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Rhododendron hat gelbe/braune Blätter – was tun?

azalee rot

Der Rhododendron wird von vielen Hobbygärtnern geliebt. Einige Gärtner werden aufgrund der vielen schönen Blütenfarben der Rhododendren von einer Sammelleidenschaft gepackt. Manche haben aber mit den immergrünen Blütengehölzen wenig Glück. Die Blätter werden häufig gelb, braun oder fleckig oder die Knospen der Rhododendren verfärben sich braun. Manchmal welken ganze Triebe ab. Solche Probleme können vielschichtige Ursachen haben, die entweder in einem falschen Standort, falscher Pflege oder aber in einem Befall mit Schadinsekten zu finden sind.

Video-Tipp

Gelbe Blätter mit dunklen Adern (Chlorose)

Die häufigsten Erscheinungen an Rhododendren sind gelbe Blätter. Tauchen gelbe Blätter mit grüner Äderung an Ihrem Rhododendron auf und bildet er kaum Blütenknospen aus, dann handelt es sich um ein Anzeichen für Eisen- und Magnesiummangel. Mögliche Ursachen dafür sind zu kalkhaltiger Boden oder zu kalkhaltiges Gießwasser. Stehen Ihre Rhododendronsträucher zu nahe an frischen Fundamenten, so können auch Kalkauswaschungen aus dem frischen Mörtel oder Beton eine Ursache für die Chlorose sein. Denn dann wird der gesamte Boden zu alkalisch. Rhododendren benötigen aber einen sauren Boden mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6,0.

Maßnahmen

Mit einem speziellen Rhododendrondünger, der hauptsächlich über Eisen und Magnesium verfügt, können Sie Abhilfe schaffen. Außerdem enthält der Dünger auch alle anderen Nährstoffe wie beispielsweise Phosphat, Stickstoff, Kalium und Schwefel, die von Rhododendren benötigt werden, damit sie gesund bleiben und viele Blütenknospen hervorbringen. Ebenso gilt es, den Boden zu verbessern, zum Beispiel mit Rhododendronerde. Messen Sie den pH-Wert des Bodens regelmäßig. Ist er zu alkalisch, dann ist es ratsam, den pH-Wert mithilfe von elementarem Schwefel zu senken. Dazu können Sie einen Esslöffel Schwefelpulver im Bereich der Kronentraufe der Pflanzen mit starker Chlorose verteilen. Wohnen Sie in einer Region, wo das Oberflächenwasser einen hohen pH-Wert aufweist, dann ist eine dauerhafte Rhododendronkultur nur in Hochbeeten möglich, die vollkommen mit spezieller Rhododendronerde gefüllt sind.

Tipp:

Verwenden Sie zum Ansäuern des Bodens niemals Aluminiumsulfat! Aluminiumionen wirken toxisch auf Pflanzen!

Junge Blätter braun und verformt

Braune und verformte, junge Blätter sind meist Anzeichen für Frostschäden und können vor allem bei weniger winterharten Rhododendrenarten vorkommen. Sind die Blätter im Sommer braun oder aufgehellt, dann handelt es sich meist um einen Sonnenbrand. Ebenso können Blätter und Triebe im Winter zum Beispiel von der winterlichen Morgensonne Verbrennungen aufweisen.

Maßnahmen

Schon bei der Anpflanzung der Rhododendren ist auf den richtigen Standort zu achten. Windgeschützt und nicht zu sonnig sollte er sein. Frostempfindliche Rhododendrenarten sollten in extremen Lagen im Winter geschützt werden, zum Beispiel mit einer Mulchschicht aus Kiefernadeln und Eichenblättern auf ihren flachen Wurzeln. Die Mulchdecke sollte allerdings nicht den Stamm zu stark mit einbeziehen. Die Blätter werden mit Schattiergewebe oder Nadelbaumzweigen geschützt.

Verfärbte, abfallende Blätter im Herbst

Manche Rhododendronpflanzen bekommen im Herbst gelbe bis rötliche Blätter, die später abfallen. Das ist meist ein ganz natürlicher Vorgang, denn auch Rhododendren stoßen in einem zwei- bis dreijährigen Rhythmus die ältesten Blätter ab.
Gelbe Blätter und Kümmerwuchs

Wenn die Blätter vergilben und der Rhododendron kümmert, dann handelt es sich um Stickstoffmangel. Ganz besonders sind häufig die Rhododendron-Catawbiense-Hybriden betroffen, die sehr viel Stickstoff benötigen. Sie sind sogenannte Stickstoffzehrer.

Maßnahmen

Hornspäne sind als Stickstoffdünger sehr gut für Rhododendren geeignet und werden vorzugsweise im Frühjahr als Langzeitdünger im Boden eingearbeitet. Wenn Sie mögen, können Sie natürlich auch mit Kunstdünger arbeiten. Aber dann nur im März und ein weiteres Mal im Mai. Bei einer späteren Düngung haben die Triebe keine Chance mehr, richtig auszureifen und zu verholzen. Denn nur ausgereiftes Holz ist frostfest.

Vertrocknete Triebe

Vertrocknete Triebe deuten häufig auf die Rhododendronwelke hin, die durch den Pilz Phytophthora cactorum ausgelöst wird. Der Pilz verstopft die Leitungsbahnen. Bei einem sehr starken Befall können die Pflanzen sogar ganz absterben.

Maßnahmen

  • befallene Triebe herausschneiden
  • abgeschnittene Triebe aus dem Garten entfernen
  • Spritzen mit 1%iger Kupferkalkbrühe
  • im Abstand von 10 bis 14 Tagen aufbringen
  • eventuell besseren Standort auswählen

Gelblich weiß gesprenkelte Blattoberseite

Ist die Blattoberseite der Rhododendronblätter gelbgrün bis gelblich-weiß gesprenkelt, die Blattunterseite auffällig schwarz-bräunlich verschmutzt und rollen sich manche Blätter ein, vertrocknen später und fallen ab, so ist die Pflanze von der Rhododendron-Wanze (Stephanitis rhododendri) befallen. Der dunkle Belag auf der Blattunterseite sind der Kot der Wanzen und ihrer Larven, Häutungsreste und die Larven selbst. Besonders anfällig für diese Wanze ist die Rhododendronsorte Flava. Ebenso sind Rhododendren an zu trockenen und zu sonnigen Standorten häufig betroffen.

Maßnahmen

Im Monat Mai, Juni und Juli gilt es, vorbeugend die Blattunterseiten der Rhododendren auf Befall zu kontrollieren. Bei Bedarf wird mit einem neemhaltigen Insektizid gesprüht.

Eingerollte Blätter

Bei starkem Wassermangel rollen sich die Blätter des Rhododendrons zum Schutz gegen Verdunstung ein. Diese Symptome können sich sowohl im Sommer als auch im Winter zeigen, je nach Witterung.

Maßnahmen

  • Mulchschicht aufbringen, damit das Wasser nicht so schnell verdunstet
  • regelmäßig gießen
  • auch im Winter auf Bodenfeuchtigkeit achten
  • bessere Standortauswahl
  • notfalls umpflanzen

Braune Flecken auf Blättern

Azalee

Häufig zeigen Rhododendren an ungünstigen Standorten runde, braune Flecken auf den Blättern, die auf einen Pilzbefall hindeuten. Dann stehen Sie eventuell zu dicht mit flach wurzelnden Großbäumen zusammen, die ihnen Nährstoffe rauben und sie somit schwächen.

Maßnahmen

Die mit Pilzen befallenen Teile der Pflanzen müssen abgeschnitten und verbrannt oder in den Hausmüll gegeben werden. Sie dürfen nicht auf den Kompost oder in den Biomüll gelangen. Stehen die Rhododendren zu dicht mit Flachwurzlern zusammen, sollten sie verpflanzt werden. Rhododendren passen zum Beispiel gut unter Lebensbäume, Kiefern und Scheinzypressen, da diese Bäume lange Wurzeln besitzen.

Verdorrte, braune Knospen

Verdorrte, braune Knospen mit kleinen schwarzen Stacheln deuten auf die Rhododendronknospenfäule (Pycnostysanus azaleae) hin, die durch die Rhododendronzikade verbreitet wird. Im Herbst legen die Rhododendronzikaden ihre Eier in frische Knospen ab. Im Mai des nächsten Jahres schlüpfen dann die gelblichen Larven, die sich vom Pflanzensaft ernähren, indem sie an den Blattunterseiten saugen. Ein sehr starker Befall mit Rhododendronzikaden macht sich dann an der Sprenkelung der Blätter bemerkbar. Ungefähr ab Juli sind die erwachsenen Tiere zu sehen, die sehr schnell wegspringen oder fliegen, sobald sie gestört werden. Aufgrund ihrer beiden schräg verlaufenden, orangefarbenen Linien auf ihren grünen Vorderflügeln ist diese Zikadenart sehr leicht zu erkennen. Schon während der Eiablage kommt es zum Pilzbefall. Denn dann schneiden die Zikaden Schlitze für die Eier in die Knospenschuppen. Durch diese Verletzungen können an den Zikaden anhaftende Pilzsporen in die Pflanze eindringen. Erst im nächsten Frühjahr wird der Schaden sichtbar.

Maßnahmen

Schon im April sollten Sie verdächtige Knospen großräumig entfernen und verbrennen oder über den Hausmüll entsorgen. Vorbeugend können Sie im Sommer Gelbtafeln anbringen. Allerdings können daran auch Nutzinsekten festkleben, wie Bienen, Libellen, Schmetterlinge und Hummeln. Ebenso ratsam sind biologische Insektizide aus Neem-Extrakt, um die Zikadenpopulation einzudämmen.

Tipp:

Da es leider kein wirksames Fungizid gibt, um den Pilz vollständig auszurotten, sollten Sie auf natürliche Maßnahmen setzen, wie beispielsweise regelmäßiges Ausbrechen der befallenen Knospen, natürliche Fressfeinde wie Singvögel und Nutzinsekten im Garten ansiedeln und die Rhododendren regelmäßig mit homöopathischen Mitteln stärken.

Kupferfarbene Blätter

Diese Verfärbung ist eine natürliche Herbst- und Winterfärbung der Rhododendronsorte ‚Winterpurpur‘. In der kalten Jahreszeit verfärben sich ihre Blätter wunderschön kupferfarben.

Filziger Belag

Es gibt Rhododendronsorten, die auf ihren Blättern einen filzigen Belag (Indumentum) besitzen, zum Beispiel Yakushimanum-Selektionen wie ‚Schneekissen‘, ‚Edelweiß‘, ‚Koichiro Wada‘ oder ‚Silver Lady‘. Aufgrund der feinen Behaarung der Blätter sollen diese Sorten laut Experten nicht von Wanzen und Zikaden befallen werden.

Fazit

Rhododendren benötigen einen sauren Boden und eine regelmäßige Düngung, damit sie gesund gedeihen und gegen Pilze und andere Krankheiten gefeit sind. Nur mit einem guten Immunsystem können sie sich gegen Schadinsekten, Pilzkrankheiten und anderen Widrigkeiten wehren. Ebenso sind der richtige Standort und eine gute Wasserversorgung ausschlaggebend, damit die Pflanzen gesund und kräftig bleiben. Regelmäßige Kontrollen der Blätter und Knospen der Rhododendren sind aber immer angebracht, um einen möglichen Schaden frühzeitig zu vermeiden oder eine Ausbreitung zu stoppen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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