Startseite » Pflanzen » Exotische Pflanzen » Cattleya Orchideen – Pflege und richtig Umtopfen

Cattleya Orchideen – Pflege und richtig Umtopfen

Orchideen und auch die Cattleya Orchidee sind nicht ganz einfach in der Pflege. Es gibt jedoch einige Tipps und Tricks zur Pflege und wird diese konsequent durchgezogen und der Pflanze  auch eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt, dann dankt sie es mit einem langen Leben und vielen schönen, anmutigen Blüten. Die ungewöhnlich großen Blüten haben sie auf Platz eins der faszinierendsten Orchideen-Arten gebracht und erfreuen sich daher großer Beliebtheit als reine Zimmerpflanze in unseren Breitengraden.

Video-Tipp

Standort

Gerade der Standort ist ein wichtiger Punkt, dass die Cattleya Orchidee auch richtig gedeiht und lange lebt. So sollte dieser hell aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Ein Fenster Richtung Westen oder Osten, das nicht direkt von der Sonne beschienen wird, ist hierfür ideal. Im Sommer wie im Winter kann die Orchidee am selben Standort verbleiben, denn sie liebt Temperaturen zwischen 18° und 25° Celsius und sollte daher auch im Winter in einem beheiztem Raum, wie zum Beispiel dem Wohnzimmer oder Küche ihren Platz finden.

Tipp:

Die Cattleya Orchidee mag es nicht, wenn sie den Standort wechseln soll, daher ist es wichtig, von Anfang an den idealen Platz für die anmutige Schönheit zu finden, an dem sie ihr Leben verbringen kann. Sind an diesem Platz noch leichte Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht möglich, so hilft dies der Orchidee bei ihrer Blühfreudigkeit.

Umtopfen

Der beste Zeitpunkt, um die Cattleya Orchideen umzutopfen, ist ihre zweimonatige Ruhephase, in der sie nur mäßig Wasser und gar keinen Dünger erhält. Umgetopft wird idealerweise alle zwei bis drei Jahre. Auch wenn das Gefäß nicht für die Pflanze zu klein geworden ist, so haben sich doch die Rinden im Substrat zersetzt und dieses muss nun erneuert werden. Denn ansonsten haben die Wurzeln keinen Halt mehr, um sich festzuklammern. So wird für das Umtopfen vor allem frisches Orchideen-Substrat benötigt, ebenso aber auch ein scharfes Messer oder Schere, Desinfektionsmittel, wie reiner Alkohol sowie ein neues, etwas größeres Gefäß. Dann wird wie folgt vorgegangen:

  • Orchidee mit dem Topf kurz in Wasser setzen
  • so werden die Wurzeln geschmeidiger
  • aus dem Topf entnehmen und das alte Substrat vollständig von den Wurzeln entfernen
  • Messer oder Schere desinfizieren
  • verfaulte oder vertrocknete Wurzeln abschneiden
  • einen Teil des Substrats auf dem Boden des Topfs verteilen
  • Orchidee mittig platzieren
  • Rest des Substrats rundherum vorsichtig zwischen die Wurzeln stopfen
  • dabei darauf achten, dass die Wurzeln nicht verletzt werden
  • Orchideen nun mindestens zwei Wochen ganz in Ruhe lassen
  • sie sollten lediglich mit weichem Wasser leicht eingesprüht werden
Tipp:

Werden durchsichtige Töpfe gewählt, ist dies für die in der Natur oft auf Bäumen wachsenden Orchideen besser, denn so können auch die Wurzeln von dem Licht, das durch die durchsichtigen Töpfe ins Innere gelangt, profitieren. Auf diese Weise werden das gesunde Wachstum und eine üppige Blüte gefördert.

Ruhephase

Die Orchideen bestimmen meist selbst, wann sie ihre Ruhephasen einlegen, dies ist jedoch meist in den hiesigen Wintern der Fall, weil dann auch die Tage kürzer werden. Doch die Regel ist dies nicht und so kann eine Ruhephase durchaus auch zu anderen Jahreszeiten stattfinden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine wirklich konstante Raumtemperatur über das ganze Jahr gegeben ist und auch die Lichtverhältnisse nicht schwanken, die Orchidee am Abend und Morgen im Winter unter einer hellen Lampe steht. Der Hobbygärtner erkennt eine Ruhephase der Orchidee daran, wenn sie ihre Blätter und Blüten welken lässt. Dies ist kein Grund zur Besorgnis, jedoch sollten die verwelkten Blüten und Blätter rundherum aufgesammelt werden, damit sie keinen Nährboden für Läusenester bieten. Während der Ruhephase kann die Orchidee gerne auch etwas kühler, aber niemals unter 15° Celsius stehen. So kommt sie schneller wieder zu Kräften. Auch auf viel Gießen und Düngergaben sollte nun verzichtet werden. Hat die Cattleya Orchidee ihre Ruhephase überstanden, bildet sie neue, erste Triebe. Nun kann auch der Hobbygärtner wieder zur täglichen Pflege übergehen.

Substrat & Boden

Orchideen mögen auf keinen Fall normale Blumenerde. Der ausgewählte Fachhandel bietet jedoch Spezialsubstrate für Orchideen an. Wer nicht auf das teure Substrat zurückgreifen möchte, kann auch eine Mischung aus Hornmehl, Perlite, Rinde und Sphagnum selbst herstellen. Für die Rinde wird in der Regel Pinienrinde genutzt, aber auch die günstigere Kiefernrinde kann im Substrat für die Cattleya Orchideen gute Dienste leisten. Wichtig ist, dass der Boden für die Pflanze gut durchlässig ist und eine gute Durchlüftung hat, die Wurzeln jedoch trotzdem einen guten Halt finden können.

Düngen

Gedüngt wird die Pflanze während ihres Wachstums etwa alle 14 Tage mit speziellen, für Orchideen geeigneten Düngern aus dem Handel. Bei der Dosierung und Häufigkeit der Düngergabe sollte hierbei unbedingt auf die Herstellerangaben geachtet werden. Experten gehen sogar hierbei soweit, dass sie von diesen Angaben nur 50% bis 70% verabreichen. Denn eine Überdüngung der Pflanzen, die an eine nährstoffarme Umgebung gewöhnt sind, könnte sie eher schwächen als stärken. Während der zweimonatigen Ruhephase sollte die Orchidee gar nicht gedüngt werden. Ansonsten muss bei der Düngung auf folgendes geachtet werden:

  • normaler Flüssigdünger aus dem Handel ist nicht geeignet
  • nur speziellen Dünger für Orchideen nutzen
  • für die Kalziumversorgung das Gießwasser mit Hüttenkalk anreichern
  • 1 g Hüttenkalk in 10 Liter Wasser auflösen
  • hierzu benötigte Zeit sind drei bis vier Tage
  • andere Kalkarten sind nicht zu empfehlen, da sich das Kalzium hier nicht abspaltet
  • durch das zusätzliche Kalzium werden die Wurzeln gekräftigt

Gießen

Vor allem das Gießen bedarf ein wenig Übung, damit die Cattleya Orchidee es mit einer schönen Blüte dankt. Erfahrene Gärtner schwören hierbei sogar auf die Wiegemethode, bei der der Pflanztopf sofort nach dem Gießen gewogen wird. Ist das Gewicht bei der nächsten Wiegung drei oder vier Tage später noch nicht merklich gesunken, muss noch nicht gegossen werden. Bei der Wässerung sollte aber vor allem  wie folgt vorgegangen werden:

  • während des Wachstums muss die Orchidee reichlich Wasser erhalten
  • entwickelt sie gerade neue Triebe, benötigt sie mehr Wasser
  • die Wurzel sollte jedoch vor einer nächsten Wassergabe immer vollständig abtrocknen können
  • je kleiner der Topf, desto häufiger muss gegossen werden
  • nur enthärtetes Leitungswasser zum Gießen nutzen
  • alternativ kann auch aufgefangenes Regenwasser genutzt werden
  • niemals mit kaltem Wasser gießen
  • Wasser daher immer leicht anwärmen
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • eine halbe Stunde nach dem Gießen das auf dem Unterteller gesammelte Wasser abgießen
  • Orchideen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit
  • auch von außen mit lauwarmen, kalkarmen Wasser besprühen
  • mit Luftbefeuchtern oder Schalen mit Wasser auf der Heizung nachhelfen
  • während der Ruhephase das Gießen so gut wie ganz einstellen
Tipp:

Die Wassergabe hängt von Raumtemperatur, Tageslänge, Luftfeuchtigkeit, Substratzusammensetzung und Wachstumsphase ab und kann hier je nach Jahreszeit schwanken.

Pflegefehler,  Krankheiten oder Schädlinge

Bei der Pflege der anmutigen Pflanze kann bedauerlicherweise viel falsch gemacht werden. So kann es zu einer Überdüngung kommen, da die Orchideen ursprünglich an eine nährstoffarme Umgebung gewöhnt sind. Auch zu viel Wassergaben kann der Cattleya Orchidee schnell schädlich werden. Hierbei gilt, wer sich nicht sicher ist, lässt die Wurzeln besser ein bis zwei Tage Trockenheit aushalten, denn eine kurze Trockenheit verträgt die Pflanze besser, als eine längere, zu nasse Phase, wenn sie aufgrund von Unwissenheit des Besitzers zu häufig gegossen wurde. Zuviel Wasser kann im schlimmsten Fall eine Wurzelfäule hervorrufen und die Orchidee stirbt ab. Werden während  der Ruhephase die vertrockneten und heruntergefallenen Blüten und Blätter nicht aufgesammelt, kann es zu einem Läusebefall kommen.

Fazit

Werden die Pflegetipps, vor allem auch im Hinblick auf das Gießen, vom Hobbygärtner beherzigt und verinnerlicht, dann danken die Cattleya Orchideen dies mit einer reichhaltigen Blüte jedes Jahr aufs Neue. Eine der faszinierendsten Blumen, die jemals hervorgebracht wurde stellt den Hobbygärtner jeden Tag vor weitere Aufgaben, die es zu überwinden gilt. Wer sich jedoch vor der Kultivierung seiner Orchidee mit den Bedürfnissen, ihrer Herkunft und der Lebensweise auseinandersetzt, der wird sich später jeden Tag aufs Neue an der anmutigen Pflanze erfreuen dürfen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Exotische Pflanzen

Zum Thema Exotische Pflanzen

Scroll Up