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Feigenkaktus, Kaktusfeige, Opuntien – Pflege-Tipps

Feigenkaktus (Opuntia marnieriana)

Mit dem Feigenkaktus kommt nicht nur eine schöne Pflanze auf die Fensterbank, sondern auch eine ausgesprochen leckere Fruchtquelle. Bei richtiger Pflege, die durchaus nicht aufwendig ist, bilden die exotischen Gewächse Kaktusfeigen aus – die was fürs Auge und die Geschmacksnerven sind.

Wer nicht nur eine dekorative Pflanze, sondern auch eine ungewöhnliche und gesunde Obstquelle kultivieren möchte, ist mit dem Feigenkaktus bestens beraten. Denn viele Opuntien, wie die Sorten des Feigenkaktus ebenfalls genannt werden, bieten beides. Dabei erwarten die Gewächse nicht viel. Sogar Anfänger in der Pflanzenpflege können mit ihnen daher schnell Erfolge verzeichnen. So genügsam die Kaktusfeige aber auch ist, einige Pflegefehler verzeiht sie nicht. Für ein gutes Gedeihen und eine reiche Ernte gilt es also das eine oder andere zu beachten.

Video-Tipp

Standort

Der Feigenkaktus benötigt viel Sonne, um zu gedeihen und Früchte auszubilden. Je mehr Licht die Opuntie bekommt, desto besser. Dabei ist es egal, ob die Pflanze auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten steht. Zudem muss der Standort der Opuntie etwas geschützt liegen, denn sie verträgt weder starken, kalten Wind noch allzu starken Regen. Dazu ist zu beachten, dass der Feigenkaktus lediglich kurze Frosteinbrüche aushält – bei anhaltend kalten Temperaturen nimmt er hingegen Schaden. Eine gesonderte Überwinterung ist daher erforderlich.

Substrat

Der Feigenkaktus benötigt ein vergleichsweise nährstoffarmes Substrat, das zudem trocken und locker ist. Gut geeignet ist eine Mischung aus:

  • Pflanzenerde oder reifem Kompost
  • Kokosfasern oder Torf
  • Sand
  • Kies oder Perlit

Der Boden darf ruhig steinig sein, daher ist sogar eine Mischung aus gleichen Teilen der genannten Bestandteile problemlos möglich.

Gießen

Am liebsten steht die Kaktusfeige trocken, zwischen den Wassergaben darf und sollte also einige Zeit vergehen. Ideal ist es, wenn die oberste Schicht des Substrats gut abgetrocknet ist. Steht die Opuntie frei im Garten, reichen Niederschläge im Normalfall aus. Die Zeit der Fruchtbildung bildet hier die Ausnahme. Während dieser Phase – die auf den späten Sommer fällt – ist ausreichend Flüssigkeit entscheidend. Fehlt der Regen, muss dann auch im Garten gegossen werden. Zum Gießen kann frisches und abgestandenes Leitungswasser oder Regenwasser verwendet werden.

Düngen

Genügsam wie der Feigenkaktus ist, benötigt er in frisches Substrat gesetzt meist keinen Dünger. Steht er schon etwas länger im Topf, kann er von Frühjahr bis Spätsommer mit Kakteendünger versorgt werden. Optimal sind Kali-betonte Mittel in flüssiger Form, die aller zwei Wochen verabreicht werden.

Verschnitt

Die Opuntie benötigt keinen Formschnitt. Lediglich verfärbte Pflanzenteile sollten abgeschnitten werden. Der Feigenkaktus bietet neben seinen Früchten aber auch essbare Blätter, die als Gemüse zubereitet werden können. Diese lassen sich ebenfalls durch das Abschneiden ernten.

Tipp:

Beim Verschnitt sollten feste Handschuhe getragen werden, denn die Dornen sind mit Widerhaken besetzt und daher nur schwer aus der Haut zu entfernen.

Umtopfen

Das jährliche Umtopfen ist zwar nicht absolut notwendig, erspart aber die Dünung und vermindert zudem das Risiko von Befällen mit Krankheiten und Schädlingen. Dabei sollte der neue Topf jeweils nur geringfügig größer sein, als der vorherige. Anderenfalls wird zunächst nur das Wurzelwachstum angeregt. Es sollten wiederum Handschuhe getragen werden, um vor den Stacheln geschützt zu sein.

Ernte

Haben sich bei essbaren Sorten Früchte gebildet und rötlich verfärbt, lässt die Ernte noch etwas auf sich warten. Reif sind die Kaktusfeigen erst, wenn sie auf leichten Druck hin nachgeben. Abhängig von der genauen Art ist das meist im Spätsommer, etwa im August oder September der Fall. Andere Sorten sind erst im Herbst soweit. Zur Ernte werden die Fruchtkörper wiederum mit leichtem Druck abgebrochen oder abgeschnitten. Die Feigen können aufgeschnitten und ausgelöffelt oder geschält werden.

Tipp:

Eine besonders empfehlenswerte Art ist die Opuntia ficus indica, die sehr leckere Früchte trägt.

Vermehrung

Die Vermehrung der Opuntien erfolgt über Samen, die in den Früchten enthalten sind. Auf Torf gesät und nur leicht bedeckt keimen sie recht schnell. Meist dauert es nur etwa zwei Wochen, bis die ersten Triebe sprießen. Ebenfalls möglich ist die Vermehrung durch ein sogenanntes Kaktusohr. Dazu wird ein fleischiges, grünes Blatt der Kaktusfeige abgeschnitten und halbiert. Im Anschluss werden die so entstandenen Stücke mit einer Schnittstelle nach unten in Substrat gedrückt. Aber nur einen Fingerbreit, ansonsten droht Schimmelgefahr. Für besseren Halt können die Stücke zusätzlich mit Stäben aufgerichtet werden. Durch regelmäßiges Gießen kleiner Mengen bilden sich recht schnell Wurzeln aus. Bereits nach zwei bis drei Wochen ist die Entwicklung mit einem leichten Zug an der Pflanze festzustellen. Sitzt sie fest, sind Wurzeln vorhanden und die Stäbe können entfernt werden.

Überwinterung

Sinken die Temperaturen auf etwa 10 °C, müssen die Opuntien nach drinnen verbracht werden. Ihr ideales Winterquartier ist hell und unbeheizt. Eine Temperatur zwischen 6 und 10 °C ist optimal. Von diesen Ansprüchen abgesehen zeigt sich der Feigenkaktus wieder genügsam. Er benötigt lediglich ein sparsames Gießen in großen Abständen, um nicht vollständig auszutrocknen.

Typische Schädlinge und Krankheiten

Gegen Krankheiten zeigt sich der Feigenkaktus unanfällig. Lediglich bei einem zu starken Gießen oder einer insgesamt zu feuchten Kultur kann es zu Fäulnis kommen. Schädlinge sind ebenfalls selten und finden sich meist nur im Winterquartier, wenn dieses zu trocken und warm ist. Darunter:

  • Schildläuse
  • Wollläuse
  • Spinnmilben
  • Schmierläuse

Wird die Luftfeuchtigkeit kurzzeigt erhöht, beispielsweise durch das Einsprühen und luftdichte Verschließen der Pflanze, verschwinden die Schädlinge wieder. Bei hartnäckigen Befällen zeigt der Einsatz der natürlichen Fraßfeinde, wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen Wirkung. Ist diese Bekämpfung nicht möglich, können Gelbtafeln und Insektizide weiterhelfen.

Häufige Fragen

Sind alle Feigenkakteen essbar?

Feigenkaktus ist nicht gleich Feigenkaktus, unter den Sorten finden sich daher auch rein dekorative Varianten, die nicht essbar sind. Darauf ist bei der Auswahl natürlich zu achten.

Warum bleiben die Früchte klein?

Bleiben die Kaktusfeigen sehr klein und fällt die Ernte insgesamt spärlich aus, fehlt der Opuntie meist das notwendige Wasser zur rechten Zeit. Sobald sich Blüten bilden, können die Gießmenge und -häufigkeit daher bei Bedarf erhöht werden. Auch ein Wechsel in frisches Substrat oder eine zusätzliche Düngung können den Ertrag erhöhen.

Wissenswertes zum Feigenkaktus in Kürze

  • Der Feigenkaktus gehört zu der Familie der Kakteen.
  • Die Gattung Opuntia verzeichnet etwa 400 Arten. Die meisten Früchte der Opuntien sind essbar, und wohlschmeckend.
  • Der Feigenkaktus wird allgemein als Zimmerpflanze kultiviert, es gibt aber auch winterharte Sorten.
  • Opuntien evorzugen einen hellen, vollsonnigen Standort (Südfenster sind ideal), im Sommer wenn möglich im Freien.

Verbringt der Feigenkaktus den Sommer draußen, muss er im Winter an einem kühlen Ort stehen, und auch sollte man das Gießen fast komplett einstellen (einmal im Monat ein klein bisschen Wasser). Die Überwinterung kann hell, bei einer Temperatur von 4-10 °C erfolgen. Die kühle und fast trockene Überwinterung fördert die Blüte im Sommer. Die Pflege während der Vegetationszeit (Mai – August) ist sehr einfach. Mäßig gießen, und wöchentlich mit einem Kakteendünger versorgen. Trockenperioden werden besser vertragen, als stauende Nässe. Auch die Vermehrung ist recht einfach. Abgebrochene, oder abgeschnittene Ohren bewurzeln problemlos. Die Bruchstelle, bzw. die Schnittfläche muss jedoch vor dem Einpflanzen ca. 14 Tage trocknen. Als Substrat wird Kakteen-Erde bevorzugt.

Opuntien

Einige Opuntienarten schmücken sich im Sommer mit roten, oder rosafarbenen Blüten. Opuntien haben große, harte Dornen und widerspenstige Glochiden. Während die Dornen relativ einfach zu entfernen sind, besitzen die Glochiden kleine Widerhaken, die die Entfernung aus der Haut erschweren. Deshalb ist es ratsam, Opuntien nur mit festen Handschuhen anzufassen. Sollte doch mal was passieren, kann man auf die Stellen flüssigen Kerzenwachs träufeln, und mit Hilfe einer Pinzette die Dornen vorsichtig entfernen.

Winterharte Sorten sollten besser im Fachhandel gekauft werden, sind jedoch nicht ganz so preiswert, wie ihre nicht winterharten Artgenossen. Winterharte Opuntien sehen im Winter draußen mitleiderregend aus, und man würde denken, die sind kaputtgefroren. Doch mit den ersten Sonnenstrahlen beginnen sie sich zu erholen. Steinige, durchlässige Böden werden bevorzugt, wo keine Staunässe entstehen kann, auch nicht bei länger anhaltenden Regen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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