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In den südlichen Ländern, vor allem rund ums Mittelmeer, erobert die Bougainvillea ganze Häuserwände und blüht dort zwischen April und Oktober üppig und farbenprächtig. Dieser Blütenzauber ist es auch, der den unnachahmlichen Reiz der Wunder- oder Drillingsblume - wie sie im Deutschen bezeichnet wird - ausmacht. Umso trauriger ist es, wenn die Pflanze nicht blühen will. Meist liegt die Ursache an einem zu dunklen oder zu kalten Standort, aber auch falsches Gießen oder Düngen kann die Blüte verhindern. Das sollten Sie über die Bougainvillea wissen
Hierzulande wird die attraktive Bougainvillea ausschließlich als Kübelpflanze gehalten. Ursprünglich stammt die bis zu acht Meter hoch werdende Kletterpflanze aus den subtropischen Regionen Südamerikas, vor allem Brasiliens, hat mittlerweile jedoch auch die ans Mittelmeer angrenzenden Länder erobert. Im mediterranen Raum herrscht ein den Subtropen recht ähnliches Klima mit langen, heißen Sommern und kurzen, in der Regel frostfreien (aber dennoch eher kühlen) Wintern vor. In Mitteleuropa sind die Sommer dagegen oft kurz und die Winter dafür umso länger und kälter - schwierige Bedingungen für die sonnenhungrige und Wärme liebende Drillingsblume. Dennoch kann ihre Kultur auch hier gelingen, sofern einige Hinweise in puncto Standort und Pflege eingehalten werden.Die häufigsten Gründe für die ausbleibende Blüte in der Übersicht
Es gibt viele Gründe, die die Bougainvillea am Blühen hindern können. Eine der häufigsten Ursachen ist allerdings ein zu dunkler und / oder zu kalter Standort. Ohne einen vollsonnigen Standort kann die Drillingsblume keine oder nur wenige Blüten ausbilden - die Pflanze braucht sehr viel Energie für die Blüte, die sie vornehmlich aus der Photosynthese zieht. Diese wiederum ist nur möglich, wenn es möglichst sonnig ist.Weitere Gründe für die fehlende Blüte:
- zu kalte / zu warme Überwinterung
- zu wenig Licht im zeitigen Frühjahr / während des Laubaustriebs
- zu dunkler Standort
- zu kalter / zugiger Standort
- Standort nicht luftig genug
- häufiges Gießen
- Nährstoffmangel / nicht ausreichendes Düngen
- fehlender / falscher / verspäteter Rückschnitt
- Kübel zu klein
Keine Blüte ohne ausreichende Photosynthese

Bougainvillea früh aus dem Winterschlaf wecken
Diese Neubildung kostet sowohl Kraft als auch Zeit, weshalb die Pflanze bei uns meist erst im späten Sommer ihre Blüte entfaltet - wenn überhaupt. Aus diesem Grund sollten Sie die Bougainvillea so früh wie möglich aus dem Winterquartier räumen, wärmer stellen und mit Pflanzlicht für eine anregende Sonnensimulation sorgen. Auf diese Weise treibt die Blume schnell wieder aus und kann sich so umso rascher auf die Blüte vorbereiten.Tipp: Die Drillingsblume sollte hell und kühl bei etwa fünf bis zehn Grad Celsius überwintern - so übersteht sie die lichtarme Zeit am besten. Gießen und düngen Sie die Pflanze während dieser Zeit nicht!
Die Wahl des passenden Standorts im Freien
Nach den letzten Nachtfrösten, also etwa ab Mitte bis Ende Mai, gehört die Bougainvillea dann an einen vollsonnigen, warmen und geschützten Standort - ideal ist etwa eine nach Süden ausgerichtete, hell gestrichene Hauswand. Diese fängt das UV-Licht ein, absorbiert es und gibt die Restwärme auch in der Nacht noch nach außen ab. Achten Sie jedoch auch darauf, dass der gewählte Platz luftig - nicht zugig! - ist, denn stehende Wärme führt lediglich zu einer erhöhten Anfälligkeit für Blattsaft saugende und damit die Pflanze schwächende Schädlinge wie beispielsweise Spinnmilben. Stellen Sie den Pflanzkübel daher nur mit einem Abstand von etwa zehn Zentimetern zur Hauswand, damit die Luft zirkulieren kann.Bougainvilleen sind keine Zimmerpflanzen
In der Wohnung hat die Bougainvillea während der Sommermonate dagegen nichts zu suchen. Selbst an sehr hellen Fenstern ist es ihr für die Blütenbildung einfach zu dunkel. Sie benötigt direktes, ungefiltertes Licht - dann klappt es auch mit der erhofften Farbenpracht.Tipp: Ist der Sommer eher kalt und regnerisch, wird sich trotz aller Bemühungen keine Blüte ausbilden. Bougainvillean lieben Sonne und Wärme, weshalb Kälte und Dauerregen für eine üppige Blüte kontraproduktiv sind. Da Sie jedoch
Bougainvillea richtig gießen
Viele Menschen meinen es gut und gießen ihre Pflanzen aus Angst vor dem Austrocknen buchstäblich zu Tode. Auch die gegenüber Nässe sehr empfindliche Bougainvillea ist davon betroffen. Zwar sollte der Wurzelballen gerade bei in Kübeln kultivierten Exemplaren nicht vollständig austrocknen (bei zu großer Trockenheit wirft die Pflanze ebenfalls ihre Blätter ab, was wiederum die Blütenbildung verhindert), aber zu häufiges Gießen führt schnell zu Staunässe - und diese zum Faulen der Wurzeln und zum Absterben der ganzen Pflanze.Bougainvillea sparsam gießen

Tipp: Staunässe lässt sich durch eine gute Drainage verhindern: Wählen Sie ein Pflanzgefäß mit Abzugslöchern im Topfboden aus. Zuunterst im Topf kommt eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Blähton, Tonscherben oder kleinen Kieselsteinen. Erst darüber füllen Sie das Pflanzsubstrat ein, nachdem Sie bestenfalls noch ein Stück wasserdurchlässiges Vlies zwischen die Drainageschicht und das Substrat gelegt haben.
Ausreichende Nährstoffversorgung für eine üppige Blüte
Die notwendige Kraft und Energie für ihre prächtige Blüte kann die Bougainvillea selbst am besten Standort nicht allein aus der Photosynthese ziehen. Der Starkzehrer muss während der Vegetationsperiode regelmäßig mit einem guten Dünger versorgt werden, denn ein Nährstoffmangel führt ebenso zum Ausbleiben der Blüte. Versorgen Sie die Drillingsblume daher ab Beginn des Laubaustriebes wöchentlich bis alle 14 Tage mit einem flüssigen Blühpflanzendünger.Überdüngung mit Stickstoff vermeiden
Halten Sie sich dabei unbedingt an die Dosierungsanweisungen des Herstellers, um eine Überdüngung zu vermeiden - diese kann nämlich ebenso wie die Mangelversorgung zum Ausbleiben der Blüte führen. Falls Sie keinen Blühpflanzendünger verwenden, wählen Sie einen an Stickstoff armen Dünger aus. Stickstoff fördert das Trieb- und Blattwachstum und verhindert so die Blütenbildung, da die Pflanze ihre Energie ins Wachsen steckt. Stattdessen sollte das Mittel vor allem Phosphor enthalten.Tipp: Färben sich die Blätter der Bougainvillea gelb, so liegt in der Regel ein auf Staunässe beruhender Eisenmangel vor. In diesem Stadium beginnen die Wurzeln bereits zu faulen und können nicht mehr ausreichend Nährstoffe aufnehmen. Entfernen Sie das verfärbte Laub und schneiden Sie die Pflanze zurück. Topfen Sie sie in einen neuen Kübel und in frisches Substrat um, nachdem Sie matschige Wurzeln ebenfalls geschnitten haben.
Keine Blüte durch falschen Rückschnitt
Als Sommerblüher bildet die Bougainvillea ihre Blüten nur an den jungen Trieben aus. Deshalb ist ein regelmäßiger Rückschnitt unerlässlich, der vorzugsweise im zeitigen Frühjahr erfolgt. Nehmen Sie diese Maßnahme vor dem Laubaustrieb und so früh wie möglich vor. Schneiden Sie zu spät, wird die Photosynthese behindert und die Blüte kann ausfallen. Die Pflanze sollte bis etwa auf die Hälfte ihrer Größe zurückgeschnitten werden, um die Bildung zahlreicher neuer und damit später Blüten tragender Jungtriebe anzuregen.Vertrocknete Blütenstände entfernen

Tipp: Haben Sie keine Angst vor einem Rückschnitt. Bougainvilleen sind sehr schnittverträglich und treiben schnell wieder aus. Sie können die Kletterpflanzen übrigens auch zu einem Hochstamm oder einem Strauch erziehen. Selbst als Bonsai lassen sich die Pflanzen gut kultivieren.
Fazit
Die exotische Bougainvillea, wegen ihrer charakteristischen Blüten auch als Drillingsblume bezeichnet, erfreut den Betrachter mit einer überaus üppigen und farbenprächtigen Blüte. Hier sitzen die Blüten - wobei es sich eigentlich nur um farbige Hochblätter handelt - so dicht an den Trieben, dass das Laub im Grunde nicht mehr zu sehen ist. Allerdings gibt es viele Gründe für das Ausbleiben der Blütenpracht. So reagiert die Bougainvillea beispielsweise sehr empfindlich auf einen zu dunklen Standort, sie braucht volle Sonne und viel Wärme. Aber auch falsche Pflege kann eine Blüte verhindern.