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Grünpflanzen düngen – Tipps für Grünpflanzendünger

Grünpflanze mit Flüssigdünger düngen

Grünpflanzen in Töpfen oder Kübeln steht nur eine sehr begrenzte Menge an Erde und damit auch an Nährstoffen zur Verfügung. Diese werden von der Pflanze allmählich aufgebraucht und müssen dann ersetzt werden. Während sehr langsam wachsende Zimmerpflanzen nur sehr selten oder gar nicht gedüngt werden müssen, benötigen schnell und kräftig wachsende Grünpflanzen höhere Düngergaben. Vor allem solche Pflanzen, die selten umgetopft werden und frisches Substrat erhalten, müssen regelmäßig gedüngt werden.

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Grundregeln zur Düngung

Die Frage, ob Grünpflanzen zu jeder Jahreszeit gedüngt werden müssen, ist mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. Welche Jahreszeit allerdings bei den unterschiedlichen Pflanzen die richtige ist, hängt von der Art der Grünpflanze ab. Die meisten Gewächse benötigen zwischen Februar und August zusätzliche Nährstoffe, da sie zu dieser Zeit wachsen und im Winter eine Ruhepause einlegen. Wie immer gibt es auch Ausnahmen von dieser Regelung, nämlich solche Zimmerpflanzen, die im mitteleuropäischen Sommer ihre Ruhephase einlegen. Bei Pflanzen, die im Winter blühen, wird das Düngen meist nicht gänzlich eingestellt, sondern nur reduziert.

Welche Nährstoffe benötigen Grünpflanzen?

Für das Wachstum, den Stoffwechsel sowie die Blüten- und Fruchtbildung sind unterschiedliche Nährstoffe von Bedeutung. Insgesamt gibt es sechs Hauptnährstoffe. Die drei Wichtigsten sind:

  • Stickstoff (N) – als Nitrat
  • Phosphor (P) – als Phosphat
  • Kalium (K) – als Salz in löslicher Form

Dünger, die diese drei Komponenten in unterschiedlichen Anteilen enthalten, nennt man daher auch Volldünger. Der Stickstoff ist für den Aufbau pflanzlicher Eiweiße und bei der Fotosynthese mitverantwortlich. Phosphate sind am Stoffwechsel in der ganzen Pflanze beteiligt. Pflanzen benötigen Kalium für die Wasseraufnahme und die Gewebebildung. Hinzu kommen drei weitere Nährstoffe, nämlich:

  • Kalzium (Ca)
  • Magnesium (Mg)
  • Schwefel (S)

Kalzium ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände in Pflanzen, während Magnesium sowohl bei der Fotosynthese wie auch bei Stoffwechselvorgängen beteiligt ist. Zur Bildung von Aminosäuren und Eiweißen sind zudem geringe Mengen an Schwefel notwendig.

Wichtige Spurenelemente

Neben den sechs Hauptnährstoffen brauchen Pflanzen noch weitere Mineralien in geringen Mengen (Spurenelemente). Diese sind für fast jede Pflanze in unterschiedlichen Mengen notwendig. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Zink
  • Kupfer
  • Mangan
  • Eisen

Feste und flüssige Dünger

Im Handel sind die unterschiedlichsten Dünger für bestimmte Pflanzenfamilien erhältlich. Meist ist der Dünger speziell auf die besonderen Ansprüche dieser Pflanzen ausgerichtet und das Verhältnis von Stickstoff, Phosphor, Kalium und weiteren Nährstoffen optimiert. Es gibt Dünger als:

  • Granulat
  • Flüssigdünger
  • Düngestäbchen
  • Tabletten
  • Pulver

Flüssigdünger und verschiedene feste Dünger werden mit dem Gießwasser vermischt oder darin aufgelöst. In diesen Düngern sind nahezu ausschließlich mineralische Nährstoffe enthalten, die sich gut in Wasser lösen. Da die Salze direkt von der Pflanze aufgenommen werden, haben die Dünger keine Langzeitwirkung. Im Regelfall muss deshalb der Düngevorgang in regelmäßigen Abständen (etwa alle zwei Wochen) wiederholt werden.

Feste Grünpflanzendünger wie Düngestäbchen werden in die Erde der Topfpflanze gesteckt oder darin eingearbeitet und angegossen. Sie bestehen meist aus einem Gemisch von organischen und auch mineralischen Nährstoffen. Diese Dünger setzen sofort eine geringe Menge Nährstoffe frei, den Rest über einige Wochen oder Monate. Diese Form von Düngern zählt damit zu den Langzeitdüngern. Manchmal reicht eine einzelne Düngergabe zu Beginn der Vegetationsperiode für das ganze Jahr. Zusätzliche Düngergaben sind hier nicht notwendig.

Tipp:

Wenn kleine Kinder in Ihrem Haushalt leben, stecken Sie die Düngestäbchen tief in die Erde, damit sie nicht versehentlich entnommen und verschluckt werden.

Mangelerscheinungen vorbeugen

Nicht nur die Menge an Dünger ist für Grünpflanzen in Töpfen entscheidend, sondern auch die Zusammensetzung der einzelnen Nährstoffe im Dünger. Wann muss also mit was gedüngt werden?

  • mehr Stickstoff: reine Blattpflanzen (Grünpflanzen) während der Hauptwachstumszeit
  • mehr Phosphor: vor und während der Blüte, während der Fruchtbildung
  • mehr Kalium: während der Fruchtbildung, bei Zwiebel- und Knollengewächsen nach der Blüte

Welcher Dünger ist der Richtige?

Das kommt auf die Pflanze an. Einige Pflanzen haben spezielle Ansprüche, was die Düngerzusammensetzung angeht. Für Zimmerpflanzen müssen nicht Dutzende verschiedene Dünger gekauft werden. Grundsätzlich reichen vier verschiedene aus:

  • Kakteendünger
  • Orchideendünger
  • Blühpflanzendünger
  • Grünpflanzendünger

Spezielle Grünpflanzendünger

Verschiedene Hersteller bieten zwar spezielle Grünpflanzendünger für beispielsweise Palmen an, prinzipiell enthalten diese jedoch die gleichen Nährstoffkonzentrationen wie normale Universal- oder Grünpflanzendünger. Hobbygärtner können daher nichts falsch machen, wenn sie ihre Grünpflanzen mit einem Universaldünger für Blattpflanzen düngen. Im Gegensatz zu Blühpflanzen benötigen Grünpflanzen etwas weniger Phosphor. Interessant ist im Wesentlichen also das Verhältnis von Stickstoff zu Phosphor. Der Kaliumanteil sollte in etwa dem Stickstoffanteil entsprechen. Typische Grünpflanzendünger:

  • NPK: 7-3-6
  • NPK: 14-8-20
  • NPK: 7-4-10
  • NPK: 15-5-20

Stehen weitere Angaben (mit oder ohne Klammern) hinter den drei Zahlen (beispielsweise 15-5-20-2) ist mit der vierten Zahl der Magnesiumgehalt gemeint. Die absoluten Zahlen sagen etwas darüber aus, wie stark der Dünger konzentriert ist. Hiervon müssen dann zum Düngen geringere Mengen eingesetzt werden. Das schlägt sich dann auch oft im Preis nieder. Magnesium ist für Koniferen zur Bildung von Blattgrün wichtig.

Tipp:

Eine Ausnahme bildet die Hawaiipalme. Sie sollte im Winter monatlich mit Kakteendünger in der Hälfte der angegebenen Konzentration gedüngt werden.

Die Bedeutung von Kalk und Kalzium

Pflanzen benötigen neben Stickstoff, Phosphor und Kalium auch Kalzium. Dieser Nährstoff ist nicht nur für starke Zellwände der Pflanzen notwendig, sondern spielt auch eine große Rolle für den Boden-pH-Wert. Die Kalziumverbindungen wie Kalk sorgen für eine Erhöhung des pH-Wertes im Boden. Warum ist im Grünpflanzendünger also kein Kalzium enthalten. Ganz einfach: Fast alle Gärtner gießen ihre Topfpflanzen mit normalem Trinkwasser. Dies enthält im Gegensatz zum Regenwasser Kalk. So wird dem Boden mit jedem Gießen Kalk zugeführt. Leider erhöht sich dadurch permanent der pH-Wert im Boden. Die meisten Pflanzen bevorzugen jedoch leicht saure pH-Werte (4-5). Deshalb ist in den meisten Grünpflanzendüngern (für Zimmerpflanzen) der pH-Wert auf diesen Wert abgesenkt.

Naturdünger – Hausmittel    

Zwar gibt es eine ganze Menge an natürlichen Grünpflanzendüngern oder Hausmitteln, da diese aber sehr oft schlecht riechen (wie Brennnesseljauche) oder sehr leicht schimmeln (wie Kaffeesatz), eignen sie sich für den Einsatz in der Wohnung nur bedingt. Auch Eierschalen sind im Normalfall eher ungünstig, da der Boden ohnehin durch das Leitungswasser zum Gießen schon zu viel Kalk aufweist. Wer Kaffeepads benutzt, kann sie jedoch für ein paar Stunden im Gießwasser einlegen. Auch Teebeutel von Schwarzem Tee oder Kräutertees geben noch ein wenig Säure und Nährstoffe ab, nachdem sie zum Aufbrühen verwendet wurden.

Fazit der Redaktion

Gedüngt werden Grünpflanzen in der Wohnung bis auf wenige Ausnahmen in regelmäßigen Abständen (etwa alle zwei Wochen) zwischen Ende Februar und Anfang August. In der übrigen Zeit durchlaufen die Pflanzen eine Ruhephase, in der keine zusätzlichen Nährstoffe notwendig sind. Pflanzen ohne Blüte und Früchte sind mit einem Universaldünger für Grünpflanzen gut bedient. Wichtig hierbei: viel Stickstoff, weniger Phosphor, etwa so viel Kalium wie Stickstoff. Damit können Sie nichts falsch machen.

Wissenswertes zum Grünpflanzendünger in Kürze

Grünpflanzen benötigen ebenso viele Nährstoffe und Spurenelemente wie alle anderen Pflanzen auch. Diese kann man ihnen mit dem passenden Grünpflanzendünger beim täglichen Gießen auch geben. Und diese Düngergabe ist insofern wichtig, als das man damit für ein sattes, saftiges Blattgrün sorgt. Und genau dieses ist ja bei den Eigentümern der Grünpflanzen das Wichtigste. Denn ohne sattes und saftiges Grün machen die Grünpflanzen ja nur noch ein halb so schönes Bild.  

  • Der Grünpflanzendünger wird am besten mit dem täglichen Gießwasser vermischt und etwa einmal pro Woche angewendet.
  • Die Anwendung erfolgt aber nur in der Wachstumsphase so häufig. In Ruhephasen reicht es aus, wenn man einmal im Monat düngt.
  • Bei der Auswahl des richtigen Düngers sind kaum Besonderheiten zu beachten.
  • Wichtig ist nur, dass der Grünpflanzendünger ausschließlich für Grünpflanzen konzipiert wurde und nicht etwa für Blühpflanzen.
  • Dabei sollte er immer so zusammengesetzt sein, dass er die idealen Bedürfnisse der hierzulande verbreiteten Grünpflanzen abdeckt.
  • Denn düngt man Grünpflanzen nicht oder nicht ausreichend, so muss man auch damit rechnen, dass diese schnell ihre üppige Farbe verlieren.
  • Die Preise pro Liter liegen etwa zwischen 6 und 8 Euro. Aber auch hier ist ein Vergleich mehrerer Anbieter anzuraten.
  • Die Zusammensetzung ist ohnehin bei den meisten der Grünpflanzendünger nahezu identisch. Daher kann man auch ein günstigeres Produkt kaufen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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