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Pflege der Clivia | Clivie umtopfen und vermehren | Ist sie giftig?

Je älter, die auch als Riemenblatt bekannte Zimmerpflanze wird, desto prachtvoller ist sie, sofern die Bedingungen bedarfsgerecht sind. Sie kann Wuchshöhen von bis zu 50 cm erreichen. Im Spätwinter erscheinen die bis zu 60 cm langen, farbenprächtigen Blütenschäfte inmitten der Blätter. Die Wurzeln der Klivie sind dick und fleischig, sodass sie den Pflanztopf schnell ausfüllen und umgetopft werden muss.

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Ein zeitloser Blickfang in Orange

Vor einigen Jahren war die Klivia schon fast eine Rarität, denn sie war nur in wenigen Haushalten zu Hause. Heute gewinnt sie dank ihres Aussehens und der relativ unkomplizierten Pflege immer mehr Liebhaber. Die klassische Klivie hat orangefarbene Blüten. Das sind bis zu 13 cm große Dolden mit jeweils sechs bis zehn Einzelblüten. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen mit andersfarbigen Blüten, eine schöner als die andere.

Ihre Blätter, die noch länger werden können als die Blütenschäfte, bilden einen wunderschönen Kontrast zu den satten und intensiven Blütenfarben. Sie beginnt zu blühen, wenn sich die meisten anderen Blühpflanzen in der Winterruhe befinden und meist eher trostlos aussehen. Hin und wieder muss sie umgetopft werden. Allerdings gibt es dabei Einiges zu beachten.

Die beste Zeit zum Umtopfen

Wie nahezu alle Zimmerpflanzen muss auch eine Klivia von Zeit zu Zeit umgetopft werden. Dabei ist auf den bestmöglichen Zeitpunkt, das richtige Pflanzgefäß und die schonendste Vorgehensweise zu achten.

  • Dicke, fleischige Wurzeln füllen Pflanztopf relativ schnell aus
  • Trotz allem nicht sofort umtopfen
  • Weder zu früh noch zu spät und nicht zu häufig
  • Klivia mag es etwas enger im Topf
  • Blütenbildung dann umso üppiger
  • Sobald die ersten Wurzeln oben aus dem Topf quellen, umsetzen
  • In größeren Topf und frisches Substrat umtopfen
  • Vorgang bedeutet enormen Stress für die Pflanze
  • Deshalb Zeitpunkt während der Blüte oder der Ruhephase wählen
  • Sollte bis zu Frühherbst erledigt sein
  • Pflanze hat dann ausreichend Zeit zum Anwachsen und Eingewöhnen

Wie bereits erwähnt, blüht diese Pflanze am schönsten, wenn sie so wenig wie möglich umgetopft wird. Dennoch ist es irgendwann nicht mehr zu vermeiden. Bei ganz jungen Clivien ist das noch jedes Jahr möglich, bei älteren und frisch umgetopften Exemplaren sieht das schon anders aus. Sie müssen dieser Prozedur nur alle drei bis vier Jahre unterzogen werden.

Aus dem alten Topf lösen

Riemenblatt - Klivie - Clivia miniata

Zunächst nimmt man die Klivia aus dem alten Topf, was teilweise gar nicht so leicht ist. Die fleischigen Wurzeln sollten dabei möglichst nicht beschädigt oder verletzt werden.

  • Die Klivie am Schopf fassen und mit leichtem Zug aus dem Topf ziehen
  • Ruckartiges Herausreißen unbedingt vermeiden
  • Anschließend lose Erde aus dem Ballen entfernen
  • Dazu einige Male vorsichtig gegen eine harte Fläche klopfen
  • Hartnäckige Erdklumpen gegebenenfalls unter fließendem Wasser herauslösen
  • Ballen auf faulige, abgestorbene oder beschädigte Teile kontrollieren und diese entfernen
  • Schnittwerkzeuge zuvor und danach desinfizieren

Wie der neue Topf beschaffen sein sollte

Die Klivie mag es lieber etwas enger in ihrem Topf. Deshalb sollte der Neue im besten Falle nicht mehr als zwei Zentimeter größer sein als der Alte. Da diese Pflanze die Eigenart besitzt, stark in die Breite zu wachsen und zum Umkippen zu neigen, ist es ratsam, schwere Übertöpfe zu verwenden. So kann man ihr etwas Stabilität verleihen. Gut, wenn auch der Pflanztopf selbst etwas schwerer ist. Des Weiteren sollte er über Abzugslöcher verfügen, um die Bildung von Staunässe zu verhindern. Diesbezüglich hilfreich kann auch eine entsprechende Drainage aus grobem Kies oder Tonscherben, auf dem Topfboden sein.

Geeignetes Substrat

Für die Clivia verwendet man am besten nur hochwertige Substratmischungen. Das kann eine handelsübliche, torffreie Kübelpflanzenerde oder Blumenerde sein, die man mit Tongranulat, Bimskies oder Kakteenerde, im Verhältnis 2:1 oder 3:1 mischt oder eine mit Sand gemischte gute Gartenerde. Empfehlenswert ist ein lockerer, durchlässiger, sandig-lehmiger, humusreicher und nährstoffreicher sowie frischer bis mäßig feuchter Boden mit einem schwach sauren bis sauren pH-Wert. Zu kalkhaltig sollte das Substrat nicht sein, wobei die Klivia eine gewisse Kalktoleranz aufweist.

Clivia eintopfen

Ist das passende Pflanzgefäß gefunden, geht es ans Eintopfen. Dazu füllt man zuerst eine etwa zwei Zentimeter dicke Drainageschicht in den Topf. Dann füllt man einen Teil des Substrats hinein und setzt die Clivia mittig ein. Nun wird bis ca. zwei Zentimeter unter den Topfrand mit Erde aufgefüllt. Um Hohlräume zwischen den Wurzeln zu vermeiden, rüttelt man während des Einfüllens vorsichtig an der Pflanze. So kann sich die Erde setzen und Hohlräume werden aufgefüllt. Abschließend drückt man das Substrat fest und gießt das Ganze an. Das erste Mal gedüngt werden frisch getopfte Pflanzen frühestens nach drei bis vier Wochen.

Tipp:

Möglicherweise muss nach ein bis zwei Tagen etwas Substrat nachgefüllt werden, sofern es sich noch gesetzt hat.

Der beste Standort nach dem Umtopfen

Nach dem Umtopfen auf den richtigen Standort achten, auch der trägt zur Blütenbildung bei.

  • Sollte hell sein, ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Nach Osten oder Westen ausgerichteter Fensterplatz bestens geeignet
  • Halbschattiger Platz wird toleriert, Blütenbildung dann aber geringer
  • Ab Mitte Mai an einen geschützten und zugluftfreien, hellen Platz im Freien
  • Im Herbst, bei Temperaturen ab fünf Grad, wieder ins Haus
  • Umstellen mag Klivia ebenso wenig wie häufige Topfdrehungen
  • Von Oktober bis Februar, Umgebungstemperaturen zwischen zehn und zwölf Grad
Riemenblatt - Klivie - Clivia miniata

Mit Bildung der Blütenknospen erhöht man die Temperatur auf etwa 15 Grad. Ist es wärmer, verkürzt das in der Regel die Blütezeit, denn die Klivie mag es eher etwas kühler. Auch im Sommer sollte es nicht wärmer sein als 20-22 Grad.

Tipp:

Besteht die Möglichkeit, das Riemenblatt auch schon im Sommer kühler zu stellen, blüht es mit etwas Glück bereits zu Weihnachten.

Vermehrung

Die Vermehrung der Clivia kann durch verschiedene Methoden erfolgen.

Durch Samen

Eine Möglichkeit, eine hübsche Klivie zu vermehren ist über Samen bzw. durch eine Aussaat. Allerdings erfordert diese Methode viel Geduld, denn bis aus Samen vermehrte Exemplare das erste Mal Blüten bilden, kann es etwa fünf Jahre dauern. Das Saatgut hierfür kann man im Handel erwerben oder mit etwas Glück von vorhandenen Pflanzen bzw. deren Blüten gewinnen.

Saatgut gewinnen

Um geeignete Samen für eine Aussaat ernten zu können, muss man nach der Blüte zunächst einmal abwarten und die Samen an der Pflanze reifen lassen. Das setzt voraus, dass die Klivia blüht, was sie allerdings frühestens nach drei Jahren das erste Mal tut, sofern die Bedingungen stimmen. Sind die Blüten verwelkt, reifen kleine Früchte an den Blütenstängeln, in denen sich die Samen entwickeln. Die sind reif, wenn sie zu keimen beginnen, was bei der Klivie direkt an der Pflanze vonstattengeht. Dann sind sie in der Regel dunkelrot und leicht zu entnehmen. Solange die Samen unreif sind, keimen sie nicht.

Samen aussäen

Für die Aussaat benötigt man kleine Töpfe, die man mit einer handelsüblichen Anzuchterde befüllt. Es besteht auch die Möglichkeit, in eine Anzuchtschale auszusäen. Kleine Töpfe haben jedoch den Vorteil, dass erst nach einigen Monaten umgetopft werden muss, was die Clivie ja ohnehin nicht mag.

  • Die Samen vorsichtig in das angefeuchtete Substrat drücken
  • Möglichst nicht mehr als zwei Samen pro Topf
  • Ab jetzt die Erde immer gleichmäßig feucht halten
  • Erde darf nicht komplett austrocknen
  • Für optimale Keimbedingungen lichtdurchlässige Folie über Töpfe stülpen
  • Dann an einen warmen, hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
  • Folie einmal täglich kurz lüften, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden
Riemenblatt - Klivie - Clivia miniata

Nach einigen Wochen haben sich die ersten Keimlinge entwickelt. Wurde in Anzuchtschalen ausgesät, können die jungen Pflänzchen ab einer Größe von etwa 15 cm in eigene Töpfe gepflanzt und entsprechend weiterkultiviert werden. Wem diese Methode zu langwierig ist, kann das Riemenblatt auch über Kindel vermehren, was wesentlich schneller und effektiver geht.

Über Seitensprosse

Die vegetative Vermehrung über Seitensprosse oder Kindel ist der einfachste Weg an neue Pflanzen zu kommen. Bevor man diese von der Mutterpflanze abtrennt, sollten sie eine Mindestgröße von 20 cm erreicht haben. Darüber hinaus sollten sie über ausreichend Wurzeln verfügen, um überhaupt anwachsen zu können.

  • Bester Zeitpunkt, direkt nach der Blüte
  • Die Kindel an der Ansatzstelle vorsichtig abschneiden
  • Nur scharfe und zuvor desinfizierte Messer verwenden
  • Die Schnittstelle kurz in Holzkohlepulver stecken
  • Dann in kleine Töpfe mit hochwertigem Substrat einsetzen
  • Als Substrat vorzugsweise ein Torf-Sandgemisch verwenden
  • Bis zur Keimung wieder gleichmäßig feucht halten

Für optimale Keimbedingungen kann eine höhere Luftfeuchtigkeit hilfreich sein, was man mit einer Abdeckung aus lichtdurchlässiger Folie erreichen kann. Sobald sich die ersten frischen Blätter bilden, war die Bewurzelung erfolgreich, die Folie kann abgenommen und die Jungpflanzen normal weiterkultiviert werden. Bis die neu gezogenen Pflanzen das erste Mal blühen, dauert es etwa zwei bis drei Jahre.

Tipp:

Für eine Vermehrung über Kindel sollte man möglichst nicht sämtliche Kindel von der Mutterpflanze abtrennen. Belässt man einige an der Pflanze, wächst diese wesentlich üppiger und bildet demzufolge auch mehr Blütenstände.

Teilung

Riemenblatt - Klivie - Clivia miniata

Eine Teilung der Clivie ist nicht empfehlenswert aber dennoch möglich. Trennt man den Wurzelballen einer Clivia, kann das gut gehen oder die Pflanze geht ein. Der beste Zeitpunkt hierfür ist während des regulären Umtopfens. Man nimmt die Pflanze behutsam aus dem Topf und entfernt die lose Erde aus dem Ballen. Anschließend kürzt man die Wurzeln etwa um ein Drittel ein und durchtrennt sie mittig. Die Teilstücke setzt man dann sofort in ausreichend große Töpfe mit hochwertigem Substrat ein und gießt sie an.

Giftigkeit

Das Riemenblatt (Clivia miniata) zählt zu den giftigen Zimmerpflanzen. Sie ist in allen Pflanzenteilen geringfügig giftig. Das liegt an dem Alkaloid Lycorin, das in der Pflanze enthalten ist. Gelangen einzelne Pflanzenteile in den Mund oder werden verschluckt, kann es bei kleinen Kindern und empfindlichen Personen zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Durchfall, vermehrtem Speichelfluss aber auch einer Schädigung der Nieren kommen.

Deshalb sollte die Klivia möglichst so platziert werden, dass weder kleine Kinder noch Haustiere sie reichen können, denn auch für Hunde und Katzen ist diese Pflanze giftig. Treten Vergiftungserscheinungen auf, insbesondere bei Kleinkindern und Haustieren sollte man einen Arzt bzw. den Tierarzt aufsuchen. Darüber hinaus ist es ratsam, beim Hantieren mit der Clivia immer Handschuhe zu tragen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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