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Baumstumpf entfernen – Ausbrennen oder Fräsen?

Wenn auf einem Grundstück vor einem Einfamilienhaus ein Baum gefällt wurde, muss auch der Stumpf verschwinden. Wir beantworten die Frage, was besser ist – Baumstumpf ausbrennen oder Baumstumpf fräsen?

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Baumstumpf ausbrennen

Wenn Sie es nicht ganz so eilig haben mit der Beseitigung der Reste des gefällten Baumes, kann der Stumpf vielleicht ausgebrannt werden. Im Internet wird empfohlen, dem Stumpf mit Brandbeschleunigern wie Brennspiritus oder Brennpaste an die Wurzel zu gehen. Auch von in den Stumpf geschütteten Diesel kann man lesen, der dann mit ein wenig Benzin angezündet wird. Wenn der Baumstumpf erst brennt, soll oben Brennholz aufgeschichtet werden, so soll es gelingen, den Baumstumpf in einen Krater im Boden zu verwandeln. Es gibt auch Berichte darüber, dass ein günstig gelegener Baumstumpf über mehrere Jahre der Ort für ein Lagerfeuer war. Bei jedem Lagerfeuer ist auch ein Stück vom Baumstumpf verschwunden.

Das Abbrennen wird allerdings nur funktionieren, wenn der Baumstumpf vorher in einer bestimmten Weise vorbereitet wurde. Denn jedes Feuer braucht Sauerstoff, damit es seine zerstörerische Kraft entwickeln kann. Der Stumpf müsste also über die ganze Fläche mit Einschnitten versehen werden, indem Sie mit einer Kettensäge den Baumstumpf von oben kreuzweise einsägen, bis die Schnitte ein Gitter bilden. Wenn das Feuer durch Ihre Kraftarbeit dann genug Sauerstoff bekommt, wird es besser brennen, damit aber auch gefährlicher werden. Wenn die Wurzeln trocken genug sind, kann ein Feuer im Extremfall einige Wochen unterirdisch weiter im Boden glimmen, dieser Schwelbrand könnte sogar weiterwandern und an ganz anderen Orten wieder ausbrechen.

Bei allen Ausbrennmethoden müssten Sie sich jedoch ohnehin vorher kundig machen, ob ein solches Feuer auf Ihrem Grundstück erlaubt ist. Im Zuge der Erkundigungen rund um die Erlaubnis werden Sie auch Zugang zu den einschlägigen Brandschutzbestimmungen bekommen, deren Gebote Sie unbedingt einhalten sollten. Was mitunter schwierig werden könnte, denn Sie haben bei einem Baumstumpf ja keine Wahlmöglichkeit in Bezug auf den Ort, an dem das Feuer entstehen soll. Schon die Vermeidung eines unkontrollierten Funkenflugs (bei jedem Feuer sollte die Windrichtung beachtet werden) könnte deshalb zum Problem werden.

Gehen Sie auf jeden Fall kritisch mit den Ideen zum Zündeln um, die an Sie herangetragen werden. So Erfolg versprechend und unaufwändig es auch klingt, einfach mehrere glühende Briketts auf den Baumstumpf zu legen und ihn langsam abbrennen zu lassen, so kompliziert und zeitaufwendig ist es in der Realität: Sie werden entweder Stunden neben dem schwelenden Stumpf sitzen oder Sie müssen das Feuer irgendwann unbeaufsichtigt brennen lassen. Dabei kann dann alles Mögliche passieren, für das Sie nicht nur haftbar sind, sondern auch bestraft werden könnten. Wenn der Baum frisch gefällt ist, werden Sie meist mit der Brenn-Methode ohnehin nicht sehr viel Glück haben, weil der Baumstumpf noch viel zu feucht ist.

Baumstumpf durch Fräsen beseitigen

Die schnellere und sicherere Methode ist es, den Baumstumpf einige Zentimeter unter der Erde wegzufräsen. Wenn Sie selbst die Kraft und die Übung haben, um mit einer großen Motorfräse umzugehen, können Sie sich eine Baumfräse bei den Vermietstationen der Baumärkte mieten. Es gibt Baumstumpffräsen für Baumstümpfe von verschiedenem Durchmesser, man wird Sie vor Ort beraten. Ganz preiswert ist das Mieten allerdings nicht, mit etwas unter 100,- € müssen Sie wohl auf jeden Fall rechnen.

Wenn Sie vor dem Umgang mit dem schweren Gerät ohnehin eher zurückschrecken, können Sie auch gleich einen Dienstleister mit dem Ausfräsen des Baumstumpfes beauftragen. Das ist nicht sehr viel teurer als die Miete der Fräsen. Vor allem wenn Sie die Sommerangebote mancher Gartenbauunternehmen nutzen, können Sie Ihren Baumstumpf schon ab etwa 80 Cent pro Zentimeter Stammdurchmesser loswerden, auch wenn die Anfahrt noch dazu kommt, könnte das bei einem nicht sehr dicken Baum fast billiger werden als die Miete der Fräse.

Behandlung des gesamten Wurzelstockes

Welche der Methoden Sie auch anwenden, was hier verschwindet, ist nur der eigentliche Baumstumpf. Der Wurzelstock bleibt im Boden, und er verhindert, dass Sie im Bereich des entfernten Baumes alles anpflanzen können, was Sie möchten. Diesen Wurzelstock zu beseitigen, ist allerdings wirklich kein Vergnügen: Sie können sich mit Grabegabel, Spaten und Schaufel ans Werk machen, bis die gröbsten Wurzeln aus dem Boden geborgen sind, werden Sie dicke Muskeln haben.

Andere Methoden, um einen Baumstumpf zu entfernen

Es werden noch etliche andere Methoden propagiert, um einen Baumstumpf loszuwerden: Sprengen mit Dynamit, das darf allerdings nur eine Firma mit entsprechendem Spezialwissen und entsprechenden Genehmigungen. Oder Vernichtung mit chemischen Mitteln, was aber wahrscheinlich nicht ganz ungefährlich ist: Wenn ein chemisches Mittel so wirksam ist, dass es Holzstrukturen zerstören kann, wird es wahrscheinlich auch im Umfeld eine ziemliche Verseuchung anrichten.

Wenn Sie mehr gärtnerische Geduld besitzen, verzichten Sie auf all diese Gewaltmethoden und lassen Ihren Baumstumpf in Würde zerfallen. Etwas schneller geht das, wenn Sie ihn gründlich mit der Bohrmaschine durchlöchern. Bis er sich gänzlich verabschiedet hat, können Sie ihn noch als Gartendekoration einsetzen, für die dekorative Verwandlung eines Baumstumpfes gibt es eine Menge Ideen. Oder Sie machen gleich Kunst aus Ihrem Baumstumpf, indem Sie einen Holzkünstler beauftragen, der das Schnitzen mit der Kettensäge beherrscht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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