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Holzarten erkennen: 16 Weich / Hartholzarten bestimmen – Übersicht

Weltweit gibt es über 60.000 verschiedene Baumarten, wobei die meisten Baumarten in Brasilien vertreten sind. So zahlreich die Artenvielfalt der Bäume ist, so unterschiedlich sind auch die jeweiligen Holzarten. Allerdings ist Holz nicht gleich Holz: Denn nicht alle Holzarten eignen sich für dieselben Verwendungszwecke. Mit der Unterscheidung von Weich- und Hartholz lässt sich jedoch eruieren, für welche Verarbeitungen sich die jeweilige Holzart eignet.

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Unterschied von Weich- und Hartholz

Bei der Zuordnung von Weich- und Hartholz hält sich im Volksmund immer noch der Irrglaube, dass es sich bei Weichholz um Nadelbäume und bei Hartholz um Laubbäume handelt. Dies ist zwar fast richtig, aber eben nur fast. Denn obwohl der Großteil der heimischen Nadelbäume zum Weichholz gehört, gibt es dennoch einige Ausnahmen: Die Laubbäume Pappel und Erle zählen beispielsweise zu den Weichhölzern und Nadelbäume wie Lärche und Schwarzkiefer mitunter zum Hartholz. Allerdings lassen sich die beiden Holzarten in der Regel durch folgende Eigenschaften unterscheiden:

Weichholz

  • lange Lebensdauer
  • schnell wachsende Wirtschaftsbäume
  • eignet sich sowohl für den Innen- und Außenbereich

Hartholz

  • langsames Wachstums
  • meist teurer
  • größere Feuerfestigkeit
  • wird hauptsächlich im Innenbereich verwendet
Tipp:

Aus dem englischsprachigen Raum haben sich zudem weitere Begriffe eingebürgert, welche jedoch oftmals falsch verwendet werden. Denn „softwood“ bezeichnet nicht Weichholz, sondern Nadelbäume. Im Gegenzug steht „hardwood“ nicht für Hartholz, sondern für Laubbäume.

Darrdichte

Eine genaue Zuordnung zur jeweiligen Holzart ist mithilfe der sogenannten Darrdichte möglich. Denn mit der Darrdichte wird die durchschnittliche Rohdichte von Holz gemessen, wobei das Holz Null Prozent Holzfeuchte aufweisen darf. Jedoch handelt es sich hierbei um keinen fixen Wert, da die Rohdichte durchaus schwanken kann. Allerdings lässt sich dank der Darrdichte grundsätzlich wie folgt zwischen Hart- und Weichholz unterscheiden:

  • Grenzwert zwischen Hart- und Weichholz ist 550 kg/m³
  • Weichholz: Darrdichte unter 550 kg/m³
  • Hartholz: Darrdichte über 550 kg/m³

Holzart bestimmen

Um zusätzlich die Holzart zu bestimmen, lohnt es sich, das Holz genauer zu betrachten. Bei gefärbtem Holz ist es daher ratsam, dieses zunächst abzuschleifen, sodass das nackte Holz sichtbar ist. Denn erst dann lassen sich jene Merkmale erkennen, welche die Holzerkennung möglich machen. Das Holz lässt sich unter anderem anhand folgender Eigenschaften zuordnen:

  • Farbe vom Holz
  • Jahresringe
  • Zeichnung
  • Spiegel
  • Poren
  • Härte
  • Geruch
  • Gewicht
  • Rinde
  • Blattform
  • Farbe von Splint/Kern
Tipp:

Wenn keine Ringe oder Maserungen erkennbar sind, handelt es sich bei dem Holz womöglich um Sperrholz. Eine Identifizierung dieses Holzes ist in der Regel (leider) kaum möglich.

16 Weich- und Hartholzarten von A bis Z

Nachstehend stellen wir Ihnen einige geläufige als auch weniger bekannte Weich- und Harthölzer vor. Die Holzarten sind alphabetisch sortiert und mit einem Steckbrief versehen, welcher vom Verwendungszweck bis hin zu den typischen Merkmalen alle wichtigen Informationen enthält.

Balsa

Balsabaum - Ochroma pyramidale
Joseph Francis, Balsa Wood Texture, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

In der Natur ist der Balsabaum (Ochroma pyramidale) i in der Neotropis zu finden und wird in zahlreichen Gebieten der Tropen angebaut. Das Balsaholz ist das leichteste Holz der Welt und lässt sich zudem äußerst leicht verarbeiten. Dank dieser Eigenschaften wird das Balsaholz gerne für den Modellbau verwendet, wobei insbesondere der Bau von Flug- und Schiffmodellen beliebt ist.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 40-340 kg/m² – sehr weich
  • Holzfarbe Splint: teils bräunlich bis rötlich, teils weiß
  • Holzfarbe Kern: braun, blaßrötlich
  • Textur: grobnadelrissig
  • Rinde: grau, hellere Flecken

Buche

Buche - Ragus sylvatica

Die Buche wird auch gerne als Rotbuche (Fagus sylvatica) bezeichnet und ist der am häufigsten vorkommende Laubbaum. Das Buchenholz wird oft für den Möbelbau verwendet, allerdings eignet es sich auch als Schäl- und Industrieholz.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 680 kg/m³ – sehr hart
  • Holzfarbe Splint: hellgelblich bis rötlichgrau
  • Holzfarbe Kern: unterscheidet sich kaum vom Splint
  • Textur: leicht gefladert, gestreift, feinnadelrissig
  • Rinde: glatt und graugrün, im Alter silbergrau

Douglasie

Douglasie - Pseudotsuga menziesii

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist auch als Douglastanne bekannt und in Nordamerika beheimatet. Allerdings wird der Nadelbaum auch in Europa angebaut, da sich das witterungsbeständige Douglasieholz sehr gut als Nutzholz eignet. Demnach wird es oft für Wandverkleidungen oder Fußböden verwendet. Allerdings kommt es auch als Konstruktionsholz Außenbau zum Einsatz.

  • Baumart: Nadelbaum
  • Darrdichte: 500 kg/m³ – weich
  • Holzfarbe Splint: geblichweiß bis rötlich-weiß
  • Holzfarbe Kern: gelbbraun bis rotbraun
  • Textur: deutlich gefladert, gestreift
  • Rinde: dunkelgrau, blasenförmige Harzbeulen

Eisenholz

Das Eisenholz ist vor allem in den tropischen Gebieten Amerikas verbreitet und hat eine äußerst hohe Darrdichte. Zu dieser Gattung zählen rund 150 verschiedene Arten, deren Holz allesamt besonders hart und schwer ist. Die Verarbeitung dieser Holzart erfordert daher meist hartmetallbestückte Werkzeuge. Zum Einsatz kommt es unter anderem in der Stockindustrie und in Drechslereien. Da es zudem witterungsfest und resistent gegen Pilze ist, eignet es sich ideal für den Bau von Konstruktionen, welche sich in Wassernähe befinden.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 1200 kg/m³ – enorm hart
  • Holzfarbe Splint: gelblich weiß
  • Holzfarbe Kern: braunrot bis schwarzbraun

Fichte

Fichte - Picea

In Deutschland ist die Fichte (Picea) der weitverbreitetste Nadelbaum. In der Natur wird sie gerne in Hochgebirgen und Steillagen angebaut, um Täler vor Steinschlägen und Lawinen zu schützen. Als Nutzholz kommt die Fichte vor allem in der Papier- und Zellstoffherstellung zum Einsatz. Allerdings lässt sich das Holz auch für den Innenbau als Bau- und Möbelholz verwenden.

  • Baumart: Nadelbaum
  • Darrdichte: 430 kg/m³ – weich
  • Holzfarbe Splint: unterscheidet sich nicht vom Kern
  • Holzfarbe Kern: gelblichweiß Frühholz, rötlichgelb Spätholz
  • Textur: schwach glänzend, gefladert, gestreift
  • Rinde: glatt und hellbraun, blättert im Alter in dünnen Schuppen ab

Haselnuss

Die Haselnuss (Corylus avellana) wird oft als Zier- und Heckenstrauch kultiviert, allerdings lässt sich auch das Holz des sommergrünen Strauches verwenden. Denn das Haselnussholz wird oft in der Kunsttischlerei und der Schnitzkunst eingesetzt. Zudem wird es als Drechselware gebraucht, da es äußerst elastisch ist und sich gut drechseln lässt.

  • Baumart: Strauch
  • Darrdichte: 610 kg/m³ – hart
  • Holzfarbe Splint: rötlichweiß
  • Holzfarbe Kern: wie Splint
  • Textur: Holzstrahlen und Jahresringe kaum ausgeprägt
  • Rinde: braungrau, glatt und oft glänzend

Kastanie

Kastanie - Castanea
Philipp Zinger, Edelkastanie Holz, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Die Kastanien (Castanea) werden auch Edelkastanien genannt und wächst hauptsächlich in nördlich gelegenen gemäßigten Zonen. Das Kastanienholz gilt als besonders edles Nutzholz und wird daher oft für den Möbelbau verwendet. Allerdings eignet es sich auch als Bauholz für Konstruktionen sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 650 kg/m³ – sehr hart
  • Holzfarbe Splint: grauweiß
  • Holzfarbe Kern: gelblich bis dunkelbraun
  • Textur: gefladert, gestreift, manchmal geflammt/geriegelt
  • Rinde: tiefgrau und glatt, im Alter bräunlich-grau bis dunkelbraun

Kiefer (Föhre)

Kiefer - Föhre - Pinus

Die Kiefern (Pinus) wachsen vor allem auf der Nordhalbkugel, denn sie bevorzugen kühle sowie feuchte Klimagebiete. Das Kiefernholz ist ein wichtiges europäisches Bauholz und wird vor allem für Fenster und Möbel verwendet. In Japan und Korea hat die Kiefer zudem eine symbolische Bedeutung, denn dort steht der Nadelbaum unter anderem für Stärke.

  • Baumart: Nadelbaum
  • Darrdichte: 500 kg/m³ – weich
  • Holzfarbe Splint: hellgelbweißlich bis rötweißlich
  • Holzfarbe Kern: rötlichgelb, je älter desto dunkler
  • Textur: gefladert, gestreift
  • Rinde: unterer Stammteil graubraun, oberer Stammteil gelbrot

Kirsche

Kirschbaum - Prunus avium

Das Kirschbaumholz stammt von der Vogel-Kirsche (Prunus avium), einem Laubbaum, der vor allem in Mitteleuropa vorkommt. Dem mittelschweren Holz wird eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zugeschrieben, denn es gilt als besonders edel. Es wird vor allem im für Wand- und Deckenverkleidungen verwendet, allerdings lassen sich aus dem Kirschbaumholz auch Kleinmöbel fertigen.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 600 kg/m³ – hart
  • Holzfarbe Splint: gelblich-weiß
  • Holzfarbe Kern: rötlich bis gelbbraun
  • Textur: dunkle, braune Adern
  • Rinde: glänzend, rot- oder graubraun

Lärche

Lärche - Larix

In der freien Natur wächst die Lärche (Larix) vor allem in den nördlichen Ur- und Wirtschaftswäldern. In Deutschland ist die Lärche der drittwichtigste Nadelbaum und wurde im Jahr 2012 zum „Baum des Jahres“ gekürt. Das Lärchenholz gilt als eines der wichtigsten Hölzer im Baugewerbe, wobei es insbesondere für Dachschindeln und Balkone eingesetzt wird.

  • Baumart: Nadelbaum
  • Darrdichte: 550 kg/m³ – weich
  • Holzfarbe Splint: gelblich bis rötlichweiß
  • Holzfarbe Kern: rotbraun, dunkelt nach
  • Textur: auffallend gefladert, gestreift
  • Rinde: aschgrau, im Alter braunrot

Pockholz

Das Pockholz ist auch unter dem Namen „Guajak“ (Guaiacum) bekannt und das härteste Holz der Welt. Neben seiner enorm hohen Darrdichte ist es zudem äußerst widerstandsfähig und wird daher oft für den Schiffsbau verwendet. Die Späne des Laubbaumes enthalten zudem wertvolle Öle, welche vor allem in der Homöopathie zum Einsatz kommen.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 1400 kg/m³ – am härtesten
  • Holzfarbe Splint: gelblich
  • Holzfarbe Kern: grün, dunkelt nach
  • Textur: gefladert, gestreift
  • Rinde: graubraun, häufig gelbe Flecken

Robinie

Robinie - Robinia pseudoacacaia

Die Robinie (Robinia pseudoacacia) stammt aus dem südöstlichen Nordamerika, wird aber auch in Europa kultiviert. In hiesigen Regionen wird der Laubbaum oftmals in Parks und Gärten gepflanzt, allerdings ist auch das Robinienholz sehr beliebt. Denn dieses ist eines der zähesten und wertvollsten Hölzer, da es zum einen sehr biegsam aber trotzdem hart ist. Obendrauf besticht das Holz durch seine natürliche Witterungs- und Fäulnisbeständigkeit und wird daher oft als Konstruktionsholz für den Außenbereich und im Schiffsbau verwendet.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 690 kg/m³ – sehr hart
  • Holzfarbe Splint: hellgelb bis grünlichgelb
  • Holzfarbe Kern: grünlichgelb bis olivengelb, dunkelt nach
  • Textur: gestreift, gefladert, mattglänzend
  • Rinde: braungrau

Tanne

Tanne - Abies

Von der Tanne (Abies) sind rund 47 Arten bekannt, wobei in Mitteleuropa die Weißtanne heimisch ist. Das Tannenholz wird wie die Eiche vor allem in der Papier- und Zellstoffherstellung verwendet. Allerdings eignet es sich auch als Bau- und Möbelholz, wie beispielsweise für Kisten und Verkleidungen.

  • Baumart: Nadelbaum
  • Darrdichte: 430 kg/m³ – weich
  • Holzfarbe Splint: Frühholz fast weiß, Spätholz blaßrötlich, grauer Schimmer
  • Holzfarbe Kern: unterscheidet sich kaum vom Splint
  • Textur: schwach gefladert und gestreift
  • Rinde: weißgrau bis grüngrau, im Alter bilden sich Borkenschuppen

Teak

Teak - Tectona grandis
Philipp Zinger, Teak Holz, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Der Teakbaum (Tectona grandis) stammt aus Süd- und Ostasien und wächst dort in den Monsunwäldern. Hierzulande gilt das Teakholz als reines Importholz und hat demnach für den asiatischen Raum eine große Bedeutung. Das Holz ist stark ölhaltig und hat Wasser abweisende Eigenschaften. Es wird nicht nur als Bau- und Möbelholz verwendet, sondern kommt auch oftmals im Schiffsbau zum Einsatz.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 630 kg/m³ – hart
  • Holzfarbe Splint: weißlich bis grau
  • Holzfarbe Kern: goldgelb, verfärbt sich mittel- bis dunkelbraun
  • Textur: gefladert, grobnadelrissig, mattglänzend
  • Rinde: grau und längsrissig

Zitter (Pappel)

Pappel - Zitter - Populus
Philipp Zinger, Pappel Holz, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Pappel (Populus) ist vor allem in Nordamerika und Eurasien verbreitet und wächst meist an Flussufern und in Wäldern. Das Holz des sommergrünen Laubbaumes hat eine sehr geringe Dichte, sodass sich das Holz quasi mit den Fingern drücken lässt. Als Nutzholz kommt es oftmals für Uferbefestigungen oder als Furnierholz zum Einsatz. Wird es gefärbt, erinnert es dank seiner Textur an Kirsch- oder Walnussholz.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 410 kg/m³ – weich
  • Holzfarbe Splint: weißlich bis gelblich
  • Holzfarbe Kern: hellbraun
  • Textur: schwach gestreift, gemasert oder gefladert
  • Rinde: glatt, schwarzgrau

Zwetschge

Pflaume - Zwetschge - Prunus domestica
Holzwurm52, Pflaumenholz, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Die Zwetschge (Prunus domestica) ist auch als Pflaume bekannt und ein kleinbleibender Laubbaum. In der freien Natur wächst der Zwetschgenbaum vor allem in Mittel- und Südeuropa, aber auch in Asien. Das Zwetschgenholz ist sehr hart und zäh, allerdings lässt es sich schwer trocknen. Es eignet sich als Drechsel- und Kunstschreinerholz für die Herstellung von Holzblasinstrumenten.

  • Baumart: Laubbaum
  • Darrdichte: 750 kg/m³ – sehr hart
  • Holzfarbe Splint: gelblich
  • Holzfarbe Kern: rosabraun bis violettbraun
  • Textur: gestreift oder geflammt
  • Rinde: dunkelgrau

Bilderquelle: HDH (Hauptverband der deutschen Holzindustrie)

Autor Heim-Redaktion

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