Aloe vera blüht: Foto | Verwendung der Blüten
Die Aloe Vera ist eine dekorative, genügsame und praktische Pflanze für den Balkon und das Haus. Aber nicht ...
Sukkulenten – Denken Sie bei diesem Begriff vor allem an Kakteen, verstaubte langweilige Pflanzen, die sich vor allem dadurch hervortun, dass sie schaffen, auch ohne jegliche Sorgfalt bei der Bewässerung so ähnlich wie Grün auszusehen?Damit tun Sie den Sukkulenten ziemlich unrecht, verstaubt sind viele Sukkulenten schon einmal gar nicht, wahre Liebhaber putzen ihre Kakteen häufig. Und es handelt sich auch nicht nur um Kakteen, suculentus heißt einfach “saftreich”, jede Pflanze, die eines ihrer Pflanzenorgane zum Wasserspeicher ausgebildet hat, ist also eine Sukkulente. Und davon gibt es sehr viele Pflanzen, aus den unterschiedlichsten Pflanzenfamilien. Viele der Pflanzen, die wir nicht unbedingt als Sukkulenten wahrnehmen, kennen wir bereits gut, so z. B. diverse Sukkulenten aus der Familie der Agavengewächse: Aus Agaven werden Sisal und Tequila gemacht, und einige der über 250 Arten sorgen bei uns als Zimmerpflanze für frische Luft, zusammen mit den Palmlilien oder Yuccas, ebenfalls Sukkulenten.In zahlreichen Pflanzenfamilien gibt es “ganz normale” Pflanzen und Sukkulenten, die vielleicht nicht sofort als Sukkulenten erkennbar sind. So gibt es Sukkulenten bei den Begonien und den Mittagsblumen, bei den Immergrün und den Keulenlilien (Cordyline), bei den reich blühenden Impatiens, bei den Glockenblumen, den Prunkwinden, den Pelargonien, den Hyazinthen und den Orchideen. Auch die Drachenbäume (Dracaena) und viele Arten der beliebten Ficus und der Buntnesseln sind Sukkulenten. Bei vielen Pflanzen sind die Wasser speichernden Pflanzenteile gut erkennbar, sodass wir sie ohne viel Überlegen als Sukkulenten einordnen können. So ist es bei Bromelien und bei den lebenden Steinen, beim Bogenhanf (Sanseverien), bei den Aloe und diversen Dickblattgewächsen wie dem Steinbrech. Andere Sukkulenten verraten sich durch ihren dicken Stamm, der als Wasserspeicher dient, das sind Araliengewächse wie die Cussonia und Spargelgewächse wie der Elefantenfuss (Beaucarnea) und der Calibanus. Und wo bleiben jetzt die Kakteen? Eigentlich redet man doch immer von “Kakteen und anderen Sukkulenten”? Die Kakteen gehören ganz bestimmt zu den Sukkulenten, das stimmt (wenn auch nicht alle, es gibt auch Kakteen mit ganz normalen Blättern). Die Mehrzahl der Kakteen sind Stammsukkulenten, insgesamt bilden die 1.500 bis 1.800 Arten der Kakteen jedoch nur eine kleine Gruppe innerhalb der Sukkulenten.Die Sukkulenten haben also außer den Kakteen und den o. g. sukkulenten Vertretern bekannter Pflanzen noch viel mehr zu bieten. Da die Wasser speichernden Sukkulenten leicht zu gießen und meist auch sonst recht pflegeleicht sind, lassen wir uns hier einige sehr unproblematische Pflanzen entgehen: Zum Beispiel Bulbinen und Gasterien, Haworthia und die zauberhafte als Rebe wachsende Basella, alles ziemliche “Anfängerpflanzen”, aber sehr dekorativ.Für experimentierfreudige Sammler seltener Gewächse ist die Welt der Sukkulenten noch viel spannender: Sie versuchen sich an Brunsvigia oder Cyrtanthus oder Blutblumen aus der Familie der Amaryllisgewächse, die mit großen prächtig bunten Blüten überraschen, oder kultivieren Melonenbäume und Harfensträucher. Auch erst vereinzelt werden in Deutschland z. B. Zamioculcas (pflegeleichte Aronstabgewächse) gezogen, bei den Sukkulenten gibt es also noch viel zu entdecken.
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