Einblatt bekommt braune Blätter: was tun? | 8 Tipps für Spathiphyllum
Inhaltsverzeichnis
- Eine Farbe, viele mögliche Ursachen
- Standort mit optimalen Lichtverhältnissen bieten
- Temperaturen unterhalb der Toleranzgrenze meiden
- Für nahezu tropische Luftfeuchtigkeit sorgen
- Wassergaben am Bedarf ausrichten
- Nährstoffe bewusst dosieren
- Auf Schädlingsbefall kontrollieren
- Prüfen, ob Umtopfen fällig ist
- Pflege immer von A bis Z checken
- Was tun mit braunen Blättern?
Aus einem niedrigen, kaum wahrnehmbaren Stamm sprießen an zahlreichen langen Stielen glänzend grüne Blätter. Im Sommer folgen einige cremefarbene Blütenkolben, jeweils von einem weißen Hochblatt umrahmt. Mehr Eleganz geht nicht. Wenn sich die Farbe Braun unschön dazwischen drängt, ist das Einblatt mit seinen Lebensbedingungen nicht ganz zufrieden. Jetzt gilt es herauszufinden, was stört und es wieder nach seinen Wünschen ausrichten.
Eine Farbe, viele mögliche Ursachen
Die Pflege einer Zimmerpflanze umfasst gleich ein Bündel verschiedener Tätigkeiten. Bei fast jeder von ihnen können Fehler gemacht werden. Das Einblatt antwortet darauf zumeist mit der Braunfärbung seiner Blätter. Wenn die Pflege allerdings lang anhaltend seine Bedürfnisse ignoriert, könnte die ansonsten sehr robuste Pflanze irgendwann auch ganz eingehen. Deswegen ist es wichtig, sich über die Bedürfnisse von Spathiphyllum, wie diese Zierpflanze botanisch heißt, zu erkundigen und diese mit den tatsächlichen Gegebenheiten abzugleichen. Insbesondere sollten Sie diese Aspekte überprüfen:
- Lichtverhältnisse
- Raumtemperatur
- Luftfeuchtigkeit
- Gießverhalten
- Düngen
- evtl. Schädlingsbefall
- Topfgröße
Standort mit optimalen Lichtverhältnissen bieten
Die Einblattpflanze stammt aus den Tropen, wo unzählige Pflanzen eng beieinander wachsen und deswegen um Licht konkurrieren müssen. Kaum eine von ihnen kann die volle Helligkeit für sich beanspruchen und hat sich notgedrungen in ihrer Entwicklung an mangelndes Licht angepasst, so auch dieses Gewächs.
- darf keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen
- kommt mit wenig Tageslicht aus
- halbschattiger Platz ist optimal
- gedeiht auch im Schatten noch gut
- Nordfenster ist ideal
- Südfenster dagegen unbedingt meiden
Sollte der aktuelle Standort nicht die oben beschriebenen Merkmale aufweisen, sollten Sie Ihrer Zimmerpflanze unbedingt einen Standortwechsel gönnen. Gerade braune Blattspitzen sind ein sicheres Indiz für zu viel direkte Sonne.
Temperaturen unterhalb der Toleranzgrenze meiden
Es versteht sich von selbst, dass ein tropisches Gewächs wie das Spathiphyllum Wärme liebt. Das ist auch der Grund, warum es hierzulande ausschließlich als Zimmerpflanze kultiviert wird. Dabei geht es nicht nur darum winterliche Fröste im Freien zu vermeiden, das Einblatt mag auch niedrige Plusgrade nicht.
- ideal sind 18 bis 25 Grad Celsius
- im Winter darf es etwas kühler sein als im Sommer
- aber auf keinen Fall 16 Grad Celsius unterschreiten
In bewohnten Räumen herrscht in der Regel eine Raumtemperatur, die im Wohlfühlbereich dieser Pflanze liegt. Die Kälte ist daher selten die Ursache für braune Blätter, doch gelegentlich trifft dieser Umstand zu. Wenn die Zimmerpflanze beispielsweise in einem unbeheizten Treppenhaus weilt, könnte in einem kalten Winter die Temperatur zu tief absinken. Sorgen Sie dafür, dass das Einblatt Temperaturen unter 16 Grad nicht kennenlernen muss, ggf. muss es im Winter umziehen.
Für nahezu tropische Luftfeuchtigkeit sorgen
Hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 70 %, wie sie in den Tropen die Regel ist, wird sich in unseren bewohnten Räumen kaum herstellen lassen. Zum Glück werden Abweichungen bis zu einem gewissen Grad von der Pflanze toleriert. Nur wie gesagt: bis zu einem gewissen Grad! Ist die Luft zu trocken, färben sich die Blätter braun. Messen Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer, den es günstig im Handel zu kaufen gibt. Folgende Bedingungen sind für Spathiphyllum akzeptabel:
- mind. 50 % Luftfeuchtigkeit sollten es sein
- Probleme gibt es an warmen Sommertagen
- dann ist die Luft sehr trocken
- regelmäßig die Blätter mit Wasser besprühen
- keinesfalls die Blüten
- das Badezimmer bietet die ideale feuchtwarme Umgebung
- im Übertopf Topf etwas Wasser für die Verdunstung geben
- Pflanze darin auf größere Kieselsteine stellen
- das verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen
Wassergaben am Bedarf ausrichten
Das Gießen von Zimmerpflanzen ist gar nicht so einfach, wie es zunächst anmutet. Etwas Fingerspitzengefühl gehört stets dazu. Sehr oft heißt es, durchgehend feucht halten aber keine Nässe verursachen. Dieses Moto gilt auch für Spathiphyllum. Lediglich die oberste Erdschicht darf für kurze Zeit antrocknen. Deswegen gilt für das Gießen:
- nicht nach festen Zeitabständen gießen
- vorher die Erde begutachten
- Wassermenge am Bedarf ausrichten
- an warmen Tagen öfter und mehr gießen
- von Oktober bis Januar sparsamer gießen
- generell lieber öfter mit kleineren Mengen gießen
- zimmerwarmes, entkalktes Wasser verwenden
- auf torfhaltiges, leicht saures Substrat achten
- an warmen Tagen Blätter zusätzlich besprühen
Nährstoffe bewusst dosieren
Das Einblattgewächs benötigt Nährstoffe, um gut zu gedeihen. In den ersten Wochen nach der Pflanzung bietet die frische Erde noch reichlich davon. Danach muss das Nährstoffdepot regelmäßig aufgefüllt werden.
- in der Blütezeit alle zwei Wochen düngen
- mit einem Flüssigdünger
- Pflanze vorher gut wässern
- unbedingt die Dosierungsempfehlungen beachten
- in der Winterzeit nur alle drei Wochen düngen
Wer die Düngermenge nach Gefühl bemisst, kann das Gewächs schnell überdüngen. Seinen Unmut gegen eine gut gemeinte Versorgung zeigt das Einblatt mit braunen Blattspitzen.
Auf Schädlingsbefall kontrollieren
Wenn der Wunsch nach gleichbleibend feuchter Erde nicht erfüllt wird, droht gleich eine weitere Gefahr für das schöne Grün der Blätter: Spinnmilben. Diese treten gehäuft auf, wenn das Erdreich stark austrocknet. Auch ihr Vorhandensein führt zu braunen Blättern.
- Pflanze regelmäßig auf Befall untersuchen
- gelbe Flecken auf Blättern sind ein möglicher Hinweis
- Pflanze isolieren
- mit Wasser abbrausen
- mit Neemöl behandeln
Prüfen, ob Umtopfen fällig ist
Das Umtopfen kann aus zwei Gründen notwendig sein. Zum einen kann der aktuelle Topf zu klein geworden sein. Die Wurzeln haben nicht genügend Platz zum Wachsen und können die Pflanze nicht mehr gut versorgen. Die Folge sind braune Blätter. Ebenfalls kann es auch sein, dass durch Staunässe ein Teil der Wurzeln beschädigt ist. Die Pflanze verdurstet, weil sie mit den beschädigten Wurzeln nicht genügend Wasser aufnehmen kann.
- kaputte Wurzeln mit einem scharfen Messer abschneiden
- Pflanze neu in frischer Erde eintopfen
Nach einiger Zeit wird sich das Gewächs erholen und neue, gesunde Wurzeln bilden. Damit gehört die Zukunft ausschließlich den grünen Blättern.
Pflege immer von A bis Z checken
Wenn Sie beispielsweise festgestellt haben, dass ihr Exemplar zu sonnig steht, haben Sie damit eine wahrscheinliche Ursache für braune Blätter entdeckt. Ihm einen neuen Standplatz zu geben ist die einzig richtige Konsequenz. Dennoch:
- die Ursachensuche darf an diesem Punkt nicht stoppen
- es können durchaus mehrere Ursachen gleichzeitig vorliegen
- z. B. Überdüngung und zu trockene Luft
Dann wird auch der neue Standort nicht vollständig Abhilfe bringen können. Wenn Sie sich dann nach Tagen erneut auf Ursachenforschung begeben, könnte das für die Vitalität der Pflanze zu spät sein.
Was tun mit braunen Blättern?
Braune Blätter müssen nicht den schönen Anblick stören. Sie können mit einer scharfen Schere von der Pflanze abgetrennt werden. Wenn sie schon stark eingetrocknet sind, lassen sie sich oft auch per Hand von der Pflanze lösen.