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Pampasgras pflanzen – Standort, Abstand, Düngen & Co

Zwar sollte der Gräserhorst im Winter etwas geschützt werden, aber diese Maßnahme ist nicht aufwändig. Vorsicht ist beim Umgang mit den scharfen, gezähnten Blatträndern geboten. An denen kann man sich ordentlich verletzen. Ansonsten ist nicht viel zu beachten.

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Steckbrief: Pampasgras

  • Amerikanisches Pampasgras oder Silber-Pampasgras
  • Cortaderia selloana
  • Familie der Süßgräser
  • Stammt aus Südamerika
  • Eine der dekorativsten Gräserarten
  • Immergrüne, ausdauernde, horstbildende Pflanze
  • 45 bis 300 cm hoch
  • 100 bis 200 cm lange blaugrüne Blätter
  • Blattspreiten überhängend
  • Rispe 30 bis 100 cm lang, silberweiß, selten gelblich oder rötlich
  • Getrenntgeschlechtig
  • Um Samen zu bekommen, wird eine männliche und eine weibliche Pflanze benötigt
  • Fedrige Blütenstände ab August

Pampasgras im Garten pflanzen

Damit Pampasgras im heimischen Garten gedeihen kann, braucht es einen passenden Standort und ein gutes Pflanzsubstrat. Am besten entwickeln sich die Gräser, wenn sie sich frei entfalten können, also ringsum Platz haben. So wirken sie auch am besten. Es dauert einige Jahre, bis aus dem kleinen gekauften oder selbst gezogenen Pflänzchen so ein beeindruckender vielblütiger Horst geworden ist, aber man kann Jahr für Jahr zusehen, wie sich alles entwickelt und am Zuwachs erfreuen.

Standortbedingungen

Pampasgras benötigt einen sehr sonnigen und warmen Platz. Günstig ist, wenn dieser auch noch windgeschützt liegt. Außerdem muss ausreichend Platz ringsum gelassen werden, damit sich das Gras entfalten kann. Die überhängenden langen, grazilen Blätter beanspruchen Raum. Zugepflanzt wirkt Pampasgras nur halb so, wie in Einzelstellung.

  • Sonnig und warm
  • Windgeschützt

Als Pflanzsubstrat eignet sich lockere Gartenerde, der reichlich Kompost untergearbeitet wird. Wichtig ist ein lockerer und durchlässiger Boden, damit überschüssiges Wasser schnell ablaufen kann. Am besten geeignet ist ein neutraler Boden. Zu sandige oder zu lehmige Böden müssen angepasst werden. In den meisten Fällen ist Pampasgras mit normalem Gartenboden zufrieden, wenn dieser nicht entweder zu nass oder gar zu trocken ist.

  • Lockeres, humoses Substrat
  • Durchlässiges, frisches Substrat
  • Neutraler Boden
  • Keine schweren Böden

Pampasgras Pflanzen

Das Pflanzen selbst ist nicht kompliziert, allerdings müssen einige Dinge beachtet werden. So sollten junge Stauden nicht vor den Eisheiligen ausgepflanzt werden, denn wenn doch noch einmal eine frostige Nacht kommt, können sie Schaden nehmen. Eine Pflanzung im Herbst ist wenig vielversprechend, denn die doch empfindlichen Gräser sind noch nicht richtig angewachsen und dementsprechend empfindlich. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß sein, wie der Pflanzenballen. In die ausgehobene Grube kommt mit reichlich Kompost vermischte Erde und darauf das Pampasgras. Die restliche Erde wird aufgefüllt und festgedrückt, nicht festgetreten. Nun muss nur noch reichlich gewässert werden.

  • Ab Mitte Mai pflanzen
  • Nicht im Herbst auspflanzen
  • Aushub mit Kompost mischen
  • Reichlich gießen
Tipp:

Wichtig ist der Pflanzabstand von mindestens einem Meter, besser aber anderthalb Meter. Richtig gut wirken die Pflanzen aber in Einzelstellung.

Gießen und Düngen

Pampasgras benötigt nur mäßig Wasser. Zu viel davon ist schädlich und führt zu Fäulnis. Ganz besonders im Winter schadet zu viel Nässe. Im Sommer sollte regelmäßig gegossen werden. Am besten ist mäßig feuchter Boden. Die Pflanzen vertragen auch mal Trockenheit, solange das kein Dauerzustand wird.

  • Mäßig feucht halten
  • Im Winter vor Nässe schützen

Während der Vegetationsperiode sollten regelmäßig Nährstoffe zugeführt werden. Am besten geeignet sind organische Dünger, weil es eher selten zu Überdüngung kommt. Der Dünger muss von den Bodenlebewesen erst aufgespalten werden, wird also längerfristig freigesetzt.

Pampasgras schneiden

Pampasgras darf keinesfalls im Herbst geschnitten werden. Die Blätter werden als Schutz vor Nässe und Kälte benötigt. Außerdem kann so Feuchtigkeit in die nun oben offenen Halme eindringen und diese kann Fäulnis bewirken. Geschnitten wird erst im Frühjahr, am besten Ende März bis Anfang April. Wichtig ist, dickere Handschuhe zu tragen, denn die Blätter sind ausgesprochen scharfkantig. Man kann sich die Hände böse aufschneiden. Zum Schneiden reicht eine normale Gartenschere, am besten ist aber eine mit langem Griff, so kommen die Hände nicht so nah an die scharfen Kanten. Günstig ist, die langen Halme und Blätter vor dem Schnitt zusammenzubinden, in mehreren kleinen Bündeln. So kann man besser schneiden und auch die Entsorgung gestaltet sich einfacher. Dann wird nur noch Bündel für Bündel abgeschnitten. 20 cm vom Gras sollten stehen bleiben. Manchmal wird empfohlen, Pampasgras in zwei Abschnitten zu schneiden, einmal im Frühjahr und einmal im Sommer, jeweils um die Hälfte. Zuerst werden die wirklich unschönen Halme und Blätter abgeschnitten und etwa die Hälfte des Horstes. Im Sommer folgt der Rest. Das kann man sicher so tun, aber beim Sommerschnitt muss man höllisch aufpassen, dass man nicht aus versehen einen frischen Trieb miterwischt. Praktisch muss Halm für Halm, Blatt für Blatt geschnitten werden. Bei einem großen Horst ist das sehr mühsam und man muss nah heran, um genau zu sehen, was man schneidet. Dadurch steigt wieder das Verletzungsrisiko.

  • Im Frühjahr schneiden, vor dem Austrieb
  • Unbedingt feste Handschuhe tragen

Pampasgras überwintern

Das Pampasgras stammt aus Südamerika. Dort herrschen etwas andere Witterungsbedingungen als bei uns. Zwar sind die Winter auch kalt, aber eher trocken. In unserer Klimazone bereitet vor allem die Nässe Schwierigkeiten. Das Herz des Grases muss davor geschützt werden. Am besten ist es also, wenn man die Halme und Blätter locker zusammenbindet. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch noch Pflanzenschutzmatten um den zusammengebundenen Horst aufschichten. Empfehlenswert ist außerdem, den Wurzelbereich mit Laub oder Reisig abzudecken, das schützt vor Kälte, aber auch vor Nässe.

Tipp:

Da Pampasgras nicht in allen Gegenden den Winter übersteht (zu lang, zu kalt), ist häufig Chinaschilf eine gute Alternative. Es gibt zahlreiche Sorten, viele davon auch mit großen weißen oder cremefarbenen Blütenständen.

Pampasgras vermehren

Pampasgras kann aus Samen gezogen werden. Eigene Samen bekommt man nur, wenn eine männliche und eine weibliche Pflanze vorhanden sind. Ansonsten gibt es Samen aber zu kaufen. Wichtig bei der Aussaat ist, Aussaaterde zu verwenden, gemischt mit 25% Perlite. Das Gefäß anfeuchten und hell und bei 20 bis 25°C aufstellen. Die Keimdauer liegt bei etwa 10 bis 14 Tagen.

  • Bei mindestens 20°C aussäen
  • Aussaaterde verwenden

Meist wird Pampasgras durch Teilung vermehrt. Große Horste verkahlen manchmal von innen heraus. Das ist immer ein guter Zeitpunkt, die Pflanze zu teilen. Dazu wird der gesamte Horst ausgegraben, am besten mit der Grabegabel. Dann kann man die Erde abklopfen und den Horst je nach Größe, mit dem Spaten oder einem scharfen Messer teilen. Wichtig ist, dass jedes Stück ausreichend Wurzeln und Blattmasse hat. Die Teile können getrennt voneinander wieder eingesetzt werden. Gut angießen.

  • Teilen im Frühjahr, nicht im Herbst, vor dem Austrieb
  • Scharfes Werkzeug verwenden

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge sind selten. Schaden nehmen die Pflanzen bei langanhaltender Trockenheit im Sommer, wenn das Gießen vergessen wird, oder im Winter, wenn es zu nass ist. Beidem lässt sich vorbeugen, so dass da wenig Gefahr besteht. Auch Schädlinge lassen Pampasgras weitestgehend in Ruhe.

Wichtige Sorten in Mitteleuropa

  • ’Pumila’ – cremefarbene Blütenstände, 30 bis 40 cm, sehr kompakter Wuchs, eher kleinere Sorte, 100 bis 150 cm hoch, Blüte ab Anfang September
  • ’Patagonia’ – hell rötlich schimmernde Blütenstände, eher hellgrüne Blätter, von mittlerer Größe, bis 180 cm hoch
  • ’Sunningdale Silver’ – weiße bis silbrige Blütenstände, graugrüne Blätter, 100 bis 250 cm hoch, bis 1,2 m breit, Blüte ab September
  • ’Rosea’ – rosa Blütenwedel von September bis Oktober, grünblaue Blätter, 130 bis 180 cm hoch
  • ’Rendatleri’ – bräunlich-rosa Blütenstände, bläulich-grüne Blätter, 180 bis 200 cm hoch, Blüte ab September
  • ’Silver Comet’ – weißlaubige Sorte mit silbrigen Blütenständen, das heißt, sehr hellgrüne Blätter, die je nach Lichteinfall weiß wirken, 100 bis 150 cm hoch und breit
  • ’Golden Goblin’ – goldgelbes Laub, weiß-goldene Blütenstände, Pflanze mit Leuchtkraft, Blüte ab August, 80 bis 120 cm hoch
  • ’Golden Fantasie’ – goldgelbe, längsgestreifte Blätter, cremeweiße Blütenstände, bis 150 cm hoch und breit, Blüte ab August
  • ’Evita’ – cremeweiße Wedel von September bis Oktober, 100 bis 120 cm hoch, ideal für Kübel

Fazit

Pampasgras ist am richtigen Platz im Garten eine richtige Augenweide. Inzwischen haben viele Gartenbesitzer die Qualität dieser Pflanzen entdeckt, man sieht sie recht häufig. In einem großen Staudenbeet gehen sie eher unter, es sei denn, sie werden auch dort sehr gekonnt in Szene gesetzt. Am wirkungsvollsten sind sie als Solitär, in einer freien Fläche. DA kommen die langen Halme richtig zur Geltung und das Gras wirkt nicht nur während der Blütezeit im Herbst.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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