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Zierpaprika-Pflege im Topf – Ist Naschzipfel giftig oder essbar?

Beim Naschzipfel (bot. Capsicum annuum), auch als Spanischer Pfeffer oder Zierpaprika bekannt, handelt es sich um einen kleinen Verwandten der klassischen Paprika und in dieser Form speziell für die Verwendung als Topfpflanze gezüchtet. Die ursprünglich amerikanische Pflanze wird in Deutschland zum größten Teil in einer Variante angeboten, die problemlos in der eigenen Wohnung gehalten und deren Früchte geerntet werden können.

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Ist der Naschzipfel giftig?

Viele Menschen fragen sich, ob es sich beim Naschzipfel um eine giftige Pflanze handelt? Diese Frage kann klar und deutlich mit einem Nein beantwortet werden. Das Fruchtgemüse ist mild im Geschmack, sehr bekömmlich und trotz der Bezeichnung als Pfeffer nicht scharf. Aus diesem Grund ist die Pflanze so beliebt bei Kindern. Die Früchte können einfach nur gepflückt, geschnitten und verzehrt werden. Dennoch ist die Frage nach einer möglichen Giftigkeit nicht unbegründet, stammen die Zierpaprikas häufig aus der Massenproduktion und werden dabei mit folgenden Mitteln behandelt:

  • Wuchshemmer: halten die Pflanze kleiner als ihre ursprüngliche Form
  • häufig chemische Pflanzenschutzmittel

Auf den Verzehr solcher Naschzipfel sollten Sie unbedingt verzichten, da diese wirklich zu allgemeinen Beschwerden führen könnten. Wenn Sie sich für die Anschaffung eines Naschzipfels entschieden haben, sollten Sie zu einem Züchter oder einem Fachhändler gehen und dort Ihre Exemplare erwerben. Dort können Sie nachfragen, ob die Pflanze selbst gezüchtet wurde oder aus der Massenproduktion stammt. Natürlich sollten Sie die folgenden Teile der Pflanze nicht essen:

  • Blätter
  • Stiele
  • Wurzeln
  • grüne Stellen an den Früchten

Da es sich bei Zierpaprika um ein Nachtschattengewächs handelt, enthalten diese Teile Giftstoffe, zum Beispiel Solanin, die zu Erbrechen, Übelkeit und Magenbeschwerden führen können. Ansonsten müssen Sie sich keine Sorgen machen und können sich ohne Bedenken an den frischen, reifen Paprika laben.

Tipp:

Als Alternative zum Kauf von gezüchteten Pflanzen können Sie auch Saatgut kaufen. Dieses ist unbehandelt und lässt sich ebenso gut verwenden.

Standort

Der Standort für die Zierpaprika im Topf sollte über folgende Eigenschaften verfügen:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • keine direkte Mittagssonne
  • luftig
  • Zugluft sollte vermieden werden
  • trockener Standort
  • regengeschützt

Achten Sie darauf, dem Naschzipfel ausreichend Sonne zu gewähren, da sich dies positiv auf die Reifung der Früchte auswirkt. Zugleich erhöht dies den Wasserbedarf, was zusätzlich den Geschmack intensiviert.

Substrat

Das Substrat für die Zierpaprika ist abhängig vom Verwendungszweck der Topfpflanze:

  • Zierpflanze: Pflanz- oder Blumenerde
  • Gemüsepflanze: Kräuter- oder Gemüseerde, die nicht vorgedüngt wurde

Da der Naschzipfel als reine Zierpflanze keine großartigen Früchte ausbilden muss, reicht die Verwendung einer herkömmlichen Blumenerde. Diese bietet dem Gewächs eine ausreichende Grundlage für ein starkes Wachstum. Achten Sie bei beiden Varianten auf eine hochwertige Erde, die durchlässig ist. Eine zu dichte Erde würde sich negativ auf die Wurzelbildung und den Transport von Feuchtigkeit und Nährstoffen auswirken. Arbeiten Sie bei Notwendigkeit etwas Quarzsand in das Substrat ein, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.

Umtopfen

Naschzipfel - Capsicum annum - Bolivian rainbow

Das Umtopfen sollten Sie vornehmen, nachdem Sie ein neues Exemplar gekauft haben und die Zierpaprika zu groß für ihr aktuelles Gefäß ist. Da bei einer guten Pflege das Nachtschattengewächs äußerst schnell wächst, kann dieser Schritt schon zur nächsten Saison notwendig sein. Das Umtopfen gelingt wie folgt:

  • Topfgröße: Durchmesser sollte etwa 5 cm größer als der aktuelle Topf sein
  • Boden muss über Drainagelöcher verfügen
  • platzieren Sie eine Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Tonscherben am Boden
  • füllen Sie frisches Substrat bis zur Hälfte ein
  • lösen Sie die Zierpaprika aus dem bisherigen Topf und brausen Sie den Wurzelballen ab
  • überprüfen Sie die Wurzeln
  • braune oder faulige Wurzeln entfernen
  • anschließend in den neuen Topf setzen
  • restliches Substrat einfüllen und vorsichtig andrücken
  • dies verhindert Löcher
  • danach normal pflegen, aber für zwölf Wochen nicht düngen

Pflege

Paprika gehören zu den Nachtschattengewächsen, die recht anspruchslos sind und sich mit wenigen Handgriffen problemlos pflegen lassen. Bei der Pflege der Zierpaprika kommt es vor allem auf die Wasserzugaben, das richtige Winterquartier und das Verhindern eines möglichen Schädlingsbefalls an.

Gießen

Beim Gießen des Naschzipfels kommt es etwas auf Fingerspitzengefühl an, da die Pflanze recht durstig ist, aber Staunässe überhaupt nicht verträgt. Gehen Sie hierbei wie folgt vor:

  • gegossen wird über den Sommer zweimal die Woche
  • je wärmer es ist, desto häufiger muss gegossen werden
  • Erde sollte leicht antrocknen, aber nicht vertrocknen
  • checken Sie täglich die Oberfläche des Substrats über die Fingerprobe
  • überschüssiges Wasser im Untersetzer nach etwa zehn bis 15 wegschütten
  • benetzen Sie niemals die Blätter des Naschzipfels

Kommt es zu den folgenden Symptomen, haben Sie zu wenig gegossen und sollten dies unbedingt nachholen, damit die Pflanze nicht weiter unter der Trockenheit leidet:

  • Blätter wirken kraftlos
  • während der Vegetationsperiode werden Blüten oder Früchte abgeworfen

Düngen

Beim Düngen stellt die Zierpaprika keine großen Ansprüche an das Düngemittel. Hier reicht entweder ein organischer Flüssigdünger oder ein Dünger für Gemüse aus, ebenfalls flüssig. Haben Sie sich für den Naschzipfel als reine Zierpflanze entscheiden, bietet sich ein herkömmlicher Flüssigdünger an. Je qualitativ hochwertiger der Dünger ist, desto besser geht es der Pflanze und die Früchte werden schmackhafter und zahlreicher. Einige Exemplare können bis zu 70 Paprikas ausbilden. Gedüngt wird von Frühling bis Anfang Dezember zweimal im Monat, wobei reine Zierpflanzen das erste Jahr nach dem Erwerb nicht mit Düngemittel versorgt werden. Diesen wurde zuvor ein Langzeitdünger verabreicht.

Schneiden

Ein Schnitt der Zierpaprika ist nicht notwendig, doch ist es hilfreich, vertrocknete, geknickte oder schwach wirkende Triebe zu entfernen. Der Naschzipfel ist äußerst robust, verträgt unterschiedlich hohe Schnittmengen und treibt im folgenden Jahr ebenso schnell wieder aus. Stutzen Sie dafür die Pflanze mit einer sauberen Gartenschere im Februar oder März kräftig zurück, etwa um die Hälfte. Das Pflanzenmaterial können Sie anschließend auf dem Kompost entsorgen.

Überwintern

Das Winterquartier des Naschzipfels von Dezember bis März sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Temperatur: 10°C – 15°C
  • niemals wärmer, sonst droht Befall durch Schädlinge
  • hell ohne direkte Sonne
  • weniger gießen
  • niemals den Wurzelballen austrocknen lassen, ausschließlich die Erde antrocknen lassen
  • besprühen Sie die Pflanze täglich mit destilliertem Wasser
  •  das erhöht die Luftfeuchtigkeit und schützt Schädlingen wie Spinnmilben

Vermehren

Naschzipfel - Capsicum annum - Candlelight

Vermehrt wird die Pflanze effektiv über die Samen, die sich in den Früchten finden lassen. Falls Sie keine Samen kaufen wollen und bereit über eine Zierpaprika verfügen, sollten Sie die Samen der Frucht entnehmen, diese abwaschen und abtrocknen. Achten Sie dabei darauf, dass keine Reste der Paprika am Saatgut hängen bleibt, das könnte sie verfaulen lassen. Anschließend gehen Sie wie folgt vor:

  • Keimtemperatur: 20°C – 28°C
  • Zeitpunkt: ab Februar
  • Zimmergewächshaus ist empfohlen, da hier die Temperatur konstant bleibt
  • für die Anzucht sind Multitopfplatten geeignet
  • klassische Anzuchterde in die Töpfe füllen
  • zwei bis drei Samen etwa fünf Millimeter in die Erde stecken, anschließend Substrat leicht andrücken
  • mit einer Sprühflasche befeuchten
  • Deckel oder Folie über die Töpfe
  • lüften und befeuchten Sie das Substrat in regelmäßigen Abständen
  • nicht zu feucht halten
  • die Samen benötigen zwischen einer und drei Wochen zum Keimen
  • betrachten Sie die Keimlinge
  • sind mehrere Samen pro Topf gekeimt, müssen sie die schwächsten Exemplare entfernen
  • diese ziehen Sie einfach aus der Erde
  • anschließend zu Jungpflanzen heranreifen lassen
  • topfen Sie die Paprikas um, sobald diese zu groß für das Gefäß geworden sind
  • wässern Sie die gesamte Wachstumszeit über ausreichend

Krankheiten und Schädlinge

Wird die Pflegeanleitung gründlich befolgt, ist die Gefahr auf Krankheiten oder Schädlinge recht gering. Dennoch kann die Zierpaprika an den folgenden Problemen leiden, wenn Pflegefehler, vor allem während der Überwinterung, auftreten:

  • Spinnmilben: Gespinste, die Spinnweben ähneln an vertrocknenden Blättern und Triebverzweigungen, Luftfeuchtigkeit erhöhen, Schmierseifenlösungen anwenden
  • Blattläuse: Triebspitzen kümmern vor sich hin, sterben anschließend ab, mit Spülungen bekämpfen
  • Weiße Fliege: befallen Blattunterseiten, gelbfleckige, vertrocknende Blätter folgen, mit Gelbtafeln bekämpfen
  • Verticillium-Welke: Blätter färben sich hellgrün, Leitungsbahnen braun, Pflanze muss sofort entsorgt werden
  • Grauschimmelfäule: grauer Schimmel auf Blättern und Stängeln, betroffene Pflanzenteile entfernen oder Pflanze entsorgen
Hinweis:

Sie sollten zügig gegen diese Probleme vorgehen, damit Ihr Naschzipfel nicht abstirbt oder andere Pflanzen ansteckt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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