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Gewachste Amaryllis ist verblüht: Infos zur Pflege danach

In gewachster Form wertet die Amaryllis insbesondere zu Weihnachten viele Gestecke auf. Leider hält ihre Blüte nur wenige Tage. Ist es möglich, das Gewächs auch nach dem ersten Verwelken erneut zur Blütenbildung anzuregen? Welche Pflegmaßnahmen sind dafür erforderlich? In diesem Ratgeber finden Amaryllis Liebhaber nützliche Tipps für die Pflege nach dem Verblühen.

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Unterschied gewachste / naturbelassene Amaryllis

Die Amaryllis ist im Handel mit gewachster und naturbelassener Zwiebel erhältlich. Letztere erblüht jedes Jahr aufs Neue, da das Gewächs seine Nährstoffe in der Zwiebel speichert. Die gewachste Variante ist in diesem Zustand leider nur einjährig. Aber wozu dient das Wachs, wenn er doch die Haltbarkeit verringert? Vor allem spielen ästhetische Gründe eine wichtige Rolle. Da der Ritterstern vordergründig in der Weihnachtszeit Saison hat, soll die Blume entsprechend im Advent blühen. Indem Blumenhändler die Zwiebel mit Wachs behandeln, fügen sie dem Gewächs alle wichtigen Nährstoffe zu, sodass sich die Blüte nur wenige Tage nach dem Kauf öffnet. Weder Kübel noch Substrat sind für die Kultivierung erforderlich. Eine gewachste Amaryllis verlangt keine Pflegemaßnahmen. Die Wachsschicht schützt die Zwiebel zudem vor dem Austrocknen.

Tipp:

Die Amaryllis liebt helle, warme Standorte. Optimal sind Raumtemperaturen um 20°C. Leider blüht der Ritterstern nur kurze Zeit. Der Standortwechsel in ein dunkles, kühles Schlafzimmer kann die Blüte jedoch verlängern.

Blüht die gewachste Amaryllis ein zweites Mal?

Amaryllis - Hippeastrum - Ritterstern

Indem der Händler die Zwiebel der Amaryllis mit Wachs versiegelt, entfernt er den Boden. Somit verhindert er das Wachstum neuer Wurzelstränge. Da diese die Grundlage für das oberirdische Wachstum eines jeden Gewächses bilden, kann die Amaryllis keine weiteren Blüten ausbilden, Zu diesem Zweck fehlen ihr die Nährstoffe, sowie die Wasserversorgung. Lediglich ein paar Blätter könnten noch folgen, die die Pflanze aus den verbleibenden, in der Zwiebel gespeicherten Nährstoffen hervorbringt.

Die Pflege nach der Blüte

Bezieht die Amaryllis die eingelagerten Nährstoffe aus der gewachsten Zwiebel, schrumpft diese zusammen. Mit einem spitzen Gegenstand ist es möglich, die Wachsschicht behutsam aufzutrennen und die Zwiebel freizulegen. Nun lohnt sich eine penible Kontrolle. Zeigen sich eventuell kleine Wurzelansätze? Dann gibt es Hoffnung, die Amaryllis in zweites Mal zum Blühen zum Austrieb zu bringen. Nicht immer entfernen Floristen den Pflanzenboden vollständig. In diesem Fall pflanzt der Gärtner seinen Ritterstern in Erde und übt sich in Geduld.

  • durchlässige Blumenerde wählen
  • die Hälfte der Zwiebel ragt aus dem Substrat
  • leicht anwässern
  • äquivalent einer ungewachsten Amaryllis pflegen (siehe unten)
Tipp:

Zusätzlich zur Wachsschicht sollte der Gärtner auch die äußere Hülle der Zwiebel entfernen, bevor er diese in die Erde pflanzt. Diese Maßnahme dient dem Schädlingsschutz.

Pflege vor der erneuten Blüte

Amaryllis - Hippeastrum - Ritterstern

Die Pflanzzeit einer Amaryllis liegt zwischen Oktober und April. Hat die Pflanze also zu Weihnachten eine Blüte getragen, kann der Gärtner sie anschließend gleich in frisches Substrat setzen. Folgendes ist bei der Pflege zu beachten:

  • einen hellen Standort wählen
  • mäßig gießen
  • Wassermenge bei sichtbarem Wachstum erhöhen
  • Staunässe vermeiden
  • Pflanztopf regelmäßig drehen (die Amaryllis wächst zum Licht)
Hinweis:

Hippeastrum toleriert auch kurze Phasen der Trockenheit. Zu viel Wasser schadet hingegen. Folglich wird der Stiel weich und instabil. Zudem schießt das Gewächs dann explosionsartig in die Höhe. Mit hoher Wahrscheinlichkeit knickt die Pflanze ab.

Pflege während der erneuten Blüte

Mit der oben beschriebenen Vorbereitung auf eine erneute Blütenbildung zeigt sich kein Unterschied zu einer naturbelassenen Amaryllis. Während der Blütezeit sind folgende Pflegemaßnahmen wichtig:

  • keine direkte Sonne
  • Idealtemperatur beträgt 18°C bis 21°C
  • mäßige Wassergabe (alle 3 bis 4 Tage)
  • mit Flüssigdünger für Blumen düngen
Tipp:

Hippeastrum eignet sich auch als Schnittblume. Bei der Haltung im Glas darf das Wasser allerdings weder zu warm noch zu kalt sein. Ungünstige Temperaturen verringern die Haltbarkeit.

Pflege nach der erneuten Blüte

Beginnt die Amaryllis zu welken, zupft der Gärtner zunächst die ersten braunen Blütenblätter ab. Später schneidet er den gesamten Stiel kurz über dem Substrat ab. Einzig wenn der Stiel grüne Blätter trägt, sollte er diese an der Pflanze belassen. Sie dienen als wichtiger Nährstoffspeicher und sind eine Garantie für eine erneute Blüte. Andernfalls treibt der Ritterstern lediglich aus. Von Mai bis August ist ein schattiger Standort ideal. An der frischen Luft (im Garten oder auf dem Balkon) fühlt sich die Pflanze in den Sommermonaten besonders wohl. Jedoch muss der Gärtner sie im Freiland vor hungrigen Schnecken schützen.

Amaryllis - Hippeastrum - Ritterstern

Ende August beginnt die Ruhephase, in der die Amaryllis ihr Wachstum einstellt. Ab dann stellt der Gärtner die Düngergabe ein. Das Substrat darf ruhig austrocknen. Ein dunkler Standort ist nun wichtig. Sechs bis acht Wochen später, wenn die Pflanzzeit beginnt, topft der Gärtner das Gewächs in frisches Substrat. Nun schließt sich der Kreislauf und die oben beschriebene Pfleg beginnt von vorn. Auf diese Weise ist es möglich, selbst eine gewachste Amaryllis über Jahre erneut zum Blühen zu bringen.

Hinweis:

Die Amaryllis sollte unerreichbar für Haustiere stehen. Das Gewächs ist geringfügig giftig.

Autor Heim-Redaktion

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