßen vorbereiteter Teich kann zur erfolgreichen Fischhaltung herangezogen werden.

Ist jede Teichgröße für Fische geeignet?

Wer Fische im eigenen Teich halten möchte, tut es natürlich zuerst auch zur eigenen Freude. Sie zu beobachten, ihren flinken Bewegungen zu folgen, ist spannend und entspannend zugleich. Doch die kleinen Schwimmer sollen es auch gut haben. Da ein Teich, im Gegensatz zu einem Aquarium, ein offenes System ist, spielen viele Einflüsse in das biologische Gleichgewicht hinein.

  • Fischhaltung ist theoretisch in jedem Gartenteich möglich
  • Wassermengen ab 2000 Litern sind jedoch ideal
  • bei geringeren Wassermengen leidet das biologische Gleichgewicht

Nicht in jedem Teich sind die Bedingungen für Fischhaltung optimal gegeben. Technische Hilfsmittel und Fleißarbeit können dabei helfen, die Lebensqualität für alle Teichbewohner, ob Tier oder Pflanze, zu verbessern. Bei aller Lebendigkeit, die um und im Teich herrscht, darf nicht übersehen werden, dass es eine auf engstem Raum „künstlich“ erschaffene Welt ist.

Die Rolle der Tiefe

Goldfische

Nicht nur die reine Größe des Teiches ist für die Fischhaltung von Belang. Auch der Tiefe kommt eine Bedeutung zu. Je tiefer der Teich, um so besser ist es für die darin lebenden Fische. Einige Arten sind für den artgerechten Aufenthalt sogar auf eine gewisse Grundtiefe angewiesen. Die Tiefe verhindert zudem, dass das Wasser im Winter bis zum Grund gefriert.

  • bei einer Tiefe über 80 cm gefriert nur die Teichoberfläche
  • Fische können im Schlamm auf dem Teichboden überwintern

Ist der Teich nur flach, sollte auf Fische lieber verzichtet werden. Gerade im Sommer erwärmt sich das Wasser schnell und die Sauerstoffsättigung sinkt.

Hinweis:

Wenn der Teich im Winter komplett zufriert, benötigen Sie gegebenenfalls eine anderweitige Überwinterungsmöglichkeit für Ihre Teichfische. Zum Beispiel ein ausreichend großes Aquarium.

Neue Teiche erst in Ruhe entwickeln lassen

Ein Teich ist zu Beginn einfach nur ein tiefes, nacktes Erdloch, das mit Wasser gefüllt wird. Solch eine „Baustelle“ ist für die Fischhaltung noch nicht geeignet. Fische sind zum einen geräuschempfindliche Lebewesen, noch anstehende Arbeiten am Teich würden sie nur unnötig stressen. Des Weiteren brauchen die meisten Fischarten von Anbeginn eine stimmige Pflanzenwelt. Auch der Einbau von technischen Hilfsmitteln wie Teichpumpe oder Teichfilter sind manchmal ein Muss.

  • zuerst muss sich die Pflanzenwelt entwickeln
  • Pflanzen sind erst nach etwa 12 Wochen im Biotop etabliert
  • sie liefern Sauerstoff und bieten Rückzugsmöglichkeiten
  • notwendige technische Hilfsmittel installieren
  • erst dann ist der Teich für die Fische bereit

Der richtige Zeitpunkt ist wichtig

Sobald sich der Teich im biologischen Gleichgewicht befindet, dürfen die Fischbewohner einziehen. Trotzdem kann noch etwas Geduld gefragt sein. Denn der tatsächliche Einzug in die neue Wasserwelt sollte zur geeigneten Zeit stattfinden.

  • Frühling ist die ideale Jahreszeit
  • ab 12 Grad Celsius Wassertemperatur endet die Winterruhe
  • bis zur nächsten Kälteperiode bleibt genügend Eingewöhnungszeit
  • gilt auch für die Erweiterung einer bestehenden Population
  • Frühsommer kommt alternativ auch infrage
  • ab Spätsommer keine neuen Fische mehr in den Teich geben

Wie viele Wasser braucht ein Fisch?

Wenn der Teich gut vorbereitet und der optimale Zeitpunkt gekommen ist, bleibt nur noch die Frage: Welche Fischarten und Mengen sollen bzw. dürfen es sein? Welche der geeigneten Fischarten im heimischen Gartenteich auf und ab schwimmen dürfen, kann nach eigenen Vorlieben entschieden werden. Gut geeignet sind unter anderem:

  • einige Goldfischarten
  • Orfen für größere Teiche, Goldorfen sind kleiner
  • Kois, bei einer Teichtiefe von mind. 1,80 m
  • außerdem: Moderlieschen, Elritze, Schleierschwänze, Shubunkin u.a.
Shubunkin - Goldfisch
Humanfeather / Michelle jo, Shubukin goldfish, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 3.0

Bei der Menge ist zu bedenken, dass jeder Fisch ausreichend Raum braucht.
Es gibt viele Richtwerte bei der Berechnung des Fischbesatzes, die sogar stark voneinander abweichen können. Die am häufigsten kursierenden Empfehlungen lauten:

  • 5 l Wasser pro Zentimeter Fisch
  • oder pro 1000 l etwa 0,5 kg Fisch

Doch diese beiden Formeln greifen zu kurz, da viele Fische als Jungfische gekauft werden. Sie wachsen und brauchen schnell mehr Platz. Das sollte schon von Anfang an einberechnet werden.

  • Experten empfehlen 60 l pro Zentimeter Körperlänge
  • für kleinbleibende Fische genügt auch weniger
  • für kleine Rotflossenorfen beispielsweise genügen ca. 200 Liter pro Fisch.
  • Goldfische: nicht mehr als 5 Stück pro 1000 l
  • Goldorfe: Wasservolumen 500 bis 1000 l pro Stück.
  • Shubunkin: 300 bis 500 Liter pro Fisch
  • artgerechte Koi-Haltung beginnt bei 3000 Litern pro Fisch
Hinweis:

Beachten Sie bei Ihrer Planung, dass nicht allein nur die eingebrachte Fischmenge zählt. Goldfische vermehren sich zum Beispiel gern und reichlich. Schnell kann das Fischaufkommen den verfügbaren Raum und das natürliche Nahrungsangebot sprengen.

Anzahl der Fische ermitteln

Die Menge der Fische, die sich in einem räumlich begrenzten Teich noch wohl fühlen können, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • der Größe des Teiches
  • der Endgröße der Fische
  • ob Einzelgänger oder Schwarmfische eingesetzt werden

Die mögliche Anzahl an Fischen kann rechnerisch annähernd ermittelt werden. Da jedoch nicht alle Gegebenheiten exakt vorhergesehen werden können, gilt hier: Lieber weniger Fische besorgen als zu viele.

  1. Ermitteln Sie zunächst die Eckdaten Ihres Teiches: Breite, Länge und Tiefe.
  2. Berechnen Sie die Wassermenge nach der Formel: Länge x Breite x Tiefe in Metern. Dieser Wert mit 1000 multipliziert ergibt die Menge in Litern.
  3. Alternativ können Sie auch die eingelassene Wassermenge ablesen.
  4. Etwa 15 % der Wassermenge werden von der Dekoration, Kies etc. beansprucht. Ca. 1000 Liter sollten der Pflanzenwelt vorbehalten sein. Die übrige Wassermenge steht den Fischen zur Verfügung.
  5. Informieren Sie sich über die Vorlieben der einzelnen Fischsorten. Manche können z. B. nur im Schwarm leben. Davon müsste bei der Planung gleich eine größere Stückzahl Berücksichtigung finden.
  6. Bestimmen Sie die Fischarten, die Ihnen am besten zusagen.
  7. Prüfen Sie, ob die gewählten Fischarten nebeneinander leben können, ohne sich gegenseitig Schaden zuzufügen.
  8. Berechnen Sie die Menge, in dem Sie die verfügbare Wassermenge durch die benötigte Menge pro Fisch teilen. Gehen Sie dabei von der Länge/Größe eines ausgewachsenen Fisches.
Hinweis:

Auch Fische beeinflussen das Ökosystem Teich erheblich. Sie fressen Pflanzen weg, verunreinigen das Wasser etc. Je mehr Fische den Teich erobern, umso arbeitsintensiver gestaltet sich die Pflege der Wasseroase.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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