Startseite » Pflanzen » Laubbäume im Garten » Silber-Weide, Salix alba – Steckbrief, Pflanzen und Pflege

Silber-Weide, Salix alba – Steckbrief, Pflanzen und Pflege

Silber-Weide (Salix alba)
Quelle: SABENCIA Guillermo César Ruiz, Salix alba. Blimal blanca, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Häufig ist die Silber-Weide in der freien Natur entlang von Fluss- und Bachufern anzutreffen. Dies gibt bereits einen Hinweis auf ihre ausgesprochene Vorliebe für feuchte Standorte. Doch benötigt man nicht einen Fluss oder Teich im Garten, um dort eine Silber-Weide zu kultivieren. Bei guter Pflege in jungen Jahren wächst sie auch im normalen Gartenboden und entwickelt sich dort zu einem schönen Baum, der jedoch nicht stark hängend ist bzw. nicht mit seiner hängenden Verwandtschaft zu verwechseln ist. Aus der Silber-Weide werden in den Gärten auch immer wieder gerne kunstvolle lebende Geflechte gebildet, denn einfach abgeschnitten und in den Boden gesteckt wächst sie dort einfach weiter.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Deutscher Name: Silber-Weide
  • Wissenschaftlicher Name: Salix alba
  • Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
  • Gattung: Weiden (Salix)
  • Blütenfarbe: weiß-gelblich (Kätzchen)
  • Blattfarbe: silbergrün
  • Wuchshöhe: bis zu 35 m
  • Frosthärte: bis -32°C

Standort

Salix alba bevorzugt sehr sonnige Standorte, gedeiht jedoch auch im Halbschatten sehr gut. Bei der Standortwahl sollte darauf geachtet werden, dass sich die Weide gut ausbreiten kann, da sie vor allem im oberen Bereich sehr üppig wird. Die Silber-Weide sollte deshalb nicht zu nahe an einem Haus gepflanzt werden, da ihr feines schmales Laub gerne Dachrinnen verstopft. Außerdem kann es zudem passieren, dass beispielsweise Häuser zu stark beschattet werden, weil der kopflastige Wuchs oft unterschätzt wird, zumal im unteren Bereich kaum Äste gebildet werden. Da die Weide sich auf der Suche nach Wasser auch gerne ausbreitet, sollte sie ebenfalls nicht zu nahe an Häusern gepflanzt werden, da es so möglicherweise zu Schäden an der Substanz kommt, oder auch Wege problemlos von ihr aufgebrochen werden können.

Tipp:

Der sogenannte Weiden-Dom kann aus der Silber-Weide geformt werden und kann ein zentrales Element im Garten bilden. Jedoch sollte es sich um einen dauerhaften Standort handeln, da eine Entfernung sehr aufwendig ist.

Boden

Die Silber-Weide bildet ein sehr oberflächliches jedoch weitläufiges Wurzelsystem. Damit sich der Baum allerdings im Boden gut verankern kann, sollte der Pflanzbereich gut vorbereitet werden. Der Boden sollte grundsätzlich sehr durchlässig und ausgesprochen reich an Nährstoffen sein. Zudem sollte der pH-Wert alkalisch bis schwach-sauer sein. Im Rahmen der Bodenvorbereitung sollte deshalb ein großes, jedoch nicht zu tiefes Pflanzloch ausgehoben werden, dass mit einer Mischung aus Kompost und Sand bzw. Kies befüllt wird. Die Silber-Weide verträgt auch noch leicht lehmige Böden, da es an ihrem natürlichen Standort auch immer wieder zu Überschwemmungen kommt und sich dort Lehm ablagert.

Tipp:

Die Silber-Weide gedeiht auch gut in Schuttböden, denn sie ist eine Pionierpflanze. Deshalb muss bei Neuanlagen, nicht erst aufwendig der Boden aufbereitet werden.

Gießen

Je besser der Zugang zu Wasser ist, desto besser gedeiht die Silber-Weide. Im Garten kann sie beispielsweise in der Nähe eines kleinen Naturteiches gepflanzt werden, jedoch auch im normalen Gartenboden kann sie sich problemlos entwickeln. Lediglich junge Pflanzen müssen in den ersten Wochen nach dem Auspflanzen regelmäßig mit ausreichend Wasser versorgt werden, da durch eine Unterversorgung die Wurzel und somit die ganze Pflanze vertrocknet. Auch in den ersten Lebensjahren sollte Salix alba zumindest bei längeren Trockenperioden regelmäßig und großflächig gewässert werden.

Düngen

Die Silber-Weide hat einen sehr hohen Nährstoffbedarf, weshalb sie im Frühjahr ausgiebig gedüngt werden muss. Dazu wird Kompost um die Silber-Seide ausgebracht bzw. auch die unmittelbare Umgebung des Baumes kann regelmäßig gemulcht werden, was gleichzeitig auch verhindert, dass zu wenig Wasser aufgrund der Verdunstung zur Verfügung steht. Alternativ können großflächig um den Boden der Weide herum spezielle Langzeitdünger direkt in den Boden eingebracht werden, wodurch auch gleichzeitig etwa der Rasen oder umliegende Stauden gedüngt werden.

Tipp:

Das abgefallene Laub kann direkt wieder zum Mulchen verwendet werden und wird dazu lediglich Richtung Stamm geharkt.

Rückschnitt

Die Silber-Weide wächst häufig in Form eines Baumes, nur selten wächst buschartig. Sie hat einen starken Wuchs und erreicht bereits innerhalb weniger Jahre eine ansehnliche Größe. Ein Nachteil der Silber-Weide ist, dass sie sehr biegsam ist, wodurch auch gerne Äste bei starken stürmen abgerissen werden. Der sogenannte Zweigbruch ist für sie eine natürliche Form der Vermehrung, da Zweige, die ins Wasser fallen problemlos wieder anwachsen können. Daher sollte sie regelmäßig geschnitten werden, damit sie möglichst kompakt bleibt.

  • Geschnitten wird Salix alba im Herbst vor dem Frost.
  • Auf einen Rückschnitt im Frühjahr, besonders wenn sich bereits die ersten Blüten geöffnet haben, sollte in jedem Fall verzichtet werden.
  • Der Rückschnitt kann durchaus sehr stark sein, da ein Schnitt der Silber-Weide kaum schadet und sie auch immer wieder kräftig austreibt.
Tipp:

Nach Stürmen muss die Weide regelmäßig kontrolliert werden, damit es keine Gefahr durch fast gebrochene Äste gibt bzw. auch keine Gefahr durch eine teilweise Entwurzelung gibt.

Überwinterung

Grundsätzlich verträgt Salix alba den Frost ohne große Probleme. Lediglich neue Kulturen können in den ersten Jahren geschützt werden, falls sich zu tiefe Minustemperaturen einstellen. Dazu wird der Baum mit einem Naturmaterial wie Jute fest umwickelt und alles gut festgebunden. Wichtig ist, dass es sich tatsächlich um ein natürliches Material handelt, das den Baum auch atmen lässt. Anderenfalls wird er im Winter regelrecht erstickt, was zum Absterben führen kann. Zwar besteht für den Baum in Winter kaum eine Gefahr von Wildverbiss, allerdings nutzen Rehe gerne den Baum und daran Ihr Geweih zu reiben. Deshalb sollten junge Bäume in den ersten Jahren noch mit einer Umzäunung geschützt werden, sofern Tiere Zugang zu der Silber-Weide haben können.

Krankheiten und Schädlinge

Die Silber-Weide ist kaum anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Ausnahmen:

  • Lediglich Gallmilben sorgen für optische Störungen am Bau, die jedoch besonders bei älteren Bäumen keine Schäden verursachen können.
  • Etwas problematischer können Wühlmäuse werden, die sich auch gerne in der Umgebung der Weiden aufhalten, besonders, wenn diese an einem feuchten Standort gepflanzt wurden. Daher bietet sich an, den Wurzelballen neu gepflanzter Kulturen mit einem Drahtgeflecht zu schützen, damit der Baum gut anwachsen kann.

Häufig gestellte Fragen

Eignet sich die Silber-Weide für einen naturnahen Garten?

Ja, in jedem Fall. Die Silber-Weide gehört zu den ersten Bäumen im Frühjahr die blühen und sich damit eine ausgesprochen wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Wer daher einen Baum im Garten hat, sollte sich auf lautes Summen im Frühjahr einstellen, was jedoch auch dazu führt, dass die Bienen laufend in den Garten kommen und auch Fruchtbäume und andere Gartenpflanzen bestäuben. Außerdem siedeln sich in den Astgabeln gerne Vögel an.

Kann man die Silber-Weide selbst vermehren?

Ja. Dazu werden einfach kräftige Zweige abgeschnitten und in den Boden gesteckt. In der ersten Zeit, bis sie anwurzeln, benötigen sie jedoch viel Pflege, damit sie nicht austrocknen.

Wissenswertes zur Silber-Weide in Kürze

Pflanzen

  • Eine Silberweide wächst extrem schnell und wird im Laufe der Jahre bis zu 20 Meter hoch.
  • Bei jungen Bäumen kommt es sogar vor, dass sie pro Jahr mehr als zwei Meter zulegen, wenn sie ausreichend Wasser bekommen.
  • Dieser Baum bevorzugt einen feuchten Standort in der Nähe eines Gewässers, kommt aber auch auf trockenen Böden gut zurecht.
  • Um ihn in den Garten zu pflanzen, ist ein sonniger bis halbschattiger Platz am besten geeignet.

Etwas Vorsicht ist beim Pflanzen in der Nähe von gepflasterten Wegen und in der Nähe von Wasser- und Versorgungsleitungen geboten, denn die Silberweiden bilden ein umfangreiches Wurzelwerk nah an der Erdoberfläche und sind in der Lage, in Leitungen einzudringen und Beläge mit ihren Wurzeln anzuheben. Daher sollte entweder ein Abstand von etwa fünf Metern zum Haus und zu den Wegen eingehalten werden oder eine Wurzelsperre eingesetzt werden, um spätere Schäden zu verhindern.

Schneiden

  • Grundsätzlich muss eine Silberweide nicht geschnitten werden, bei Bedarf kann sie aber ein wenig oder auch stark eingekürzt werden.
  • Sie verträgt den Schnitt sehr gut und treibt leicht wieder neu aus.
  • Die Silberweide eignet sich aber auch sehr gut dazu, sie als Kopfweide zu schneiden. Hierbei werden alle Äste im späten Herbst bis auf den Stamm zurückgeschnitten.
  • Im Frühling treibt die Silberweide dann aus der Schnittstelle wieder neu aus und bildet dabei kräftige Büschel.
  • Wird ein solcher Baum zur Kopfweide geschnitten, muss er allerdings weiterhin regelmäßig geschnitten werden.

Vermehren

  • Alle Weiden lassen sich sehr leicht durch Stecklinge vermehren. Hierzu werden junge Triebe im Herbst vom Baum abgeschnitten und in Wasser gestellt.
  • Sobald sich neue Wurzeln gebildet haben, können die Stecklinge eingepflanzt werden.
  • Alternativ ist es aber auch möglich, die Stecklinge direkt in einen Topf mit Pflanzerde zu setzen.
  • In diesem Fall ist jedoch darauf zu achten, die Erde immer leicht feucht zu halten, daher ist die Variante im Wasserglas die einfachere und sicherere.

Sorten

  • Eine besondere Variante der Silberweide ist die Sorte Salix alba tristis mit hängenden Ästen, die als Trauerweide im Handel angeboten wird. Sie findet sich häufig in großen Parks und an Seen, kann aber auch in entsprechend große Gärten gepflanzt werden. Sie hat einen sehr ausladenden Wuchs und grüne Blätter.
  • Die Sorte Salix alba Sericea ist von weitem noch auffälliger als die gewöhnliche Silberweide. Sie hat glänzend silberweiße Blätter, die bis zu zehn Zentimeter lang werden und besonders bei Sonnenschein stark schimmern. Dieser Baum bleibt mit zehn bis zwölf Metern relativ klein und ist daher auch für Gärten geeignet, die für eine gewöhnliche Silberweide nicht genügend Platz bieten. Die Sorte Sericea gedeiht auch auf trockenen Böden sehr gut.
  • Extrem groß wird dagegen die Zuchtform Liempde, die sich sehr gut für windige Lagen eignet und daher oft als Straßenbaum Verwendung findet. Diese Sorte hat eine kegelförmige Krone und wird bis zu 30 Meter hoch.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Laubbäume im Garten

Zum Thema Laubbäume im Garten

Scroll Up