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Pfingstrosen pflanzen, teilen und umpflanzen: so gelingt es!

Aromatisch duftend, dekorativ und unkompliziert in der Pflege – die Pfingstrose gehört hierzulande zu den beliebtesten Gartenblumen. Wer das farbintensive Gewächs an seinen optimalen Standort verbracht hat und bei der Pflege einige Hinweise beachtet, kann sich über Jahre hinweg an den Blüten erfreuen. Eine Teilung und Umverpflanzung mag die Pfingstrose grundsätzlich nicht gerne; wer seinem Gewächs jedoch ansonsten optimale Bedingungen bietet, kann diesen Vorgang dennoch guten Gewissens durchführen.

Video-Tipp

Pfingstrose pflanzen

Beim Pflanzen der Pfingstrose müssen verschiedene Aspekte beachtet werden, zum Beispiel:

  • optimaler Standort
  • passendes Substrat
  • passgenaues Gießen und Düngen
  • gezielter Rückschnitt
  • behutsame Schädlingsbekämpfung
  • gezielte Überwinterungsmaßnahmen

Sind die Umgebungsbedingungen auf das Gewächs abgestimmt, kann sich die Pfingstrose in ihrer vollen Pracht entfalten.

Optimaler Standort

Die Pfingstrose benötigt bis auf wenige Ausnahmen einen Platz in einem vollsonnigen Bereich innerhalb der Grünanlage. Mitten im Garten und in sicherer Entfernung von schattenspendenden Bäumen und Büschen fühlt sich die Pflanze ganz besonders wohl. Handelt es sich um eine Strauchpfingstrose, kann die Pflanzung auch im Halbschatten erfolgen; dann ist es jedoch wichtig, dass das Gewächs Nachmittags- und Abendsonne genießen kann.

Pfingstrosen

Bei der Pflanzung muss ebenfalls beachtet werden, dass die Pfingstrose eine beträchtliche Größe erreichen kann; ausreichend Platz am gewählten Standort ist deshalb von besonderer Bedeutung. Bei der Kultivierung von höheren Sorten der Staudenpfingstrose muss ein Bereich von bis zu einem Meter x einem Meter eingeplant werden, niedrige Sorten benötigen etwas mehr als die Hälfte Freifläche. Strauchpfingstrosen benötigen mehr Platz; je nach Wüchsigkeit müssen hier Flächen von bis zu 150x150cm einkalkuliert werden.

Passender Boden

Die Pfingstrose verfügt über eine große Wurzel, über die sie Feuchtigkeit optimal speichern kann. Aus diesem Grund erträgt das Gewächs auch anhaltende Trockenheit. Das Substrat kann demnach auch leicht trocken sein.

Hinweis:

Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist der Schutz gegen Trockenheit noch nicht vollends ausgebildet, so dass öfter gewässert werden muss.

Ansonsten weist der ideale Boden folgende Eigenschaften auf:

  • hohe Durchlässigkeit
  • geeignet sind daher Lehmböden
  • humose Eigenschaften
  • schwere Böden mit Sand oder Blähton versetzen
  • Sandböden mit Steinmehl aufbessern
Hinweis:

Staunässe ist unbedingt zu vermeiden!

Behutsames Gießen

Die Pfingstrose kann eine beträchtliche Menge Feuchtigkeit in ihrer Wurzel speichern; aus diesem Grund ist eine regelmäßige Wässerung nicht notwendig. Jungpflanzen benötigen bis zur Ausbildung des Speicherorgans etwas mehr Wasser. Vorsicht ist lediglich bei anhaltender Trockenheit geboten, wenn die Pfingstrose an einem Standort mit sehr leichtem und sandigem Boden kultiviert wurde; dann hat es sich bewährt, vor und nach der Blüte gezielt zu gießen. Wichtig ist dabei, stehendes Wasser zu vermeiden, weshalb stets an eine gute Drainage gedacht werden muss.

Gezielte Düngung

Die gezielte Versorgung mit ausgesuchten Nährstoffen kann der Pfingstrose helfen, eine üppige Blütenpracht zu entfalten. Die Düngung erfolgt jedoch vor allem in der Zeit nach der Blüte; dann entwickeln die Pflanzen bereits den Flor für das darauf folgende Jahr. Die Nährstoffgabe ist vor allem indiziert, wenn ein Standort mit leichtem, nährstoffarmem Substrat gewählt wurde. Dann empfiehlt sich die Gabe von:

  • Komposterde oder
  • gut verrottetem Stalldung oder
  • Volldünger mit hohem Kaliumanteil und geringem Stickstoffanteil
Tipp:

Während Kalium die Blütenbildung fördert, begünstigt zuviel Stickstoff diverse Pilzkrankheiten!

Rückschnitt

Strauchpfingstrosen benötigen in der Regel keinen Rückschnitt; allerdings hat es sich bewährt, einen Reinigungsschnitt durchzuführen. Dieser erfolgt im Spätherbst bzw. im November und Dezember. Hierbei werden Triebe bis zur ersten Knospe zurück geschnitten, wobei vorbeugend auch der Großteil des Laubes entfernt werden kann.

Pfingstrosen

Zusätzlich kann es bei Strauchpfingstrosen nach besonders harten Wintern (-20°C) vorkommen, dass entweder die Endknospen oder schlimmstenfalls komplette Zweige zurückfrieren; vor allem Lutea-Hybriden sind diesbezüglich gefährdet. Dann macht es Sinn, den Austrieb abzuwarten, der Ende März bis Mitte April erfolgt. In diesem Zeitraum ist dann ein zweiter Rückschnitt günstig, der bis zu den nicht erfrorenen Teilen der Zweige ausgeführt wird.

Hinweis:

Die austreibenden Knospen sollten nicht mit abgeschnitten werden, da sie für die spätere Blütenbildung verantwortlich sind.

Staudenpfingstrosen werden im Herbst geschnitten. Wenn die Stängel im Oktober oder November allmählich eine Gelbfärbung annehmen oder sogar braue Anteile zu sehen sind, sollte der Hobbygärtner zur Schere greifen. Dann erfolgt der Rückschnitt möglichst dicht über dem Boden.

Tipp:

Wenn die Pfingstrose ihren Flor entwickelt, empfiehlt es sich, die verwelkten Blüten (nicht zusätzlich das Laub!) abzuschneiden – und zwar, bevor die Blütenblätter abfallen. Auf diese Weise kann effektiv Pilzkrankheiten vorgebeugt werden.

Maßnahmen für die Überwinterung

Für eine erfolgreiche Überwinterung der Pfingstrose sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Ein Winterschutz ist nur bei ausgesuchten Sorten und Arten erforderlich
  • Die Schutzmaßnahmen beschränken sich in der Regel auf das erste Jahr nach der Pflanzung
  • Ein optimaler Winterschutz besteht aus einer Tannen-Abdeckung
  • Auch Fichtenreisig hat sich bewährt

Auch wenn viele Sorten und Arten in unseren Breiten absolut winterhart sind, benötigen einige Varianten sogar noch nach dem ersten Jahr regelmäßigen Winterschutz. Hierzu gehören beispielsweise die empfindlichen Strauchpfingstrosensorten (Lutea-Hybriden und manche Suffruticosa), wenn während der kalten Jahreszeit über einen längeren Zeitraum Temperaturen von minus 15 Grad auftreten.

Wichtig:

An ein rechtzeitiges Entfernen des Winterschutzes ist zu denken, bevor der Austrieb erfolgt!

Pfingstrosengrauschimmel vorbeugen und bekämpfen

Zu den gefürchteten Krankheiten der Pfingstrose gehört der Grauschimmel, der jedoch schon bei der Pflanzung vorgebeugt werden kann. Hierzu ist es beispielsweise wichtig, das Gewächs an sonnige und gut durchlüftete Stellen innerhalb der heimischen Grünanlage zu pflanzen. Ist der Pilz trotzdem aufgetreten, werden bei Strauchpfingstrosen die welken Zweige bis ins gesunde Holz zurück geschnitten. Handelt es sich um Stauden, müssen die welken Stängel direkt an der Wurzelbasis herausgerissen werden.

Alle entfernten Pflanzenteile sind sorgfältig zu entsorgen; da sich bei einer Kompostierung die Pilze weiter ausbreiten können, gehören befallene Blätter und Stängel in die Mülltonne.

Pfingstrosen teilen und umpflanzen

Pfingstrosen

Staudenpfingstrosen gehören grundsätzlich nicht zu den Gewächsen, die eine Teilung und Umverpflanzung bevorzugen. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn sie über Jahrzehnte an dem einmal ausgesuchten Standort verbleiben können.
Wenn die Stauden dennoch umgepflanzt werden müssen, sind zunächst folgende Aspekte zu beachten:

  • Verpflanzung nur, wenn Gewächse an Blühwilligkeit nachlassen
  • Zuvor ist eine Teilung unbedingt notwendig
  • Zu große Pflanzenhorste blühen meist spärlich
  • Die Teilung erfolgt am besten im Spätsommer und Frühherbst

Der richtige Zeitpunkt für Teilung und Umverpflanzung

Sollen ältere Pflanzen geteilt werden, so hat es sich bewährt, den Herbst als optimalen Zeitpunkt zu wählen; jetzt haben die Stauden sich bereits in die Ruhephase begeben. Dies ist unter anderem daran zu erkennen, dass das Laub allmählich abstirbt. Erfolgen sowohl Teilung als auch Umverpflanzung in dieser Zeit, ist das Gewächs wesentlich weniger Stress ausgesetzt.

Ausgraben und Vorbereiten der Pflanze

Um Teilung und Verpflanzung optimal durchzuführen, muss die Pfingstrose zunächst vorsichtig ausgegraben werden; dabei ist es wichtig, eventuell noch vorhandenes Laub zu entfernen. Jetzt liegt der Wurzelstock vor, der aus verdickten Speicherorganen besteht und sich in mehrere Teilstücke zerlegen lässt. Vor dem Teilen ist es wichtig, den Wurzelstock auszuwaschen; das funktioniert am besten mit einem gezielten Wasserstrahl. Auf diese Weise kann der Hobbygärtner Knospen und Verzweigungen besser erkennen; es wird ersichtlich, wo geschnitten werden muss.

Der Teilungsprozess

Bei allen Arten der Staudenpfingstrosen müssen folgende Aspekte beim Teilen beachte werden:

  • Gearbeitet wird mit einem sauberen Messer
  • Die Klinge sollte frisch geschärft sein
  • Beim Schneiden ist darauf zu achten, die umliegende Rinde nicht zu beschädigen

Die Teilung erfolgt auf unterschiedliche Art und Weise – je nachdem, um welche Sorte es sich handelt. Die Bauernpfingstrose besitzt beispielsweise zahlreiche schlafende Augen; das sind Knospen, die unter der Rinde sitzen, man erkennt sie kaum. Erfolgt ein starker Rückschnitt, werden diese Knospen zum Austrieb angeregt. Die Bauernpfingstrose ist deshalb in der Lage, aus jedem Teilstück der Wurzel auszutreiben. Anders als bei den Edelpfingstrosen: Hier muss der Hobbygärtner darauf achten, dass jedes einzelne Wurzelstück ein Minimum an drei Knospen aufweist. Der Grund: Diese Sorten treiben überwiegend nur an jenen Knospen aus, die man schon gut sehen kann – sie sind rötlich gefärbt.

Verpflanzen der Pfingstrosen

Pfingstrosen

Vor dem Pflanzen des Wurzelstücks muss der Boden zunächst gelockert werden; zusätzlich ist für eine optimale Drainage zu sorgen. Beim Verpflanzen der einzelnen Teilstücke ist unbedingt darauf zu achten, dass die Rhizome nicht zu tief in die Erde eingesetzt werden. Andernfalls wird die Pfingstrose blühfaul. Die Pfingstrose wird gut angegossen – und anschließend ist viel Geduld gefragt. Nach dem Teilen und Umpflanzen dauert es im Durchschnitt zwei Jahre, bis die Pflanzen wieder üppig blühen. Auf diese Eingewöhnungszeit muss sich der Hobbygärtner einstellen.

Doch wer seine Pfingstrose bis zu diesem Zeitpunkt sorgfältig pflegt, bei Bedarf schneidet und für optimale Kulturbedingungen sorgt, wird sich nach Ablauf der Eingewöhnungszeit dann wieder über eine üppige Blütenpracht im Garten freuen können!

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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