
Standort wechseln
Unterwerfen Sie den Standort Ihrer Orchidee einer dezidierten Inspektion, denn hier sind die hauptsächlichen Ursachen für den Abwurf der Blüten zu entdecken. Wenn Sie die folgenden Punkte abklären, kann das Problem bereits zu beheben sein:Kalte Zugluft vermeiden
Was während der warmen Jahreszeit eine Selbstverständlichkeit war, wird im Winter ein Problem. Befindet sich der Standort Ihrer Orchideen auf einer Fensterbank, die regelmäßig gelüftet wird, dringt im Winter kalte Luft ein. Steht zugleich eine Zimmertüre offen, erleidet die tropische Blume einen Kälteschock infolge des Durchzugs. Darauf reagiert sie mit einem Abwurf der Blüten und Knospen.Tipp: Kaufen Sie eine Orchidee während der Winterzeit, droht ihr auf dem Heimweg ein Kälteschock. Idealerweise steht für den Transport eine transparente Box zur Verfügung. Zumindest sollte die Blume dick in Zeitungspapier eingewickelt werden. Andernfalls steht die soeben erworbene exotische Kostbarkeit innerhalb weniger Tage bar jeglichen Blütenschmucks da.
Direkte Heizungsluft unterbinden
Ein Standort im unmittelbaren Einfluss aufsteigender Heizungsluft bewirkt an Orchideen, dass die Blüten vertrocknen und abfallen. Sofern der betreffende Heizkörper nicht abgestellt werden kann, siedeln Sie die Pflanze um. Eine dekorative Blumensäule in lichter Lage dient beispielsweise als idealer Ausweichplatz während des Winters. Lichtmangel ausgleichen
In ihrer tropischen Heimat gedeihen die meisten Orchideen-Arten als Aufsitzerpflanzen. Um möglichst nahe ans Licht zu gelangen, halten sie sich mit ihren Wurzeln auf den Ästen von Baumkronen oder auf Felsen fest. Die hiesigen Lichtverhältnisse von November bis Februar genügen folglich nicht immer den Ansprüchen. Da unter diesen Umständen die Photosynthese nahezu zum Erliegen kommt, vertrocknen die Blüten und fallen traurig zu Boden. Das gleiche Schicksal ereilt bereits angelegte Knospen. Das hilft:- Im Winter die Orchidee ans Südfenster stellen
- Eine Tageslichtlampe oder LED-Pflanzenlampe über der Blume aufhängen
- Energiesparlampen mit Reflektoren ausstatten, um die Lichtausbeute zu optimieren
- Leuchtstoffröhren verwenden bei Orchideen mit ähnlicher Wuchshöhe
Vor praller Mittagssonne schützen

Ausreichenden Abstand zu Obstkörben einhalten
Nachreifende Obstsorten, wie Äpfel und Birnen, verströmen das Reifegas Ethylen. Dieses nimmt auf Orchidee-Blüten ebenfalls Einfluss, sofern diese sich in einer räumlichen Nähe dazu befinden. In der Folge beschleunigt sich der Alterungsprozess, die Blüten vertrocknen und werden vorzeitig abgeworfen. In diesem Fall hilft ein Abstand von mindestens 1 Meter, um das Problem zu beheben.Standortwechsel rückgängig machen
Offenbarte sich die Misere erst im Anschluss an einenVersäumnisse in der Pflege
Konnte ein Problem innerhalb der Standort-Thematik als Ursache ausgeschlossen werden, rückt die Pflege in der Fokus der Untersuchungen. Stellen Sie die folgenden Faktoren auf den Prüfstand:Wassermangel beheben
Vertrocknende Blüten gelten in der Kultivierung von Pflanzen als untrügliches Signal für einen Mangel an Wasser. Da machen Orchideen keine Ausnahme. Kommen schlaff herabhängende, schrumpelnde Blätter hinzu, deutet das Schadbild tatsächlich auf einen ungeeigneten Wasserhaushalt hin. So kommt die Pflanze wieder ins Gleichgewicht:- Arten und Sorten ohne Bulben nie austrocknen lassen
- Im Zweifel dem Wurzelballen ein Tauchbad verordnen
- Bis zum nächsten Wässern sollte das Substrat lediglich antrocknen
- Orchideen mit Bulben zwar seltener, gleichwohl regelmäßig gießen
Luftfeuchtigkeit erhöhen
Mit dem Wasserhaushalt einher geht die Aufrechterhaltung einer angemessenen Luftfeuchtigkeit. Kommt es hier - kumulierend zum Wassermangel - ebenfalls zu Defiziten, helfen die folgenden Maßnahmen:- Den Untersetzer mit Blähton und Wasser füllen
- Die aufsteigende Verdunstung umhüllt die Orchidee-Blüten, sodass diese nicht vertrocknen
- Idealerweise täglich mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser einsprühen
- In unmittelbarer Umgebung elektronische Luftbefeuchter aufstellen
- Im Winter auf aktive Heizkörper mit Wasser gefüllte Schalen stellen
Substrat austauschen

- Einen oder zwei Tage zuvor die Orchidee gießen und ein wenig düngen
- Die Pflanze ohne starken Zug austopfen
- Notfalls den Kulturtopf aufschneiden
- Das bisherige Substrat soweit wie möglich entfernen
- Bereits leidende Wurzeln herausschneiden
- Im Topf eine Drainage anlegen aus Blähton
- Die Orchidee mit einer Drehbewegung einsetzen
Tipp: Um sicherzustellen, dass sich im Substrat keine Insekteneier oder Pilzsporen befinden, wird es sterilisiert. In einer hitzebeständigen Schale gelingt dies im Backofen innerhalb von 30 Minuten bei 180 Grad oder in der Mikrowelle innerhalb von 10 Minuten bei 800 Watt.
Schädlinge bekämpfen
Ihre tropische Herkunft bewahrt Orchideen nicht vor einem Befall einheimischer Schädlinge. In erster Linie saugende und beißende Arten schwächen die Blüten derart, dass sie vertrocknen und abfallen. So gehen Sie gegen die Parasiten vor:- Blattläuse mit einem feuchten Tuch abwischen
- Anschließend Blätter und Blüten mit der bekannten Schmierseifenlösung einsprühen
- Woll- und Schmierläuse mit alkoholgetränkten Wattestäbchen wiederholt betupfen
- Alternativ die Blätter mit einem Mix aus 10 ml Spiritus, 1 Liter Wasser und 1 Tropfen Spüli besprühen
- Dabei sowohl die Ober- als auch die Unterseiten behandeln
Fazit
Wenn Orchidee-Blüten vertrocknen und abfallen, besteht kein Grund, den Mut zu verlieren. Begeben Sie sich stattdessen auf die Suche nach der Ursache, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Probleme am aktuellen Standort können die Misere ausgelöst haben. Was nun hilft: kalte Zugluft vermeiden, direkte Heizungsluft unterbinden, Lichtmangel beheben, vor praller Mittagssonne schützen oder die unmittelbare Nähe zu einem Obstkorb umgehen. Darüber hinaus können Versäumnisse in der Pflege das Problem hervorrufen. Zu trockenes Substrat oder zu geringe Luftfeuchtigkeit sind einfach auszugleichen. Steckt Staunässe dahinter oder verdichtetes Substrat, kommt ein sofortiges Umtopfen in Betracht. Nicht zuletzt sind es Schädlinge, wie Blattläuse, Woll- und Schmierläuse, die eine Orchidee derart beeinträchtigen, dass sie ihre Blüten abwirft.