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Stockrosen-Anzucht – Pflanzzeit, Samen und Aussäen

Stockrosen sind die typischen Pflanzen aus Bauerngärten und, die alleine schon durch ihre Größe sich gerne selbst zur Schau stellen. Stockrosen gehören zu den Malvengewächsen und sind im Garten vielseitig verwendbar. Sie eignet sich als Solitärpflanze, für Staudenbeete, wo sie allerdings in der hinteren Reihe aufgrund ihrer Größe stehen sollte oder kann gekonnt entlang von Hausmauern in Szene gesetzt werden.

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Sortenwahl

Von den Stockrosen gibt es mittlerweile zahlreiche Züchtungen, die sich in der Form bzw. Blütenfarbe unterscheiden. Zu den häufigsten Vertretern gehören Sorten in zartem Gelb oder kräftigen Rosa- bzw. Rottönen. Ein besonderes Highlight ist die Sorte „Nigra“, die durch ihre dunkelroten bis fast schwarz-roten Blüten beeindruckt. Reizvoll sind auch Sorten wie die Stockrose Parkallee, die zweifarbig ist. Die Blütenblätter präsentieren sich in einem blassen Gelb, während die Staubblätter in einem kräftigen dunklen Violett hervorstechen. Neben den offenen Blütenformen gibt es auch Stockrosen in den verschiedensten Farben mit großen gefüllten Blüten. Je nach Standort können die Blüten teilweise die Größe von einer Handfläche im voll geöffneten Zustand erreichen.

Aussaat

Stockrosen sind zweijährig was bedeutet, dass sie im ersten Jahr ausgesät werden und erst im zweiten Jahr eine Blüte entwickeln. Stockrosen können das ganze Jahr über in normalen nicht gefrorenen Gartenboden ausgesät werden.

  • Samen: Die verschiedenen Sorten können im Handel bezogen werden. Die Stockrose kann später über selbst gezogene Samen vermehrt werden. Eine Vermehrung kann auch über Selbstaussaat erfolgen. Die Samen werden unmittelbar nach der Reife wieder neu ausgesät.
  • Anzucht: Spätestens im September sollte eine Aussaat erfolgen, damit die Stockrose im nächsten Jahr blüht. Bei der Aussaat stellt die Stockrose keine besonderen Ansprüche.
  • Vorkultur: Eine Vorkultur ist grundsätzlich nicht notwendig. Erfolgt eine Aussaat jedoch erst im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr, empfiehlt sich eine Vorkultur bei optimaler Keimtemperatur und Überwinterung in einem kühlen Keller oder Glashaus.
  • Pflanzabstand: Die Stockrose sollte mindestens 40 cm Abstand zu anderen Pflanzen hat. Pflanzen, die in einer Saatschale gezogen wurden, müssen sie pikiert werden, sobald sich das erste Blattpaar gebildet hat.
  • Temperatur: Stockrosen benötigen eine Temperatur von mindestens 20 °C zum Keimen.
  • Keimdauer: In der Regel benötigen die Samen zwei bis drei Wochen zum Keimen.
  • Vereinzeln: Hat sie zu wenig Platz, ist es sinnvoll die Pflanzen im Frühjahr des nächsten Jahres zu vereinzeln, damit sie sich gut entwickeln können. Pro Quadratmeter sollten nicht mehr als fünf Stockrosen gepflanzt werden, damit sie sich nicht gegenseitig beim Wachsen behindern.
  • Boden: Im ersten Jahr ist die Stockrose relativ anspruchsvoll, im darauffolgenden Jahr benötigt sie für schöne Blüten allerdings ausreichend Nährstoffe. Bei der Direktsaat im Garten kann der Boden jedoch bereits bei der Aussaat für das nächste Jahr vorbereitet werden, indem beispielsweise organischer Dünger wie Kompost oder Hornspäne in den Boden eingearbeitet werden.
  • Standort: Der Standort selbst sollte für Stockrosen immer sonnig sein, allerdings auch vor Wind geschützt, damit sie aufgrund ihrer Höhe nicht so schnell abbrechen.
Tipp:

Mit den Stockrosen lassen sich unansehnliche Mauern problemlos verschönern, ohne, dass etwa Rankhilfen angebracht werden müssen oder die Mauer beschädigt wird. Die Mauer selbst wirkt dabei wie ein Rahmen für die Stockrosen und strahlt zusätzlich am Abend die Wärme an die Pflanzen ab, die tagsüber gespeichert wurde.

Pflege

Stockrosen

Stockrosen benötigen keine aufwendige Pflege und im ersten Jahr sollte lediglich darauf geachtet werden, dass sie nicht von Unkraut oder anderen Pflanzen überwuchert werden. Der Boden um die Stockrosen sollte regelmäßig gelockert werden, was im Zuge der Einarbeitung von Düngegaben passieren kann. Bei der Auflockerung des Bodens sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die große Blattrosette am Boden nicht beschädigt wird. Sie hält den Boden um die Stockrose schattig und verhindert, dass der Boden rasch austrocknet.

  • Düngen: Im zweiten Jahr sollte das Malvengewächs jedoch regelmäßig mit Nährstoffen bzw. Dünger versorgt werden. Dies unterstützt das Wachstum und fördert zugleich die Bildung von großen Blüten, die etwa ab Juli zu blühen beginnen.
  • Gießen: Die Stockrose benötigt einen gleichmäßig feuchten Boden, der nicht austrocknen darf. Im Falle längerer Trockenperioden sollte daher die Stockrose sogar mehrmals am Tag gegossen werden, um eine konstante Feuchtigkeit aufrecht zu erhalten.
  • Im Rahmen der Pflege der Stockrosen ist es auch notwendig für eine gute Stütze zu sorgen. Die Pflanzen können oft sogar bis zu drei Meter erreichen, wodurch die Gefahr groß ist, dass sie bei Wind oder starkem Regen brechen. Bei der Auswahl einer Stütze muss darauf geachtet werden, dass diese hoch genug ist und das Material zum Festbinden die Pflanze nicht einschneidet. Am besten werden zum Anbinden alte Stoffreste oder Strümpfe verwendet, die zusätzlich der Pflanze etwas Flexibilität bei leichtem Wind gibt.
Tipp:

Um die Stockrose bei der Feuchtigkeitsspeicherung zusätzlich zu unterstützen und den Wasserverbrauch gering zu halten, kann um die Pflanze zusätzlich Rindenmulch ausgebracht werden.

Krankheiten und Schädlinge

  • Schnecken: Im ersten Jahr vor Schnecken schützen. Im Frühjahr des zweiten Jahres muss ebenfalls darauf geachtet werden, dass die ersten Triebe der Stockrose nicht gleich von den Schnecken abgefressen werden.
  • Malvenrost: Einzig der sogenannte Malvenrost kann der Pflanze gefährlich werden. Diese Pilzerkrankung befällt bevorzugt Pflanzen, die zu wenig Platz haben und der Luftaustausch nicht gut ist. Der Malvenrost gefährdet zwar die Pflanze nicht, sollte jedoch bekämpft werden, da der Pilz einerseits hässliche Flecken verursacht, die wie Rost aussehen und andererseits auch andere Malvengewächse, wie den Eibisch befallen kann. Im ersten Schritt werden dazu die betroffenen Pflanzenteile abgeschnitten und im Restmüll entsorgt. Sollte dies nicht helfen, kann auch ein leichtes Fungizid verwendet werden.

Häufig gestellte Fragen

Sind Stockrosen mehrjährig?

Bei den Stockrosen gibt es zwei- und mehrjährige Sorten. In jedem Fall erfolgt im ersten Jahr die Anzucht und im zweiten Jahr bilden die Stockrosen erstmals Blüten.

Eignen sich Stockrosen für die Kultur im Topf?

Die Stockrose eignet sich nur bedingt für die Kultur im Topf. Das Risiko, das sie austrocknet, ist deutlich höher. Im Winter müssen die Töpfe besonders geschützt werden, damit die Wurzeln nicht abfrieren.

Wissenswertes zur Stockrosen-Aussaat in Kürze

Samen

Samen von Stockrosen kann man kaufen. Oft bietet es sich aber auch an, bei Spaziergängen entlang fremder Gärten Samen zu sammeln. Natürlich sollte man immer um Erlaubnis fragen. Man lässt die Sämlinge meist an der Pflanze, nur wenn es gar zu viele sind, sollte man einige entfernen. Sind sie dann richtig reif, kann man sie zur Aussaat verwenden. Die Stockrose sät sich auch ganz alleine aus. Nach der Blüte gehen die Pflanzen in der Regel ein. Neue, kleine Pflänzchen erobern ihren Platz. Sie blühen im nächsten Jahr. Aus Samen gefüllter Stockrosen bilden sich nur ungefüllte Nachkommen.

Aussaat

  • Wer nicht direkt ins Beet aussäen möchte, kann auch Pflanzschalen oder gleich kleine Pflanztöpfe verwenden.
  • Am besten sät man direkt nach der Ernte aus. Die Samen benötigen etwa 2 bis 3 Wochen zum Keimen.
  • Im Juli/August sind die Temperaturen draußen hoch genug, so dass sie bei 20 ˚C, die Temperatur, die sie benötigen, gut keimen.
  • Hat man in eine Pflanzschale gesät, müssen die Pflänzchen pikiert werden.
  • Die kleinen Töpfe kann man im Herbst, bevor es Frost gibt, in die Gartenerde einsetzen.
  • Zur Sicherheit deckt man sie besser mit etwas Reisig zu.
  • Wenn man im Frühjahr pflanzen möchte, fängt man im Februar/März mit dem Säen an, dann natürlich im Haus.
  • Ab April/Mai kann man auch direkt im Freiland aussäen. Die vorgezogenen Pflänzchen setzt man nach den Eisheiligen bis Anfang Juni in den Garten.
  • Im Frühling gezogene Stockrosen blühen erst im folgenden Jahr.
  • Die Samen werden nur ganz leicht mit Erde bedeckt, das ist für die Keimung nötig. Im Freiland ist das wichtig, damit die Samen nicht wegfliegen.

Auspflanzen

  • Sobald die jungen Pflänzchen eine gewisse Größe erreicht haben, werden sie ausgepflanzt.
  • Der richtige Zeitpunkt ist so Ende August bis Mitte September.
  • Je früher die Pflanzen in die Gartenerde gesetzt werden, um so besser können sie vor dem Winter Wurzeln bilden.
  • Bei einem späten Auspflanzen bildet die Stockrose meist erst im übernächsten Jahr ihre prächtigen Blüten voll aus.
  • Zwischen den Pflanzen lässt  man einen Abstand von etwa 50 cm. Man rechnet mit 5 Pflanzen pro Quadratmeter.
  • Man setzt die jungen Stockrosen an einen sonnigen bis halbschattigen Platz, wo sie etwas geschützt vor Wind stehen.
  • Ansonsten muss man die langen Blütenstängel gut anbinden.
  • Die Auspflanzung der Stockrosen erfolgt am besten in einem Reihenabstand von 50 cm bei einem Abstand von 40 cm bis 60 cm zwischen den einzelnen Pflanzen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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