Winterharte Kiwibeeren aus eigenem Anbau bescheren dem Gärtner vitaminreichen Fruchtgenuss und majestätische Kletterpflanzen mit Sichtschutzfaktor. Der kurze Lieferweg vom Beet in die Küche lässt zugleich den CO2-Fußabdruck schrumpfen. Wer hinter der Kultivierung einer innovativen Bayern-Kiwi Weiki® eine anspruchsvolle Herausforderung vermutet, kann sich hier vom Gegenteil überzeugen. Nach der Lektüre dieser Pflanzanleitung mit Hinweisen zur Pflege und Vermehrung sind Sie mit dem Anbau bestens vertraut.
Tipp: Balkongärtner pflanzen die Bayern-Kiwi im großen Kübel oder voluminösen Blumenkasten mit integrierter Kletterhilfe. In nährstoffreicher, schwach saurer Pflanzenerde gedeiht die Mini-Kiwi ebenso prächtig, wie im Gartenbeet. Lediglich der höhere Bedarf an Wasser und Nährstoffen ist in Topfkultur zu berücksichtigen.
Kopfzerbrechen bereiten. Das Problem lösen Sie mithilfe einer Unterpflanzung aus kleinwüchsigen Bodendeckern, die ähnliche Ansprüche an die Erde stellen. Empfehlenswert sind Hängepolster-Glockenblumen (Campanula poscharskyana), Elfenblumen (Epimedium), Goldkörbchen (Chrysogonum virginianum) oder Kleiner Frauenmantel (Alchemilla erythropoda). Weniger aufwändig, freilich auch weniger dekorativ ist eine Abdeckung der Wurzelscheibe mit Rindenmulch, Lauberde oder Pinienrinde.
Die Toleranzgrenze für Kalk befindet sich auf niedrigem Niveau. Wir empfehlen, die Bayern-Kiwi Weiki® überwiegend mit weichem Wasser zu gießen. Gefiltertes Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser sind gut geeignet. Vorteilhaft für die Wasserversorgung ist fernerhin Teichwasser, weil hier wertvolle Nährstoffe gleich mitgeliefert werden. So gießen Sie richtig:
Tipp: In der Pflege von Weiki® nimmt regelmäßiges Anbinden der Triebe eine Schlüsselfunktion ein. Damit sich die Ranken nicht gegenseitig beschatten oder miteinander verheddern, werden sie kontinuierlich und gleichmäßig an der Rankhilfe fixiert.
Weiki® primär einer stabilen Winterhärte von bis zu - 30 Grad Celsius. Für eine gut etablierte Pflanze sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen, wenn der Winter Einzug hält. Einzig im Pflanzjahr sowie in Topfkultur sind folgende Maßnahmen sinnvoll, um eine Bayern-Kiwi vor Frostschäden zu bewahren:
Steckhölzer werden im Herbst geschnitten, wenn die Knospen für die nächstjährige Blüte angelegt sind. Um beim Schnitt treffsicher ein weibliches und ein männliches Exemplar zu wählen, markieren Sie die Pflanzen idealerweise während der Blütezeit mit farbigen Ringen. Die unterschiedlichen Blütenformen sind das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. Weibliche Blüten zeichnen sich aus durch einen cremeweißen Kranz aus Narben und Griffeln, wohingegen bei männlichen Blüten zahlreiche dunkle Staubgefäße im Blüteninneren dominieren. So schneiden Sie die Kiwi-Steckhölzer richtig:
Erfolgreicher Anbau erfordert gemischtes Doppel
An einer solitären Bayern-Kiwi-Pflanze werden Sie vergeblich nach den süßen Früchten Ausschau halten. Weiki® ist eine Zuchtform der Wildart Scharfzähniger Strahlengriffel (Actinidia arguta), die zweihäusig gedeiht. Diese Eigenschaft impliziert, dass eine Pflanze entweder männliche oder weibliche Blüten trägt. Die Evolution zielt mit dieser Strategie darauf ab, Inzuchtdepressionen infolge von Eigenbestäubung zu verhindern. Für den Anbau im Hausgarten resultiert dieses Wachstum in der Prämisse, dass Bayern-Kiwi für eine erfolgreiche Befruchtung stets als gemischtes Doppel gepflanzt werden. Im qualifizierten Fachhandel erhalten Sie die Jungpflanzen demgemäß zumeist im Doppelpack.Standort
Der Stammvater der winterharten Weiki® ist beheimatet in den Wäldern Ostasiens. Scharfzähniger Strahlengriffel rankt vorzugsweise an Bäumen empor, auf der Suche nach Licht und Sonnenstrahlen für seine Blüten und Früchte. Dieses Wachstum resultiert in der besonderen Vorliebe für einen sonnigen Kronenbereich und einen beschatteten Fuß. Die Bayern-Kiwi hat sich diese Präferenz zu eigen gemacht. So sollte der ideale Standort beschaffen sein:- Sonnige Lage mit Ausrichtung nach Süden oder Südwesten
- Gerne mit zeitweiligem Schattenwurf in Bodennähe
- Windgeschützt und jenseits möglicher Spätfrostgefahr
Bodenqualität
Gegenüber der Bodenbeschaffenheit ist eine Weihenstephaner Kiwi flexibel eingestellt. Ihr Optimum erzielt die Schlingpflanze in leicht saurer, frisch-feuchter Gartenerde mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,0. Leichter Kalkgehalt im Erdreich wird toleriert, sofern alle anderen Voraussetzungen stimmen. Eine gute Durchlässigkeit beugt Staunässe und der damit verbundenen Wurzelfäulnis zuverlässig vor.Pflanzzeit
Beste Pflanzzeit für Bayern-Kiwi Weiki® ist im Herbst. Während der Monate September und Oktober treffen die jungen Wurzelballen des Duos auf einen sonnenwarmen Boden, der ideale Wachstumsbedingungen offeriert. Bevor der Winter Einzug hält, haben sich die Jungpflanzen so gut etabliert, dass ihnen Schnee und Eis keine Probleme bereiten. Ein zweites Zeitfenster für die Pflanzung öffnet sich im Frühjahr, sobald der Boden vollständig aufgetaut ist. Allerdings verlängert diese Terminwahl die Wartezeit auf eine erste Kiwi-Ernte um eine Saison.Kletterhilfe
Als linkswindende Schlingpflanze ist die Mini-Kiwi auf eine Kletterhilfe angewiesen. Bewährte Optionen für eine geeignete Konstruktion nennt die folgende Übersicht:- Spalier oder Pergola aus Holz, Bambus oder Edelstahl
- Holzgerüst im waagerechten Spanndrähten im Abstand von jeweils 50 cm
- Für die Fassadenbegrünung: wandgebundene Rankhilfe aus Drahtseilen
- Wandgitter mit stabilen, waagerechten Streben aus Holz oder Metall
Tipp: Balkongärtner pflanzen die Bayern-Kiwi im großen Kübel oder voluminösen Blumenkasten mit integrierter Kletterhilfe. In nährstoffreicher, schwach saurer Pflanzenerde gedeiht die Mini-Kiwi ebenso prächtig, wie im Gartenbeet. Lediglich der höhere Bedarf an Wasser und Nährstoffen ist in Topfkultur zu berücksichtigen.
Pflanzanleitung
Eine gründliche Bodenvorbereitung ebnet für Bayern-Kiwi den Weg zu einem vitalen Wachstum. Graben Sie den Boden bitte spatentief um und entfernen Unkraut, alte Wurzeln und Steine. Den Aushub der Pflanzgrube schaufeln Sie in eine Schubkarre, wo er zu einem Drittel angereichert wird mit Laubkompost und Hornspänen. Schweres Erdreich erhält zudem einige Handvoll Sand zur Auflockerung. Während Sie sich den Erdarbeiten widmen, stellen Sie die eingetopften Wurzelballen in weiches Wasser. Steigen keine Luftbläschen mehr auf, ist ein Ballen ausreichend durchfeuchtet. So verfahren Sie weiter:- Größe der Pflanzgrube entspricht dem doppelten Umfang des Wurzelballens
- Pflanzabstand bei Reihenpflanzung mehrerer Bayern-Kiwis beträgt 200 cm
- Wassergetränkten Wurzelballen austopfen und mittig in der Grube positionieren
- Pflanzloch auffüllen mit Kompost-Erde-Gemisch unter Wahrung der bisherigen Pflanztiefe im Container
- Erde mit den Händen andrücken und großzügig angießen
Pflege
Tragen Sie den Anforderungen an den sonnigen, spätfrostgeschützten Standort Rechnung, verlangt die Weihenstephaner Kiwi selten nach gärtnerischer Aufmerksamkeit. Wie Sie den Wasser- und Nährstoffhaushalt sachkundig regulieren, die Kletterpflanze richtig schneiden und unbeschadet überwintern, beleuchten die folgenden Abschnitte im Detail.Gießen

- Den Boden konstant leicht feucht halten, ohne Staunässe
- An trocken-heißen Sommertagen bei Bedarf täglich gießen am frühen Morgen oder nach Sonnenuntergang
- Bayern-Kiwi nicht mit Wasser besprühen, zum Schutz vor Pilzinfektionen
Düngen
Eine Startdüngung im Frühjahr deckt den geringen Nährstoffbedarf vollständig ab. Verteilen Sie 2 bis 3 Liter reifen Kompost mit 100 Gramm Hornspänen auf der Wurzelscheibe und gießen nach. Da Weiki® als Flachwurzler gedeiht, ist eine intensive Bodenbearbeitung mit der Harke nicht empfehlenswert. Verletzungen an den oberflächennahen Wurzelsträngen bieten pathogenen Erregern eine willkommene Eintrittspforte. In Kübelkultur verabreichen Sie von März bis September bitte einen flüssigen Beerendünger, den Sie alle 4 Wochen dem Gießwasser hinzu geben.Tipp: In der Pflege von Weiki® nimmt regelmäßiges Anbinden der Triebe eine Schlüsselfunktion ein. Damit sich die Ranken nicht gegenseitig beschatten oder miteinander verheddern, werden sie kontinuierlich und gleichmäßig an der Rankhilfe fixiert.
Schneiden
Ein anspruchsvoller Fruchtholzschnitt, wie an exotischen Kiwi-Pflanzen, ist bei Weiki® nicht Teil des Pflegeprogramms. In den ersten 3 bis 5 Jahren sollten Schnittmaßnahmen auf ein Minimum beschränkt sein, damit sich die Schlingpflanze ungehindert entfalten kann. Unter normalen Rahmenbedingungen reifen Baby-Kiwis ab dem dritten Standjahr an den einjährigen Seitentrieben. Ein Schnitt im Herbst, Winter oder zeitigen Frühjahr könnte somit die Fruchtanlagen oder Knospen unbeabsichtigt entfernen. Angesichts einer jährlichen Zuwachsrate von 50 bis 80 cm, wird die Kletterkünstlerin im Laufe der Zeit zusehends dichter und entwickelt ein Gewirr aus Trieben. Vollkommen auf den Einsatz einer Gartenschere können Sie folglich nicht verzichten. So schneiden Sie eine Bayern-Kiwi vorbildlich:- Bester Zeitpunkt für den Schnitt ist im Spätwinter, rechtzeitig vor dem Austrieb
- Abgestorbene Triebe an der Basis abschneiden
- Schwache Zweige mit kümmerlichem Wachstum um die Hälfte bis zwei Drittel zurückschneiden
- Ab dem fünften Standjahr die beiden ältesten Triebe entfernen in Sinne einer kontinuierlichen Verjüngung
- Nach Spätfrostschäden die abgestorbenen Triebspitzen einkürzen bis ins gesunde Holz
Überwintern
Ihre hohe Wertschätzung im Hausgarten verdankt die Mini-Kiwi- Nach der Pflanzung im Herbst die Wurzelscheibe abdecken mit Herbstlaub, Nadelreisig oder Stroh
- In windexponierter Lage im ersten Winter die Triebe umhüllen mit atmungsaktivem und lichtdurchlässigem Vlies
- Kübel auf Holz stellen und mit einem Wintermantel aus Vlies und Kokosmatten ausstatten
- Topfsubstrat bedecken mit Rindenmulch, Holzwolle oder Laub
Vermehren
Praktikabel und erfolgversprechend erweist sich die vegetative Vermehrung mit Steckhölzern. Wichtigster Unterschied zum Nachzucht-Verfahren bei anderen Gehölzen ist die gemeinsame Kultivierung männlicher und weiblicher Ableger von Beginn an. Die Steckholz-Vermehrung verläuft in zwei Etappen, die im Folgenden beschrieben werden:Steckhölzer schneiden

- Weitgehend verholzte, diesjährige Zweige beider Geschlechter auswählen und wiederum markieren
- Möglichst lange Steckhölzer schneiden und vollständig entlauben
- Die Triebspitzen nicht schneiden
- In Zeitungspapier oder Sand einschlagen und im kühlen, dunklen Keller aufbewahren
Steckhölzer zuschneiden und einsetzen
Ende Februar oder Anfang März wecken Sie die Steckhölzer aus dem Winterschlaf. Erst jetzt schneiden Sie jeden Ableger in die gewünschte Form. Da hierbei die Polarität eine wichtige Rolle spielt, schneiden Sie im unteren Bereich bitte schräg und an der Holzspitze gerade. Anhand diese Schnittführung besteht beim späteren Einsetzen keine Verwechslungsgefahr der Wuchsrichtung. So gehen Sie Schritt für Schritt fachkundig vor:- Männliche und weibliche Steckhölzer zuschneiden auf eine Länge von 10 bis 15 cm mit mindestens 4 Augen
- Den schrägen Schnitt an der Basis 2-3 mm unterhalb einer Knospe ansetzen
- Den gerade Schnitt am der Steckholz-Spitze 2-3 mm oberhalb einer Knospe ausführen
- 12-er Kunststoff-Topf füllen mit Anzuchterde
- Darin jeweils 1 männliches und 2 weibliche Steckhölzer zur Hälfte einsetzen
- Das Substrat andrücken und mit weichem Wasser gießen