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Rosen umpflanzen – wann und wie setzt man Rosen um?

Rosen

Rosen umpflanzen ist kein Problem – wenn es sich um eine junge Rose handelt. Bei älteren Rosen kann es zum Problem werden, besonders wenn sich die Rose kein bisschen um die Regeln für das Wurzelwachstum gekümmert hat. In der Anleitung erfahren Sie, wie das Umpflanzen funktioniert, wann Alternativen geprüft werden sollten und welche Optionen Sie haben, wenn das Umsetzen wegen Alter/Wurzelform der Rose mit einem ziemlichen Risiko verbunden ist.

Video-Tipp

Steckbrief Rosen umsetzen

  • Rosen können aus verschiedensten Gründen (plötzlich) „falsch am Platz“ sein
  • Manchmal ist das Umsetzen unausweichlich
  • Manchmal muss geprüft werden, ob zunächst andere Maßnahmen an der Reihe sind
  • Junge Rosen bis zur fünften Saison können meist problemlos umgesetzt werden
  • Ältere Rosen sind diesbezüglich heikler, besonders wenn die Pfahlwurzel verletzt wird
  • Die nicht in die Tiefe gehen muss, sondern waagerecht durch den Boden wachsen kann
  • Mit wie vielen Wurzeln eine alte Rose das Umsetzen überlebt, ist schlecht vorherzusagen
  • Nehmen Sie  so viele intakte alte Wurzeln wie möglich mit
  • Und ziehen Sie sicherheitshalber aus dem Rückschnitt ein paar Klone

Kann die Rose überhaupt umgepflanzt werden?

Zuallererst zu entscheiden – wenn die Analyse ergibt, dass die Rose Umpflanzen sowieso nicht überleben würde, brauchen Sie auch keine Gedanken an neuen Standort, Bodenvorbereitung usw. zu verschwenden. Unter folgenden Voraussetzungen sollten Sie jeden Gedanken an das Umsetzen der Rose möglichst gleich wieder vergessen:

Alte Rose

Es handelt sich um einen alten fest eingewachsenen Rosenstock. Fest eingewachsen heißt bei einer Rose, dass Sie es mit erheblichen Massen von Wurzeln zu tun haben. Wurzeln, die im Boden durchaus überraschende Wege einschlagen, wie folgender Blick auf die „Wurzelentwicklung der Rose in Theorie und Praxis“ verdeutlicht:

Wenn die Rose nach Lehrbuch wächst, entwickelt sie eine tiefe Pfahlwurzel, die von breitwachsenden Feinwurzeln umgeben ist. Eine junge Rose entwickelt erst einmal Feinwurzeln, damit sie sich aus dem Substrat ernähren kann, wenn der Nährstoffvorrat aus dem Keimling erschöpft ist. Dann wird die Pfahlwurzel angelegt, erst ganz klein und dann tiefer und kräftiger; umgeben von ein paar Feinwurzeln bestehen, die im Zweifel in die Ferne starten, wenn sich die Bedingungen am Standort ändern.

Praktische Erfahrungsberichte zeigen allerdings, dass diese Feinwurzeln nicht fein bleiben müssen und nicht immer erst zur Nahrungssuche in die Ferne starten, wenn sich die Bedingungen am Standort ändern. Manchmal starten sie auch sofort, weil die Bedingungen in der Nähe besser sind. Sie wurzeln auch nicht unbedingt tief, sondern können auch die Horizontale als bewurzelbaren Boden entdecken.

Zum Beispiel kann eine auf abgesenktem Terrassenbeet in tiefe Lehm-Kies-Schichten gepflanzte Rose sehr schnell („mit Feinwurzel Nr. 1 – 17“) den besser nährstoffversorgten Mutterboden der höheren Bodenschicht „riechen“ und sich in diese Richtung aufmachen – der berichtende Hobbygärtner grub gut 6 m lange, waagerechte Wurzeln aus. Es gibt andere Erfahrungsberichte über Rosen mit horizontalen Ausbreitungstendenzen; und wenn die alte Rose vorschriftsmäßig in die Tiefe wurzelt, wird sie eben auch schon eine interessante Tiefe erreicht haben: Beim Ausbuddeln einer alten Rose können Sie nie sicher sein, alle Wurzeln zu erwischen, die die Rose zum Weiterleben braucht.

Tipp:

Wenn sich herausstellt, dass ein „Umzugsversuch“ eher nicht lohnt, weil die  Rose den kaum überleben würde, ist diese Erkenntnis nicht immer leicht zu akzeptieren. Die Lieblingsrose der jüngst verstorbenen Oma soll wirklich nicht mehr zu retten sein? Das mag leider so sein, weil auch Pflanzen nicht unsterblich sind. Es gibt aber Trost: Bis der alte Rosenstock sein Leben aushaucht, können Sie noch viele, viele kleine Rosenstöcke aus ihm ziehen. Wenn Sie Stecklinge einsetzen, schaffen Sie Klone der alten Rose, das kommt Unsterblichkeit schon ziemlich nahe.

Kranke Rosen

Wenn Sie eine Rose umsetzen wollen, weil sie unter Krankheit/Schädlingsbefall gelitten hat und der Boden verseucht ist – sollte erst geprüft werden, ob Umsetzen das Problem wirklich behebt. Das tut es, wenn Sie den Boden am verseuchten Standort mit Pflanzenschutzmitteln abtöten.

Rosen

Wenn Sie Ihren Garten ohne Einsatz toxischer Substanzen bewirtschaften, werden Sie sicher versucht haben, Erreger/Schädlingslarven durch geeignete biologische Maßnahmen auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. Dann haben Sie gewöhnlich auch die Zahl der im Boden befindlichen Erreger/Schädlinge auf ein verträgliches Maß reduziert. Da  Erreger und Schädlinge meist nicht nur einen Platz im Garten besiedeln, müssten Sie vor dem Umsetzen der Rosen prophylaktisch auch den neuen Standort behandeln – dann können Sie eigentlich auch gleich darauf vertrauen, dass Ihre Maßnahmen am gegebenen Standort greifen, die Rose komplett zurückschneiden und ansonsten weiter am alten Standort wachsen lassen.

Besser Pflegekur am Ort?

Wenn Sie eine Rose umsetzen wollen, weil sie an einem ausreichend belichteten Standort fast eingegangen ist – sollten Sie noch einmal ganz kurz innehalten, um die Situation genau zu analysieren:

Es gibt Situationen, in denen Sie nur die Wahl haben, die Rose umzupflanzen oder sie zu vergessen. Beim Umzug zieht die Rose im Mörtelkübel mit um oder eben nicht; nach Verkauf und Bebauung einer Grundstückshälfte möchte der neue Nachbar lieber viele fremde Exoten in seinem Garten sehen als alte Rose (und als Ergebnis dieses ersten Nachbarschaftsstreits kommt raus, dass er die Rose von seiner Hälfte entfernen darf); der Boden wurde durch einen Unfall mit Schadstoffen kontaminiert, die einen Bodenaustausch erforderlich machen.

Andere Situationen sind weniger klar: Wenn eine Rose am gegebenen Standort schwächelt, steht vielleicht zunächst eine Bodenanalyse und dann erst einmal die Verbesserung des Bodens am alten Standort an. Dies gilt vor allem, wenn vom geplanten neuen Standort auch noch nie eine Bodenprobe zur Analyse geschickt wurde, also bis auf die wahrnehmbaren (am alten und am neuen Standort für eine Rose eigentlich ausreichenden) Lichtverhältnisse keine Informationen zur Verfügung stehen, nach denen es der Rose am neuen Standort besser gehen wird. Es gibt viele weitere einzelne Pflegemaßnahmen, die vor dem Umsetzen der Rose auf Korrekturbedürfnis überprüft werden sollten. Dies auch deshalb, weil dauerhaft falsche Pflege nicht durch Umpflanzen des Pfleglings verbessert wird.

Wenn die Rose allerdings am aktuellen Standort fast im Dunkeln steht, ist ein Umsetzen sicher zu empfehlen. Dann drängt sich außerdem ein Rat an den Rosengärtner auf, der die Rose an diesen Standort gepflanzt hat: Bitte noch einmal kurz darüber informieren, welche Grundbedürfnisse Rosen haben.

Umpflanzen vorbereiten

Wenn die Rose umziehen muss, ist gute Vorbereitung die erste Voraussetzung für das Gelingen, und die funktioniert so:

  • Neuen Standort suchen, der die Ansprüche der Rose (besser als der alte) erfüllt
  • Möglichst mit Ausrichtung nach Südosten oder Südwesten
  • An solchen Standorten bekommt die Rose viel Sonne, ohne in zu großer Hitze zu schmoren
  • Der Standort sollte luftig sein, damit die Blätter nach Regen schnell abtrocknen
  • Boden je nach gegebenem (und durch Bodenanalyse ermittelten) Nährstoffgehalt und vorhandener Struktur vorbereiten
  • Verdichteten Boden gut durchlockern
  • Zu feuchten Boden mit Sand trockener einstellen
  • Wenn sich immer wieder Feuchtigkeit sammelt, Boden mit Drainage unterfüttern  
  • Nährstoffarmen Boden mit Nährstoffen anreichern
Tipp:

Wer zu Bodenanalysen rät, erntet etwa genau so viel genervtes Aufstöhnen wie interessierte Aufmerksamkeit. Trotzdem geht kein Weg daran vorbei: Niemand kommt auf die Idee, irgend ein Produkt der Erdölraffination in den Tank seines Autos zu schütten; vielmehr wird das ohnehin schon höherwertige Produkt Ottokraftstoff noch genauen Analysen unterzogen, bevor es in der zum Motor passenden Spezialform (Normalbenzin, Super, bleifrei, E 96 …) in den Tank fließen darf. Beim Boden vor der eigenen Haustür wird dagegen selten analysiert, wie es um die Eignung des Bodens zur Ernährung von Pflanzen bestellt ist. Konzentrierter (Kompost, Pflanzenbrühen, Co.) und ultrahochkonzentrierter (synthetischer Flüssig-) Dünger wird „nach Gefühl“ ausgebracht, was statistisch in Überdüngung endet und das Grundwasser belastet.

Die beste Zeit zum Umpflanzen

Manchmal haben Sie in Bezug auf die Zeit zum Umsetzen die Wahl, wenn z. B. die Rose im Zuge der Umgestaltung des Gartens einen neuen Platz bekommen soll.

Rosen

Dann sollten Sie die Rose ist möglichst im Herbst vor Einsetzen der Vegetationsruhe umsetzen (Oktober und November). Das Wachstum im oberen Bereich ist abgeschlossen, die Pflanze kann sich aufs Anwachsen der Wurzeln konzentrieren und sich über den Winter gut einwurzeln (die Wurzeln wachsen im Winter mit Kraft weiter, wenn sie nicht von strengem Frost daran gehindert werden).

Grundsätzlich können Rosen das ganze Jahr über umgepflanzt werden, wenn der Boden nicht gerade gefroren ist. Daran müssten Sie z. B. denken, wenn im Winter ein Umzug ansteht, möglicherweise muss die Rose ein paar Wochen vorher in einen Mörtelkübel umziehen, weil der Frost ihre Region zum Umzugstermin meist fest im Griff hat.

Rosen umsetzen Schritt für Schritt

Wenn der neue Standort fertig vorbereitet ist, kann die Rose umgepflanzt werden. So gehen Sie vor:

1. Rose auf Ausgraben vorbereiten

Sobald die Rose im Herbst ihre Blätter verloren hat, kann es losgehen.
 Sie erleichtern sich die Arbeit, wenn Sie für gute Sicht auf den Wurzelbereich sorgen, was durch starken Rückschnitt der Rose (auf etwa 40 cm) bewirkt wird.

2. Rosenstock aus altem Pflanzloch befreien

Nun kann die Rose ausgegraben werden, vorsichtig (damit möglichst wenige Wurzeln beschädigt werden) und mit möglichst vielen Wurzeln.

Bei veredelten Rosen sollten Sie der Veredelungsstelle beim Ausgraben besondere Aufmerksamkeit schenken, sie sitzt nur etwa 5 cm unter der Erde und sollte auf keinen Fall einen Spatenstich abbekommen.

3. Wurzel + Rosen ggf. beschneiden

Von der Wurzel werden alle beschädigten, angefaulten, ungesund krumm wachsenden etc. Teile weggeschnitten.

Wird die Rose z. B. wegen Staunässe am alten Standort umgesetzt, bleibt möglicherweise nicht mehr viel übrig von der Wurzel. Dann muss die Rose auch oben dem erhaltenen Wurzelstock angepasst werden. Denn Wurzel (Nährstoffaufnahme- und Transporteinheit) und Spross (Nährstoff verarbeitende und dadurch sprießende Pflanzenteile) funktionieren optimal  in einem genau definierten Verhältnis (im englischen Sprachraum „root-shoot-ratio“).

Wenn dieses Verhältnis gestört wird, helfen Sie der Pflanze bei der Bewältigung der Störung, indem Sie es so gut wie möglich durch Beschnitt wieder herstellen.

4. Eventuell Wurzeln freilegen

Wenn die Rose von etwas befallen war, was nicht mit an den neuen Standort umziehen soll, muss die Wurzel komplett von der alten Erde befreit werden und dann abgewaschen/abgeduscht werden. Erde abstreifen und abwaschen geht am besten mit den Händen und abduschen mit dem Gartenschlauch geht so lange gut, wie der Schlauch noch angewärmtes Wasser liefert.

Wenn die Rose einfach nur umziehen soll, zieht möglichst viel vom Erdballen um die Wurzel mit um. Je mehr vertraute Boden-Mikroorganismen die Rose um sich hat, desto schneller wird sie anwachsen.

5. Pflanzloch ausheben

Ein Kernstück der Arbeit, der folgende Abbsatz überredet diesbezüglich wahrscheinlich zu ein bisschen mehr Arbeit:

  • Heben Sie das neue Pflanzloch eher großzügig aus
  • Es sollte so groß sein, dass die Wurzeln hineinpassen, ohne geknickt zu werden
  • Gemeint ist die waagerechte und die senkrechte Ausdehnung
  • Das kann eine ganz schöne Buddelei verursachen
  • Die der Rose aber unmittelbar beim Anwachsen hilft
Tipp:

Wenn der Rosenstock am alten Standort längere Zeit schlecht versorgt wurde, sollten Sie ihm eine „stärkende Infusion“ verpassen: Fertig gekauftes oder selbst hergestelltes Pflanzenstärkungsmittel in Maximalkonzentration anmischen, Wurzeln der Rose eine Stunde darin baden, damit sie sich mit Nährstoffen vollsaugen können.

6. Rosen einsetzen

Nun wird die Rose in das neue Pflanzloch gesetzt, schön gerade bitte und bei einer ev. Veredlungsstelle darauf achten, dass diese wieder ca. 5 cm unter der Erde sitzt.

Erde andrücken (ggf. nach ein, zwei Tagen noch etwas Erde nachfüllen) und einmal gut durchfeuchten (= angießen), an trockenen Standorten Erde um die Rose ringförmig anhäufeln, sodass Gießwasser von der kreisförmigen Fläche direkt zu den Wurzeln geführt wird.

Dünger gehört nicht ins Pflanzloch, den gibt es erst wieder im nächsten Frühjahr und ab dann in normalen Abständen.

7. Rosen schützen

Im Winter umgepflanzte Rosen werden mit Tannenreisig abgedeckt; im Sommer umgepflanzte Rosen sollten in der Anwachsphase vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Rosen

Tipp:

Das Ausgraben ist im Zweifel auch der Zeitpunkt, an dem Sie feststellen, wie fest eingewurzelt eine ältere Rose ist. Wenn Sie mit dem Spaten in die Erde stechen und immer wieder auf dicke Wurzeln stoßen, sollten Sie gleich einen größeren Graben um die Rose ziehen, in dem Durchmesser, den Sie sich auszuheben zutrauen. Dort sind die dicken Wurzeln dünner, sodass beim Abstechen nur kleine Wunden entstehen, die Rosen normalerweise ohne Schädigung verschließen. Sie müssen dann einen mächtigen Wurzelstock transportieren, was am besten mit einer alten Decke und mehreren Helfern klappt. Wenn Sie von einer super dicken Hauptwurzel kein Ende finden, muss die Rose entweder am Ort bleiben oder diese Wurzel muss durchtrennt werden, in diesem Fall sollten Sie sicherheitshalber vom Rückschnitt ein paar Stecklinge ansetzen.

Autor Heim-Redaktion

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