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Giftige Pflanzen für Hunde – gefährliche Giftpflanzen im Garten

Giftpflanzen Hund

Hunde haben mit Pflanzen nicht viel am Hut, hatten sie auch nie, die vor Giftpflanzen warnenden Instinkte mussten schon vom Wolf nicht sonderlich fein ausgebildet werden. Was da mal war, hat der Haushund von heute längst vergessen; hätte ihm bei importierten, giftigen Exoten ohnehin nichts gebracht. Importierte, giftige Exoten gibt es aber sehr viele, unsere Haushunde haben also ständig mit giftigen Pflanzen um sich herum zu tun. Die giftigsten davon sollten Frauchen/Herrchen auf jeden Fall kennen (und aus dem direkten häuslichen Umfeld entfernen), nachfolgend werden die gefährlichsten Giftpflanzen für Hunde vorgestellt:

Video-Tipp

Steckbrief: Gefährliche Hundewelt

  • Der Hund von heute erkennt wahrscheinlich noch nicht einmal mehr die gefährlichsten einheimischen Giftpflanzen
  • Als Fleischfresser ist er ohnehin unbegabt im Erkennen von Giftpflanzen
  • Die paar vorhandenen Instinkte wurden durch ein paar 1000 Jahre Hundezucht nicht verbessert
  • Eher hat epigenetische Beeinflussung Stadthunde noch unfähiger  gemacht, Giftpflanzen einzuordnen
  • Der Hund von heute hat es auch mit Mengen von weither importierten Zierpflanzen zu tun
  • Von denen ein großer Teil giftig für Hunde ist
  • Deshalb leben Hunde, die immer alles ins Maul nehmen müssen, in der heutigen Welt gefährlich
  • Auch unterbeschäftigte Alt-Hunde knabbern gerne herum, im Zweifel an der „wehrlosen Pflanze“
  • Um das Knabbern nicht zur Marotte werden zu lassen, sollten Haushunde gut beschäftigt (ausgelastet) werden

Höchste Vorsicht – die richtig gefährlichen Giftpflanzen

Hunde sind genetisch nicht als Pflanzenfresser „konstruiert“; wenn ein Wolf sich mal so richtig den Bauch mit (über-) reifen Äpfeln vollschlug, war das eher eine Art Nachtisch (+ vermutlich mit anschließender „Spontan-Entleerung“ gleich eine gründliche Darmreinigung). Die vorgesehene Hauptnahrung ist das Beutetier, und sein (zu allererst vertilgter) Mageninhalt war es hauptsächlich, was an pflanzlichem Material in den frei lebenden Urvater Wolf gelangte. Vorverdaut und so in den Nahrungsbestandteilen wolfsverträglich aufgeschlossen, in Bezug auf toxische Substanzen fungiert das erjagte Beutetier zugleich als „Vorkoster“.

So richtig tolle Instinkte in Richtung Pflanzengift hat die Gattung der Canideae (Hunde) deshalb wahrscheinlich von Hause aus nicht entwickelt. Davon hat der Canis lupus familiaris (Haushund) in rund 40.000 Jahren Leben mit dem Mensch 90 % vergessen; so manche Rasse der auch schon Jahrtausende betriebenen Hundezucht ist heute derart degeneriert, dass die Artgenossen gerade noch ihr Chappi erschnüffeln können … Seit Ende des 18. Jahrhunderts werden unseren Hunden in „ihren Wohnungen“ auch noch immer mehr Zierpflanzen aus fremden Kontinenten vor die Nase gesetzt – es ist eigentlich kein großes Wunder, dass die Vergiftungen zahlreich und die Liste der für Hunde gefährlichen Giftpflanzen beeindruckend lang ist.

Damit Ihre Aufmerksamkeit bei dem einen Merkmal „furchtbar giftig, mit Hund unbedingt meiden“ bleiben kann, werden alle schlimmen Giftpflanzen alphabetisch aufgeführt. Unabhängig davon, ob diese Pflanzen statistisch eher im Garten, im Kübel auf der Terrasse, im Topf im Haus zu finden sind – manche Pflanzen können überall dort auftauchen oder wandern mit der Jahreszeit von drinnen nach draußen.

Giftpflanzen A-L

giftige Gartenpflanzen Hund
  • Adlerfarn, Pteridium aquilinum, stark giftig
  • Adonisröschen, Adonis sp., stark giftig
  • Azalee, stark giftig, 1-2 Blätter können tödlich sein
  • Belladonnalilie, Amaryllis belladonna, stark giftig
  • Berglorbeer, Kalmia angustifolia, stark giftig
  • Besen-Ginster, Cytisus scoparius, stark giftig
  • Bittermandel, Prunus dulcis var. amara, stark giftig
  • Bittersüß, Solanum dulcamara, stark giftig
  • Buchsbaum, Buxus sempervivens, stark giftig
  • Buchweizen, Fagopyrum esculentum, junge Blüte + Samenschalen sind stark giftig
  • Christrose, Helleborus niger, stark giftig
  • Dieffenbachie, Dieffenbachia senguine, stark giftig
  • Eibe, Taxus baccata, stark giftig, 30 g Nadeln/Tier sind tödlich
  • Eisenhut, Aconitum sp, !giftigste Pflanze Europas!
  • Engelstrompete, Brugmansia sp., zählt zu unseren giftigsten Pflanzen (Wildform: Stechapfel)
  • Fingerhut, Digitalis sp., stark giftig, Tod nach 5 g trockenen Blättern
  • Germer, Weißer, Veratrum album, stark giftig
  • Glockenbilsenkraut, Scopolia carniolica, stark giftig
  • Goldlack, Erysimum cheiri, stark giftig
  • Goldregen, Laburnum anagyroides, stark giftig
  • Herbstzeitlose, Colchicum autumnale, stark giftig, starke Diarrhoe ab 0,25 mg/kg Körpergewicht, Tod ab 1 mg/kg Körpergewicht
  • Himmelsblüte, Duranta erecta, stark giftig
  • Hundsgift, Apocynum sp., stark giftig, siehe Oleander
  • Hundspetersilie, Aethusa cynapium, stark giftig
  • Kakaobaum, Theobroma cacao, stark giftig
  • Kirschlorbeer, Prunus laurocerasus, stark giftig, enthält Blausäure, tödliche Menge 1-4 mg/kg Körpergewicht
  • Kroton, Codiaeum variegatum, stark giftig
  • Lavendelheide, Pieris sp., stark giftig, 1-2 Blätter können tödlich sein
  • Lebensbaum, Thuja sp., stark giftig
  • Lein, Linum usitatissmum, stark giftig
  • Lorbeerrosen, Kalmia sp., stark giftig, 1-2 Blätter können tödlich sein

Giftpflanzen M-S

giftige Gartenpflanzen Hund
  • Maiglöckchen, Convallaria majalis, stark giftig
  • Mohn, Schlaf-, Papaver somniferum, stark giftig
  • Nachtschatten, Solanum sp., stark giftig
  • Narzisse, Narcissus pseudonarcissus, stark giftig
  • Nieswurz, Grüne, Helleborus viridis, stark giftig
  • Oleander, Nerium oleander, stark giftig, 0,005 % des Körpergewichtes an getrockneten Blättern können tödlich sein
  • Pfaffenhütchen, Euonymus europaea, stark giftig
  • Prachtlilie, Gloriosa superba, stark giftig
  • Rhododendron, Rhododendron sp., stark giftig, 1-2 Blätter können tödlich sein
  • Rittersporn, Delphinium sp., stark giftig
  • Rizinus, Ricinus communis, stark giftig, zählt zu unseren giftigsten Pflanzen, als letale Dosis reichen wenige Ricinussamen
  • Robinie, Robinia pseudoacacia, stark giftig
  • Ruhmeskrone, Gloriosa rothschildiana, stark giftig
  • Sadebaum, Juniperus sabina, stark giftig
  • Schattenglöckchen, Pieris sp., stark giftig, 1-2 Blätter können tödlich sein
  • Schellenbaum, Thevetia peruviana, stark giftig
  • Schierling, Gefleckter, Conium maculatum, stark giftig, zählt zu den giftigsten Pflanzen
  • Schöllkraut, Großes, Chelidonium majus, stark giftig, Tod nach 60-120 g Blattsaft
  • Seidelbast, Daphne mezereum, stark giftig, zählt zu unseren giftigsten Pflanzen, Tod nach 12 g Rinde
  • Stechapfel, Datura stramonium, stark giftig, zählt zu unseren giftigsten Pflanzen
  • Stechpalme, Ilex aquifolium, stark giftig
  • Stink-Wacholder, Juniperus sabina, stark giftig

Giftpflanzen T-Z

giftige Gartenpflanzen Hunde
  • Taubenbeere, Duranta erecta, stark giftig
  • Tollkirsche, Atropa bella-donna, stark giftig, zählt zu unseren giftigsten Pflanzen
  • Tollkraut, Scopolia carniolica, stark giftig
  • Traubenheide, Leucothoe fontanesiana, stark giftig, 1-2 Blätter können tödlich sein
  • Tropischer Oleander, Thevetia peruviana, stark giftig
  • Wandelröschen, Lantana camara, stark giftig
  • Wasserschierling, Cicuta virosa, stark giftig, zählt zu unseren giftigsten Pflanzen
  • Weihnachtsstern, Euphorbia pulcherrima, stark giftig, die existenten ungiftigen Züchtungen können nicht von den toxischen unterschieden werden
  • Weinrebe, Vitis vinifera spp. sativa, in allen Pflanzenteilen stark giftig
  • Wolfsmilch, Euphorbia sp., stark giftig
  • Wunderbaum, Ricinus communis, stark giftig, zählt zu unseren giftigsten Pflanzen, als letale Dosis reichen wenige Ricinussamen
  • Wunderstrauch, Codiaeum variegatum, stark giftig
  • Wurmfarn, Dryopteris filix-mas, stark giftig
  • Wüstenrose, Adenium obesum, stark giftig
  • Zaunrübe, Bryonia sp., stark giftig
  • Zierpaprika, Capsicum annuum, ganze Pflanze stark giftig, Früchte enthalten nur wenige Alkaloide
Hinweis

Vorbeugende Informationen zur Vermeidung von Unglücksfällen bleiben am besten hängen, wenn sie vorweg eingeholt werden (ohne Druck, im Fall „Hund und Giftpflanzen“ also, bevor der maximal gefährdete und maximal empfindliche junge Hund im Haus ist). Beschäftigen Sie sich einmal aufmerksam und gründlich mit den Giftpflanzen, die Ihrem (zukünftigen) Hund gefährlich werden können, frischen Sie Ihr Wissen später gelegentlich auf. Suchen Sie die stärksten Giftpflanzen in Ihrer Umgebung, fragen Sie Ihren Tierarzt, wie Vergiftungen damit behandelt würden, notieren Sie die Telefonnummer der nächsten Giftnotrufzentrale im Smartphone und auf einem Zettel am Kühlschrank/im Portemonnaie. Liste der Giftnotrufzentralen: www.bvl.bund.de/DE/01_Lebensmittel/03_Verbraucher/09_InfektionenIntoxikationen/02_Giftnotrufzentralen/lm_LMVergiftung_giftnotrufzentralen_node.html.

Das häusliche Umfeld: Voller Hunde-Gefahren

giftiges Haushalt Hund

Unter den Garten- und Zimmerpflanzen gibt es jede Menge weitere Pflanzen, die einen Blättchen knabbernden Hund nicht umbringen werden, aber von Durchfall bis zu Muskelzucken, Schwäche und Blutarmut im Hundekörper alle möglichen (vorübergehenden) Störungen anrichten können.

Sogar der ganz normal zur Darmreinigung Gras fressende Hund kann Pech haben, wenn die Gräser von Pilzen befallen werden, die Toxine bilden.
Die Wahrscheinlichkeiten liegen hier aber im Bereich einzelner Prozente, bei einem von vielen verschiedenen Gräsern im Rasen – die Gräser-Pilze werden hier nur erwähnt, weil damit etwas anderes in ihr Blickfeld gerückt werden soll: Die heutige Pflanzenwelt mit all Ihren Wundern der Moderne (Exoten-Importe, Entwicklung von Pilzen fördernde Monokulturen, Kunstdünger) ist dem Organismus Ihres Hundes so fremd wie einem modernen auf Werbung vertrauenden Hundehalter der Inhalt seines Putzschranks (mit all den Wundern der modernen Chemie).

Dem Organismus fremd heißt: Unverträglich bis giftig. Sobald ein in der heutigen Welt lebender Hund Symptome zeigt, die über Hinken nach dem Kabolz beim Toben oder Erbrechen nach Verzehr des vom Buffet geklauten Festtagsbratens hinausgehen oder überhaupt scheinbar ohne Ursache auftreten, sollten Sie schon mal kurz über die Möglichkeit einer Vergiftung nachdenken.

Das war die gefährliche Welt draußen, aber im engsten Umfeld (Rudelhöhle / Wohnung / Haus) lauern für Hunde auch noch ein paar Gefahren, die nicht jedem Frauchen/Herrchen ausreichend bewusst sind.

Viele Hunde kochen sehr gerne mit, in dem Sinne, dass der Fussboden sofort und gründlich von jedem Lebensmittelrest gereinigt wird, der beim Schneiden herunterfällt. Die Reinigung erfolgt durch Verzehr, und manchem Hundehalter fallen doch wirklich jedes Mal ein paar Hundeleckereien herunter … wenn ein solcher Hundehalter „zusammen“ mit einem Hund kocht, dessen Geschmack nicht schon in der Jugend auf  „Rindertatar pur“ oder „Reinina Premium“ reduziert wurde, sollte dieser Hund folgende Dinge nie vor die Schnauze bekommen: Avocados (Magen-Darm-Symptome + Pankreatitis), Hefeteig / Sauerteig roh (Alkoholvergiftung, bei einem 4-kg-Hund reichen 250 g Teig), Knoblauch und Zwiebeln (in größeren Mengen auch gekocht, verursachen u.a. eine besondere Form der Anämie).

Auch bei der Nascherei vor dem Fernseher sind viele Hunde gerne mit dabei, hier gilt strengstes Verbot für Macadamianüsse (giftig, Grund unbekannt, Beschwerden meist nach 48 Std. vorbei), die Rosinen aus dem Studentenfutter (stark giftig aus unbekanntem Grund, ab 2,6 g pro kg Körpergewicht Nierenversagen möglich); und ein Stückchen Schokolade ist ebenso verboten wie die Weintrauben vom Obstteller (Hunde sterben an Kakao-Theobromin ab 250 mg pro kg Körpergewicht = 62,5 g oder ein paar Stückchen 70%ige Schokolade für den 5-kg-Kleinhund, Weintrauben s. oben Rosinen, ab 10 g pro kg Körpergewicht Nierenversagen möglich).

Wenn Sie bei den neuesten Trends auf dem Lebensmittel-Markt (Lebensmittelersatzprodukte-Markt) immer mit dabei sind, ist doppelte Vorsicht angebracht: Zum Beispiel ist der bereits in vielen Bonbons, Kaugummis etc. enthaltene Süßstoff Xylitol giftig für Hunde und wird neuerdings auch als Zuckersatz zum Backen angeboten; ab 50 mg Xylitol/kg Körpergewicht wird Dekontamination empfohlen, das ist schnell erreicht, wenn ein Hund mit Xylitol hergestellte Backwaren zwischen die Fänge bekommt.

Tipp:

Wer Unglücksfälle vermeiden will, braucht Phantasie, vor allem dahingehend, was alles dazu führen kann, dass ein Unglück passiert. Für den Bereich „Gift und Vergiftung“ bedeutet das, dass Sie sich am besten generell angewöhnen, alle Produkte in Packungen mit Zutatenlisten einem Check auf giftige Inhaltsstoffe unterziehen. Wenn Ihr Hund beim Hufschmied ein paar Hornspäne klaut, kann er sich diese „Hundechips“ schmecken lassen; wenn er sie aus Ihrer Packung Hornspäne für den Garten klaut, könnte er sein giftiges Wunder erleben, wenn Sie nicht gelesen haben, dass den Hornspänen Rizinusschrot beigemischt wurde (mit Rizin, siehe oben, Rizinus, Wunderbaum).

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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