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Storchenschnabel schneiden & vermehren | 7 Tipps für Geranium

Die Pflanzengattung Geranium (Storchschnäbel) umfasst mehrere hundert Arten und eine unzählige Anzahl an Sorten. Die Pflanzen sind mehrjährig und wachsen an den verschiedensten Standorten, je nach Art und Sorte. Die Unterschiede betreffen aber nicht nur den Standort, sondern auch den Schnitt und die Vermehrung der Pflanzen. Daher sollten Sie sich vor dem Schneiden, darüber informieren, welche Art in Ihrem Garten wächst.

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Remontierschnitt

Der in der Gärtnersprache sog. Remoniertschnitt erfolgt nach der Blüte, da er die Pflanzen zu einer zweiten Blüte im Spätsommer oder Herbst anregen soll. Allerdings ist beim Storchschnabel eine Zweitblüte nur bei frühblühenden Sorten möglich. Dazu gehören jene Pflanzen, die etwa ab Mai/Juni blühen. In der Regel wird der Remontierschnitt im Juli durchgeführt.

Hinweis:

Handelt es sich um einen spätblühenden Storchenschnabel, dann dürfen Sie ihn im Juli nicht schneiden, da sie dadurch die angelegte Blüte abschneiden.

Für den Remoniertschnitt bei frühblühenden Storchschnäbeln gehen Sie folgendermaßen vor:

  • abgeblühte Stiele mitsamt den Blüten bis knapp über dem Boden zurückschneiden
  • Blattrosette beim Schnitt nicht verletzen oder gar entfernen

Sollen die Samen des Storchschnabels der Vermehrung dienen, dann dürfen Sie die verblühten Triebe nicht abschneiden. In diesem Fall muss zu Gunsten der Samenbildung auf die zweite Blüte verzichtet werden.

Rückschnitt

Manche Storchenschnabel-Arten neigen dazu, dass mit zunehmendem Altem beginnen, auseinanderzufallen. Daher empfiehlt es sich, diese Storchenschnäbel zurückzuschneiden. Je nach Storchenschnabel-Art fällt dieser Schnitt in das zeitige Frühjahr oder in den Spätherbst. Hier eine Auswahl an Geranium-Arten und dem Zeitpunkt des Rückschnitts, geordnet nach Jahreszeit:

Im Frühjahr schneiden Sie

  • Cambridge-Storchschnabel (Geranium x cantabrigiense)
  • Herzblättriger Storchschnabel (Geranium ibericum)

Im Herbst schneiden Sie

  • Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)
  • Knotiger Storchschnabel (Geranium nodosum)
  • Pracht- Storchschnabel (Geranium magnificum): Spätherbst oder Winter
  • Sibirischer Storchschnabel (Geranium wlassovianum): Spätherbst

Verjüngungsschnitt

Unter den Geranium-Arten nehmen der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) und der Cambridge-Storchschnabel (Ger. x cantabrigiense) eine Sonderstellung ein, da ihre Stängel mit den Jahren verholzen. Tritt dies ein, dann können Sie die verholzten Triebe ohne Bedenken tief zurückschneiden. Allerdings ist dieser Verjüngungsschnitt nicht jedes Jahr notwendig.

Kein Schnitt

Unter den Storchschnäbeln gibt es auch Arten, die nicht geschnitten werden müssen. Dazu gehören:

  • Steingärtenstorchschnäbel
  • Geranium cinerum (Grauer Storchschnabel)
  • Geranium dalmaticum (Dalmatinischer Storchschnabel)
  • Geranium renardii (Kaukasus- Storchschnabel)

Außerdem entfällt ein Rückschnitt bei allen Sorten, bei welchen eine der genannten Arten ein Elternteil ist. Der Grund dafür liegt darin, dass diese Arten zu schwachwüchsig sind und einen Rückschnitt nur schlecht vertragen würden. Deshalb genügt es, wenn sie die verwelkten Pflanzenteile ausschneiden.

Vermehren

Storchenschnäbel sind mehrjährig und können auf verschiedene Weise vermehrt werden. Wie beim Schneiden hängt optimale Vermehrung aber auch hier von der Art ab.

Teilen

Für die Teilung eigenen sich Storchschnäbel, die bereits älter sind. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist im März oder April. Eine Teilung ist aber auch im Sommer bzw. Herbst möglich. Bei der vorsichtigen Variante gehen Sie wie folgt vor:

  • Pflanze ausgraben
  • Erde abschütteln
  • Wurzelballen auseinanderziehen (oder mit Spaten bzw. scharfem Messer teilen)

Bei der weniger vorsichtigen Variante werden die Pflanzen mit dem Spaten auseinandergestochen. Wichtig ist, dass jeder Trieb oder mehrere Wurzeln verfügt.

Ist die Pflanze geteilt, kann sie sofort eingepflanzt werden. Danach und in den nächsten Wochen sollten Sie die neu gewonnenen Teilpflanzen gut wässern, damit sie schnell und gut anwurzeln. Mit etwas Glück blühen die Teilpflanzen noch im selben Jahr.

Tipp: Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann können Sie die Pflanzen auch im Topf heranziehen.

Geranium - Storchenschnabel

Diese Form der Vermehrung eignet für die nachfolgenden Arten und fast alle Hybride, die zumindest eine dieser Arten als Elternteil haben:

  • Geranium x cantabrigiense (Cambridge-Storchschnabel)
  • Geranium clarkei (Clarkes Storchschnabel)
  • Geranium himalayense (Himalaya- Storchschnabel)
  • Geranium macrorrhizum (Balkan- Storchschnabel)
  • Geranium magnificum (Pracht- Storchschnabel)
  • Geranium x oxonianum
  • Geranium phaeum (Brauner Storchschnabel)
  • Geranium. pratense (Wiesen- Storchschnabel)
  • Geranium psilostemon (Schwarzäugiger Storchschnabel)
  • Geranium sylvaticum (Wald- Storchschnabel)
  • Geranium versicolor (Verschiedenfarbiger Storchschnabel)

Triebstecklinge

Diese Methode wird bei Storchschnäbeln angewendet, bei welchen alle Triebe aus einer Pfahlwurzel kommen, da es bei diesen Pflanzen keine Einzeltriebe mit Wurzeln gibt. Des Weiteren empfehlen sich Triebstecklinge bei Pflanzen, die sehr horstig bleiben. Bei dieser Methode gehen Sie wie folgt vor:

  • junge, wurzellose Triebe mit einem scharfen Messer abschneiden
  • Triebstecklinge in durchlässige Erde stecken
  • wurzeln nach wenigen Wochen an (bei hoher Luftfeuchtigkeit)

Diese Methode kommt bei Storchschnäbeln wie zum Beispiel:

  • „Ann Folkard“
  • „Dilys“
  • „Rozanne“
  • „Salome“ sowie
  • Geranium wallichiarum

zum Einsatz. Im Vergleich zur Teilung ist das Vermehren mit Triebstecklingen schwieriger und leider auch nicht so erfolgreich.

Aussaat

Werden die Samen für die Aussaat nicht gekauft, dann ist die Gewinnung der Samen der schwierigste Teil dieser Form der Vermehrung. Denn Storchenschnäbel schleudern ihre Samen weg. Daher ist es notwendig, dass Sie den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen. Alternativ können Sie die gesamten Samenstände auch vor der Reife abschneiden und in einer Papiertüte nachreifen lassen.

Sind die Samen gewonnen, dann müssen sie kühl und dunkel bis zum nächsten Frühjahr lagern. Ist der Frühling gekommen, dann gehen Sie wie folgt vor: Aussaatgefäße mit durchlässigem Substrat füllen

Samen aussäen

  • mit einer dünnen Schicht Erde (oder Erd-Sandgemisch) bedecken
  • leicht feucht halten

Das Keimen der Samen nimmt mehrere Wochen in Anspruch. Daher sollten Sie sich in Geduld üben. Sind Sämlinge zu sehen, dann werden sie pikiert. In den Garten kommen sie erst, wenn sie zu stattlichen Jungpflanzen herangewachsen sind. Die erste Blüte erfolgt in der Regel erst im darauffolgenden Jahr.

Hinweis:

Bei Hybriden ist diese Form der Vermehrung nicht möglich.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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