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Palmen im Garten einpflanzen und in Kübeln richtig umtopfen

Palmen im Schnee; dieses Bild präsentiert sich in den hiesigen Regionen immer häufiger. Tatsächlich beherbergt die vielgestaltige Familie der Palmengewächse etliche Arten und Sorten, die Frost und Schnee die Stirn bieten. Sind fundamentale Prämissen erfüllt, wie der optimale Standort, die geeignete Palmenart und ein adäquater Winterschutz, gedeihen die Botschafter südländischen Flairs auch in Ihrem grünen Reich. Die folgende Anleitung erklärt dezidiert, wie Sie Palmen im Garten einpflanzen und in Kübeln richtig umtopfen.

Video-Tipp

Palmen im Garten einpflanzen

Damit sich der Traum von einer Palme im Outdoor-Bereich erfüllt, steht im Vorfeld die Wahl einer geeigneten Art oder Sorte im Fokus. Daraus resultiert die Wahl des Standortes, und schon können die Pflanzarbeiten beginnen. Der folgende Leitfaden versorgt Sie mit dem Rüstzeug für einen erfolgreichen Verlauf dieser gärtnerischen Herausforderung:

Frostfeste Palmen

Diese Arten und Sorten haben sich bereits ausgezeichnet bewährt für die ganzjährige Freilandkultur in Beet und Kübel:

Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)

Diese Palme schmückt sich mit dem Titel der winterhärtesten Palme der Welt. Über einem kurzen Stamm erheben sich dekorative Blattfächer, die einen mächtigen Schopf bilden. Die Oberseiten sind glänzend grün gefärbt, während die Blattunterseiten silbrig schimmern.

  • Wuchshöhe bis 250 cm
  • winterhart bis -24 Grad Celsius

Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)

Eine besonders repräsentative Palme zieht mit diesem mächtigen Exemplar in Ihren Garten ein. Der schlanke Stamm ist mit einem dichten Faserkleid überzogen. Darüber thront eine riesige Blattkrone mit steifen Wedeln, denen selbst stürmische Winde nichts anhaben können.

  • Wuchshöhe bis 12 Meter
  • winterhart bis -17 Grad Celsius

Zwergpalme (Chamaerops humilis ‚Vulcano‘)

Perfekt geeignet für den kleinen Garten und den Kübel, punktet die Zwergpalme mit einem kompakten Habitus. Die gefiederten grünen Blattfächer bilden einen dichten Schopf über einem unbedornten Stamm.

  • Wuchshöhe bis 300 cm
  • winterhart bis -15 Grad Celsius

Diese kleine Selektion mag der Inspiration dienen, auf der Suche nach der idealen Palme für Ihren Garten.

Tipp:

Palmen mit einem Alter von mindestens 4 Jahren und einer Wuchshöhe von 50 Zentimetern sind besser geeignet für die Freilandkultur, als kleinere oder jüngere Exemplare.

Standort

Damit Palmen sich in Ihrem Garten wohlfühlen, kommt ein Standort mit folgenden Bedingungen in Betracht:

  • Vollsonnige Lage, vorzugsweise 1-3 Meter von einem beheizten Gebäude entfernt
  • Geschützt vor Wind und Regen, im Schutz einer Mauer oder einer Hecke
  • Humoses Erdreich, gerne lehmig-sandig und nicht zu trocken
  • Locker und gut durchlässig, ohne Gefahr von Staunässe
  • Idealerweise mit einem pH-Wert von 5,3 bis 7,0

Ein Platz in unmittelbarer Umgebung des Hauses – nicht unbedingt auf der Wetterseite – ist daher wünschenswert, wenn Sie Palmen im Garten einpflanzen.

Akklimatisieren

Haben Sie Ihre Favoriten unter den winterharten Palmen gewählt, bedürfen diese einer Zeit der Eingewöhnung unter freiem Himmel. Zumeist wurden die Gewächse hinter Glas gepflegt, wie großen Treibhäusern und verbrachten eine längere Phase in lichtarmen Baumärkten und Gartencentern. Unmittelbar konfrontiert mit der prallen Sonne, erleiden die Palmen einen Sonnenbrand. Dieser ist zwar nicht lebensbedrohend, beschädigt gleichwohl die Optik erheblich. Wählen Sie unter einer der beiden Alternativen, damit sich die Pflanzen im Garten akklimatisieren:

  • Am gewählten Standort unmittelbar nach dem Kauf einpflanzen und für eine Woche mit einem Sonnenschirm beschatten
  • Im Kübel für eine bis zwei Wochen am halbschattigen Platz abhärten und erst anschließend auspflanzen

Anleitung zum Pflanzen

Sind im Frühjahr keine harten Frostperioden mehr zu erwarten, können Sie Palmen ab März im Garten einpflanzen. Auf diese Weise haben die Gewächse genügend Zeit, um sich im Boden gut zu verwurzeln und neue Blätter hervorzubringen. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Eine Pflanzgrube ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • Den Aushub anreichern mit Kompost, Torf, Lauberde, Hornspänen und bei Bedarf etwas Sand
  • Am feuchteren Standort beugt eine Drainage aus Splitt schädlicher Staunässe vor
  • Darüber den optimierten Aushub oder spezielle Palmenerde einfüllen in einer 15 cm hohen Schicht
  • Die Palme austopfen, mittig ins Pflanzloch stellen und einpflanzen

Am Ende sollte der Wurzelballen genauso tief in Substrat stehen, wie zuvor im Topf. Idealerweise befindet sich die Baumscheibe einige Zentimeter unterhalb der sie umgebenden Erdoberfläche. Dieser Gießrand optimiert die Verwertung des Gießwassers. Gegossen wird während der Phase des Anwachsens regelmäßig und reichlich, um die Verwurzelung zu unterstützen.

Palmen in Kübeln richtig umtopfen

Chrysalidocarpus lutescens - Goldfruchtpalme

Haben Ihre Palmen die kalte Jahreszeit am geschützten Standort im Garten oder Winterquartier gut überstanden, beginnt im Frühjahr die beste Zeit für den Wechsel in einen größeren Kübel. Dies ist dann erforderlich, wenn die Pfahlwurzeln den gesamten zur Verfügung stehenden Raum in Anspruch nehmen, sich bereits durch das Substrat nach oben drücken oder aus der Bodenöffnung herauswachsen. Wählen Sie das neue Pflanzgefäß nur wenige Zentimeter größer im Durchmesser und in der Tiefe. Andernfalls investiert die Palme zunächst ihre gesamte Energie darin, den neuen Topf zu durchwurzeln. Dieser Prozess erfolgt zulasten des Höhen- und Blätterwachstums. So topfen Sie richtig um:

  • Über dem Wasserablauf im Boden aus Splitt oder Tonscherben eine Drainage anlegen
  • Ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies verhindert, dass sich hier Erdkrümel festsetzen
  • Das untere Drittel des Kübels füllen mit hochwertiger Palmenerde
  • Alternativ einen Mix herstellen aus je 1 Teil Kompost, Gartenerde und Torf
  • Zuschlagstoffe, wie Perlite, Blähton, Sand oder Styroporkügelchen verbessern die Durchlässigkeit
  • Die ausgetopfte Palme mittig einsetzen in den Kübel und mit Substrat umgeben

Während Sie das Substrat einfüllen, drücken Sie es wiederholt mit der Faust fest, damit sich keine Hohlräume bilden. Ein Gießrand von 3-4 Zentimetern verhindert, dass später keine nasse Erde überschwappt. Gießen Sie zu guter Letzt durchdringend an.

Tipps zum Winterschutz

Damit Palmen im Beet und Kübel im Winter keinen Schaden nehmen, sind die folgenden Vorkehrungen empfehlenswert.

  • Den Wurzelbereich dick mit Laub, Stroh, Nadelreisig oder Rindenmulch bedecken
  • Die Blätter zu mehreren Schöpfen locker zusammenbinden mit Bast oder Sisal
  • Bei starkem Frost die Stämme umwickeln mit Jute oder Schilfmatten
  • Kübel umhüllen mit Luftpolsterfolie und auf Holz oder Styropor stellen
  • Kleine Palmen vollständig in Vlies oder Folie packen mit einer Handbreit Abstand zu Krone und Stamm
  • Sobald die Temperaturen steigen, jeglichen Winterschutz sogleich entfernen

In Regionen mit durchweg harten Winterfrösten beugen umsichtige Hobbygärtner bereits beim Einpflanzen in den Garten möglichen Schäden vor. Hierzu wird ein quadratisches Pflanzloch gegraben, das in der Breite und Tiefe 30 Zentimeter größer ist als der Wurzelballen. Die Wände der Grube werden mit 5 Zentimeter dicken Hartschaumplatten ausgekleidet. Der Boden darf indes nicht mit dem Material ausgelegt werden. Auf diese Weise schaffen Sie einen selbst gebauten Isolierkübel. Anschließend pflanzen Sie die Palme wie beschrieben ein.

Gießen bei Kahlfrost

Alle Bemühungen für eine erfolgreiche Überwinterung von Palmen im Garten verlaufen wirkungslos, wenn die Gewächse vertrocknen. Tatsächlich ist es so, dass im Winter weitaus mehr Pflanzen unter Trockenstress leiden, als im Sommer. Tritt während der kalten Jahreszeit Kahlfrost auf, herrschen Minustemperaturen, während zugleich die dämmende Schneedecke ausbleibt. Da die Wurzeln im gefrorenen Boden nicht an flüssiges Wasser gelangen und die Zufuhr von oben ebenfalls ausbleibt, drohen sie zu vertrocknen. An frostfreien Tagen sollten die Palmen im Garten und im Kübel gegossen werden.

Fazit

Möchten Sie Ihrem Garten einen exotischen Anstrich geben, können Sie problemlos Palmen im Garten einpflanzen. Es steht Ihnen ein breit gefächertes Angebot an winterharten Arten und Sorten zur Verfügung, die allesamt tiefste Minusgrade tolerieren. Mit der Wahl eines sonnigen, geschützten Standortes im leicht sauren Gartenboden, sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Kultivierung ausgezeichnet. Nehmen Sie die Pflanzung nach dieser Anleitung vor, schlagen die tropischen Schmuckstücke freudig Wurzeln. Wer Palmen vorzugsweise im Pflanzgefäß kultiviert, schafft sich das ganze Jahr hindurch auf der Terrasse und dem Balkon ein erholsames Urlaubs-Feeling. Alle paar Jahre ist gleichwohl ein Wechsel in den nächst größeren Topf unumgänglich. Dieser Lesestoff liefert Ihnen daher das Rüstzeug, Palmen in Kübeln richtig umzutopfen. Da die Winterzeit für alle Palmen im Freiland als ultimative Herausforderung gilt, möchten die Tipps zum Winterschutz einen Beitrag leisten, Ihnen die Freude an den majestätischen Gewächsen über viele Jahre zu erhalten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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