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Sträucher vermehren: 7 Tipps damit es gelingt

Sträucher aus dem eigenen Garten zu vermehren, ist gar nicht so schwer, wie es sich im ersten Moment vielleicht anhört. Die verschiedenen Tipps hierzu wurden im folgenden Artikel einmal zusammengestellt, damit das Vermehren auch gelingt.

Video-Tipp

Sträucher vermehren

Wer einen dekorativen Strauch im eigenen Garten stehen hat oder einen besonders schönen im Nachbargarten bewundert, der fragt sich, ob dieser auch vermehrt werden kann. So gibt es verschiedene Gewächse, die ganz einfach vermehrt werden können, andere benötigen hingegen ein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld. Allerdings ist es einen Versuch immer wert und dabei gibt es 2 unterschiedliche Methoden:

Vermehrung über Samen

  • Samen sammeln und aussäen
  • Vermehrung ist jedoch nicht sortenrein
  • dauert sehr lange

Vermehrung über Stecklinge

  • Stecklinge
  • Absenker
  • bringen identische Exemplare der Mutterpflanze
Hinweis:

Es ist einfacher einen Strauch über einen Steckling oder Absenker zu gewinnen als über Samen. Erstens benötigen Sie bei der Aussaat viel mehr Geduld und der neue Strauch wird erst ein paar Jahre später so groß wie gewünscht werden. Zweitens kann es immer sein, dass nicht der Strauch aus den Samen wächst, den Sie bereits im Garten stehen haben. Das hängt mit der Bestäubung zusammen.

Passender Zeitpunkt

Damit der neue Strauch auch schnell aus einem Steckling heranwächst, ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt wichtig. Allerdings gibt es hierfür auch verschiedene Zeitpunkte, je nach Gewächs und Art des Strauchs:

  • Mai bis August geeignete Monate
  • Reifegrad der Triebe beachten
  • nicht zu weich
  • neigen dann zu Fäulnis
  • je mehr verholzt, desto später Wurzelbildung
  • sommergrüne Gewächse auch im Herbst
  • nach dem Laubfall ohne grün schneiden
  • werden als Steckholz eingesetzt
Tipp:

Wann der richtige Zeitpunkt für den Stecklingsschnitt ist, hängt auf vom jeweiligen Gewächs ab und bedarf ein wenig Fingerspitzengefühl.

Gesunden Strauch wählen

Kirschlorbeerkirsche - Prunus laurocerasus

Damit die Vermehrung des ausgewählten Strauches auch gelingt, muss dieser gesund sein. Denn ist die Mutterpflanze geschwächt oder krank, wird eine Vermehrung durch die gewonnenen Stecklinge nicht gelingen, da auch diese dann nicht gesund ist und keine Kraft für die Wurzelbildung haben:

  • kräftiger Wuchs
  • ohne Pilzbefall
  • kann durch Düngung gefördert werden
  • verkahlten Strauch schneiden
  • neu wachsen lassen
  • Stecklinge erst im nächsten Jahr gewinnen

Risslinge geeignet

Nicht alle Sträucher können gleichbehandelt werden, um die Stecklinge zu gewinnen. Denn es gibt durchaus Gewächse, von denen für eine bessere Bewurzelung die Stecklinge nicht geschnitten werden sollten. Hier werden diese dann, auch wenn es sich komisch anhört, vom Strauch abgerissen:

  • auch Basalstecklinge genannt
  • geeignet bei Nadelgehölzen
  • Buchsbaum oder Eibe
  • werden direkt aus dem ersten Triebabschnitt gewonnen
  • direkt an der Verzweigung abreißen
  • überstehenden Rindenstreifen abschneiden
  • besonders viel Teilungsgewebe
  • bildet so schnell neue Wurzeln

Verdunstungsfläche verkleinern

Wenn es sich um Stecklinge von großblättrigen Pflanzen handelt, dann sollen diese nicht zu viel Verdunstungsfläche besitzen. Hierzu gehören zum Beispiel Hortensien. Dies hat die folgenden Gründe:

  • es wird mehr Wasser verdunstet, als aufgenommen werden kann
  • immer dann, wenn noch keine Wurzeln gebildet wurden
  • sauberes und scharfes Messer oder Schere
  • halbe Blattflächen entfernen
  • verbleibende Hälfte reicht für Photosynthese
  • im Anzuchtkasten wird weniger Platz beansprucht
  • Blätter dürfen sich nicht berühren
  • fördert Pilzkrankheiten

Ideales Anzuchtklima

Damit Stecklinge mit leichten, dünnen Blättern schnell Wurzeln bilden, benötigen diese ein besonderes Anzuchtklima, damit es schneller geht:

  • sogenannte gespannte Luft
  • um Wurzeln zu bilden
  • idealerweise Anzuchtschalen oder -behälter mit Haube verwenden
  • alternativ durchsichtige Plastiktüte überstülpen
  • geschnittene PET-Flasche ebenfalls geeignet
  • auch auf genügend Wärme achten
  • Anzuchtschale mit Bodenheizung
  • alternativ auf warme Fensterbank stellen
  • öfters Deckel heben und lüften
  • Standort sollte zudem hell ohne direkte Sonne sein
Hinweis:

Gärtner nennen eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit im Anzuchttopf die gespannte Luft. So verdunsten die Blätter weniger Feuchtigkeit aus, das Wasser kann für eine schnellere Bewurzelung genutzt werden.

Himmelsbambus - Nandina domestica

Wasserglas nutzen

Viele Stecklinge von Sträuchern können auch in einem Wasserglas gezogen werden, das auf der hellen Fensterbank einen Platz bekommen kann:

  • Bewurzelungsprozess verkürzen
  • Glas von außen abdunkeln
  • in Alufolie einschlagen
  • alternativ kein Glas, sondern eine Porzellanvase nutzen
  • Bewurzelungspulver zur schnelleren Wurzelbildung zugeben
  • sobald sich erste Wurzeln zeigen, einpflanzen
  • lange Wurzeln vorher einkürzen
  • scharfe und saubere Schere nutzen

Absenker nutzen

Ganz einfach ohne Stecklinge kann ein Strauch auch durch Absenker vermehrt werden. Der Vorteil hierbei ist, dass nur die Mutterpflanze weiterhin gut versorgt werden muss und der Ableger hierbei ganz von allein wächst:

  • langen, biegsamen Trieb wählen
  • etwa in der Mitte zum Boden führen
  • in Erde leicht eingraben
  • zum Befestigen einen Zelthering nutzen
  • alternativ einen gebogenen Nagel
  • solange in Erde lassen, bis sich erste Wurzeln zeigen
  • dann vom Mutterstrauch abkappen
  • in eigenen Topf oder an gewählten Standort pflanzen
Hinweis:

Oftmals wird auch empfohlen, den Absenker in der Erde mit einem Stein zu fixieren. Hierbei müssen Sie jedoch aufpassen, dass Sie den zarten Trieb nicht schädigen und etwa quetschen. Dann wird der Ableger nicht angehen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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