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Marokkanische Minze – Nanaminze anbauen und pflegen

Marokkanische Minze

Die besonders aromatische und schmackhafte Nanaminze ist ausgesprochen beliebt, was allerdings nicht nur ihrem Geschmack zuzuschreiben ist. Kompakt in der Wuchsform und leicht in der Pflege kann sie auch von Anfängern problemlos angebaut werden. Ein grüner Daumen ist für üppige Erscheinungen und hohe Erträge bei der Marokkanischen Minze ebenfalls nicht nötig. Dennoch sollten einige Faktoren beachtet werden, damit das würzige Gewächs seine volle Schönheit und den charakteristisch kräftigen Geschmack entfalten kann.

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Standort

Marokkanische Minze lässt bereits in ihrem Namen erahnen, wie der Standort aussehen sollte. Sonnig und warm muss er sein, damit sich das aromatische Gewächs wohl fühlt. Pralle Sonne benötigt die Nanaminze allerdings nicht zwingend, auch ein halbschattiger Platz reicht aus. Dabei ist zu beachten, dass ein sehr sonniger Platz gleichbedeutend mit schnellem, kräftigem Wachstum und hohem Wasserverbrauch ist. Im Schatten nimmt die Blattmasse hingegen nur langsam zu.    

Tipp:

Am Standort sollten, sofern es sich um ein Beet handelt, keine Lippenblütler befunden haben. Auch im direkten Umfeld sind diese als Pflanznachbarn ungünstig.  

Substrat

Beim Substrat ist die Marokkanische Minze pflegeleicht. Im Grunde gedeiht sie in jedem nährstoffreichem Gartenboden. Idealerweise erfüllt dieser aber die die folgenden Bedingungen:

  • Locker, nicht zur Verdichtung neigend
  • Feucht, mit guter Wasserspeicherkraft
  • Humos oder lehmig
  • Neutraler oder leicht saurer pH-Wert

Ein fester, verdichteter Boden kann sich ebenfalls eignen, solange er mit Sand aufgelockert wird. Auf keinen Fall darf Staunässe, beispielweise durch hohes Grundwasser, direkte Gewässernähe oder fehlende Drainage, herrschen.

Pflanzen im Beet

Marokkanische Minze

Soll der Anbau der Marokkanischen Minze im Beet erfolgen, kann dieser erst im späten Frühjahr oder frühen Sommer beginnen. Zwar ist die Pflanze nach dem Anwachsen verhältnismäßig winterfest, Spätfrost kurz nach dem Pflanzen der Nanaminze kann dem Gewächs aber schwere Schäden zufügen und zum Eingehen führen. Wer ganz sicher gehen will, dass der Anbau der glückt, greift direkt zu vorgezogenen Pflanzen aus dem Handel. Mit Ausnahme der Zuchtform Mentha x piperita kann die Nanaminze aber auch selbst aus Samen vorgekeimt werden. Das Vorgehen sollte sich dabei wie folgt gestalten:

  • Im März oder April kleine Töpfe oder einen Kasten mit Anzuchterde füllen.
  • Bei den Gefäßen auf einen ausreichenden Wasserabfluss achten.
  • Das Substrat durch Tauchen in einem Wassereimer oder schwemmendes Gießen gut durchfeuchten.
  • Die Samen der Marokkanischen Minze auf die Erde legen und nicht oder nur sehr leicht mit dem Substrat bedecken.
  • Die Pflanzgefäße an einen hellen, warmen Ort verbringen. 18 bis 22°C sind optimal.
  • Die Erde stets leicht feucht halten. Bei sehr trockener Raumluft empfiehlt sich zudem eine Abdeckung aus transparenter Folie oder Glas oder die Verwendung eines Zimmergewächshauses.
  • Die Keimung sollte nach zwei bis drei Wochen einsetzen. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht, dürfen sie ins Freie gepflanzt werden.

Ob selbst vorgezogen oder gekauft, beim Anbau der Nanaminze werden die Pflänzchen zunächst wiederum schwemmend gegossen oder die Pflanzgefäße getaucht. Danach werden sie mit einem Abstand von mindestens 40 Zentimetern ins Beet gepflanzt. Der Boden sollte dazu frei von Unkräutern und Fremdwurzeln sein.

Tipp:

Marokkanische Minze neigt zur starken Ausbreitung. Wer diese verhindern möchte, sollte einen großen Kübel ohne Boden oder eine anderweitige Wurzelsperre einbringen.   

Anbau im Kübel

Der Anbau der Marokkanischen Minze ist auch ohne Beet problemlos möglich. Da sich die Nanaminze vornehmlich flach anstatt tief ausbreitet, sollte das optimale Pflanzgefäß einen großen Umfang haben, darf aber eine geringe Höhe aufweisen. Zudem sollte der Wasserablauf durch ausreichend Löcher oder eine am Boden eingebrachte Drainageschicht aus Tonscherben oder grobem Kies sichergestellt werden. Für die Kultur im Kübel eignet sich zudem ein Gemisch aus Kübelerde und Sand oder Kräutererde. 

Gießen und Düngen

Die Marokkanische Minze ist stets feucht zu halten und leidet schnell unter Trockenheit. Staunässe verträgt sie aber ebenfalls nicht. Das Wässern während der warmen Monate sollte daher schwemmend und nach Bedarf erfolgen. Auch im Winter darf die Nanaminze nicht austrocknen. Hier ist allerdings Zurückhaltung gefragt. Die Wassergaben sollten klein sein und nur an frostfreien Tagen erfolgen. Dabei sollte in jedem Fall auf weiches Wasser gesetzt werden. Regen- oder unbehandeltes Teichwasser ist ideal. Alternativ eignet sich auch abgestandenes Leitungswasser.

In frische und nährstoffreiche Erde gepflanzt, benötigt die Minze während des ersten Standjahres keine zusätzliche Düngung. Ab dem zweiten Jahr kann sie aber sowohl im Beet als auch im Kübel von zusätzlichen Nährstoffen profitieren. Verwendet werden organische Mittel, wie Brennnesseljauche, Kompost oder Hornspäne. Alternativ eignet sich auch spezieller Kräuterdünger. Die erste Gabe erfolgt mit Beginn des erneuten Austriebs, etwa im April oder Mai. Eine zweite Düngung kann zwei bis drei Monate darauf – jedoch nicht später als September – verabreicht werden.

Verschnitt und Ernte

Marokkanische Minze

Geerntet werden können einzelne Stängel der Nanaminze von Frühjahr bis Herbst und frei nach Bedarf. Werden gerade keine frischen Blätter benötigt, sollte dennoch im Mai oder frühen Juni zur Schere gegriffen werden. Verschnitten wird hierbei radikal und bis ein oder zwei Handbreit über dem Boden. Hierdurch wächst die Marokkanische Minze im Anschluss dichter verzweigt. Später im Sommer sollte das Gewächs hin und wieder ausgelichtet werden. Anderenfalls kann das Wachstum zu dicht ausfallen, wodurch einige Blätter andere verdecken. Unansehnliche Verfärbungen und das Nachlassen des Aromas sind die Folgen dieses partiellen Sonnenmangels.

Vermehrung

Vermehrt wird die Marokkanische Minze wahlweise über Samen, Ableger oder Ausläufer. Einzige Ausnahme ist dabei die bereits erwähnte Zuchtform Mentha x piperita, die ausschließlich über Ableger und Ausläufer vermehrt werden kann. Besonders einfach ist dabei das Abtrennen und separate Einpflanzen von Ausläufern oder Absenkern.

  • Tauchen rund um die Nanaminze kleinere Pflänzchen aus der Erde auf, werden diese in einem großzügigem Umkreis ausgestochen und -gegraben.
  • Die so gewonnenen Jungpflanzen werden samt der Erde kurz in Wasser getaucht.
  • Separat gepflanzt wachsen die jungen Minzen am richtigen Standort schnell und kräftig nach.

Wer nicht auf die Ausläufer warten möchte, kann einen kräftigen Außentrieb der Marokkanischen Minze vorsichtig auf die Erde legen und nahe der Mutterpflanze mit einem Stein beschweren. Nach etwa drei Wochen wird der Stein zur Kontrolle angehoben. Haben sich unter ihm Wurzeln gebildet, darf der Trieb abgetrennt und an anderer Stelle eingepflanzt werden. Ansonsten wird der Stein wieder aufgelegt und etwas länger gewartet.   

Überwinterung

Bei der Überwinterung im Beet wird die Marokkanische Minze direkt mit einer Auflage aus Laub, Mulch oder Stroh vor Frost geschützt. Im Kübel angebaut sollte die Nanaminze bestenfalls im Haus überwintert werden. Dazu wird sie bei etwa 10°C dunkel gestellt. Steht ein entsprechender Bereich im Haus nicht zur Verfügung, kann das Gewächs die kalte Jahreszeit auch im freien überstehen. Allerdings ist es dazu notwendig, einen entsprechenden Schutz anzubringen. Eingewickelt in Gartenvlies, Decken oder Folie wird der Kübel auf eine isolierende Unterlage – beispielsweise Styropor oder mehrere Lagen Karton – gestellt. Ob im Beet oder Keller, in jedem Fall darf die Erde nicht austrocknen. Draußen wird ausschließlich an frostfreien Tagen und auch dann nur in sehr geringen Mengen gegossen. Liegt das Winterquartier im Haus, darf aller paar Tage – aber auch hier nur wenig – gewässert werden.

Fazit

Die Marokkanische Minze ist ideal für Tee und Cocktails, als essbare Dekoration oder Zutat im Salat und auf Desserts. Dank ihres kräftigen Aromas und Wachstums bei gleichzeitig geringem Pflegeanspruch ist sie im Garten und der Küche eine wunderbare Bereicherung – und dazu auch noch gesund.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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