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Ungiftige Pflanzen für Katzen im Zimmer, Balkon und Garten

Katze ungiftige Pflanzen

Vielleicht hat die mysteriöse Magenverstimmung Ihres Stubentigers Ihnen gerade einen Riesenschreck eingejagt, vielleicht soll ein neues Heim für Menschen, Jungkatze und demnächst Baby eingerichtet werden – es gibt Haushalte, in denen giftige Pflanzen am besten von vornherein draußen bleiben. Auch wenn sehr viele unserer gängigen Zierpflanzen giftig sind, können Sie auch ohne kritische Substanzen ein wunderbar grünes Heim gestalten: Abseits des üblichen Zimmerpflanzen-Angebots steht eine große Auswahl ungiftiger Pflanzen für Zimmer, Balkon und Garten zur Verfügung. Manche dieser Pflanzen bieten nicht nur Dekoration, sondern echten Nutzwert, für Katze und Mensch:

Video-Tipp

Steckbrief

  • Die meisten Zimmerpflanze und viele Balkon- und Gartenpflanzen sind fremde Exoten
  • Damit sind sie für Katzen gefährlich, die an Pflanzen herumknabbern
  • Vor manchen Katzen ist keine Pflanzen sicher, weil die Katzen sich „tierisch langweilen“
  • Aber auch gut beschäftigte Katzen fressen gerne Pflanzen an
  • Das sollen sie sogar, weil das Pflanzenmaterial bei der Verdauung hilft
  • Auf exotische Importpflanzen kann eine Katzenmutter ihren Nachwuchs nicht vorbereiten
  • Entspannt leben deshalb nur Katzenhalter, die Giftpflanzen aus der Umgebung verbannen
  • Das schließt ein grünes Umfeld nicht aus, weil es viele für Katzen ungiftige Pflanzen gibt
  • Die für Menschen ebenso ungiftig sind, das Baby darf im giftlosen Haus auch mehr entdecken
  • Mit den richtigen Pflanzen gibt es sogar Ernte für Mensch und Katze

Für Katzen ungiftige Pflanzen

sind für jeden Zweck und Ort erhältlich:

Für Katzen ungiftig

Zimmerpflanzen

  • Dattelpalme, Phoenix dactylifera
  • Dickblatt, Crassula
  • Fransenbeutel, Crossandra
  • Kentiapalme, Howea
  • Kokospalme, Cocos nucifera
  • Korbmarante, Calathea
  • Kriechendes Schönpolster, Callisia repens
  • Orchidee Catleya-, Catleya
  • Orchidee Nachtfalter-, Phalaenopsis
  • Orchidee Tiger-, Oncidium
  • Orchidee Vanda-, Vanda
  • Orchidee, Zahnzungen-, Odontoglossum
  • Pfennigbaum, Crassula ovata
  • Schamblume, Aeschynanthus
  • Schiefteller, Achimenes
  • Schönmalven, Abutilon
  • Schwertfarn, Nephrolepis exaltata
  • Usambaraveilchen, Saintpaulia ionantha
  • Weihnachtskaktus, Schlumbergera
  • Zimmerahorn, Abutilon
  • Zimmertanne, Araucaria heterophylla

Balkon- u. Kübelpflanzen

  • Fuchsie, Fuchsia
  • Glockenblumen, Campanula
  • Heidekraut, Erica
  • Kamelie, Camellia japonica
  • Losbaum, Clerodendrum bungei
  • Pantoffelblume, Calceolaria
  • Ruhmesblume, Clerodendrum bungei

Gartenpflanzen

  • Flechtstraußgras, Agrostis stolonifera
  • Fuchsschwanzgras, Alopecurus
  • Heidekraut, Erica
  • Jasmin, Winter-, Jasminum nudiflorum
  • Katzenminze, Hybrid, Nepeta faassenii
  • Lieschgras, Phleum pratense
  • Rosen und alle Rosenartigen
  • Malva, Malven, die ganze Gattung
  • Salbei, Salvia officinalis
  • Stiefmütterchen, Viola wittrockiana
  • Studentenblume, Tagetes
  • Thymian, Thymus
  • Sternmoos, Sagina subulata
Tipp:

Nicht nur Pflanzengifte, sondern auch Dünger und chemische Behandlung z. B. mit Pflanzenschutzmitteln können der Katze den Garaus machen. Vorsicht also bei frisch gekauften Pflanzen, was nicht vom Gärtner Ihres Vertrauens kommt, sollte besser erst einmal nicht für die Katze erreichbar sein.

Ungiftige Pflanzen mit Mehrwert für Katze und Mensch

Wenn Sie sich selbst, Haustiere und Kleinkinder durch umsichtige Pflanzenauswahl davor bewahren, im häuslichen Umfeld versehentlich Opfer irgendwelcher Gifte zu werden, ist das sicher eine gute Sache. Sie können aber auch noch einen Schritt weitergehen und Ihren Haushalt mit Pflanzen ausstatten, die Mensch und Tier echten Nutzen bringen. Auch solche Pflanzen gibt es in reicher Variation, mit ganz unterschiedlichen Möglichkeiten der Nutzung:

Katzengras

„Katzengras“ ist ein Muss in einer Mensch-Katzen-Wohnung, nicht nur weil es andere Zimmerpflanzen davor bewahrt, von der Hauskatze an- oder aufgefressen zu werden: In der freien Wildbahn lebende Katzen „grasen“ draußen, bedienen sich gründlich am freiwachsenden Gras und fressen es auch auf. Nach herrschender Meinung tun sie das, um die unverdaulichen Haarbälle (Bezoaren) leichter herauswürgen zu können, die sich nach dem Putzen (oder dem Fressen von Beutetieren) im Verdauungstrakt bilden. Wenn diese Haare im Magen-Darmtrakt verklumpen, kann das im schlimmsten Fall einen Darmverschluss verursachen. Andere Wissenschaftler vermuten kulinarische Motive bzw. das Bestreben der Nährstoffaufnahme aus pflanzlichen Bestandteilen oder sehen im Grasfressen einen Ausdruck von Langeweile, wissenschaftliche Nachweise für diese Thesen stehen aber noch aus.

Katzengras
Als Katzengras werden recht unterschiedliche Gräser genutzt und empfohlen, hier ein kleiner Überblick:

  • Verschiedene Getreideschösslinge wie Gerste, Hafer, Hirse, Roggen, Weizenkeimgras
  • Hier kann sich auch der Menschen bedienen, fürs Müsli, den Salat, den grünen Smoothie
  • Diverse Zypergräser, z. B. Cyperus involucratus (häufig falsch als C. alternifolius im Handel, beliebte kompakte Zuchtsorte ‚Nana‘)
  • Frischgrünes Zypergras (C. eragrostis), Hohes Zypergras (C. longus, Wilder Galgant), Echter Papyrus (C. papyrus) eignen sich ebenfalls
  • Das häufig empfohlene Zyperngras Cyperus zumula ist als Katzengras nicht die beste Wahl, sondern sehr hart und teils sehr scharfkantig
  • Wenn die Katze (wie üblich) die Grashalme unzerkaut schluckt, um sie später aus zu würgen, kann die Speiseröhre gefährlich verletzt werden
  • Eine interessante Alternative ist die Erdmandel, Cyperus esculentus, die in der Erde leckere mandelähnliche Früchte für Menschen bildet
  • Die meisten Katzen lieben C. esculentus, auch die, die normales Katzengras nicht vertragen
  • Ähnlich interessant ist Nussgras, Cyperus rotundus: Katzengras für die Katzen, Ausläuferknollen mit haselnussartigem Geschmack für ihre Menschen
  • Auch Bambus ist ein Gras und als Katzengras geeignet, manche Katzen lieben ihn, manchen ist er zu hart
  • Das als Zimmerbambus bekannte Seychellengras „Pogonatherum paniceum“ sollte mit seinen scharfen Kanten eher von Katzen ferngehalten werden
Tipp:

Bei der Auswahl von Katzengras lauern weitere Gefahren: Wenn die ohnehin vorhandene Grünlilie auch gleich als Katzengras genutzt werden soll (wie mitunter empfohlen wird), ist das keine so gute Idee: Der leistungsfähige Luftverbesserer Chlorophytum comosum filtert verschiedene Schadstoffe aus der Raumluft, und Schadstoff-Filter gehören nicht „in die Katze“. Der Rasen vor der Haustür kann Katzen vergiften, wenn er von Pilzen befallen wird (z.B. Deutsches Weidelgras Lolium perenne, Pilz Neotyphodium lolii mit giftigem Lolitrem B, kommt aber recht selten vor).

Mehr wertvolle Pflanzen für Katze und Mensch

Es gibt anerkannte Katzenkräuter, die auch Menschen schmecken, und anerkannte menschliche Heilpflanzen, die auch Katzen gut tun. Es folgen für Katzen und Menschen ungiftige Pflanzen (für Zimmer, Balkone, Kübel und Gärten), die mehr können als Katzenmägen reinigen:

  • Ackerminze, Mentha arvensis, nascht die Katze gerne, kann vom Menschen wie Pfefferminze genutzt werden
  • Binse, Juncus, Teich- und Zimmerpflanze, aus der Sie Körbe flechten können
  • Echter Baldrian, Valeriana officinalis, lockt Katzen mit dem Alkaloid Actinidin, Tee aus der Wurzel beruhigt den Katzenhalter und seinen Magen
  • Echter Thymian, Thymus vulgaris: Kassler mit Honig-Thymian-Kruste, Boeuf Bourguignon, Piperade
  • Feldthymian, Thymus pulegioides, nutzbar wie normaler Thymian + medizinische Talente
  • Frauenhaarfarn, Adiantum capillus-veneris, Indoor-Heilpflanze gegen Erkältung + Heiserkeit
  • Geranie, Pelargonium, diverse Rosen- und -Duft-Pelargonien können zum Aromatisieren von Getränken und süßen Obstkonserven genutzt werden
  • Glockenblumen, Campanula, Blüten aller mitteleuropäischen Arten können als essbare Deko, junge Sprosse als Spargelgemüse, Blätter als Salat genutzt werden
  • Goldmelisse, Monarda didyma, Menschen und Katze können die Blätter frisch und gegart essen, Menschen aromatisieren auch Desserts mit den Blättern oder trinken sie als Tee
  • Hauswurz, Sempervivum, gibt auf Mauern und Dächern Katzenpfoten Halt und soll den menschlichen Hauseigentümern Glück bringen.
  • Hibiskus, Hibiscus rosa-sinensis, Wurzeln, Blätter, Blüten können roh oder gegart gegessen werden
  • Jasmin, Echter, Jasminum officiale, nutzbar als Jasmintee und Duft-Öl  
  • Kahle Drillingsblume, Bougainvillea glabra, rankt in einer Saison mehrere Meter an ihrer Stütze hoch
  • Kapuzinerkresse, Tropaeolum majus, in der Küche und als Indoor-Heilpflanze nutzbar, Arzneipflanze des Jahres 2013
  • Katzengamander, Teucrium marum, Geheimtipp für Katzen und kulinarisch entdeckungsfreudige Menschen
  • Echte Katzenminze, Nepeta cataria, macht getrocknet jedes Katzenspielzeug (wieder) interessant, der Mensch trinkt Katzenminze-Tee gegen Erkältung, Magenverstimmung und mehr
  • Kriechende Jakobsleiter, Polemonium reptans, zieht Katzen mit Baldriangeruch und Menschen mit hohem Dekorationswert und Heilwirkung an
  • Lavendel, Lavendula augustifolia, den mag wohl jedes Tier und jeder Mensch
  • Majoran, Origanum majorana, kann als Küchengewürz und Beruhigungsmittel für rollige Katzen genutzt werden (1 Tl trockenes Kraut, nicht für trächtige Katzen)
  • Melisse, Melissa officinalis kann als Küchengewürz und systemstützende, neuroprotektive Nahrungsergänzung für Mensch und Katze genutzt werden
  • Mexikanische Bergpalme, Chamaedorea elegans, ungiftige Alternative zum Palmfarn Cycas revoluta, „Schattenpflanze“
  • Muskatellersalbei, Salvia sclarea, für Mensch und Katze Heilpflanze und Gewürz
  • Mutterkraut, Tanacetum parthenium, zieht Katzen an und soll beim Menschen Migräneanfälle verhindern
  • Orchidee Venusschuh-, Paphiopedilum, als ungiftig für Katzen empfohlen, aber nur in geringen Dosen unkritisch, v. a. das Calciumoxalat in Laub + Stängel kann dauerhaft schaden
  • Orchidee, Gelber Frauenschuh, Cypripedium calceolus, einzige natürlich in Deutschland vorkommende Frauenschuhart, darf wegen strengem Naturschutz nur als Kulturpflanze gepflanzt werden
  • Orchidee, Vanilla-, Vanilla planifolia, immergrüne Kletterpflanze mit schönen Blüten und essbarem Ertrag: Gewürzvanille, die auch bei uns geerntet und fermentiert werden kann (Projekt für fortgeschrittene „Pflanzen-Bastler“)
  • Passionsblume, Passiflora, mal als giftig und mal als ungiftig beschrieben; kein Wunder: Die Blätter enthalten giftige Blausäureglykoside, die Früchte sind essbar (P. caerula) bis lecker (P. incarnata, Passionsfrucht)
  • Schusterpalme, Aspidistra, wird in der TCM als Heilpflanze genutzt
  • Stockrose, Alcea, die heilkräftige schwarze Stockrose wird auch Apothekermalve genannt
  • Streifenfarn, Asplenium, die Gattung stellt gleich mehrere Heilpflanzen
  • Veilchen, Viola, das echte Veilchen Viola odorata war Heilpflanze des Jahres  2007
  • Wasserminze, Mentha aquatica, noch ’ne Minze für Katzen, zählt für Menschen zu den heiligen Kräutern der Druiden
  • Zitrus-Bäume, Citrus, ungiftig, aber oft als früchtetragende Katzensperre nutzbar, weil viele Katzen um Zitrusgeruch einen großen Bogen machen

Für Katzen ungiftig

Fazit

Wenn Sie Giftpflanzen aus dem nahen Umfeld Ihrer Familie verbannen, sterben die leider dadurch nicht aus. Falls Ihre Katze Freigänger ist, wird sie draußen auf Giftpflanzen stoßen – weshalb Sie nicht in ständiger Angst leben müssen, dass Ihre Katze mit Schaum vor dem Maul nach Hause gekrochen kommt. Katzen sind keine Kleinkinder, die ungehemmt ALLES in den Mund stecken (vor allem draußen nicht, wo keine Langweile aufkommt). Womit wir jedoch bei einem wichtigen Punkt wären: Der pflanzentechnisch giftfreie Haushallt bewahrt Sie nicht davor, Kindern den Umgang mit Giftpflanzen beizubringen. Als Vorteil bleibt aber, dass die Sensibilisierung auf toxische Stoffe ganz entspannt z. B. bei einem Besuch eines Botanischen Gartens erfolgen kann – besser, als nach einem Arztbesuch die Informationen nachliefern zu müssen, die eben diesen Arztbesuch erspart hätte.

Autor Heim-Redaktion

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