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Usambaraveilchen, Saintpaulia – Pflege, Vermehren und zur Blüte bringen

Usambaraveilchen

Das üppig blühende Usambaraveilchen hat sich gemausert von der nostalgischen Topfpflanze zum floralen Dekoelement in der modernen Zimmergestaltung. Dank prachtvoller Blüten von einfach bis opulent gefüllt in zauberhaften Farben, harmoniert das niedliche Gesneriengewächs mit jedem Wohnstil. Damit ein Saintpaulia die kreativen Erwartungen erfüllt, sollte gleichwohl den etwas heiklen Ansprüchen genügend Aufmerksamkeit geschenkt werden. Erkunden Sie hier alle relevanten Details zur fachgerechten Pflege und einer gelungenen Vermehrung. Praktische Tipps, wie Sie die exotische Schönheit zur Blüte bringen, gibt es obendrein.

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Pflege

Die fachgerechte Pflege besteht aus einem umsichtig geschnürten Paket an Einzelmaßnahmen, die allesamt von Bedeutung sind. Kommt es zu Versäumnissen an einer Stelle, leidet die komplette Kultivierung darunter. Schenken Sie daher den folgenden Maßnahmen Ihre Beachtung lässt das Usambaraveilchen Sie nicht im Stich.

Standort

Die folgenden Standortbedingungen ebnen den Weg zu einem überreich blühenden Saintpaulia das ganze Jahr hindurch:

  • Heller bis halbschattiger Platz ohne pralle Mittagssonne
  • Vorteilhaft ist ein Standort am Nord-, West- oder Ostfenster
  • Behagliche Wärme von 20 bis 25 Grad Celsius

Darüber hinaus erwartet die adrette Topfblume eine tropische Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent. Um dieser Anforderung zu genügen, füllen Sie den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser. Indem die Feuchtigkeit verdunstet, bestreicht sie permanent das Blüten- und Blätterkleid des Usambaraveilchens. In diese Richtung zielen ebenfalls handelsübliche Luftbefeuchter, ein Aquarium im Raum oder ein plätschernder Zimmerbrunnen.

Tipp:

Jede Hoffnung auf ein reich blühendes afrikanisches Veilchen läuft ins Leere, wenn die Raumtemperatur konstant unter 18 Grad Celsius pendelt. Ein in der Nähe platziertes Thermometer sollte daraufhin täglich kontrolliert werden.

Gießen

Der Wasserhaushalt zählt zu den tragenden Säulen einer sachgemäßen Pflege von Usambaraveilchen. Die Gießmenge spielt in diesem Zusammenhang eine ebenso große Rolle, wie die Temperatur und Wasserqualität. So handhaben Sie es richtig:

  • Saintpaulia mäßig gießen mit 18-20 Grad warmem Wasser
  • Trocknet die Substratoberfläche an, wird gewässert, bis die ersten Tropfen aus der Bodenöffnung herauslaufen
  • Idealerweise kalkfreies Regenwasser verwenden oder entkalktes Leitungswasser
  • Nach 10-15 Minuten den Untersetzer ausgießen, sofern er nicht mit Kieselsteinen gefüllt ist
violettes Usambaraveilchen

Vermeiden Sie an einem African Violet den unmittelbaren Kontakt des Wassers mit den Blüten und Blättern. Ferner möchte ein Saintpaulia nicht mit Wasser besprüht werden, da sich ansonsten Fäulnis bilden könnte.

Düngen

Um den floralen Kraftakt einer durchgängigen Blüte in Einheit mit einem immergrünen Laub zu bewerkstelligen, darf es der reizenden Topfblume nicht an Nährstoffen fehlen. Verwöhnen Sie ein Usambaraveilchen von März bis September alle 2 Wochen mit einem kalkarmen Flüssigdünger für Blühpflanzen oder einem adäquaten Präparat als Stäbchen, Kegel oder Granulat. Basiert der Pflegeplan auf einer winterlichen Ruhepause, stellen Sie von Oktober bis Februar die Gabe von Dünger ein. Schmückt ein Saintpaulia die winterliche Fensterbank durchgängig mit seinem Blütenflor, verabreichen Sie ohne Unterbrechung flüssigen Dünger. Dessen Konzentration wird während der dunklen Jahreszeit um die Hälfte verdünnt, da die exotische Pflanze sich den reduzierten Lichtverhältnissen anpasst.

Schneiden

Verwelkte Blüten oder unansehnliche Blätter entfernen Sie an einem afrikanischen Veilchen ganz einfach mit einem beherzten Ruck. Vermeiden Sie den Griff zur Schere, um das optische Problem zu lösen. Die fleischige Beschaffenheit eines Usambaraveilchens resultiert in einer raschen Fäulnisbildung, sobald nach einem Schnitt ein winziger Rest von Blüten und Stängeln an der Pflanze verbleibt.

Überwintern

Es spricht nichts dagegen, ein Usambaraveilchen ganzjährig auf der warmen Fensterbank zu kultivieren und sich an der üppigen Blütenfülle zu erfreuen. Wird der kleinen Schönheit hingegen eine winterliche Ruhepause gegönnt, trägt diese Maßnahme zu einer deutlich längeren Lebenszeit bei. Unter folgenden Voraussetzungen sammelt ein Saintpaulia im Winter frische Kräfte:

  • Die Topfblume im November umsiedeln in ein helles, kühles Zimmer bei Temperaturen um 15 Grad Celsius
  • Bis Februar nicht düngen und reduziert wässern
  • Weiterhin Vorkehrungen treffen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit

Ende Februar/Anfang März nimmt die winterliche Ruhepause ein Ende, indem die Blume ihren angestammten Standort auf der warmen Fensterbank einnimmt und das normale Pflegeprotokoll einsetzt.

Umtopfen

Saintpaulia

Unabhängig davon, wie ein Usambaraveilchen den Winter verbrachte, öffnet sich Ende Februar/Anfang März das ideale Zeitfenster für den Wechsel in frisches Substrat und einen größeren Topf. Erforderlich ist diese Pflegemaßnahme erst dann, wenn das Gefäß vollständig durchwurzelt ist und erste Wurzeln aus der Bodenöffnung herauswachsen. Wählen Sie einen neuen Blumentopf, der nur 2-3 cm im Durchmesser größer ist, denn im eng begrenzten Substratvolumen erweist sich ein Saintpaulia als deutlich blühfreudiger. Als Substrat empfehlen wir einen Mix aus lockerer Blumenerde, etwas Rhododendronerde als saure Komponente und Lavagranulat oder Blähton. So verläuft die Umtopf-Aktion problemlos:

  • Eine Tonscherbe über dem Wasserablauf fungiert als Drainage gegen Staunässe
  • Das untere Drittel mit dem empfohlenen Substrat füllen
  • Das Usambaraveilchen austopfen und beschädigte Blätter am Außenrand abreißen
  • Unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe in die frische Erde setzen und angießen

Wichtig zu beachten ist, dass sich der Vegetationspunkt unterhalb des Topfrandes befindet, während die äußeren Blätter auf dem Rand aufliegen. Am Ende drücken Sie das Substrat mit einem Pikierstab oder Holzlöffelstiel soweit an, dass sich keine Luftlöcher mehr darin befinden, die einer Verwurzelung entgegenwirken. Von Vorteil ist ein kleiner Gießrand, damit später nichts überschwappt.

Tipp:

Wird ein Usambaraveilchen umgetopft in frisches, vorgedüngtes Substrat, setzt für die folgenden 4-6 Wochen die Gabe von Dünger aus. Bis dahin deckt der vorhandene Nährstoffvorrat den Bedarf und es kommt nicht zu einer schädlichen Überdüngung.

Vermehren

Um ein Usambaraveilchen erfolgreich zu vermehren, bedarf es einzig ein wenig Fingerspitzengefühl und einer ruhigen Hand. Wie die Praxis erwiesen hat, gelingt die Nachzucht mithilfe von Blattstecklingen. Hierzu wählen Sie ein vitales, gesundes Laubblatt aus, um es mit Stiel abzureißen. Mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge schneiden Sie daraufhin einen schmalen Streifen entlang der unteren Blattkante ab. Jetzt halten Sie den perfekten Blattsteckling in Händen. Diesen setzen Sie 1 cm tief in magere Kakteen- oder Pikiererde und feuchten diese mit warmem, kalkfreiem Wasser an. Ein Holzstäbchen oder Kaminstreichholz fungiert als Stütze. So gestaltet sich der weitere Ablauf:

  • Den Topf am halbschattigen, warmen Fensterplatz aufstellen
  • Das Substrat konstant leicht feucht halten
  • Eine transparente Haube forciert die Bewurzelung

Im Verlauf den nächsten 5-6 Wochen gedeihen entlang der Stecklingsbasis mehrere Tochterpflanzen. Hat ein solcher Adventivtrieb eine Höhe von 3 cm erreicht, schneiden oder reißen Sie diesen ab. Im kleinen Töpfchen, gefüllt mit einem Torf-Sand-Mix, Kräuter- oder Kakteenerde, gießen Sie Ihre Zöglinge regelmäßig. Nach 3-4 Monaten verwandeln sich die Winzlinge in kräftige Usambaraveilchen.

Zur Blüte bringen

Usambaraveilchen

Verweigert das Usambaraveilchen die Blüte, werfen Sie nicht voreilig die gärtnerische Flinte ins Korn. Häufig sind es leicht zu behebende Ursachen, die sich hinter dem Dilemma verbergen. Stellen Sie alle Pflegeaspekte einmal auf den Prüfstand, um zu ermitteln, was die kleine Diva stört. Der folgende Kurzüberblick stellt häufige Auslöser und mögliche Lösungen vor:

Ursache: Ungeeigneter Standort

Lösung: Umsiedeln
Gerät ein Saintpaulia wiederholt unter pralle Sonneneinstrahlung oder befindet sich im Dauerschatten, bleibt die Blüte aus. Gleiches gilt, wenn Sie der afrikanischen Einwanderin kühle Temperaturen zumuten. Platzieren Sie das unwillige Usambaraveilchen an einem halbschattigen Standort bei konstanten Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius.

Ursache: Trockene Luft

Lösung: Luftfeuchtigkeit erhöhen
Beheimatet in den tropischen Regionen dieser Erde, verlangt das Afrikanische Veilchen nach einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent. Insbesondere unter dem Einfluss trockener Heizungsluft ist diese Vorgabe nicht immer erfüllt. Stellen Sie daher in unmittelbarer Nähe mit Wasser gefüllte Schalen auf, einen Luftbefeuchter oder legen Sie den Untersetzer mit Kieselsteinen aus und geben Wasser hinzu.

Ursache: Substrat mit hohem Kalkgehalt

Lösung: Umtopfen in saure Blumenerde
In freier Natur gedeiht das Usambaraveilchen in den tropischen Regenwäldern Tansanias. Hier ist das Erdreich humos, locker und leicht sauer. Muten Sie der Zierpflanze ein kalkhaltiges Substrat zu, halten Sie nach einer Blüte vergeblich Ausschau. Um das Saintpaulia zur Blüte zu bringen, topfen Sie es kurzerhand um in einen Mix aus Blumenerde, Moorbeet- oder Rhododendronerde und Lavagranulat. Darüber hinaus gießen Sie im besten Fall ausschließlich mit gesammeltem Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser, damit sich nicht über diesen Weg Kalk in der Pflanzenerde aufbaut.

Ursache: Ausgepowert

Lösung: Winterliche Wachstumsruhe
Präsentierte ein Usambaraveilchen bereits einmal sein prächtiges Blütenkleid und lässt es jetzt vermissen, fehlt ihm einfach die Kraft. Schicken Sie die exotische Diva von November bis Februar in Winterpause an einem hellen, kühlen Platz bei 15 Grad Celsius. Gewässert wird in dieser Phase seltener und auf die Gabe von Dünger gänzlich verzichtet.

Fazit

Usambaraveilchen eilt der Ruf voraus, sie seien besonders anspruchsvoll. Tatsächlich sind es einige wenige Aspekte, die für eine erfolgreiche Pflege zu berücksichtigen sind. Sie stimmen die exotische Zimmerpflanze gewogen, wenn der Standort halbschattig und warm bei 20 bis 25 Grad Celsius beschaffen ist. Mäßiges Gießen mit kalkfreiem Wasser bei Zimmertemperatur ist ebenso relevant, wie regelmäßiges Düngen alle 2 Wochen von März bis September. Gönnen Sie einem Saintpaulia überdies eine winterliche Ruhepause am hellen Standort bei 15 Grad Celsius, dürfen Sie sich über viele Jahre an der üppigen Blütenfülle erfreuen. Die Vermehrung geht mithilfe von Blattstecklingen unkompliziert von der Hand, sodass Ihnen der reich blühende Fensterschmuck nicht ausgeht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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