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Kumquat Fortunella margarita anbauen – Anzucht und Pflege

Kumquats, die an kleine Orangen erinnern, sind nicht nur sehr dekorativ im Garten, auf Balkon und Terrasse oder als Zimmerpflanze, die Früchte sind zudem auch sehr schmackhaft. Ursprünglich in Asien beheimatet, werden Sie auch in den warmen Gebieten Europas angebaut, wie auf der griechischen Insel Kerkyra (Korfu). Aber auch in den hiesigen Gärten oder als Zimmerpflanzen werden sie mittlerweile kultiviert. Zimmerpflanzen im Kübel werden meist nicht höher als 1,50 Meter, doch auf den Plantagen erreichen sie auch schon mal bis zu fünf Meter.

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Standort

Die sonnenverwöhnten Kumquats bevorzugen natürlich auch in den hiesigen Breitengraden einen sonnigen Standort. Ist dieser nicht gegebenen, dann sollte er auf jeden Fall hell sein, was gerade auch bei in der Wohnung kultivierten Pflanzen ermöglicht werden sollte. Die ersten zwei Wochen nach dem Umzug ins Sommerquartier sollte jedoch auf die direkte Sonneneinstrahlung verzichtet werden.

Aussaat

Kumquat Fortunella margarita können aus den gewonnen Samen der Früchte selbst gezogen werden. Dies geht meist problemlos und einfach. Wer daher Samen gewinnen will, entfernt diese vom Fruchtfleisch. Dann werden die Samen etwa ein bis zwei Tage an der Luft getrocknet. Die so vorbereiteten Samen werden in kleine Töpfe, die mit Anzuchterde gefüllt wurden, etwa 2 cm tief eingesteckt. Um eine durchgehende Feuchtigkeit zu erhalten, wird über die Töpfe Frischhaltefolie gezogen. Die Töpfe sollten an einen warmen Ort gestellt werden, damit die Keimung erfolgen kann. Etwa 22° Celsius Lufttemperatur sind hier ideal. Dann wird wie folgt weiter vorgegangen:

  • zeigen sich kleine Pflanzen, Frischhaltefolie entfernen
  • an einen warmen hellen Standort stellen
  • bei den jungen Pflanzen eine direkte, massive Sonneneinstrahlung jedoch vermeiden
  • ansonsten könnten die jungen Blätter verbrennen
  • auf regelmäßiges aber mäßiges wässern achten
  • sobald die junge Kumquat einen Stamm gebildet hat, in größeren Topf pflanzen
Tipp:

Bei der eigenen Aussaat muss jedoch bedacht werden, dass die kleinen Bäume erst nach ein paar Jahren blühen und Früchte tragen werden. Wer daher keine Geduld hat und schnellen Erfolg haben möchte, besorgt sich Pflanzen in der Gärtnerei.

Pflanzen

Wer sich eine Kumquat Pflanze anschaffen möchte, der sollte diese in den hiesigen Breitengraden im Kübel kultivieren. Auch die kleinen Bäumchen tragen nach einiger Zeit  Früchte, die geerntet werden können. Da die Bäume nicht winterhart sind, müssen sie im Winter an einen geschützten Ort. Daher ist es optimal, wenn sie im Sommer einen schönen sonnigen Platz im Freien erhalten und im Winter an einen hellen Ort in der Wohnung umziehen können. Eine Freilandauspflanzung bietet sich in den hiesigen Gärten jedoch nicht an, da die Bäume hier ansonsten einen nicht wieder zu behebenden Frostschaden erleiden könnten. Die junge Kumquat sollte im Kübel wie folgt eingepflanzt werden:

  • genügend großen Kübel wählen
  • Kumquats vertragen keine Staunässe
  • Drainage im Kübel anlegen
  • Tonscherben oder Kies über das Abflussloch füllen
  • hierüber Pflanzenvlies geben
  • darauf die vorbereitete Erde geben und Pflanze einsetzen
  • Rest Erde rundherum aufgeben und leicht andrücken
  • gießen und Kübel an einen sonnigen, sehr hellen Platz stellen

Substrat & Boden

Kumquats gedeihen idealerweise in einem nährstoffreichen Boden, dem Kompost zugemischt wurde. Jedoch darf der pH-Wert auf keinen Fall basisch oder kalkhaltig sein. Zudem sollte der Boden gut wasserdurchlässig sein, was mit einer Untermischung von Torfersatz oder Lauberde erreicht werden kann.

Gießen & Düngen

Staunässe mag eine Kumquat nicht, doch sie benötigt immer genügend Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit. So sollte sie vom Frühling bis in den Herbst hinein immer gut gegossen werden. In einem heißen Sommer kann es daher durchaus vorkommen, dass der Baum täglich gegossen werden muss. Dies sollte in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden geschehen. Auch wenn sich die Erde noch feucht anfühlt, ist es sinnvoll, auch dann bereits zu gießen. Denn eine Trockenheit verträgt die Kumquat nicht gut. Staunässe sollte hierbei jedoch unbedingt vermieden werden. Daher muss auch immer darauf geachtet werden, dass im Teller kein Wasser steht, dieses eventuell etwa eine halbe Stunde nach dem Gießen abschütten.  Da die Pflanze keinen Kalk verträgt, muss auch beim Gießwasser darauf geachtet werden, dass sie nur kalkfreies Wasser erhält. Gut ist es daher, wenn das Regenwasser zum Gießen aufgefangen wird. Ist dies nicht möglich, etwa aufgrund eines sehr heißen und trockenem Sommers, muss das Leitungswasser vor dem Gießen gefiltert werden. Für die Luftfeuchtigkeit kann die Pflanze des Öfteren mit Wasser eingesprüht werden. Beim Düngen sollte vor allem auf das Folgende geachtet werden:

  • damit die Kumquat gut wächst und viele Früchte trägt, benötigt sie viel Dünger
  • alle zwei Wochen mit Flüssigdünger während der Wachstumszeit gießen
  • Volldünger nutzen, wenn sich die ersten Knospen zeigen
  • hierbei auf einen hohen Kaliumgehalt achten
  • über die Sommermonate sodann den Volldünger nutzen
  • im Herbst wieder auf Flüssigdünger zurückgreifen
Tipp:

Wenn die Luftfeuchtigkeit im Freien rund um die Kumquat erhöht werden soll, ist es hilfreich, rund um den Kübel Schalen mit Wasser aufzustellen. Das Wasser verdunstet in der Sonne und wird so von der Pflanze aus der Luft aufgenommen.

Umtopfen

Die kleinen Bäumchen benötigen viel Freiheit an den Wurzeln, damit sie weiter wachsen können. Durch die Größe eines Topfes kann aber auch die Wuchshöhe bestimmt werden. Wer keinen so großen Baum wünscht, der topft seine Kumquat nur alle zwei oder drei Jahre um, wer eine höhere Pflanze mag, der kann jährlich umtopfen. Die beste Zeit hierfür ist vor dem Wachstum, also direkt nach dem Winter, bevor die Kumquat wieder ihr Außenquartier bezieht. Der neue Kübel sollte eine Nummer größer sein, und wird wie unter der Kategorie „Pflanzen“ vorbereitet. Dann wird der Baum vorsichtig dem alten Gefäß entnommen und in das neue eingesetzt.

Schneiden

Die Kumquat Fortunella margarita sollte regelmäßig geschnitten werden, damit sie eine schöne Form behält. Daher wird wie folgt geschnitten:

  • idealer Zeitpunkt ist das Ende der Überwinterung
  • in schöne runde Form schneiden
  • querlaufende oder zu lange Triebe und schwache oder fehlgebildete Äste entfernen

Überwintern

Da die Pflanze ursprünglich in warmen Gebieten zu Hause ist, ist sie nicht winterhart. Daher muss sie bereits vor dem ersten Frost in ein gut geschütztes Winterquartier umziehen. Wer seine Kumquats in Kübeln kultiviert hat, kann diese im Herbst in die Wohnung umziehen lassen. Auch hier fühlen die Bäumchen sich als Zimmerpflanzen in einer hellen und warmen Ecke wohl. Sind nach dem Winter keine Fröste mehr zu erwarten und auch nachts fällt die Temperatur nicht mehr unter 0° Celsius, dann dürfen die Pflanzen wieder hinaus an einen sonnigen und hellen Standort auf Terrasse, Balkon oder Garten. Das ist in den hiesigen Breitengraden meist erst Mitte Mai nach den Eisheiligen der Fall. Auf folgendes muss im Winterquartier noch geachtet werden:

  • Pflanze muss auch hier regelmäßig und mäßig mit sehr kalkarmen Wasser gegossen werden
  • gedüngt werden sollte in den Wintermonaten nicht
  • auch auf eine Luftfeuchtigkeit muss geachtet werden
  • Bäumchen öfters von oben mit Wasser besprühen
  • Luftbefeuchter für die Wohnung nutzen
  • alternativ auch Schalen mit Wasser auf die Heizung in der Nähe der Pflanze stellen
  • die Kumquat kann über den Winter Blätter verlieren, was keinen Grund zur Sorge darstellt
Tipp:

Wer keinen Garten, Balkon oder Terrasse zur Verfügung hat, der kann seine Kumquat auch gerne das ganze Jahr über als Zimmerpflanze kultivieren.

Pflegefehler,  Krankheiten oder Schädlinge

Ein großer Pflegefehler ist, wenn die Kumquat mit kalkreichem Wasser gegossen wird. Dies verzeiht sie nicht so leicht, es kann zu Laubabwurf kommen, im schlimmsten Fall kann die Pflanze auch sterben. Daher muss immer auf kalkarmes Wasser, wie aufgefangenes Regenwasser oder gefiltertes Leitungswasser zurückgegriffen werden. Die Pflanzen werden gerne von Schildläusen oder der roten Spinne befallen, hiergegen helfen handelsübliche Mittel.

Fazit

Die Kumquat Fortunella margarita ist eine pflegeleichte Pflanze, wenn sie in den hiesigen Breitengraden im Kübel kultiviert wurde und somit einfach der Standort von Draußen im Sommer nach Innen im Winter gewechselt werden kann. Wer Düngerangaben  berücksichtigt und genügend gießt kann sich auch bei einer als Zimmerpflanze kultivierten Kumquat über viele Blüten und eine reichhaltige Ernte der schönen, anmutigen kleinen Früchte freuen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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