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Naturgarten gestalten – Ökogarten-Ratgeber

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Im eigenen Garten brummt und zwitschert es, vielleicht quaken auch ein paar Frösche. Das kann für den Naturliebhaber die Entspannung pur sein. Und es ist gar nicht so schwer, sich einen solchen Naturgarten selbst zu gestalten. Ein wenig Knowhow, was alles in einen Ökogarten gehört und schon kann angelegt werden. Einen Naturgarten zu gestalten heißt jedoch nicht, dass dieser ungepflegt vor sich hindämmert. Ein wenig Pflege und die Blumenwiese, der Teich oder die Natursteinmauer kommen wunderschön zur Geltung.

Video-Tipp

Blumenwiese anlegen

In einen Naturgarten gehört vor allem eine Blumenwiese. Gepflegter, englischer Rasen hat hier nichts zu suchen. Doch auch eine Blumenwiese muss nach den eigenen Wünschen gestaltet werden. Die Vorteile liegen hier natürlich auch auf der Hand, denn die vielen blühenden Blumen locken Bienen und Hummeln an. So gelingt die Blumenwiese mit ein wenig Nachhilfe durch den Hobbygärtner ganz einfach:

  • für viele Blumen wird nährstoffarmer Boden benötigt, ansonsten setzten sich die Gräser durch
  • im ersten Schritt vor der Saat die Wiese weniger und nicht zu tief mähen, nicht düngen
  • eventuell dem Boden Sand untermischen
  • Grasschnitt insgesamt entfernen, da dieser ansonsten wieder als Dünger fungiert
  • Samen-Mischungen für Wiesenblumen aus dem Handel nutzen
  • hierbei auf den gewünschten Standort achten
  • im Idealfall Mischungen wählen, die in hiesigen Breitengraden vorkommen
  • großzügig auf der ganzen Wiese verteilen
  • auch an den Frühling denken und hierfür Blumenzwiebeln im Herbst an vielen Stellen einpflanzen
  • hierfür eignen sich Krokus, Osterglocken, Maiglöckchen oder auch kleinwüchsige Tulpenarten
  • in heißen, trockenen Sommern die Wiese gießen
  • ansonsten reicht der natürlich fallende Regen völlig aus
  • im nächsten Jahr wachsen neue Blumen aus den gebildeten Samen
  • zeigen sich die ersten Blumen, Wiese nicht mehr mähen
Tipp:

Bei den Samen-Mischungen verschiedene Blühzeiten der Wiesenblumen wählen. So ist eine Blüte vom Frühling bis weit in den Herbst hinein gewährleistet.

Kompost

Natürlich gehört in jeden Naturgarten auch ein Kompost. Hierin können Küchenabfälle, altes Laub, Grasschnitt oder auch gehäckselter Holzschnitt entsorgt werden. Diese geben einen guten Dünger für den Nutzgarten ab. Doch einfach alles aufeinander schmeißen macht noch keinen guten Kompost aus. Daher sollte hierbei auf Folgendes unbedingt geachtet werden:

  • der Kompost darf nicht zu trocken oder zu nass sein
  • ein Gären der Abfälle sollte unbedingt vermieden werden
  • dies wird durch eine gute Luftzirkulation erreicht
  • daher nasse Abfälle, wie altes Laub, Küchenabfälle oder Grasschnitt mit gehäckseltem Holzschnitt schichten
  • Kompost auf einem durchlässigen Boden anlegen
  • bei undurchlässigem Boden unter dem Kompost vorab eine Drainage, zum Beispiel aus Sand, anlegen
  • der ideale Standort für den Kompost ist windgeschützt und halbschattig
  • so trocknet er auch nicht aus
  • denn Austrocknung oder zu viel Nässe vermeiden, dass sich die für den Kompost nützlichen Tiere und Organismen ansiedeln
  • ein Kompostbehälter ist schnell aus einigen Latten selbst gebaut, auf genügend Luftzufuhr an den Seiten achten
Tipp:

Wer einen Kompost nicht selbst bauen möchte, der kann sich einen fertigen Behälter im Fachhandel besorgen.

Gartenteich

Ein schöner Hingucker und ein Paradies für weitere Tiere, wie zum Beispiel Frösche oder Kröten ist in einem großen Garten ein Teich. Doch auf Fische sollte verzichtet werden, denn dann kann sich kein ökologisches Gleichgewicht einstellen. Mücken stellen kein Problem dar, sie werden von Libellen oder anderen größeren Insekten als Nahrung benötigt. Der Teich wird mit Seerosen im Wasser und verschiedenen Pflanzen im Uferbereich, wie Sumpfdotterblume, Trollblume oder Schwertlilie abgerundet. Wer keinen Platz für einen Gartenteich hat, kann auch ein Holzfass als Miniaturteich in einer Ecke aufstellen.

Tipp:

Wenn kleine Kinder in der Familie leben, sollte vorerst auf die Anlegung eines Gartenteichs verzichtet werden, weil dieser in einem solchen Fall eine größere Gefahr für die Kinder darstellen könnte.

Nischen schaffen

Amsel

In einen Ökogarten gehören vor allem nicht nur viele schöne Blumen, auch den Tieren im Garten sollten Nischen geschaffen werden. Wer Mut zu ein wenig Wildnis in seinem Naturgarten hat, kann hier mit einfachen Mitteln wie Steinen, Totholz oder auch Reisig für die Natur wertvolle Nischen schaffen:

  • alte Obstbäume stehen lassen, auch wenn sie kaum oder gar keine Früchte mehr tragen
  • sie eignen sich gut mit ihren Baumhöhlen als Nistplätze für verschiedene Vogelarten
  • hierzu gehören Spatz, Kleiber, Meise, Gartenrotschwanz oder auch der Star
  • Insekten leben ebenfalls gerne im toten Holz
  • hierfür einen Stapel totes Holz dekorativ in eine Ecke des Ökogartens aufschichten
  • über die Insektenbewohner freuen sich dann vor allem Kröten, Spitzmäuse oder Igel
  • Zaunkönig oder Rotkehlchen hingegen bewohnen gerne Reisighaufen
Tipp:

Das Gute an diesen Gartenmitbewohnern ist, dass sie von einem Nutzgarten die lästigen Schädlinge fernhalten. So fressen Igel zum Beispiel die Nacktschnecken.

Trockensteinmauer anlegen

Gerade an sehr sonnigen Stellen im Ökogarten bietet sich der Bau einer Mauer aus Natursteinen an, in denen dann trockenheitsliebende Pflanzen kultiviert werden. Auch Salamander oder Eidechsen, die warme Steine lieben, werden von einer solchen Mauer angelockt. Die Mauer kann wie folgt errichtet werden:

  • außer Sandsteine, die zu schnell verwittern, sind alle Natursteine geeignet
  • auch als Stütze für ein höher gelegenes Beet geeignet
  • festen Untergrund wählen
  • von unten nach oben schmaler bauen
  • auf kleine Fugen achten, eventuell kleine Steine einfügen
  • Steine immer auf Lücke setzen, damit keine senkrechten Fugen entstehen
  • bereits beim Bau Nischen aussparen, in die Pflanzen gesetzt werden
  • Pflanzen wie das Kleine Seifenkraut, den Blutroten Storchschnabel oder die Pfingst-Nelke in die Nischen pflanzen
  • mit etwas Wasser und Kompost einsetzen
Tipp:

Auch Hummeln oder Wildbienen, die sich gerne in den warmen Löchern verstecken, werden von einer Trockenmauer angezogen

Nistkästen

Nistkästen sind nicht nur für viele heimische Vögel sinnvoll, die hierin einen Brutplatz finden. Auch nützliche Insekten wie Bienen oder Hummeln nehmen einen solchen Kasten als Insektenhotel gerne an. Daher können im Naturgarten viele solche Nistkästen verteilt werden. Sollen Insekten einziehen, muss jedoch darauf geachtet werden, dass Vögel nicht durch die angebotenen Einfluglöcher passen. Ansonsten haben die Bienen oder Hummeln das Nachsehen, wenn bereits ein Spatz sein Nest dort gebaut hat.

Fazit

Wer sich einen Naturgarten gestalten möchte, der macht seinen Garten zu einem ökologischen Paradies für viele heimische Vögel, Insekten und andere kleine Tiere, wie Igel, Frösche oder Salamander. Diese von der Terrasse aus zu beobachten, wird Groß und Klein viel Freude bereiten. Ebenso die Blütenvielfalt, die auf einer naturnahen Wiese entstehen kann. So kann auch in der Stadt mit wenig Mühe das ökologische Gleichgewicht ein wenig gewahrt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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