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Knoblauch pflanzen – Anbauen, Pflege und Vermehren

Die Anzucht funktioniert mit Brutzwiebeln oder aber auch den gewöhnlichen Knoblauchzwiebeln. Bei Brutzwiebeln wird allerdings erst nach zwei Jahren geerntet, bei Knoblauchzehen geht es schneller. Bei der Pflege sind einige Dinge zu beachten, dann steht einer reichlichen Ernte kaum noch etwas im Wege.

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Kurzer Steckbrief – Knoblauch

  • Allium sativum
  • Gattung Lauch
  • Gewürz- und Heilpflanze
  • Stammt ursprünglich aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens
  • Schon seit dem Altertum bekannt
  • Ausdauernde krautige Pflanze
  • 30 bis 90 cm hoch
  • Flache, bläulich grüne Blätter
  • Zwiebelpflanze, 1 Hauptzehe und 5 bis 20 Nebenzehen
  • Geschmack der Zehen scharf-aromatisch
  • Klebriger Saft
  • Stängel treibt aus der Mitte der Hauptzehe
  • Scheindoldiger Blütenstand mit weißen oder rosa Blüten

Knoblauch anpflanzen

Knoblauch im Garten oder sogar im Topf auf dem Balkon anzubauen ist denkbar einfach. Wichtig sind ein entsprechendes Pflanzsubstrat und viel Sonne. Alles was man zum Anpflanzen benötigt, ist eine frische Knoblauchzehe oder direkt Brutzwiebeln. Experten raten, Knoblauch nicht in die Nähe anderer Zwiebelgewächse zu pflanzen. Auch Hülsenfrüchte als Nachbarn sind eher ungeeignet. Häufig kommt es zu Wachstumshemmungen. Die Knollen, die man sich zum Anpflanzen herausgesucht hat, sollten etwa eine Woche vor der Pflanzung selbst geteilt werden. Die einzelnen Zehen dürfen weder faulig, verletzt  noch mit Schimmelsporen überzogen sein. Nur gesunde Zehen verwenden!

Tipp:

Knoblauch aus dem Supermarkt stammt meist aus China oder anderen warmen Ländern. Er ist nicht an unser mitteleuropäisches Klima gewöhnt und kommt nicht so gut klar. Besser ist also, auf den Gemüse- und Wochenmärkten bei den Bauern nach einheimischen Pflanzen bzw. Knoblauchknollen zu fragen.

Pflanzzeit

Knoblauch anbauen

Wer Knoblauch anbauen möchte, fängt damit am besten im Frühjahr oder Herbst an. Die Monate September und Oktober sind ideal, so entstehen schöne große Zehen. Die Pflanzzeit ist gut, denn in der noch warmen Erde entwickeln sich die Wurzeln prima und im Frühjahr treibt der Knoblauch bereits aus. Die Ernte fällt in der Regel reichlicher aus, als bei Frühjahrspflanzung, obwohl die Pflanzen langsamer wachsen. Geerntet wird schon im Juli. Dieser Aussaattermin hat den Vorteil, dass die Brutzwiebeln nicht über den Winter aufbewahrt werden müssen. Viele treiben dann nämlich schon vorzeitig aus. Im Frühjahr ist der März der beste Zeitpunkt zum Stecken der Zehen.

  • September und Oktober
  • Alternativ im März

Pflanzen im Garten

Im Garten sollte man sich einen trockenen, etwas geschützten Platz suchen. Ständige Nässe im Boden verträgt Knoblauch nicht. Außerdem brauchen die Pflanzen Sonne. Ideal ist, Knoblauch in einer Mischkultur zu pflanzen. Setzt man die Zehen zwischen andere Pflanzen, werden Blattläuse fern gehalten. Auch entsteht in ihrer Gesellschaft kein Grauschimmel. Besonders günstig macht sich das Zwischenpflanzen bei Erdbeeren, Gurken, Möhren, Rosen, Tulpen, Lilien und Tomaten.

  • Trockener geschützter Platz
  • Sehr sonnig
  • Gut in Mischkultur – hält Krankheiten und Schädlinge fern

Pflanzen im Gefäß

Gefäße sind generell geeignet für den Knoblauchanbau, egal ob Balkonkasten oder größerer Kübel. Ideal ist, unten hinein eine Drainage einzubauen, damit überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Staunässe ist absolut schädlich. Als Drainage ist Kies geeignet oder einfach kleinere Steine nutzen. Da die Überwinterung im Kübel schwierig ist, weil die Erde nicht durchfrieren darf, ist es besser, erst im Frühjahr mit der Anzucht zu beginnen.

  • Gut geeignet für Gefäße
  • Drainage einbauen

Pflanzerde

Das passende Pflanzsubstrat ist sehr wichtig für die Entwicklung der Knoblauchpflanzen. Es sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Wichtig ist ein hoher Humusanteil. Kompost aus dem eigenen Garten ist äußerst hilfreich. Viele Hobby-Gärtner schwören auf einen sandigen und tiefgründigen Lehmboden. Diese sind wohl besonders gut für den Knoblauchanbau geeignet. Auf rein sandigen Böden fällt die Ernte geringer aus.

  • Locker, durchlässig, nährstoffreich
  • Sandige, tiefgründige Lehmböden

Pflanzen

Knoblauch anbauen

Beim Pflanzen selbst ist nicht viel zu beachten. Die Erde sollte schön aufgelockert und unkrautfrei sein. Die Knollen werden von den äußeren Häuten befreit und in einzelne Zehen geteilt. Dabei muss vorsichtig vorgegangen werden, um die Zehen nicht zu verletzen. Die Knollen werden wie Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Am besten geht das mit einem Pflanzholz. Es wird einfach ein Loch in die Erde gemacht und die Zehe hineingesteckt. Wer mehrere Pflanzen ziehen möchte, steckt die Zehen am besten in Reihe, schön gerade und ordentlich. Am sichersten funktioniert das, indem eine Schnur gespannt wird, an welcher entlang dann die Löcher gestochen werden. Der Abstand zwischen den Zehen sollte mindestens 10 cm betragen, die Tiefe etwa 2,5 bis 5 cm. Wer mehrere Reihen plant, sollte einen Reihenabstand von 45 cm einhalten. Wichtig ist, die Knoblauchzehen schräg in die Erde zu legen, damit sich das Wasser nicht an der Wurzel sammelt, sondern abläuft. Die Spitze muss dabei nach oben zeigen. Zum Abschluss wird gut angegossen. Günstig ist, den Boden zu mulchen, ruhig reichlich.

  • Lockere Erde
  • Unkrautfrei
  • Pflanzabstand 10 bis 15 cm
  • 2,5 bis 5 cm tief
  • Reihenabstand 20 bis 45 cm
  • Schräg in die Erde legen
  • Spitze nach oben
  • Angießen und mulchen
Tipp:

Fachleute empfehlen, Knoblauch nur jeweils ein Jahr an der selben Stelle anzubauen und danach eine bis zu fünfjährige Anbaupause einzuhalten. So wird Krankheiten und Schädlingen vorgebeugt. Auch sollten dort keine anderen Liliengewächse wie Zwiebeln angepflanzt werden.

Pflege von Knoblauch

Bei der Pflege von Knoblauch ist nicht viel zu tun. Wichtig ist, dass der Boden von Unkraut freigehalten wird, denn diese Konkurrenz ist ungünstig für die Pflanzen. Ansonsten muss regelmäßig gewässert werden, aber weder zu viel, noch zu wenig. Als Dünger eignet sich Kompost. Bei Nährstoffmangel auf Biodünger zurückgreifen. Die Überwinterung im Beet ist unkompliziert. Knoblauch in Gefäßen sollte besser im Haus überwintert werden. Schädlinge sind selten. Krankheiten werden häufig durch zu viel Nässe hervorgerufen.

Gießen

Zu viel Nässe ist ungünstig für Knoblauch, langanhaltende Trockenheit aber auch. Ideal ist eine gleichmäßige leichte Feuchte, die durchgängig gehalten werden sollte. Wenn der Boden kräftig gemulcht ist, kann sich die Feuchtigkeit länger halten und es muss nicht so viel gegossen werden. Durch die Schicht wird die Wärme der Sonne länger gespeichert, gleichzeitig wird aber die Verdunstung des Wassers verringert.

  • Nicht zu viel gießen
  • Nicht austrocknen lassen
  • Mulchschicht ist ideal
  • Leitungswasser ist ausreichend

Düngen

Düngen ist nicht notwendig, vor allem wenn ausreichend Humus, z.B. in Form von Kompost untergemengt wurde. Herkömmlicher Dünger ist eher schädlich als nützlich, es sei denn, man verwendet Biodünger für Gemüsepflanzen. Der Knoblauch soll schließlich verwertet werden und man möchte doch keine Chemie mitessen. Bei Stickstoffdüngung steigt zwar der Ertrag, aber wer wirklich aromatischen Knoblauch wünscht, lässt diese spezielle Düngung lieber weg.

  • Düngen nur mit Kompost
  • Biodünger verwenden

Überwintern

Knoblauch

Zwar ist Knoblauch recht robust, ein Winterschutz ist aber trotzdem günstig. Dem so genannten Winterknoblauch tut eine Decke aus Mulch oder Reisig gut, der vor Frost aber auch vor zu viel Feuchtigkeit schützt. Wichtig ist, Knoblauch in Gefäßen vor dem Durchfrieren der Erde zu schützen. Frostschäden lassen sich vermeiden, indem man die Kästen und Kübel nah an der warmen Hauswand platziert, möglichst noch unter einem Dachvorstand ( dann aber hin und wieder gießen nicht vergessen) und sie etwas hochstellt und einpackt.

  • Winterknoblauch mit Mulch oder Reisig abdecken
  • Vor Kälte oder besser noch vor Nässe schützen
  • Kübel besser im Haus überwintern, zwischen 5 und 10°C

Krankheiten und Schädlinge

Knoblauch wird ausgesprochen selten von Schädlingen befallen. Die Pflanzen wehren die meisten davon erfolgreich ab. Das kommt nicht nur den Knoblauchpflanzen selbst zugute, sondern schützt auch Nachbarn vor Läusen, Fliegen, Wanzen und Spinnen. Diese können den Duft der Lauchpflanzen nicht riechen. Hin und wieder können Lauchmotten auftreten. Deren Raupen fressen große Gänge durch die Blätter, was zum Absterben der Pflanzen führen kann. Dafür kommen immer mal wieder Krankheiten vor, vorwiegend Pilzerkrankungen. Wenn beim Knoblauch eine Pilzerkrankung aufgetreten ist, sollten diese Pflanzen nicht zur Vermehrung genutzt werden.

  • Weißfäule – durch Schimmelpilz hervorgerufen
  • Knoblauchrost – rostbrauner Belag auf den Trieben, meist durch zu viel Feuchtigkeit hervorgerufen. Abhilfe schaffen weniger Nässe und ein Entfernen der betroffenen Gewächse
  • Pilzbefall – niedrige Luftfeuchte und Erde auflockern

Knoblauch vermehren

Knoblauch wird ausschließlich vegetativ vermehrt, allerdings gibt es zwei Möglichkeiten. Man nutzt entweder die Brutzwiebeln oder aber normale Knoblauchzehen. Beide Arten sind wie oben beschrieben durchzuführen. Die Ernte aus Brutzwiebeln verschiebt sich um ein Jahr nach hinten. Im ersten Jahr entwickelt sich erst eine Rundknolle. Erst im Zweiten Jahr entsteht dann die typische Knoblauchknolle.

Fazit

Knoblauch ist lecker und gesund. Er sollte in keinem Garten fehlen. Besonders empfehlenswert ist, ihn zwischen andere Gemüse- oder auch Obstpflanzen zu setzen, denn er vertreibt Insekten und schützt vor einigen Krankheiten. Beim Anbau ist nicht auf viele Dinge zu achten. Ein gutes Substrat und ein geschützter, sonniger Platz genügen meist schon. Günstig ist ein nährstoffreicher, humoser Boden. Bei gemulchtem Boden spart man einige Wassergaben. Gedüngt wird am besten mit Kompost. Der Erntezeitpunkt ist am Grün der Blätter zu erkennen. Werden die langsam gelb und dann braun, kann geerntet werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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