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Exotische Zimmerpflanzen für die Wohnung – 20 tropische Pflanzen

Exotische Pflanzen sind mit ihren bizarren Formen und leuchtenden Farben ein interessanter Hingucker. Nur wenige Vertreter aus den subtropischen und tropischen Regionen kommen jedoch mit unserem feucht-kalten Wetter im Winter zurecht. Auch verregnete Sommer können den Stauden extrem zusetzen. Viele Exoten lassen sich aber ganzjährig in der Wohnung kultivieren. Das Angebot außergewöhnlicher Gewächse ist groß. Ob Fensterbank oder sonniger Platz im Wintergarten, die tropischen Pflanzen sind in verschiedenen Größen verfügbar.

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Exotische Klassiker

Grüne Pflanzen in unseren Innenräumen schaffen eine beruhigende Atmosphäre und helfen dabei, stressige Momente besser zu verarbeiten. Gleichzeitig reduzieren die Gewächse die Staubkonzentration und verbessern nachhaltig das Klima in ihrer Umgebung. Die Auswahl an Zimmerpflanzen im Handel ist groß. In diesem Bereich erfreuen sich allerdings nicht einheimische, sondern exotische Pflanzen wachsender Beliebtheit.

Der Grund: Im Wohnbereich sind die Gewächse nicht dem heimischen Klima ausgesetzt. Denn abhängig von ihrer Herkunft reagieren die Stauden und Gehölze beispielsweise empfindlich auf stark schwankende Temperaturen. Im Haus und Büroräumen besteht die Möglichkeit, den Gewächsen konstante und gleichbleibende Verhältnisse anzubieten.

Exotische Zimmerpflanzen in der Wohnung zu kultivieren ist kein Modetrend. Zu den bekanntesten Klassikern gehören unter anderem folgende Stauden:

  • Aloe vera
  • Gummibaum
  • Yucca-Palmen
  • Bananengewächse

Diverse Arten von Kakteen und Sukkulenten runden die Liste der Pflanzen ab, die bereits seit Jahrzehnten heimische Fensterbänke und Wintergärten zieren. Die Auswahl exotischer Gewächse beschränkt sich jedoch nicht nur auf „altbekannte“ Sorten. Mit etwas Aufwand und Pflege können Sie außergewöhnliche exotische Stauden in Ihren Wohnräumen zu halten.

Kleinwüchsige Zeitgenossen

Unter dem Begriff „tropische und mediterrane Pflanzen“ haben viele Menschen automatisch das Bild großer Gehölze mit außergewöhnlichen Blättern und Blüten vor Augen. Nicht immer besteht die Möglichkeit, in der Wohnung eine imposante Monstera deliciosa oder Ensete ventricosum maureli aufzustellen. Auch wenn Sie über wenig Platz verfügen, müssen Sie nicht auf die Kultivierung der exotischen Schönheiten verzichten. Kleinere Sorten sind für die Pflege auf der schmalen Fensterbank geeignet.

Choisya ternata

Die langsam wachsenden Rautengewächse geben sich in den ersten beiden Lebensjahren mit kleinen Gefäßen zufrieden. Das aus Nordamerika stammende Gewächs besticht durch seine zitrusartig duftenden, weißen Blüten. Umgangssprachlich ist die immergrüne Pflanze unter dem Namen „Mexikanische Orangenblume“ bekannt. Die Gewächse brauchen einen halbschattigen Standort. Ältere Vertreter von Choisya ternata können die Sommermonate im Garten bzw. auf der hellen Terrasse verbringen.

Hoya carnosa

Die Porzellanblume gehört zur Familie der Seidenpflanzengewächse. Der intensiv, süßliche Duft der wachsartigen Blüten zeichnet diese Pflanze aus. Wachsblumen sind genügsam und kommen mit einem schattigen Platz am Fenster aus. Unter optimalen Bedingungen bildet das Gewächs meterlange Ranken und eine üppige Blütenpracht aus. Ältere Porzellanblumen lassen sich durch Ableger verjüngen und vermehren. Das Substrat sollte nicht austrocknen.

Hoya kerrii

Eng verwandt mit der Porzellanblume, jedoch weist diese Art herzförmige Blätter auf. Die krautig wachsende Rankpflanze verträgt kein direktes Sonnenlicht und reagiert empfindlich auf Staunässe. Mit zunehmendem Wachstum der langen Triebe ist es empfehlenswert, diese dekorativ an Gittern aufzubinden.

Bonsai

Größere Pflanzen, die verholzen und einen Rückschnitt vertragen, lassen sich häufig zu kleinen Bäumchen erziehen. Der Aufwand in der Pflege ist jedoch hoch. Im Bezug auf Standort und Gießen haben die Gewächse die gleichen Anforderungen wie ihre größeren Artverwandten. Folgende Stauden eignen sich beispielsweise für die Kultivierung im Bonsai-Format:

  • Zitrusbäume
  • Natalpflaume (Carissa macrocarpa)
  • Magnoliengewächse (z.B. Michelia figu)
  • Frühlingsduftblüte (Osmanthus x burkwoodii)
  • Japanischer Sternanis (Illicium anisatum)
Bonsai Bäumchen
Tipp:

Hydrokultur hat sich bei der Pflege von exotischen Pflanzen bewährt. Das anorganische Material erleichtert die Pflege.

Fleischfressende Gewächse

Zimmerpflanzen erfüllen verschiedene Funktionen. Mit ihrem dichten, teilweise immergrünen Laub filtern sie die Schadstoffe in der Luft und dämpfen helle Klänge. Einige Sorten können auch zur Bekämpfung von Schädlingen beitragen. Insektenfressende Pflanzen sind eine besondere Laune der Natur. In ihrem natürlichen Habitat sind die Gewächse nicht in der Lage, sich über den Boden mit Nährstoffen zu versorgen.

Dieses Defizit hat nicht zum Aussterben der betroffenen Stauden geführt, sondern eher zu einer Weiterentwicklung. Die Pflanzen gewinnen die lebenswichtigen Mineralstoffe durch Fleisch. Mithilfe eines Enzymcocktails verdauen die Gewächse ihre Opfer, die überwiegend aus Insekten und kleinen Amphibien besteht.

Kannenpflanze

Ein heller, sonniger Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind notwendig, damit die Nepenthes optimal gedeiht. Ihre Bezeichnung erhielten die aus der Familie der Nelkenartigen stammenden Gewächse aufgrund ihrer großen Kannen, die zum Anlocken und Verdauen dient.

Venusfliegenfalle

Dionaea muscipula gehört mit zu den bekanntesten, fleischfressenden Pflanzen. Ihre Klappfallen sind mit Borsten ausgestattet, die bei Berührung blitzschnell zuschnappen. Ein sonniger und warmer Standort ist notwendig, damit sich das Gewächs kräftig entwickeln kann.

Venusfliegenfalle

Schlauchpflanze

Sarracenia gehört zu den Carnivoren, die im warmen Sommer auch nichts gegen einen luftigen Platz auf der sonnigen Terrasse einzuwenden hat. Gesunde, ältere Schlauchpflanzen vertragen sogar leichten Frost.

Kobralilie

Noch relativ unbekannt, aber keineswegs unattraktiv, ist Darlingtonia californica. Charakteristisch für die mehrjährige Pflanze sind ihre Schlauchblätter. Selten erreicht dieses zu losen Rosetten angeordnete Laub eine Höhe von 1 m. Kobralilien sind mäßige Insektenfänger und besitzen auch keine Enzymsäfte zur Verdauung. Das Gewächs bevorzugt fließendes Wasser und eignet sich für die Pflanzung in Zimmerbrunnen.

Die Carnivoren unter den Stauden weisen einen eher gedrungenen Wuchs auf. Nur die Kannenpflanze, mit ihren hängenden Trieben und den schweren Fangkannen kann bei optimaler Kultivierung eine Länge von über 50 cm erreichen. Fleischfressende Gewächse stellen eine Besonderheit dar und erholen sich nur schwer von Pflegefehlern. Achten Sie auf folgende Punkte, wenn Sie Venusfliegenfalle und Co. erfolgreich in Ihrer Wohnung halten möchten:

  • Den richtigen Standort auswählen
  • Spezielles, mageres Substrat verwenden
  • Nicht düngen
  • Die Gewächse vertragen kein kalkhaltiges Wasser
  • Trockenheit vermeiden
  • Für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen

Mit fleischfressenden Pflanzen können Sie im Wintergarten oder hellem Wohnzimmer einen interessanten Blickfang schaffen. In hohen, gläsernen Gefäßen können Sie mehrere Exemplare nebeneinander kultivieren. Um Krankheiten und Fäulnis zu vermeiden, sollten Sie nur ein mageres, speziell auf die Bedürfnisse der Stauden abgestimmtes Substrat einsetzen. Die eine oder andere Futtergabe nehmen die Pflanzen dankbar an. Sofern Ihre Wohnräume nicht mit Fliegengittern abgeschirmt sind, versorgen sich die Gewächse im Sommer aber selbst aktiv mit „Frischfleisch“.

Tipp:

Die oberste Erdschicht darf bei fleischfressenden Stauden nicht austrocknen. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, ohne dass Staunässe entsteht.

Außergewöhnliche Schönheiten

Wenn Sie ein außergewöhnliches Flair in Ihr Wohnzimmer bringen möchten, sollten Sie einen Blick auf diese exotischen Zimmerpflanzen werfen:

Bogenhanf

Sanseveria gehört zu den dekorativen Wüstenpflanzen und trägt zu einem gesunden Klima in den Wohnräumen bei. Der Beiname „Stachelzunge“ beschreibt die Wuchsform der spitz zulaufenden, kräftigen Blätter. Über 70 verschiedene Arten sind im Handel erhältlich. Die Pflanzen variieren in der Blattfärbung und -zeichnung. Der Standort ist abhängig von der jeweiligen Sanseveria-Sorte. Bogenhanf nimmt wenig Platz in Anspruch. Das Gewächs kann eine maximale Höhe von 1 m erreichen.

Bogenhanf - Sansevieria trifasciata

Telegraphenpflanze

Mimosen und Venusfliegenfallen sind nicht die einzigen Vertreter im Pflanzenreich, die durch eine schnelle Bewegung ihrer Triebe bzw. Blätter auffallen. Das Laub des aus Asien stammenden Strauchs vollführen innerhalb weniger Minuten vertikale Bewegungen und vollständige Drehungen. Umgangssprachlich erhielt die Telegraphenpflanze den Beinamen „Dancing Plant“. Die aufrecht wachsende Staude mit den elliptisch geformten Blättern bevorzugt einen hellen Ort, die Umgebungstemperatur sollte nicht unter 18° C fallen.

Abyssinische Banane

Mit den rot-grünen Blättern und den roten Blattstielen ist Ensete ventricosum maurelii eine Schönheit. Die mehrjährige Blattschmuckpflanze wächst schnell, beansprucht dabei aber maximal einen halben Quadratmeter Platz für sich. Schattig bis teilsonnig sollte der Standort sein, im Sommer ist ein Umzug in den Garten möglich. Die Staude ist robust, auch ohne einen „grünen Daumen“ kann die Kultivierung der Abyssinischen Banane gelingen.

Indianerbanane

„Rare Fruit“ oder „Papau“ genannt ist eine sommergrüne Pflanze, die Wintergärten und helle Wohnräume bevorzugt. Die Staude gehört zur Familie der Annonengewächse und kann eine Wuchshöhe von über 3 m erreichen. Der Vorteil: Sollte Ihnen die Pflanze über den Kopf wachsen, können Sie das Gewächs ganzjährig ins Beet umsiedeln. Ältere Indianerbananen vertragen Temperaturen von bis zu -20° C.

Bananenschalen-Baum

Der Name ist nicht das einzig Exotische an Pterospermum acerifolum. In Kombination mit Blüten und Blättern entsteht der optische Eindruck, als würden geschälte Bananen an der Staude hängen. Die Pflanze wächst schnell und kann bei optimaler Pflege innerhalb eines Jahres einen Zuwachs von ungefähr 1 m erreichen. Das auch unter dem Namen „Tellerbaum“ bekannte Gewächs besitzt weiße Blütendolden, die intensiv nach Orchideen duften. Die Blüten können gleichzeitig als Vasenschmuck verwendet werden.

Leuchterblume

Ceropegia gehört zu den Sukkulenten und weist herabhängende Triebe und röhrenförmige Blüten auf. Das Hundsgiftgewächs kann mit seinen rankenden Zweigen eine Länge von bis zu 2 m erreichen. Leuchterblumen sind robust und pflegeleicht. Die Staude kommt gut in Hängeampeln zur Geltung.

kletternde Leuchterblume - Ceropegia sandersonii
Engeser, Ceropegia sandersonii monteiroae, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Strelitzie

Paradiesvogelpflanzen bzw. Papageienblumen ist eine interessante Pflanze. Die farbenfrohen Blüten besitzen eine lange Blütezeit und ähneln entfernt an Vogelköpfe. Geduld ist bei der Pflege von Strelizien gefragt. Die Exoten blühen erst nach 3 oder 4 Jahren.

Fensterblatt

Monstera deliciosa ist eine beeindruckende Pflanze. Die ledrigen, herzförmigen Blätter können einen Durchmesser von mehr als 30 cm erreichen. Mit zunehmendem Alter wächst das Gewächs auf eine Höhe von über 2 m heran und sollte abgestützt werden.

Bromelie Tillandsia „Oerstediana“

Die mehrjährige Bromelien-Art bildet rosafarbene, gelbe oder rote ährenförmige Blüten aus. Das dunkelgrüne Laub schimmert silbern auf der Unterseite. Einfach zu kultivieren.

Kaffeestrauch

Speziell Liebhabern von Kaffee dürfte der Begriff „Coffea arabica“ bekannt vorkommen. Diese Pflanzenart wird als kommerzieller Lieferant der schmackhaften Bohnen genutzt.
Was wenige wissen: Der Strauch mit seinen 5 cm langen, dunkelgrünen Blättern ist auch eine aparte Zimmerpflanze. Nach ungefähr 4 Jahren bilden sich die weißen Blüten aus. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 18° – 25° C liegen.

Kaffeestrauch - Coffea arabica

Allgemeine Pflegetipps

In einem großen Kübel und mit genügend Freiraum können sich exotische Zimmerpflanzen in ihrer vollen Pracht entfalten. Größere Stauden stellen die gleichen Anforderungen an den Standort und die Pflege wie kleine Sorten. Um keine unliebsame Überraschung zu erleben, sollten Sie sich vor der Anschaffung tropischer Gewächse ein genaues Bild über die Ansprüche der Exoten verschaffen. Nur wenige Pflanzen kommen mit einem schattigen Platz in der Küche bzw. im Büro zurecht.

  • Direktes und lang anhaltendes Sonnenlicht vertragen nur wenige Stauden
  • Dunkle Standorte meiden
  • Zugluft setzt den Gewächsen unnötig zu
  • Halten Sie einen Mindestabstand zu Wänden und Möbelstücken ein

Wählen Sie einen Ort aus, an dem sich die Pflanze ungestört entwickeln kann. Dazu gehört auch, dass die Triebe und Blätter der Exoten nicht ständig berührt werden.
Herkömmliche Blumenerde aus dem Supermarkt ist für mediterrane und tropische Stauden bedingt geeignet. Greifen Sie auf ein spezielles Substrat aus dem Gartenfachhandel zurück. Rhododendronerde beispielsweise hat sich für viele Exoten bewährt.

Der Boden für fleischfressende Pflanzen hingegen ist komplett nährstoffarm und besteht aus einem Gemisch aus Torf, Kokosfasern und Perlite. Das Substrat im Kübel sollte ähnliche Eigenschaften wie das Erdreich im natürlichen Lebensraum aufweisen. Anorganisches Material am Topfboden verhindert, dass die Wurzeln der Gewächse mit stehender Nässe in Berührung kommen. Eine falsche Versorgung mit Wasser kann die exotischen Zimmerpflanzen schädigen, die Dränageschicht kann dem vorbeugen.

  • Mäßig, dafür regelmäßig gießen
  • Kein kalkhaltiges Wasser verwenden
  • Viele Stauden bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit
  • Staunässe und Trockenheit vermeiden

Bezugsquellen

Es ist manchmal ein schwieriges Unterfangen, seltene exotische Zimmerpflanzen in normalen Gartencentern zu finden. Die Auswahl ist gering. Gleichzeitig ist das Risiko hoch, dass die im Gewächshaus gezogenen Stauden empfindlich auf die Standortverhältnisse in der Wohnung reagieren. Geduld und behutsame Pflege sind notwendig, um die Pflanzen an den neuen Lebensraum zu gewöhnen. Beherzigen Sie folgende Tipps:

  • Keine geschwächten oder verwelkten Stauden kaufen
  • Das Substrat sollte nicht trocken sein
  • Bevorzugen Sie kräftige, buschige Pflanzen

Während einer Urlaubsreise in ferne Regionen mag es verlockend sein, Pflanzen oder -teile mitzunehmen. Verzichten Sie darauf. Viele Arten stehen auf der Roten Liste und sind in ihrem Bestand gefährdet. Eine Ausfuhr kann mit empfindlichen Strafen und erheblichen Geldbußen belegt werden. Zudem gelingt die Kultivierung nur selten.

Denn was viele nicht berücksichtigen: Um die Widerstandsfähigkeit zu fördern, wurden viele exotischen Zimmerpflanzen speziell mit robusteren Arten gekreuzt. Diese Hybriden sind weniger anfällig für Krankheiten und verzeihen viele Pflegefehler. Greifen Sie auf Ableger und Samen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zurück. Viele Exoten lassen sich unkompliziert über Stecklinge vermehren.

Fazit

Die Auswahl an exotischen Zimmerpflanzen für die Wohnung ist groß. Viele tropische Stauden kommen mit den klimatischen Bedingungen in unseren Wohnräumen problemlos zurecht. Viel Geduld und die richtige Pflege sind notwendig, damit sich die Gewächse mit ihren außergewöhnlichen Blättern und Blüten in voller Pracht zeigen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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