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Gelbrandkäfer bekämpfen + Steckbrief und Infos zu Nahrung

Gelbrandkäfer - Dytiscus marginalis
Reitter_Dytiscus_u.a..jpg: Reitter (1845-1920): "Fauna Germanica: Die Käfer des deutschen Reiches" 1909. derivative work: B kimmel (talk), Dytiscus marginalis male-female, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Gelbrandkäfer verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit im Wasser. Sie können blitzschnell zubeißen und Kaulquappen, Molche oder auch kleinere Zierfische töten. Die Bekämpfung der Käfer und deren Larven sind schwierig und im Grunde genommen nicht notwendig. Der Gelbrandkäfer ist eigentlich ein Nützling, da er sich ausschließlich an kranken oder toten Fischen vergreift und damit für die Gesundheit im Teich zuständig ist.

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Steckbrief

  • lateinischer Name: Dytiscus marginalis
  • gehört zur Familie der Schwimmkäfer (Dytiscidae)
  • andere Namen: Gemeiner Gelbrand
  • Herkunft: Europa, Asien und Nordamerika
  • Körpergröße: 27 bis 35 mm
  • Aussehen: ovaler Körper, schwarzgrüner Korpus
  • gelbe Umrandung an Halsschild und Flügeldecken
  • Bauchseite: gelb
  • Männchen: schwarze Deckflügel
  • Weibchen: grünbraune Flügeldeckel, längs gerillt (vordere zwei Drittel)
  • Alter: 3 bis 5 Jahre

Aussehen und Vorkommen

Gelbrandkäfer - Dytiscus marginalis
Evanherk, Geelgerande01, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Der Gelbrandkäfer, botanisch Dytiscus marginalis genannt, gehört zu den größten einheimischen Schwimmkäfern. Sein Körper ist breitoval und nur mäßig gewölbt, meist schwarzbraun mit olivgrünem Schimmer. Während die männlichen Käfer glatte Flügeldeckel haben, sind bei den weiblichen Exemplaren an den oberen zwei Dritteln der Flügeldeckel deutliche Längsrillen zu erkennen. Ihren Namen haben die Gelbrandkäfer von der gelben Umrahmung des Halsschildes und der Flügeldeckel. Dieser gelbe Saum ist bei beiden Geschlechtern gut ausgebildet. Die größte Art kommt in Nord-, Mittel- und Westeuropa vor, kleinere Exemplare sind auch in Asien und Nordamerika heimisch.

Lebensraum

Dytiscus marginalis hat verschiedene Lebensräume erobert. Den größten Teil des Lebens verbringt der Schwimmkäfer im Wasser. Die Käfer sind aber außerdem in der Lage, schnell zu krabbeln und zu fliegen. Nur diese Fähigkeiten sichert ihnen das Überleben, wenn sie ihr Gewässer bei Trockenheit oder Nahrungsmangel verlassen müssen. Als guter Flieger macht sich der Gelbrandkäfer meist nachts auf den Weg, um neue Gewässer zu erreichen. Dazu fliegt er oft kilometerweit und orientiert sich an Wasseroberflächen, die das Mondlicht reflektieren.

Der Gemeine Gelbrand bevorzugt kleinere, mit Pflanzen bewachsene Tümpel und Teiche mit Süßwasser. Unter der Wasseroberfläche klammert er sich an Wasserpflanzen, um dort seiner Beute aufzulauern. Die Käfer besiedeln dabei vor allem pflanzenreiche Flachwasserzonen stehender oder sehr langsam fließender Gewässer. Gelbrandkäfer gehören zu den schnellsten Schwimmern unter den Käfern. Sie verbringen einen Großteil ihres Lebens unter Wasser. Zum Atmen schwimmen sie an die Wasseroberfläche, tauchen mit dem Hinterleib auf und pumpen Luft unter die Flügeldecken. Damit kann der Käfer dann eine ganze Weile unter Wasser bleiben.

Vermehrung

Nach der Paarung legt das Weibchen zwischen 100 und 500 Eier im Wasser ab. Teilweise werden die Eier in Pflanzengewebe eingebettet. Bis zur vollständigen Entwicklung zum adulten Käfer leben die Larven des Gelbrandkäfers im Wasser. Die Atmung der bis zu 80 mm langen Larven erfolgt über das Hinterleibsegment. Da auch sie Luft zum Atmen brauchen, hängen sie vorwiegend an der Wasseroberfläche. Die Verpuppung zum ausgewachsenen Käfer erfolgt nach etwa sechs Wochen Larvenstadium gegen Juni bis Juli außerhalb des Gewässers. Gelbrandkäfer werden zwischen drei und fünf Jahre alt und überwintern im Bodenschlamm der Teiche und Tümpel, in denen sie leben.

Ernährung

Sowohl erwachsene Gelbrandkäfer als auch deren Larven leben räuberisch. Sie jagen bevorzugt am frühen Morgen eine Vielzahl an unterschiedlichen Beutetieren, die im Wasser leben. Vor allem die Larven der Gelbrandkäfer, die bis zur Verpuppung ausschließlich im Wasser leben, gehören zu den gefürchteten Räubern. Ihre Kiefer sind zu beeindruckenden hohlen Dolchen umgewandelt. Die Beute wird von diesen Dolchen durchbohrt und die Verdauungssäfte durch sie in das Opfer gepumpt. Die verflüssigte, vorverdaute Nahrung wird dann durch die Kieferkanäle eingesaugt. Vom Opfer bleibt in der Regel nur die leere Hülle zurück.
Zur Nahrung der Schwimmkäfer gehören:

  • andere Insekten
  • Insektenlarven
  • Kaulquappen
  • Schnecken
  • Libellenlarven
  • kleine Frösche
  • kleine Fische
  • Aas

Die Nahrungsquellen der Käfer sind sehr vielfältig. Haben sie genügend andere Möglichkeiten und ist das Ökosystem Teich gesund, fallen ihnen nur selten Fische zum Opfer. In Wirklichkeit sind Gelbrandkäfer durchaus so etwas wie der Gesundheitsdienst im Gartenteich. Denn sie vergreifen sich vorzugsweise an toten oder kranken Tieren auf dem Grund des Gewässers. Deshalb sind sie sehr nützlich für das Biotop.

Gefahr für Fische

Gelbrandkäfer - Dytiscus marginalis
Holger Gröschl, Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Zwar stehen Gelbrandkäfer in dem Ruf, Fischräuber zu sein, in der Regel gibt es jedoch keinerlei Probleme mit Fischen in einem Gartenteich. Haben die Fische ausreichend Raum zum Schwimmen, so sind Gelbrandkäfer nicht schnell genug, um gesunde Fische zu erbeuten. Tatsächlich leben die Käfer hauptsächlich von Aas, das sie mit ihrem hervorragenden Geruchssinn aufspüren. Die Augen sind zwar recht gut entwickelt, spielen beim Aufspüren der Beute aber nur eine untergeordnete Rolle.

In manchen Gartenteichen haben die eigentlich harmlosen Käfer jedoch eine verheerende Wirkung. Denn auch Nützlinge können zu Schädlingen werden, wenn sie in großer Zahl auftreten. Gelegentlich können die Käfer massenhaft im Gewässer vorkommen und dann auch gesunde Fische anfressen. Meist ist der Gelbrandkäfer und seine Larven aber nur dann eine Gefahr, wenn das Ökosystem im Gartenteich kränkelt. Das liegt in der Regel daran, dass die Bedingungen im Teich nicht optimal sind:

  • zu dichter Pflanzenbewuchs
  • Überdüngung
  • schlechte Wasserqualität
  • zu hoher Fischbesatz

In diesen Fällen kann es dazu kommen, dass die Fische gesundheitlich angeschlagen sind. Das bietet optimale Bedingungen für die Gelbrandkäfer. Dadurch, dass die Käfer Luft atmen und ihr Chitinpanzer wasserundurchlässig ist, sind die Tiere weiterstgehend unempfindlich gegenüber schlechter Wasserqualität.

Bekämpfung

Wenn einmal zwei oder drei Gelbrandkäfer im Teich auftauchen, ist das kein Grund zur Panik, sondern nützt der Gesundheit des Biotops. Treten die Käfer jedoch zu Dutzenden auf und fallen über die Fische her, sollte man nicht tatenlos zusehen. Wer Fische im Teich hält, muss auf eine Bekämpfung mit chemischen oder biologischen Mitteln verzichten, da diese im ungünstigsten Fall das Ende aller Teichbewohner bedeuten.

Abschöpfen

Als erste Maßnahme lassen sich die Larven des Gelbrandkäfers mit einem Kescher abfischen. Die Gelbrandkäferlarven werden sechs bis acht Zentimeter lang und sind damit einfach aufzuspüren. Da die Larven einen Großteil der Zeit mit dem Hinterteil an der Wasseroberfläche hängen, um zu atmen, lassen sich diese leicht in der Flachwasserzone des Gartenteiches abfischen.

Lichtverhältnisse ändern

Sonnige Uferabschnitte sind für die Gelbrandkäferlarven sehr wichtig. Wird der Lebensraum negativ verändert, beispielsweise durch Beschattung, reagieren die Larven sehr empfindlich. Zusätzlich kann es hilfreich sein, die Wasseroberfläche zu bewegen. Strömungen, die durch Pumpen oder eine Fontäne im Teich erzeugt werden, bieten den Larven kaum Möglichkeit, sich an die Oberfläche des Wassers zu hängen, um zu atmen.

Vorbeugung

Gelbrandkäfer - Dytiscus marginalis
Evanherk, Geelgerande02, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Die wichtigste Maßnahme, gegen allerlei Schädlinge im Gartenteich vorzubeugen, ist, das biologische Gleichgewicht im Teich zu erhalten. Dazu gehört unter anderem, dass die Fische nicht übermäßig gefüttert werden. Überschüssiges Fischfutter sinkt auf den Teichboden und verschmutzt das Wasser. Bei neu angelegten Gartenteichen kann es einige Jahre dauern, bis sich das Ökosystem im Teich eingestellt hat. Ein gut funktionierendes Biotop schafft es in der Regel von selbst, das biologische Gleichgewicht aufrecht zu halten. Inzwischen können folgende Maßnahmen helfen:

  • stark wuchernde Teichpflanzen zurückschneiden
  • abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernen
  • Algenwachstum verhindern (eventuell mit Kescher abschöpfen)
  • regelmäßig etwa ein Drittel des Teichschlammes absaugen

Weiterhin ist es für die Gesundheit der Fische wichtig, das Wasser mit Fontänen oder Belüftungssteinen in Bewegung halten. Denn nur so liefert es den Bewohnern genügend Sauerstoff. Außerdem hält eine bewegte Wasseroberfläche den Gelbrandkäfer im günstigsten Fall davon ab, sich massenhaft im Gartenteich anzusiedeln.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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